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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 38. Leipzig (Sachsen), 23. September 1843.

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[Beginn Spaltensatz] Die Stadt erhält ihr Trinkwasser durch ein Druckwerk
und 2 große und 133 kleine Springbrunnen.

Unter den vielen Bauwerken und Denkmalen des
Mittelalters ist vor allen die Lorenzkirche zu erwähnen,
welche die größte und schönste Kirche der Stadt ist.
Sie ist gegen Ende des 13. Jahrhunderts gegründet und
nach und nach ausgebaut worden. Das ursprüngliche
Gebäude zeigt die altdeutsche Bauart in ihrer Einfachheit,
das Portal und der Giebel aber schon den überladenen
Schmuck einer spätern Zeit. Der Bau wurde größten-
theils durch milde Beiträge im 15. Jahrhunderte vollen-
det. Die Kirche ist 312 Fuß lang und 105 Fuß breit.
Der ältere Thurm wurde 1498 mit vergoldetem Blech,
das noch immer seinen alten Glanz hat, der jüngere
1680 mit zinnernen Platten gedeckt. Der Vorderbau
der Kirche zeichnet sich besonders aus. Zwei schlanke
Thürme schließen die Vorderseite ein, die unten ein präch-
tiges Portal von 32 Fuß Höhe ziert, die aus acht, sich
stets in abwechselnder Lage wiederholenden spitzenartigen
Durchbrechungen besteht. Die zwei großen, mit schöner
Bildhauerarbeit verzierten Thüren wurden 1824 nach
Heideloff's Zeichnung von dem bald nachher verstorbenen
Bildhauer Rotermund verfertigt. Die Vorhalle der so-
genannten Brautthüre ist mit vorzüglich gearbeiteten Ver-
zierungen über ihren Logen, sowie mit steinernen Bildsäu-
len der Jungfrau Maria mit dem Kinde und der drei
Weisen aus dem Morgenlande geschmückt. Das Jnnere
der Kirche wird durch schön gemalte Fenster mit einem
wunderbaren Lichte erfüllt und hat einen Schatz altdeut-
scher Gemälde.

Die Sebalduskirche steht im Mittelpunkte des ältesten
Stadttheils, mit dem sie wahrscheinlich gleichzeitig entstan-
den ist. Sie ist vorzüglich dadurch merkwürdig, daß sich
an ihr der Stufengang der altdeutschen Baukunst von
ihren ersten Anfängen bis zu ihrer höchsten Vollendung
im 14. Jahrhunderte verfolgen läßt. Der Vordertheil
zwischen den beiden Thürmen ist der älteste. Ein Mei-
sterstück altdeutscher Baukunst ist die Brautthüre, über
deren Spitzbogen die Vermählung Adam's und Eva's
durch den segnenden Gott den Vater abgebildet ist. An
einer andern äußern Wand bemerkt man die Grablegung
des Heilands, ein trefflich erhaltenes Werk des Bildhauers
Kraft. Jm Jnnern ist das bedeutendste das Grab
des heiligen Sebaldus, das Peter Vischer mit seinen
fünf Söhnen von 1506--19 vollendete. Den mit Gold-
und Silberblech überzogenen Sarg des Heiligen bedeckt
ein künstlich durchbrochener Baldachin von Bronze, mit
den Bildern der Apostel, der Kirchenväter und andern
Figuren verziert.

Die Stadt hat noch jetzt einen tiefen Wallgraben,
von einer Meile im Umfang, und doppelte Mauern,
die früher mit vielen großen und kleinen Thürmchen und
Kanonen versehen waren. Die Häuser sind größtentheils
hoch, in alterthümlichem oft großartigem Stile gebaut,
mit Thürmchen, Erkern, Vorsprüngen, hin und wieder
in der Facade mit Malereien versehen. Die Stadt hat
überhaupt noch ganz das Gepräge des Mittelalters, in
dem sie so angesehen war. Sie zeigt, von fern gesehen,
dem Beobachter nicht weniger als 119 große und kleine
Thürme. Nürnberg ist durch eine Reihe glänzender Na-
men ausgezeichnet, deren Träger hier lebten und wirkten.
Albrecht Dürer fertigte hier seine Meisterwerke; Hans
Sachs dichtete hier seine Lieder; Peter Hele erfand hier
die Taschenuhren, die sogenannten Nürnberger Eier;
Erasmus Ebner das Messing, Troxdorf das Pedal, Den-
ner die Clarinette. Auch die Kupferstecherkunst wurde hier
erfunden, ebenso das Schießgewehr. Die 126 Handwerke,
die man gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hier zählte,
[Spaltenumbruch] haben sich bis auf die neueste Zeit bedeutend vervielfältigt,
und man zählt in den hiesigen Fabriken und Handwer-
ken 4300 Meister. Die sogenannten Nürnberger kurzen
Waaren, der Nürnberger Tand, wie sie früher genannt
wurden, kommen in die fernsten Länder der Erde. Über-
haupt wird mit eigenen Fabrikaten ein ausgebreiteter
Handel getrieben.

