Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 152. Leipzig (Sachsen), 27. Februar 1836.Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 152. ] Erscheint jeden Sonnabend. [Februar 27, 1836. Bremen.
[Abbildung]
Der Domhof zu Bremen. [Beginn Spaltensatz] Die Hansestadt Bremen erwuchs aus einer Ansiede- Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 152. ] Erscheint jeden Sonnabend. [Februar 27, 1836. Bremen.
[Abbildung]
Der Domhof zu Bremen. [Beginn Spaltensatz] Die Hansestadt Bremen erwuchs aus einer Ansiede- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[65]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#c #fr">Das Pfennig=Magazin<lb/><hi rendition="#g">der</hi><lb/> Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse.</hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint><hi rendition="#fr">Nr</hi>. 152. ] <hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi><docDate><hi rendition="#right">[<hi rendition="#g">Februar</hi> 27, 1836.</hi></docDate></docImprint> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Bremen</hi>.</hi> </head> <figure> <head> Der Domhof zu Bremen. </head> </figure><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Hansestadt Bremen erwuchs aus einer Ansiede-<lb/> lung von Fischern und Schiffern, die sich allmälig ver-<lb/> größerte, seit Karl der Große um das Jahr 788 hier ein<lb/> Bisthum gegründet hatte, das 858 mit dem Erzbis-<lb/> thum Hamburg verbunden ward. Jm 11. Jahrhun-<lb/> dert kam der erzbischöfliche Sitz nach Bremen, doch<lb/> behielt Hamburg sein eignes Domstift, das auch bei<lb/> der Wahl des geistlichen Oberhauptes Rechte aus-<lb/> übte und bis in neuere Zeiten fortdauerte. Schon<lb/> im 10. Jahrhundert waren einzelne Stadttheile mit<lb/> Mauern umgeben, und der Anbau, der am rechten Ufer<lb/> der Weser begonnen hatte, erweiterte sich nach und nach<lb/> landeinwärts. Bremen wuchs unter der geistlichen Herr-<lb/> schaft schnell empor, wiewol die Erzbischöfe schon um<lb/> die Mitte des 10. Jahrhunderts ihren Einfluß auf die<lb/> Verfassung und die Verwaltung zum Theil verloren.<lb/> Die Stadt wurde bald die Stapelstadt des Stromes<lb/> und ihr Ansehen stieg noch höher, als sie in der zwei-<lb/> ten Hälfte des 13. Jahrhunderts sich der Hanse an-<lb/> schloß. Streitigkeiten zwischen der Bürgerschaft und dem<lb/> Rathe störten auch hier die innere Ruhe und verwickel-<lb/> ten Bremen in Zwistigkeiten mit den übrigen Hanse-<lb/> städten, bis erst im 15. und 16. Jahrhundert diese<lb/> Zerwürfnisse durch Vergleiche gehoben wurden. Das<lb/> Verhältniß zwischen dem Erzbischofe, der sich fortdauernd<lb/> die Oberherrschaft anmaßte, und der Stadt, die einen<lb/> nicht anerkannten Anspruch auf Reichsfreiheit behaup-<lb/><cb n="2"/> tete, blieb immer gespannt. Kriege mit den Nachbarn,<lb/> besonders mit den Friesen, die bis in das 15. Jahr-<lb/> hundert dauerten, und später gegen den Herzog von<lb/> Burgund, wurden mit abwechselndem Glücke geführt<lb/> und gaben den Bremern mehrmals Gelegenheit, ihre<lb/> Tapferkeit zu beweisen. Jn der ersten Hälfte des 16.<lb/> Jahrhunderts wurden die Befestigungen der Stadt so<lb/> bedeutend vermehrt, daß sie im schmalkaldischen und drei-<lb/> ßigjährigen Kriege und später gegen die Schweden Be-<lb/> lagerungen aushalten konnte. Seit 1625 ward ein<lb/> neuer Stadttheil auf dem linken Ufer der Weser, die<lb/> Neustadt, nach einem regelmäßigen Plane angelegt und<lb/> immer mehr verschönert. Die Reichsfreiheit der Stadt,<lb/> wie früher von den Erzbischöfen, so später von den<lb/> Schweden bestritten, welchen nach dem dreißigjährigen<lb/> Kriege das Gebiet des ehemaligen Erzstifts als Entschä-<lb/> digung zufiel, wurde zwar im westfälischen Frieden<lb/> ( 1648 ) anerkannt, aber erst nachdem das Herzogthum<lb/> Bremen an Braunschweig=Lüneburg gefallen war, kam<lb/> die Stadt endlich 1731 zum unbestrittenen Besitze der<lb/> Vorrechte und Freiheiten einer Reichsstadt. Nach dem<lb/> Frieden von Luneville wurden ( 1803 ) außer dem Dom<lb/> die Güter des Domstifts, die fortdauernd ein Eigen-<lb/> thum des Kurfürstenthums Hanover gewesen waren, der<lb/> Stadt zugetheilt und ihr die Aufhebung des von Ol-<lb/> denburg erhobenen Weserzolls zu Elsfleth versprochen,<lb/> die aber erst 1821 erfolgte. Nach der Auflösung des<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[65]/0001]
Das Pfennig=Magazin
der
Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse.
