Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 166. Leipzig (Sachsen), 4. Juni 1836.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Pfennig=Magazin.
[Abbildung] Die Luftvulkane von Turbaco.
[Beginn Spaltensatz] Merkwürdigkeit, die sogenannten Volcanitos, gelegen in
der Mitte eines herrlichen Palmenwaldes, in welchem,
außer andern seltenen Tropengewächsen, auch die schönen
Nymphaneen in ihrer üppigsten Vollkommenheit und die
merkwürdige Pflanze Cavanillesia mocundo wachsen,
deren pergamentähnliche und durchsichtige Früchte gleich
Laternen an den Zweigen hangen. Der Grund, auf
welchem die Volcanitos sich erheben, liegt gegen 1200
Fuß über dem Meere, aber wegen der ungemein üppi-
gen Vegetation fällt es dem Reisenden schwer, seine
Beschaffenheit näher zu untersuchen. Ein großer Theil
besteht aus Kalkstein. Unsere Abbildung stellt den süd-
lichsten Theil der Hochebene vor, wo die Volcanitos
sich befinden. Jn der Mitte dieser Hochebene bemerkt
man 18--20 kleine Bergkegel von nicht mehr als 35
--40 Fuß Höhe. Sie bestehen aus einer dunkelfarbi-
[Spaltenumbruch] gen Thongattung und haben kleine Öffnungen oder
Krater, die mit Wasser angefüllt sind. Nähert man
sich ihnen, so vernimmt man zuerst ein ziemlich lautes
unterirdisches Getöse, auf welches nach Verlauf einiger
Secunden eine heftige Luftexplosion erfolgt. Mit gro-
ßer Gewalt bricht diese Luft, welche nach den neuesten
Untersuchungen das reinste Stickstoffgas ist, über dem
Wasserspiegel hervor, sodaß es dem Beschauer wie ein
leichtes Erdbeben vorkommt. Man kann auf zwei Mi-
nuten fünf solcher Explosionen rechnen, welche in der
Regel auch von einer starken Schlammentleerung beglei-
tet sind. Nach den Versicherungen der Jndianer haben
diese kleinen Berghügel während einer langen Reihe
von Jahren ihre Gestalt nicht verändert, doch richtet
sich die Gewalt und Masse dieser Gasexplosionen nach
der Beschaffenheit der Jahreszeit.

[Ende Spaltensatz]

Surrogate für Flachs und Hanf.
[Beginn Spaltensatz]

Man macht gegenwärtig in England interessante Ver-
suche, die große Einfuhr von Flachs und Hanf, welche
etwa 18 Millionen Thaler jährlich beträgt, durch die
Cultur neuer Pflanzenarten, welche spinnbare Fibern lie-
fern, zu ersetzen. Diese bestehen in neuseeländischem
Flachs und Seidengras ( die soie vegetale der Franzo-
sen ) . Es haben sich zu diesem Zwecke zwei Gesellschaf-
ten gebildet, wovon die eine Taue und Segeltuch, die
andere Zeuche zu Kleidern und Meubeln fabricirt. Man
hat gefunden, daß Taue von neuseeländischem Flachs
stärker sind, von der Nässe weniger leiden und ein Fünf-
theil leichter sind als gewöhnliche. Die Zeuche, welche
daraus gewebt werden, haben einen Seidenglanz, sind
aber bedeutend fester als Seide und können daher über-
aus dünn gewebt werden, wodurch sich ihre Steifigkeit
verliert, welche sie von der Seide unterscheidet. Man
webt aus Seidengras Teppiche, welche von großer Dauer-
haftigkeit sind, aber es fehlt ihnen noch an der Weichheit
[Spaltenumbruch] der wollenen Teppiche, dennoch nimmt der Gebrauch
derselben schnell zu, und die Fabriken dieser Art in
Barnsley werden fast täglich vergrößert. Die Gesellschaf-
ten haben gegenwärtig einen Agenten nach Neuseeland
geschickt, um den Rohstoff, dessen sie bedürfen, an Ort
und Stelle zu kaufen; da aber der jährliche Ertrag,
der sich bei der Barbarei der Neuseeländer erhalten
läßt, sich nicht auf mehr als 20--30,000 Centner
beläuft, so beabsichtigen sie die Cultur dieses Flachses
in England und besonders in Jrland einzuführen,
und haben deshalb ihren Agenten aufgegeben, jedem
Schiffe, das Flachs ladet, auch einige Tausend Pflan-
zen mitzugeben. Man hat mit diesen Versuche ange-
stellt und gefunden, daß die Pflanze etwa dreimal
so viel Flachs liefert als die gewöhnliche, und dabei
fast keine Kosten verursacht, indem sie nicht abstirbt,
sich durch die Wurzel fortpflanzt und nicht zum Ge-
brauch ausgerissen werden muß, indem man nur ihre
[Ende Spaltensatz]