Jm Süden, Osten und Norden wird Nürnberg von
dem Reichswalde begrenzt, wo Wallenstein am 6. Juli
1632 mit seinem Heere erschien, sich Angesichts des
schwedischen Lagers verschanzte und den Angriff Gustav
Adolf's am 4. September zurückschlug. Jn den Jahren
1522 und 1524 wurde in Nürnberg Reichstag gehalten,
wo vergeblich auf die Achtserklärung Luther's gedrungen
wurde. Am 23. Juli 1532 wurde hier ein Religions-
friede unterzeichnet und 1538 ein dem Schmalkaldischen
entgegengesetzter Bund mehrer katholischer Fürsten gestif-
tet. Nürnberg war schon im 10. Jahrhunderte reichsun-
mittelbar und seine Patricier, unter denen die Tucher,
Welser, Holzschuher, Ebner u. s. w. besonders oft ge-
nannt werden, stammten zum Theil aus noch ältern
Zeiten.



Das Arbeiten der Kinder und jungen Leute
in den englischen Bergwerken.

I.

Erst seit dem Jahre 1840 wurden in einer Schrift
die ungeheuern, in den Bergwerken Englands bestehenden
Misbräuche aufgedeckt. Freilich gehören in diesem Lande
die Bergwerke dem Eigenthümer des Bodens, er kann
damit machen, was er will, sie bearbeiten oder ruhen
lassen, selbst oder durch Andere in Pacht ausbeuten lassen,
Niemand darf sie beaufsichtigen oder auch nur besehen
gegen seinen Willen. Diese Schrift, dem Parlament
übergeben, war Veranlassung, daß dieses eine Untersu-
chung veranstalten ließ und der Bericht darüber bildete
einen Band von 270 Seiten nebst zwei ungeheuern Fo-
liobänden, in denen auf 1800 Seiten die Beweisstücke
enthalten waren. Die beigegebenen Abbildungen geben
eine getreue Darstellung der traurigen Lage der jungen
Arbeiter. Man sieht sie gebeugt unter ungeheuern La-
sten einherkeuchen, halb, auch völlig nackt gleich Zugthie-
ren an kohlenbeladene Wagen gespannt, die sie oft, we-
gen der Niedrigkeit der Gruben, auf Händen und Füßen
kriechend ziehen müssen.

Vom achten bis neunten Jahre, ja sogar vom vier-
ten, fünften und sechsten Lebensjahre an beginnen die
Mühen dieser Kleinen, von denen die meisten den Fami-
lien der Bergleute oder vielmehr der einheimischen Bevöl-
kerung der Umgegend angehören. Jn manchen Bezirken
werden sie von den erwachsenen Arbeitern ausgewählt und
bezahlt, in andern geschieht dies durch den Eigenthümer
oder Unternehmer; außerdem gibt es auch noch Bezirke,
wo die Kinder als Lehrlinge angenommen werden, die
dann bis zum 21. Jahre ihre ganze Zeit ihren Herren
widmen müssen und dafür nichts erhalten als Nahrung
und Kleidung. Es ist dies ein wahrer Sklavenzustand,
der 10--12 Jahre dauert, während dessen sie für einen
Herrn arbeiten müssen, der gewöhnlich selbst Bergwerks-
arbeiter ist und immer verabscheut wird, weil er keine
Barmherzigkeit kennt. Die grausame Behandlung, welche
die Lehrlinge erfahren, beweist die Roheit, den tiefen
Egoismus, die stupide Barbarei vieler dieser Herren und
erklärt die Muthlosigkeit, die Schwäche, die Apathie und
die Verdummung dieser Opfer und ihre moralische und
intellectuelle Herabwürdigung.

[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] Die Stadt erhält ihr Trinkwasser durch ein Druckwerk
und 2 große und 133 kleine Springbrunnen.

Unter den vielen Bauwerken und Denkmalen des
Mittelalters ist vor allen die Lorenzkirche zu erwähnen,
welche die größte und schönste Kirche der Stadt ist.
Sie ist gegen Ende des 13. Jahrhunderts gegründet und
nach und nach ausgebaut worden. Das ursprüngliche
Gebäude zeigt die altdeutsche Bauart in ihrer Einfachheit,
das Portal und der Giebel aber schon den überladenen
Schmuck einer spätern Zeit. Der Bau wurde größten-
theils durch milde Beiträge im 15. Jahrhunderte vollen-
det. Die Kirche ist 312 Fuß lang und 105 Fuß breit.
Der ältere Thurm wurde 1498 mit vergoldetem Blech,
das noch immer seinen alten Glanz hat, der jüngere
1680 mit zinnernen Platten gedeckt. Der Vorderbau
der Kirche zeichnet sich besonders aus. Zwei schlanke
Thürme schließen die Vorderseite ein, die unten ein präch-
tiges Portal von 32 Fuß Höhe ziert, die aus acht, sich
stets in abwechselnder Lage wiederholenden spitzenartigen
Durchbrechungen besteht. Die zwei großen, mit schöner
Bildhauerarbeit verzierten Thüren wurden 1824 nach
Heideloff's Zeichnung von dem bald nachher verstorbenen
Bildhauer Rotermund verfertigt. Die Vorhalle der so-
genannten Brautthüre ist mit vorzüglich gearbeiteten Ver-
zierungen über ihren Logen, sowie mit steinernen Bildsäu-
len der Jungfrau Maria mit dem Kinde und der drei
Weisen aus dem Morgenlande geschmückt. Das Jnnere
der Kirche wird durch schön gemalte Fenster mit einem
wunderbaren Lichte erfüllt und hat einen Schatz altdeut-
scher Gemälde.

Die Sebalduskirche steht im Mittelpunkte des ältesten
Stadttheils, mit dem sie wahrscheinlich gleichzeitig entstan-
den ist. Sie ist vorzüglich dadurch merkwürdig, daß sich
an ihr der Stufengang der altdeutschen Baukunst von
ihren ersten Anfängen bis zu ihrer höchsten Vollendung
im 14. Jahrhunderte verfolgen läßt. Der Vordertheil
zwischen den beiden Thürmen ist der älteste. Ein Mei-
sterstück altdeutscher Baukunst ist die Brautthüre, über
deren Spitzbogen die Vermählung Adam's und Eva's
durch den segnenden Gott den Vater abgebildet ist. An
einer andern äußern Wand bemerkt man die Grablegung
des Heilands, ein trefflich erhaltenes Werk des Bildhauers
Kraft. Jm Jnnern ist das bedeutendste das Grab
des heiligen Sebaldus, das Peter Vischer mit seinen
fünf Söhnen von 1506—19 vollendete. Den mit Gold-
und Silberblech überzogenen Sarg des Heiligen bedeckt
ein künstlich durchbrochener Baldachin von Bronze, mit
den Bildern der Apostel, der Kirchenväter und andern
Figuren verziert.