Nr. 152. ] Erscheint jeden Sonnabend. [Februar 27, 1836.
Bremen.
[Abbildung Der Domhof zu Bremen. ]
Die Hansestadt Bremen erwuchs aus einer Ansiede-
lung von Fischern und Schiffern, die sich allmälig ver-
größerte, seit Karl der Große um das Jahr 788 hier ein
Bisthum gegründet hatte, das 858 mit dem Erzbis-
thum Hamburg verbunden ward. Jm 11. Jahrhun-
dert kam der erzbischöfliche Sitz nach Bremen, doch
behielt Hamburg sein eignes Domstift, das auch bei
der Wahl des geistlichen Oberhauptes Rechte aus-
übte und bis in neuere Zeiten fortdauerte. Schon
im 10. Jahrhundert waren einzelne Stadttheile mit
Mauern umgeben, und der Anbau, der am rechten Ufer
der Weser begonnen hatte, erweiterte sich nach und nach
landeinwärts. Bremen wuchs unter der geistlichen Herr-
schaft schnell empor, wiewol die Erzbischöfe schon um
die Mitte des 10. Jahrhunderts ihren Einfluß auf die
Verfassung und die Verwaltung zum Theil verloren.
Die Stadt wurde bald die Stapelstadt des Stromes
und ihr Ansehen stieg noch höher, als sie in der zwei-
ten Hälfte des 13. Jahrhunderts sich der Hanse an-
schloß. Streitigkeiten zwischen der Bürgerschaft und dem
Rathe störten auch hier die innere Ruhe und verwickel-
ten Bremen in Zwistigkeiten mit den übrigen Hanse-
städten, bis erst im 15. und 16. Jahrhundert diese
Zerwürfnisse durch Vergleiche gehoben wurden. Das
Verhältniß zwischen dem Erzbischofe, der sich fortdauernd
die Oberherrschaft anmaßte, und der Stadt, die einen
nicht anerkannten Anspruch auf Reichsfreiheit behaup-
tete, blieb immer gespannt. Kriege mit den Nachbarn,
besonders mit den Friesen, die bis in das 15. Jahr-
hundert dauerten, und später gegen den Herzog von
Burgund, wurden mit abwechselndem Glücke geführt
und gaben den Bremern mehrmals Gelegenheit, ihre
Tapferkeit zu beweisen. Jn der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts wurden die Befestigungen der Stadt so
bedeutend vermehrt, daß sie im schmalkaldischen und drei-
ßigjährigen Kriege und später gegen die Schweden Be-
lagerungen aushalten konnte. Seit 1625 ward ein
neuer Stadttheil auf dem linken Ufer der Weser, die
Neustadt, nach einem regelmäßigen Plane angelegt und
immer mehr verschönert. Die Reichsfreiheit der Stadt,
wie früher von den Erzbischöfen, so später von den
Schweden bestritten, welchen nach dem dreißigjährigen
Kriege das Gebiet des ehemaligen Erzstifts als Entschä-
digung zufiel, wurde zwar im westfälischen Frieden
( 1648 ) anerkannt, aber erst nachdem das Herzogthum
Bremen an Braunschweig=Lüneburg gefallen war, kam
die Stadt endlich 1731 zum unbestrittenen Besitze der
Vorrechte und Freiheiten einer Reichsstadt. Nach dem
Frieden von Luneville wurden ( 1803 ) außer dem Dom
die Güter des Domstifts, die fortdauernd ein Eigen-
thum des Kurfürstenthums Hanover gewesen waren, der
Stadt zugetheilt und ihr die Aufhebung des von Ol-
denburg erhobenen Weserzolls zu Elsfleth versprochen,
die aber erst 1821 erfolgte. Nach der Auflösung des
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI
Transkription
Peter Fankhauser:
Transformation von TUSTEP nach TEI P5.
Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.
Weitere Informationen:Siehe Dokumentation
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |