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Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 166. Leipzig (Sachsen), 4. Juni 1836.

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Das Pfennig=Magazin.
[Beginn Spaltensatz] Blätter braucht. Eine Pflanze trug 1833 in einem
Garten in Jrland 700 Blätter, welche sechs bis sieben
Fuß lang waren. Sie wächst in Sümpfen und auf
Wiesen, welche Überschwemmungen ausgesetzt sind, scheint
aber keinen hohen Grad von Frost ertragen zu können.
Die Admiralität hat einen Vertrag mit einer dieser Ma-
nufacturen abgeschlossen, nach welchem diese die Elle
Segeltuch aus neuseeländischem Flachs zu8 1 / 2 Pence
liefert, von einer Beschaffenheit, die in gewöhnlichem Hanf
18--20 Pence kostete. Jn feinern Zeuchen hoffen die
Fabrikanten den neuen Flachs zu 30--40 Procent un-
ter den bisherigen Preisen liefern zu können.



Das Atta=Gul.

Bei Ghasipur in der Provinz Hindostan wird von den
Rosenpflanzungen, welche die Stadt umgeben, das köst-
liche Rosenwasser gewonnen, das unter dem Namen
Atta=Gul berühmt ist. Nur denke man sich jene Pflan-
zungen nicht als ein Paradies. Die indische Rose läßt
sich mit ihren europäischen Schwestern nur hinsichtlich
des Geruchs vergleichen, und zeigt sich, außer in Agra,
nicht in jener Pracht, die in unsern Gärten diese Blu-
men auszeichnet. Die Rosenstöcke werden um Ghasi-
pur in großen Feldern angepflanzt, und durch Beschnei-
den sehr niedrig im Wuchse gehalten. An jedem Mor-
gen werden die aufgeblühten Rosen abgeschnitten. Sie
werden zuerst destillirt. Das dadurch erhaltene Rosen-
wasser, das Gulahbi, wird dann in große Gefäße ge-
gossen und unbedeckt der freien Luft während der Nacht
ausgesetzt. Die Gefäße werden von Zeit zu Zeit abge-
schöpft, um das oben schwimmende Öl, das den köst-
lichsten Wohlgeruch hat, zu gewinnen. Man braucht
200,000 aufgeblühte Rosen, um das Gewicht von drei
Quentchen Rosenöl zu erlangen. Der Preis ist so hoch,
daß man jenen Gewichttheil auf den Märkten, wo das
Öl aber oft mit Sandelholz verfälscht vorkommt, für
80 Rupien ( ungefähr 55 Thaler ) verkauft. Jn den
englischen Niederlagen, wo man es als echt verbürgt,
kostet es 70 Thaler. Das abgeschöpfte Rosenwasser wird
für geringer gehalten, als dasjenige, welches sein Öl be-
halten hat und ist weit wohlfeiler, und ungefähr ein Nösel
kostet nicht mehr als acht Groschen. Das Rosenwasser
wird in Jndien vielfältig gebraucht, zu Abwaschungen,
als Arznei und in der Küche.



Pompeji.

Die alte Stadt Pompeji lag an dem kleinen Flusse
Sarnus im südlichen Campanien, in einer blühenden,
herrlich angebauten und mit vielen Landhäusern vorneh-
mer Römer gezierten Gegend. Die Einwohner,
40 -- 50,000 an der Zahl, trieben einen nicht unbe-
deutenden Handel, durch einen ansehnlichen Seehafen
begünstigt, und man konnte Pompeji als den Stapel-
platz von Campanien betrachten.