Die Stadt hat noch jetzt einen tiefen Wallgraben,
von einer Meile im Umfang, und doppelte Mauern,
die früher mit vielen großen und kleinen Thürmchen und
Kanonen versehen waren. Die Häuser sind größtentheils
hoch, in alterthümlichem oft großartigem Stile gebaut,
mit Thürmchen, Erkern, Vorsprüngen, hin und wieder
in der Façade mit Malereien versehen. Die Stadt hat
überhaupt noch ganz das Gepräge des Mittelalters, in
dem sie so angesehen war. Sie zeigt, von fern gesehen,
dem Beobachter nicht weniger als 119 große und kleine
Thürme. Nürnberg ist durch eine Reihe glänzender Na-
men ausgezeichnet, deren Träger hier lebten und wirkten.
Albrecht Dürer fertigte hier seine Meisterwerke; Hans
Sachs dichtete hier seine Lieder; Peter Hele erfand hier
die Taschenuhren, die sogenannten Nürnberger Eier;
Erasmus Ebner das Messing, Troxdorf das Pedal, Den-
ner die Clarinette. Auch die Kupferstecherkunst wurde hier
erfunden, ebenso das Schießgewehr. Die 126 Handwerke,
die man gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hier zählte,
[Spaltenumbruch] haben sich bis auf die neueste Zeit bedeutend vervielfältigt,
und man zählt in den hiesigen Fabriken und Handwer-
ken 4300 Meister. Die sogenannten Nürnberger kurzen
Waaren, der Nürnberger Tand, wie sie früher genannt
wurden, kommen in die fernsten Länder der Erde. Über-
haupt wird mit eigenen Fabrikaten ein ausgebreiteter
Handel getrieben.

Jm Süden, Osten und Norden wird Nürnberg von
dem Reichswalde begrenzt, wo Wallenstein am 6. Juli
1632 mit seinem Heere erschien, sich Angesichts des
schwedischen Lagers verschanzte und den Angriff Gustav
Adolf's am 4. September zurückschlug. Jn den Jahren
1522 und 1524 wurde in Nürnberg Reichstag gehalten,
wo vergeblich auf die Achtserklärung Luther's gedrungen
wurde. Am 23. Juli 1532 wurde hier ein Religions-
friede unterzeichnet und 1538 ein dem Schmalkaldischen
entgegengesetzter Bund mehrer katholischer Fürsten gestif-
tet. Nürnberg war schon im 10. Jahrhunderte reichsun-
mittelbar und seine Patricier, unter denen die Tucher,
Welser, Holzschuher, Ebner u. s. w. besonders oft ge-
nannt werden, stammten zum Theil aus noch ältern
Zeiten.



Das Arbeiten der Kinder und jungen Leute
in den englischen Bergwerken.

I.

Erst seit dem Jahre 1840 wurden in einer Schrift
die ungeheuern, in den Bergwerken Englands bestehenden
Misbräuche aufgedeckt. Freilich gehören in diesem Lande
die Bergwerke dem Eigenthümer des Bodens, er kann
damit machen, was er will, sie bearbeiten oder ruhen
lassen, selbst oder durch Andere in Pacht ausbeuten lassen,
Niemand darf sie beaufsichtigen oder auch nur besehen
gegen seinen Willen. Diese Schrift, dem Parlament
übergeben, war Veranlassung, daß dieses eine Untersu-
chung veranstalten ließ und der Bericht darüber bildete
einen Band von 270 Seiten nebst zwei ungeheuern Fo-
liobänden, in denen auf 1800 Seiten die Beweisstücke
enthalten waren. Die beigegebenen Abbildungen geben
eine getreue Darstellung der traurigen Lage der jungen
Arbeiter. Man sieht sie gebeugt unter ungeheuern La-
sten einherkeuchen, halb, auch völlig nackt gleich Zugthie-
ren an kohlenbeladene Wagen gespannt, die sie oft, we-
gen der Niedrigkeit der Gruben, auf Händen und Füßen
kriechend ziehen müssen.

