Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 86. Leipzig (Sachsen), 17. August.Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Nr. 86. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 17. August 1854. [Abbildung] Dorfkomödie. Eine arabische Tragödie. [Beginn Spaltensatz]
Jn Bagdad lebte ein junger Mann von großer Schön- Die Gemahlin des Khalifen El=Ulid gewann den Eines Tages sah der Khalif einen prachtvollen gol- Dieser ging, um den Auftrag auszurichten. Als er Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Nr. 86. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 17. August 1854. [Abbildung] Dorfkomödie. Eine arabische Tragödie. [Beginn Spaltensatz]
Jn Bagdad lebte ein junger Mann von großer Schön- Die Gemahlin des Khalifen El=Ulid gewann den Eines Tages sah der Khalif einen prachtvollen gol- Dieser ging, um den Auftrag auszurichten. Als er <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[265]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#c #fr">Das Pfennig=Magazin<lb/> für<lb/><hi rendition="#g">Belehrung und Unterhaltung</hi>.</hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint><hi rendition="#fr">Nr</hi>. 86. ] <hi rendition="#c">Dritte Folge. Zweiter Jahrgang.</hi><docDate><hi rendition="#right">[ 17. <hi rendition="#g">August</hi> 1854.</hi></docDate></docImprint> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <div n="1"> <figure> <head> <hi rendition="#fr">Dorfkomödie.</hi> </head> </figure> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Eine arabische Tragödie.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">J</hi>n Bagdad lebte ein junger Mann von großer Schön-<lb/> heit, Abder=Rahman=Ben=Jsmail; auch besaß er die<lb/> Gabe der Poesie.</p><lb/> <p>Die Gemahlin des Khalifen El=Ulid gewann den<lb/> jungen Mann, den sie oft an ihrer Wohnung vorüber-<lb/> gehen sah, lieb und vor Sehnsucht nach ihm ward sie<lb/> krank. Da ließ sie ihn endlich durch ihre Vertraute<lb/> zu sich holen, sah ihn oft in ihrem Zimmer und ließ<lb/> ihn, so oft sie von Jemand gestört zu werden fürch-<lb/> tete, in einem Koffer sich verstecken.</p><lb/> <p>Eines Tages sah der Khalif einen prachtvollen gol-<lb/> denen Halsschmuck, mit kostbaren Steinen besetzt. Er<lb/> kaufte ihn sofort und sagte erfreut: „Den gebe ich mei-<lb/><cb n="2"/> ner Frau.“ Sogleich rief er einen seiner Diener und<lb/> befahl ihm, den Halsschmuck der Sultanin zu über-<lb/> bringen.</p><lb/> <p>Dieser ging, um den Auftrag auszurichten. Als er<lb/> die zum Gemach der Sultanin führende Thür offen<lb/> fand, dachte er: „Was hat Das zu bedeuten?“ Er<lb/> hebt sich auf die Zehen, er hört sprechen und lachen;<lb/> er lauscht und neigt sich mit dem Ohr gegen das Zim-<lb/> mer. Sein Blick trifft auf die Augen eines jungen<lb/> Mannes, der vor Entsetzen bleich wird wie der Tod.<lb/> Rasch bringt die Frau ihn in den Koffer; aber der<lb/> Sklave hat Alles gesehen. Er zeigt den Halsschmuck<lb/> und sagt: „Gebieterin! Jch bitte dich um einen Stein<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[265]/0001]
Das Pfennig=Magazin
für
Belehrung und Unterhaltung.
Nr. 86. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 17. August 1854.
[Abbildung Dorfkomödie.]
Eine arabische Tragödie.
Jn Bagdad lebte ein junger Mann von großer Schön-
heit, Abder=Rahman=Ben=Jsmail; auch besaß er die
Gabe der Poesie.
Die Gemahlin des Khalifen El=Ulid gewann den
jungen Mann, den sie oft an ihrer Wohnung vorüber-
gehen sah, lieb und vor Sehnsucht nach ihm ward sie
krank. Da ließ sie ihn endlich durch ihre Vertraute
zu sich holen, sah ihn oft in ihrem Zimmer und ließ
ihn, so oft sie von Jemand gestört zu werden fürch-
tete, in einem Koffer sich verstecken.
Eines Tages sah der Khalif einen prachtvollen gol-
denen Halsschmuck, mit kostbaren Steinen besetzt. Er
kaufte ihn sofort und sagte erfreut: „Den gebe ich mei-
ner Frau.“ Sogleich rief er einen seiner Diener und
befahl ihm, den Halsschmuck der Sultanin zu über-
bringen.
Dieser ging, um den Auftrag auszurichten. Als er
die zum Gemach der Sultanin führende Thür offen
fand, dachte er: „Was hat Das zu bedeuten?“ Er
hebt sich auf die Zehen, er hört sprechen und lachen;
er lauscht und neigt sich mit dem Ohr gegen das Zim-
mer. Sein Blick trifft auf die Augen eines jungen
Mannes, der vor Entsetzen bleich wird wie der Tod.
Rasch bringt die Frau ihn in den Koffer; aber der
Sklave hat Alles gesehen. Er zeigt den Halsschmuck
und sagt: „Gebieterin! Jch bitte dich um einen Stein
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