Schon 63 v. Chr. ward Pompeji durch ein hef-
tiges Erdbeben verwüstet. Der größte Theil der schön-
gebauten Stadt stürzte zusammen, wurde jedoch bald schö-
ner wieder aufgebaut, aber 79 n. Chr. verwüstete ein
furchtbarer Ausbruch des Vesuvs die ganze Umgegend,
und durch den ungeheuern Aschenregen, der diesen Aus-
bruch begleitete, ward Pompeji nebst den beiden benach-
barten Städten Herculanum und Stabiä gänzlich ver-
schüttet. Siebzehn Jahrhunderte lang lag es im Schose
der Erde begraben; ein Hügel wölbte sich über die ver-
gessene Stadt und wurde als Weinberg benutzt, bis man
[Spaltenumbruch] 1748 bei Grabung eines Brunnens die Trümmer von
Häusern entdeckte. Durch seitdem eifrig fortgesetzte Nach-
grabungen förderte man endlich einen bedeutenden Theil
der Stadt mit ihren noch wohlerhaltenen Straßen,
Theatern, Tempeln und Häusern aus dem Schutte her-
vor; indeß dürfte der größte Theil der Stadt wol noch
von Asche bedeckt sein. Ein reinlicher Weg führt seit 1812
durch die sogenannte Gräberstraße, wo noch die alten
Monumente unversehrt stehen, in das Jnnere der Stadt.
Da Pompeji nicht wie Herculanum durch einen mit
Wasser vermischten Stein= und Sandregen verschüttet
war, auch später nicht Lavaströme darüber hinweg ge-
gangen sind, so fand man auch Alles, selbst die feinste
Glasarbeit, unverletzt, da hingegen Feuer und Lava in
Herculanum das Meiste versengt und zermalmt hatten.

Der jüngere Plinius, ein römischer Schriftsteller,
beschreibt jenes schreckliche Naturereigniß, durch welches
Pompeji unterging, und bei dem auch der berühmte
Naturforscher Plinius der Ältere ums Leben kam, ge-
wissermaßen als Augenzeuge ausführlich. Dieser hielt
sich damals eben zu Misenum auf, als er am 23. Au-
gust Mittags die Nachricht erhielt, daß eine Wolke von
wunderbarer Gestalt am Himmel stehe. Er beschloß,
dieses Phänomen, das sich in der Gegend des Vesuvs
zeigte, näher zu untersuchen, und bestieg zu dem Ende
ein Schiff. Nicht lange befand er sich darauf, als ein
dichter heißer Aschenregen herabfiel; Steine flogen zu-
gleich mit der glühenden Asche nieder und das Meer
war in großer, noch nie gesehener Bewegung. Plinius
ließ sich bei Stabiä ans Land setzen. Er eilte in das
Haus seines Gastfreundes, wo er schon Alles außer sich
vor Angst und auf der Flucht begriffen fand. Plinius
vermochte den Freund nicht zurückzuhalten, beschloß aber,
sein Schicksal zu theilen und ihn zu begleiten. Mit
vorgehaltenen Tüchern, um nicht in dem Aschenstaube
zu ersticken, eilten sie ins Freie, dem Meere zu; aber
hier war keine Rettung mehr möglich; die See flutete,
ein heftiger Sturm blies entgegen, Flammen und Schwe-
feldampf vor sich herpeitschend. Jn dieser glühenden
Luft erstickten beide Freunde; am dritten Tage nach dem
furchtbaren Ereigniß fand man den Leichnam des Pli-
nius unversehrt, einem Schlafenden gleich. Über 48
Stunden hatte der Ausbruch, mit dem stärksten Erd-
beben verbunden, gewährt; so lange auch herrschte dicke
Finsterniß über der Gegend, nur von den Flammen des
Vesuv erleuchtet. Am dritten Tage erst drang das
Sonnenlicht durch, aber es beschien ein grauenvoll
wüstes Lavameer.

Wir entlehnen dem Bericht eines Reisenden, der
vor Kurzem das neuerstandene Pompeji besuchte, einige
Mittheilungen. Mit sehr gespannter Phantasie ge-
langt man nach Pompeji. Große Erwartungen, große
Erinnerungen werden rege, jene düstern Erinnerungen
an den flammenden Vulkan, an das entsetzliche Erdbe-
ben. Aber kaum angelangt, erblickt man das anmu-
thigste Schauspiel. Pompeji ist ein reizender Ort. Die
Sonne lacht in die hellen breiten Straßen hinein. Zwei
neapolitanische Soldaten halten an der hölzernen Bar-
riere Wache. Der Phantasietraum verfliegt, aber das
Jnteresse steigt. Ein Gang durch Pompeji wird zum
angenehmsten Studium. Die kleinsten Erinnerungen
stehen in überraschender Verkörperung da, die Häuser
sind offen, aufgethan ist das innere Hausleben der Al-
ten; die Scenen des lieblichen griechisch=römischen Lebens
stehen wirklich vor uns.