Vom achten bis neunten Jahre, ja sogar vom vier-
ten, fünften und sechsten Lebensjahre an beginnen die
Mühen dieser Kleinen, von denen die meisten den Fami-
lien der Bergleute oder vielmehr der einheimischen Bevöl-
kerung der Umgegend angehören. Jn manchen Bezirken
werden sie von den erwachsenen Arbeitern ausgewählt und
bezahlt, in andern geschieht dies durch den Eigenthümer
oder Unternehmer; außerdem gibt es auch noch Bezirke,
wo die Kinder als Lehrlinge angenommen werden, die
dann bis zum 21. Jahre ihre ganze Zeit ihren Herren
widmen müssen und dafür nichts erhalten als Nahrung
und Kleidung. Es ist dies ein wahrer Sklavenzustand,
der 10—12 Jahre dauert, während dessen sie für einen
Herrn arbeiten müssen, der gewöhnlich selbst Bergwerks-
arbeiter ist und immer verabscheut wird, weil er keine
Barmherzigkeit kennt. Die grausame Behandlung, welche
die Lehrlinge erfahren, beweist die Roheit, den tiefen
Egoismus, die stupide Barbarei vieler dieser Herren und
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[Ende Spaltensatz]
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[301/0005] 301 Die Stadt erhält ihr Trinkwasser durch ein Druckwerk und 2 große und 133 kleine Springbrunnen. Unter den vielen Bauwerken und Denkmalen des Mittelalters ist vor allen die Lorenzkirche zu erwähnen, welche die größte und schönste Kirche der Stadt ist. Sie ist gegen Ende des 13. Jahrhunderts gegründet und nach und nach ausgebaut worden. Das ursprüngliche Gebäude zeigt die altdeutsche Bauart in ihrer Einfachheit, das Portal und der Giebel aber schon den überladenen Schmuck einer spätern Zeit. Der Bau wurde größten- theils durch milde Beiträge im 15. Jahrhunderte vollen- det. Die Kirche ist 312 Fuß lang und 105 Fuß breit. Der ältere Thurm wurde 1498 mit vergoldetem Blech, das noch immer seinen alten Glanz hat, der jüngere 1680 mit zinnernen Platten gedeckt. Der Vorderbau der Kirche zeichnet sich besonders aus. 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Jahrhunderte reichsun- mittelbar und seine Patricier, unter denen die Tucher, Welser, Holzschuher, Ebner u. s. w. besonders oft ge- nannt werden, stammten zum Theil aus noch ältern Zeiten. Das Arbeiten der Kinder und jungen Leute in den englischen Bergwerken. I. Erst seit dem Jahre 1840 wurden in einer Schrift die ungeheuern, in den Bergwerken Englands bestehenden Misbräuche aufgedeckt. Freilich gehören in diesem Lande die Bergwerke dem Eigenthümer des Bodens, er kann damit machen, was er will, sie bearbeiten oder ruhen lassen, selbst oder durch Andere in Pacht ausbeuten lassen, Niemand darf sie beaufsichtigen oder auch nur besehen gegen seinen Willen. Diese Schrift, dem Parlament übergeben, war Veranlassung, daß dieses eine Untersu- chung veranstalten ließ und der Bericht darüber bildete einen Band von 270 Seiten nebst zwei ungeheuern Fo- liobänden, in denen auf 1800 Seiten die Beweisstücke enthalten waren. Die beigegebenen Abbildungen geben eine getreue Darstellung der traurigen Lage der jungen Arbeiter. Man sieht sie gebeugt unter ungeheuern La- sten einherkeuchen, halb, auch völlig nackt gleich Zugthie- ren an kohlenbeladene Wagen gespannt, die sie oft, we- gen der Niedrigkeit der Gruben, auf Händen und Füßen kriechend ziehen müssen. Vom achten bis neunten Jahre, ja sogar vom vier- ten, fünften und sechsten Lebensjahre an beginnen die Mühen dieser Kleinen, von denen die meisten den Fami- lien der Bergleute oder vielmehr der einheimischen Bevöl- kerung der Umgegend angehören. Jn manchen Bezirken werden sie von den erwachsenen Arbeitern ausgewählt und bezahlt, in andern geschieht dies durch den Eigenthümer oder Unternehmer; außerdem gibt es auch noch Bezirke, wo die Kinder als Lehrlinge angenommen werden, die dann bis zum 21. Jahre ihre ganze Zeit ihren Herren widmen müssen und dafür nichts erhalten als Nahrung und Kleidung. Es ist dies ein wahrer Sklavenzustand, der 10—12 Jahre dauert, während dessen sie für einen Herrn arbeiten müssen, der gewöhnlich selbst Bergwerks- arbeiter ist und immer verabscheut wird, weil er keine Barmherzigkeit kennt. Die grausame Behandlung, welche die Lehrlinge erfahren, beweist die Roheit, den tiefen Egoismus, die stupide Barbarei vieler dieser Herren und erklärt die Muthlosigkeit, die Schwäche, die Apathie und die Verdummung dieser Opfer und ihre moralische und intellectuelle Herabwürdigung.

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 38. Leipzig (Sachsen), 23. September 1843, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig038_1843/5>, abgerufen am 14.06.2024.