Das Pfennig=Magazin.
[Abbildung] Die Luftvulkane von Turbaco.
[Beginn Spaltensatz] Merkwürdigkeit, die sogenannten Volcanitos, gelegen in
der Mitte eines herrlichen Palmenwaldes, in welchem,
außer andern seltenen Tropengewächsen, auch die schönen
Nymphaneen in ihrer üppigsten Vollkommenheit und die
merkwürdige Pflanze Cavanillesia mocundo wachsen,
deren pergamentähnliche und durchsichtige Früchte gleich
Laternen an den Zweigen hangen. Der Grund, auf
welchem die Volcanitos sich erheben, liegt gegen 1200
Fuß über dem Meere, aber wegen der ungemein üppi-
gen Vegetation fällt es dem Reisenden schwer, seine
Beschaffenheit näher zu untersuchen. Ein großer Theil
besteht aus Kalkstein. Unsere Abbildung stellt den süd-
lichsten Theil der Hochebene vor, wo die Volcanitos
sich befinden. Jn der Mitte dieser Hochebene bemerkt
man 18—20 kleine Bergkegel von nicht mehr als 35
—40 Fuß Höhe. Sie bestehen aus einer dunkelfarbi-
[Spaltenumbruch] gen Thongattung und haben kleine Öffnungen oder
Krater, die mit Wasser angefüllt sind. Nähert man
sich ihnen, so vernimmt man zuerst ein ziemlich lautes
unterirdisches Getöse, auf welches nach Verlauf einiger
Secunden eine heftige Luftexplosion erfolgt. Mit gro-
ßer Gewalt bricht diese Luft, welche nach den neuesten
Untersuchungen das reinste Stickstoffgas ist, über dem
Wasserspiegel hervor, sodaß es dem Beschauer wie ein
leichtes Erdbeben vorkommt. Man kann auf zwei Mi-
nuten fünf solcher Explosionen rechnen, welche in der
Regel auch von einer starken Schlammentleerung beglei-
tet sind. Nach den Versicherungen der Jndianer haben
diese kleinen Berghügel während einer langen Reihe
von Jahren ihre Gestalt nicht verändert, doch richtet
sich die Gewalt und Masse dieser Gasexplosionen nach
der Beschaffenheit der Jahreszeit.

[Ende Spaltensatz]

Surrogate für Flachs und Hanf.
[Beginn Spaltensatz]

Man macht gegenwärtig in England interessante Ver-
suche, die große Einfuhr von Flachs und Hanf, welche
etwa 18 Millionen Thaler jährlich beträgt, durch die
Cultur neuer Pflanzenarten, welche spinnbare Fibern lie-
fern, zu ersetzen. Diese bestehen in neuseeländischem
Flachs und Seidengras ( die soie végétale der Franzo-
sen ) . Es haben sich zu diesem Zwecke zwei Gesellschaf-
ten gebildet, wovon die eine Taue und Segeltuch, die
andere Zeuche zu Kleidern und Meubeln fabricirt. Man
hat gefunden, daß Taue von neuseeländischem Flachs
stärker sind, von der Nässe weniger leiden und ein Fünf-
theil leichter sind als gewöhnliche. Die Zeuche, welche
daraus gewebt werden, haben einen Seidenglanz, sind
aber bedeutend fester als Seide und können daher über-
aus dünn gewebt werden, wodurch sich ihre Steifigkeit
verliert, welche sie von der Seide unterscheidet. Man
webt aus Seidengras Teppiche, welche von großer Dauer-
haftigkeit sind, aber es fehlt ihnen noch an der Weichheit
[Spaltenumbruch] der wollenen Teppiche, dennoch nimmt der Gebrauch
derselben schnell zu, und die Fabriken dieser Art in
Barnsley werden fast täglich vergrößert. Die Gesellschaf-
ten haben gegenwärtig einen Agenten nach Neuseeland
geschickt, um den Rohstoff, dessen sie bedürfen, an Ort
und Stelle zu kaufen; da aber der jährliche Ertrag,
der sich bei der Barbarei der Neuseeländer erhalten
läßt, sich nicht auf mehr als 20—30,000 Centner
beläuft, so beabsichtigen sie die Cultur dieses Flachses
in England und besonders in Jrland einzuführen,
und haben deshalb ihren Agenten aufgegeben, jedem
Schiffe, das Flachs ladet, auch einige Tausend Pflan-
zen mitzugeben. Man hat mit diesen Versuche ange-
stellt und gefunden, daß die Pflanze etwa dreimal
so viel Flachs liefert als die gewöhnliche, und dabei
fast keine Kosten verursacht, indem sie nicht abstirbt,
sich durch die Wurzel fortpflanzt und nicht zum Ge-
brauch ausgerissen werden muß, indem man nur ihre
[Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0005" n="181"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Pfennig=Magazin.</hi></fw><figure><head>  Die Luftvulkane von Turbaco.  </head></figure><lb/><cb type="start"/>
Merkwürdigkeit, die sogenannten Volcanitos, gelegen in<lb/>
der Mitte eines herrlichen Palmenwaldes, in welchem,<lb/>
außer andern seltenen Tropengewächsen, auch die schönen<lb/>
Nymphaneen in ihrer üppigsten Vollkommenheit und die<lb/>
merkwürdige Pflanze <hi rendition="#aq">Cavanillesia mocundo</hi> wachsen,<lb/>
deren pergamentähnliche und durchsichtige Früchte gleich<lb/>
Laternen an den Zweigen hangen. Der Grund, auf<lb/>
welchem die Volcanitos sich erheben, liegt gegen 1200<lb/>
Fuß über dem Meere, aber wegen der ungemein üppi-<lb/>
gen Vegetation fällt es dem Reisenden schwer, seine<lb/>
Beschaffenheit näher zu untersuchen. Ein großer Theil<lb/>
besteht aus Kalkstein. Unsere Abbildung stellt den süd-<lb/>
lichsten Theil der Hochebene vor, wo die Volcanitos<lb/>
sich befinden. Jn der Mitte dieser Hochebene bemerkt<lb/>
man 18&#x2014;20 kleine Bergkegel von nicht mehr als 35<lb/>
&#x2014;40 Fuß Höhe. Sie bestehen aus einer dunkelfarbi-<lb/><cb n="2"/>
gen Thongattung und haben kleine Öffnungen oder<lb/>
Krater, die mit Wasser angefüllt sind. Nähert man<lb/>
sich ihnen, so vernimmt man zuerst ein ziemlich lautes<lb/>
unterirdisches Getöse, auf welches nach Verlauf einiger<lb/>
Secunden eine heftige Luftexplosion erfolgt. Mit gro-<lb/>
ßer Gewalt bricht diese Luft, welche nach den neuesten<lb/>
Untersuchungen das reinste Stickstoffgas ist, über dem<lb/>
Wasserspiegel hervor, sodaß es dem Beschauer wie ein<lb/>
leichtes Erdbeben vorkommt. Man kann auf zwei Mi-<lb/>
nuten fünf solcher Explosionen rechnen, welche in der<lb/>
Regel auch von einer starken Schlammentleerung beglei-<lb/>
tet sind. Nach den Versicherungen der Jndianer haben<lb/>
diese kleinen Berghügel während einer langen Reihe<lb/>
von Jahren ihre Gestalt nicht verändert, doch richtet<lb/>
sich die Gewalt und Masse dieser Gasexplosionen nach<lb/>
der Beschaffenheit der Jahreszeit.</p>
      </div><lb/>
      <cb type="end"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Surrogate für Flachs und Hanf</hi>.</hi> </head><lb/>
        <cb type="start"/>
        <p><hi rendition="#in">M</hi>an macht gegenwärtig in England interessante Ver-<lb/>
suche, die große Einfuhr von Flachs und Hanf, welche<lb/>
etwa 18 Millionen Thaler jährlich beträgt, durch die<lb/>
Cultur neuer Pflanzenarten, welche spinnbare Fibern lie-<lb/>
fern, zu ersetzen. Diese bestehen in neuseeländischem<lb/>
Flachs und Seidengras ( die <hi rendition="#aq">soie végétale</hi> der Franzo-<lb/>
sen ) . Es haben sich zu diesem Zwecke zwei Gesellschaf-<lb/>
ten gebildet, wovon die eine Taue und Segeltuch, die<lb/>
andere Zeuche zu Kleidern und Meubeln fabricirt. Man<lb/>
hat gefunden, daß Taue von neuseeländischem Flachs<lb/>
stärker sind, von der Nässe weniger leiden und ein Fünf-<lb/>
theil leichter sind als gewöhnliche. Die Zeuche, welche<lb/>
daraus gewebt werden, haben einen Seidenglanz, sind<lb/>
aber bedeutend fester als Seide und können daher über-<lb/>
aus dünn gewebt werden, wodurch sich ihre Steifigkeit<lb/>
verliert, welche sie von der Seide unterscheidet. Man<lb/>
webt aus Seidengras Teppiche, welche von großer Dauer-<lb/>
haftigkeit sind, aber es fehlt ihnen noch an der Weichheit<lb/><cb n="2"/>
der wollenen Teppiche, dennoch nimmt der Gebrauch<lb/>
derselben schnell zu, und die Fabriken dieser Art in<lb/>
Barnsley werden fast täglich vergrößert. Die Gesellschaf-<lb/>
ten haben gegenwärtig einen Agenten nach Neuseeland<lb/>
geschickt, um den Rohstoff, dessen sie bedürfen, an Ort<lb/>
und Stelle zu kaufen; da aber der jährliche Ertrag,<lb/>
der sich bei der Barbarei der Neuseeländer erhalten<lb/>
läßt, sich nicht auf mehr als 20&#x2014;30,000 Centner<lb/>
beläuft, so beabsichtigen sie die Cultur dieses Flachses<lb/>
in England und besonders in Jrland einzuführen,<lb/>
und haben deshalb ihren Agenten aufgegeben, jedem<lb/>
Schiffe, das Flachs ladet, auch einige Tausend Pflan-<lb/>
zen mitzugeben. Man hat mit diesen Versuche ange-<lb/>
stellt und gefunden, daß die Pflanze etwa dreimal<lb/>
so viel Flachs liefert als die gewöhnliche, und dabei<lb/>
fast keine Kosten verursacht, indem sie nicht abstirbt,<lb/>
sich durch die Wurzel fortpflanzt und nicht zum Ge-<lb/>
brauch ausgerissen werden muß, indem man nur ihre<lb/><cb type="end"/>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0005] Das Pfennig=Magazin. [Abbildung Die Luftvulkane von Turbaco. ] Merkwürdigkeit, die sogenannten Volcanitos, gelegen in der Mitte eines herrlichen Palmenwaldes, in welchem, außer andern seltenen Tropengewächsen, auch die schönen Nymphaneen in ihrer üppigsten Vollkommenheit und die merkwürdige Pflanze Cavanillesia mocundo wachsen, deren pergamentähnliche und durchsichtige Früchte gleich Laternen an den Zweigen hangen. Der Grund, auf welchem die Volcanitos sich erheben, liegt gegen 1200 Fuß über dem Meere, aber wegen der ungemein üppi- gen Vegetation fällt