Die Gräberstraße gewährt einen imposanten An-
blick. Wie Meilenzeiger stehen die Grabmäler an der
Straße. Beim Ausgraben derselben fand man die Ge-
[Ende Spaltensatz]

Das Pfennig=Magazin.
[Beginn Spaltensatz] Blätter braucht. Eine Pflanze trug 1833 in einem
Garten in Jrland 700 Blätter, welche sechs bis sieben
Fuß lang waren. Sie wächst in Sümpfen und auf
Wiesen, welche Überschwemmungen ausgesetzt sind, scheint
aber keinen hohen Grad von Frost ertragen zu können.
Die Admiralität hat einen Vertrag mit einer dieser Ma-
nufacturen abgeschlossen, nach welchem diese die Elle
Segeltuch aus neuseeländischem Flachs zu8 1 / 2 Pence
liefert, von einer Beschaffenheit, die in gewöhnlichem Hanf
18—20 Pence kostete. Jn feinern Zeuchen hoffen die
Fabrikanten den neuen Flachs zu 30—40 Procent un-
ter den bisherigen Preisen liefern zu können.



Das Atta=Gul.

Bei Ghasipur in der Provinz Hindostan wird von den
Rosenpflanzungen, welche die Stadt umgeben, das köst-
liche Rosenwasser gewonnen, das unter dem Namen
Atta=Gul berühmt ist. Nur denke man sich jene Pflan-
zungen nicht als ein Paradies. Die indische Rose läßt
sich mit ihren europäischen Schwestern nur hinsichtlich
des Geruchs vergleichen, und zeigt sich, außer in Agra,
nicht in jener Pracht, die in unsern Gärten diese Blu-
men auszeichnet. Die Rosenstöcke werden um Ghasi-
pur in großen Feldern angepflanzt, und durch Beschnei-
den sehr niedrig im Wuchse gehalten. An jedem Mor-
gen werden die aufgeblühten Rosen abgeschnitten. Sie
werden zuerst destillirt. Das dadurch erhaltene Rosen-
wasser, das Gulahbi, wird dann in große Gefäße ge-
gossen und unbedeckt der freien Luft während der Nacht
ausgesetzt. Die Gefäße werden von Zeit zu Zeit abge-
schöpft, um das oben schwimmende Öl, das den köst-
lichsten Wohlgeruch hat, zu gewinnen. Man braucht
200,000 aufgeblühte Rosen, um das Gewicht von drei
Quentchen Rosenöl zu erlangen. Der Preis ist so hoch,
daß man jenen Gewichttheil auf den Märkten, wo das
Öl aber oft mit Sandelholz verfälscht vorkommt, für
80 Rupien ( ungefähr 55 Thaler ) verkauft. Jn den
englischen Niederlagen, wo man es als echt verbürgt,
kostet es 70 Thaler. Das abgeschöpfte Rosenwasser wird
für geringer gehalten, als dasjenige, welches sein Öl be-
halten hat und ist weit wohlfeiler, und ungefähr ein Nösel
kostet nicht mehr als acht Groschen. Das Rosenwasser
wird in Jndien vielfältig gebraucht, zu Abwaschungen,
als Arznei und in der Küche.



Pompeji.

Die alte Stadt Pompeji lag an dem kleinen Flusse
Sarnus im südlichen Campanien, in einer blühenden,
herrlich angebauten und mit vielen Landhäusern vorneh-
mer Römer gezierten Gegend. Die Einwohner,
40 — 50,000 an der Zahl, trieben einen nicht unbe-
deutenden Handel, durch einen ansehnlichen Seehafen
begünstigt, und man konnte Pompeji als den Stapel-
platz von Campanien betrachten.

Schon 63 v. Chr. ward Pompeji durch ein hef-
tiges Erdbeben verwüstet. Der größte Theil der schön-
gebauten Stadt stürzte zusammen, wurde jedoch bald schö-
ner wieder aufgebaut, aber 79 n. Chr. verwüstete ein
furchtbarer Ausbruch des Vesuvs die ganze Umgegend,
und durch den ungeheuern Aschenregen, der diesen Aus-
bruch begleitete, ward Pompeji nebst den beiden benach-
barten Städten Herculanum und Stabiä gänzlich ver-
schüttet. Siebzehn Jahrhunderte lang lag es im Schose
der Erde begraben; ein Hügel wölbte sich über die ver-
gessene Stadt und wurde als Weinberg benutzt, bis man
[Spaltenumbruch] 1748 bei Grabung eines Brunnens die Trümmer von
Häusern entdeckte. Durch seitdem eifrig fortgesetzte Nach-
grabungen förderte man endlich einen bedeutenden Theil
der Stadt mit ihren noch wohlerhaltenen Straßen,
Theatern, Tempeln und Häusern aus dem Schutte her-
vor; indeß dürfte der größte Theil der Stadt wol noch
von Asche bedeckt sein. Ein reinlicher Weg führt seit 1812
durch die sogenannte Gräberstraße, wo noch die alten
Monumente unversehrt stehen, in das Jnnere der Stadt.
Da Pompeji nicht wie Herculanum durch einen mit
Wasser vermischten Stein= und Sandregen verschüttet
war, auch später nicht Lavaströme darüber hinweg ge-
gangen sind, so fand man auch Alles, selbst die feinste
Glasarbeit, unverletzt, da hingegen Feuer und Lava in
Herculanum das Meiste versengt und zermalmt hatten.

Der jüngere Plinius, ein römischer Schriftsteller,
beschreibt jenes schreckliche Naturereigniß, durch welches
Pompeji unterging, und bei dem auch der berühmte
Naturforscher Plinius der Ältere ums Leben kam, ge-
wissermaßen als Augenzeuge ausführlich. Dieser hielt
sich damals eben zu Misenum auf, als er am 23. Au-
gust Mittags die Nachricht erhielt, daß eine Wolke von
wunderbarer Gestalt am Himmel stehe. Er beschloß,
dieses Phänomen, das sich in der Gegend des Vesuvs
zeigte, näher zu untersuchen, und bestieg zu dem Ende
ein Schiff. Nicht lange befand er sich darauf, als ein
dichter heißer Aschenregen herabfiel; Steine flogen zu-
gleich mit der glühenden Asche nieder und das Meer
war in großer, noch nie gesehener Bewegung. Plinius
ließ sich bei Stabiä ans Land setzen. Er eilte in das
Haus seines Gastfreundes, wo er schon Alles außer sich
vor Angst und auf der Flucht begriffen fand. Plinius
vermochte den Freund nicht zurückzuhalten, beschloß aber,
sein Schicksal zu theilen und ihn zu begleiten. Mit
vorgehaltenen Tüchern, um nicht in dem Aschenstaube
zu ersticken, eilten sie ins Freie, dem Meere zu; aber
hier war keine Rettung mehr möglich; die See flutete,
ein heftiger Sturm blies entgegen, Flammen und Schwe-
feldampf vor sich herpeitschend. Jn dieser glühenden
Luft erstickten beide Freunde; am dritten Tage nach dem
furchtbaren Ereigniß fand man den Leichnam des Pli-
nius unversehrt, einem Schlafenden gleich. Über 48
Stunden hatte der Ausbruch, mit dem stärksten Erd-
beben verbunden, gewährt; so lange auch herrschte dicke
Finsterniß über der Gegend, nur von den Flammen des
Vesuv erleuchtet. Am dritten Tage erst drang das
Sonnenlicht durch, aber es beschien ein grauenvoll
wüstes Lavameer.

Wir entlehnen dem Bericht eines Reisenden, der
vor Kurzem das neuerstandene Pompeji besuchte, einige
Mittheilungen. Mit sehr gespannter Phantasie ge-
langt man nach Pompeji. Große Erwartungen, große
Erinnerungen werden rege, jene düstern Erinnerungen
an den flammenden Vulkan, an das entsetzliche Erdbe-
ben. Aber kaum angelangt, erblickt man das anmu-
thigste Schauspiel. Pompeji ist ein reizender Ort. Die
Sonne lacht in die hellen breiten Straßen hinein. Zwei
neapolitanische Soldaten halten an der hölzernen Bar-
riere Wache. Der Phantasietraum verfliegt, aber das
Jnteresse steigt. Ein Gang durch Pompeji wird zum
angenehmsten Studium. Die kleinsten Erinnerungen
stehen in überraschender Verkörperung da, die Häuser
sind offen, aufgethan ist das innere Hausleben der Al-
ten; die Scenen des lieblichen griechisch=römischen Lebens
stehen wirklich vor uns.

Die Gräberstraße gewährt einen imposanten An-
blick. Wie Meilenzeiger stehen die Grabmäler an der
Straße. Beim Ausgraben derselben fand man die Ge-
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Da Pompeji nicht wie Herculanum durch einen mit Wasser vermischten Stein= und Sandregen verschüttet war, auch später nicht Lavaströme darüber hinweg ge- gangen sind, so fand man auch Alles, selbst die feinste Glasarbeit, unverletzt, da hingegen Feuer und Lava in Herculanum das Meiste versengt und zermalmt hatten. Der jüngere Plinius, ein römischer Schriftsteller, beschreibt jenes schreckliche Naturereigniß, durch welches Pompeji unterging, und bei dem auch der berühmte Naturforscher Plinius der Ältere ums Leben kam, ge- wissermaßen als Augenzeuge ausführlich. Dieser hielt sich damals eben zu Misenum auf, als er am 23. Au- gust Mittags die Nachricht erhielt, daß eine Wolke von wunderbarer Gestalt am Himmel stehe. Er beschloß, dieses Phänomen, das sich in der Gegend des Vesuvs zeigte, näher zu untersuchen, und bestieg zu dem Ende ein Schiff. Nicht lange befand er sich darauf, als ein dichter heißer Aschenregen herabfiel; Steine flogen zu- gleich mit der glühenden Asche nieder und das Meer war in großer, noch nie gesehener Bewegung. Plinius ließ sich bei Stabiä ans Land setzen. Er eilte in das Haus seines Gastfreundes, wo er schon Alles außer sich vor Angst und auf der Flucht begriffen fand. Plinius vermochte den Freund nicht zurückzuhalten, beschloß aber, sein Schicksal zu theilen und ihn zu begleiten. Mit vorgehaltenen Tüchern, um nicht in dem Aschenstaube zu ersticken, eilten sie ins Freie, dem Meere zu; aber hier war keine Rettung mehr möglich; die See flutete, ein heftiger Sturm blies entgegen, Flammen und Schwe- feldampf vor sich herpeitschend. Jn dieser glühenden Luft erstickten beide Freunde; am dritten Tage nach dem furchtbaren Ereigniß fand man den Leichnam des Pli- nius unversehrt, einem Schlafenden gleich. Über 48 Stunden hatte der Ausbruch, mit dem stärksten Erd- beben verbunden, gewährt; so lange auch herrschte dicke Finsterniß über der Gegend, nur von den Flammen des Vesuv erleuchtet. Am dritten Tage erst drang das Sonnenlicht durch, aber es beschien ein grauenvoll wüstes Lavameer. Wir entlehnen dem Bericht eines Reisenden, der vor Kurzem das neuerstandene Pompeji besuchte, einige Mittheilungen. Mit sehr gespannter Phantasie ge- langt man nach Pompeji. Große Erwartungen, große Erinnerungen werden rege, jene düstern Erinnerungen an den flammenden Vulkan, an das entsetzliche Erdbe- ben. Aber kaum angelangt, erblickt man das anmu- thigste Schauspiel. Pompeji ist ein reizender Ort. Die Sonne lacht in die hellen breiten Straßen hinein. Zwei neapolitanische Soldaten halten an der hölzernen Bar- riere Wache. Der Phantasietraum verfliegt, aber das Jnteresse steigt. Ein Gang durch Pompeji wird zum angenehmsten Studium. Die kleinsten Erinnerungen stehen in überraschender Verkörperung da, die Häuser sind offen, aufgethan ist das innere Hausleben der Al- ten; die Scenen des lieblichen griechisch=römischen Lebens stehen wirklich vor uns. Die Gräberstraße gewährt einen imposanten An- blick. Wie Meilenzeiger stehen die Grabmäler an der Straße. Beim Ausgraben derselben fand man die Ge-

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 166. Leipzig (Sachsen), 4. Juni 1836, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig166_1836/6>, abgerufen am 28.11.2024.