es dem Reisenden schwer, seine Beschaffenheit näher zu untersuchen. Ein großer Theil besteht aus Kalkstein. Unsere Abbildung stellt den süd- lichsten Theil der Hochebene vor, wo die Volcanitos sich befinden. Jn der Mitte dieser Hochebene bemerkt man 18—20 kleine Bergkegel von nicht mehr als 35 —40 Fuß Höhe. Sie bestehen aus einer dunkelfarbi- gen Thongattung und haben kleine Öffnungen oder Krater, die mit Wasser angefüllt sind. Nähert man sich ihnen, so vernimmt man zuerst ein ziemlich lautes unterirdisches Getöse, auf welches nach Verlauf einiger Secunden eine heftige Luftexplosion erfolgt. Mit gro- ßer Gewalt bricht diese Luft, welche nach den neuesten Untersuchungen das reinste Stickstoffgas ist, über dem Wasserspiegel hervor, sodaß es dem Beschauer wie ein leichtes Erdbeben vorkommt. Man kann auf zwei Mi- nuten fünf solcher Explosionen rechnen, welche in der Regel auch von einer starken Schlammentleerung beglei- tet sind. Nach den Versicherungen der Jndianer haben diese kleinen Berghügel während einer langen Reihe von Jahren ihre Gestalt nicht verändert, doch richtet sich die Gewalt und Masse dieser Gasexplosionen nach der Beschaffenheit der Jahreszeit. Surrogate für Flachs und Hanf. Man macht gegenwärtig in England interessante Ver- suche, die große Einfuhr von Flachs und Hanf, welche etwa 18 Millionen Thaler jährlich beträgt, durch die Cultur neuer Pflanzenarten, welche spinnbare Fibern lie- fern, zu ersetzen. Diese bestehen in neuseeländischem Flachs und Seidengras ( die soie végétale der Franzo- sen ) . Es haben sich zu diesem Zwecke zwei Gesellschaf- ten gebildet, wovon die eine Taue und Segeltuch, die andere Zeuche zu Kleidern und Meubeln fabricirt. Man hat gefunden, daß Taue von neuseeländischem Flachs stärker sind, von der Nässe weniger leiden und ein Fünf- theil leichter sind als gewöhnliche. Die Zeuche, welche daraus gewebt werden, haben einen Seidenglanz, sind aber bedeutend fester als Seide und können daher über- aus dünn gewebt werden, wodurch sich ihre Steifigkeit verliert, welche sie von der Seide unterscheidet. Man webt aus Seidengras Teppiche, welche von großer Dauer- haftigkeit sind, aber es fehlt ihnen noch an der Weichheit der wollenen Teppiche, dennoch nimmt der Gebrauch derselben schnell zu, und die Fabriken dieser Art in Barnsley werden fast täglich vergrößert. Die Gesellschaf- ten haben gegenwärtig einen Agenten nach Neuseeland geschickt, um den Rohstoff, dessen sie bedürfen, an Ort und Stelle zu kaufen; da aber der jährliche Ertrag, der sich bei der Barbarei der Neuseeländer erhalten läßt, sich nicht auf mehr als 20—30,000 Centner beläuft, so beabsichtigen sie die Cultur dieses Flachses in England und besonders in Jrland einzuführen, und haben deshalb ihren Agenten aufgegeben, jedem Schiffe, das Flachs ladet, auch einige Tausend Pflan- zen mitzugeben. Man hat mit diesen Versuche ange- stellt und gefunden, daß die Pflanze etwa dreimal so viel Flachs liefert als die gewöhnliche, und dabei fast keine Kosten verursacht, indem sie nicht abstirbt, sich durch die Wurzel fortpflanzt und nicht zum Ge- brauch ausgerissen werden muß, indem man nur ihre

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Siehe Dokumentation




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig166_1836
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig166_1836/5
Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 166. Leipzig (Sachsen), 4. Juni 1836, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig166_1836/5>, abgerufen am 29.06.2024.