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Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 33. Leipzig, 19. August 1843.

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[Beginn Spaltensatz] daß er über 1300 Fuß tief würde bohren müssen, ehe
er die Quellen erreichen würde, welche die Brun-
nen von St.=Ouen, St.=Denis und Stains mit Was-
ser versorgen. Unter dem Mergel= und Thonlager hatten
die Bohrer reinen Kies und plastischen Thon und endlich
die Kreide zu durchdringen, welche den Boden des Bas-
sins bilden, worauf die tertiairen Ablagerungen ruhen.
Die Dicke des Kreidelagers konnte durch keine Voraus-
berechnung bestimmt werden und dem Bohren unüber-
windliche Hindernisse entgegensetzen. Wenn diese aber
überwunden wären, hoffte Mulot ganz bestimmt auf
Wasser zu kommen; denn erstlich besaßen die Lager
unter der Kreide alle die nöthigen Eigenschaften, arte-
sische Brunnen möglich zu machen, da sie, wie er
aus den Bohrungen zu Rouen, Elbeuf und Tours wußte,
aus abwechselnd durchdringlichen und undurchdringlichen
Schichten von Thon und Kies bestehen mußten, und
zweitens war auch die andere Bedingung vorhanden,
welche zum Springen eines artesischen Brunnens erfo-
derlich ist, daß nämlich der Jnfiltrationspunkt höher sein
muß als die Mündung, zu welcher das Wasser heraus-
kommen soll. Arago hatte gezeigt, daß das Wasser des
Brunnens nothwendig bis zur Oberfläche steigen müßte,
weil das Wasser des artesischen Brunnens zu Elbeuf,
welcher fast 27 Fuß über der Meeresfläche mündet, 87
Fuß über die Oberfläche, folglich gegen 14 Fuß über die
Meeresfläche emporsteigt. Nun aber liegt die Mündung
des Bohrlochs zu Grenelle 102 Fuß über der Meeres-
fläche, es mußte das Wasser also noch 12 Fuß über die
Mündung emporsteigen.

Nach solchen Untersuchungen begannen die nöthigen
Arbeiten am 1. Januar 1834 mit Bohrern aus 27
Fuß langen Eisenstangen von der Stärke einer Wagen-
achse. Auf eine sinnreiche Weise wurde die Cirkelbe-
wegung derselben bewerkstelligt. Das Werkzeug am Ende
der untersten Bohrstange wurde nach Maßgabe der ver-
schiedenen Lager, die man nach und nach erreichte, je-
desmal geändert. Die Stärke der Stangen änderte sich
mit der Tiefe. Da man das unterirdische Wasser nicht
so bald erreichte, als man erwartet hatte, wurde es zu fünf
verschiedenen Zeiten nöthig, den Durchmesser des Boh-
rers zu vergrößern. Auch traten Zufälle ein, welche die
äußerste Geduld der Unternehmer in Anspruch nahmen.
Jm Mai 1837, als die Bohrung eine Tiefe von 1254
Fuß erreicht hatte, brach die hohle Röhre mit fast 270
Fuß von den daran befestigten Bohrstangen. Bevor die
Bruchstücke nicht herausgebracht waren, konnte die Ar-
beit nicht fortgesetzt werden. Mit welchen Schwierigkei-
ten man aber hierbei zu kämpfen hatte, läßt sich leicht
vorstellen, wenn man bedenkt, daß 15 Monate dazu
nöthig waren. Jm April 1840, als man das Kreide-
lager erreicht hatte, brach der Meißel von der Bohr-
stange ab und verlangte mehre Monate Arbeit, um wie-
der heraufgebracht zu werden. Ein ähnlicher Vorfall
hinderte bald darauf die Arbeit abermals drei Monate.
Diesmal wurde der abgebrochene Theil in das Lager,
welches glücklicher Weise Kies war, hineingetrieben, und
die Arbeit dann ohne weiteres Hinderniß fortgesetzt, bis
am 26. Februar 1841 in einer Tiefe von 1847 Fuß
die Bohrstangen mehre Klaftern ohne Mühe in die Tiefe
drangen. Das Gewölbe der unterirdischen Gewässer war
durchbrochen. Nach Verlauf einiger Stunden drang
das Wasser aus dem Bohrloche und zwar so reichlich,
daß es 600,000 Gallonen in der Stunde lieferte.

Das Rohr, in welchem das Wasser zu Tage kam,
ist später bis fast zu der Höhe hinaufgeführt worden, in
welcher der Ursprung der unterirdischen Gewässer liegt.
Es ist sowie das Gerüst, in welchem sie emporsteigt,
[Spaltenumbruch] auf unserer Abbildung dargestellt. Auf dem Gipfel des
Gerüstes befindet sich ein kreisrundes Reservoir, welches
das ausfließende Wasser aufnimmt und aus welchem es
durch eine zweite Röhre, die man daneben sieht, wieder
abfließt. Das Gerüst ist 100 Fuß hoch. Seit man
eine neue, aus starkem Eisenblech verfertigte Röhre in
das Bohrloch gebracht hat, fließt das Wasser klar wie
die schönste Felsenquelle aus der Mündung derselben, und
Paris ist durch die ausdauernde Geduld Herrn Mulot's
im Besitz eines unschätzbaren Vortheils, denn von der
Quelle zu Grenelle können alle Stadttheile reichlich mit
dem herrlichsten Trink= und Kochwasser versehen werden
Man hat keine Ursache zu der Befürchtung, daß der
reiche Erguß der Quelle den unterirdischen Wasservorrath
erschöpfen könne, da er von der Einsickerung einer Fläche
herrührt, deren Durchmesser gegen 40 Meilen beträgt.
Auch fließen die artesischen Brunnen zu Elbeuf, Tours
und Rouen seit vielen Jahren mit unveränderlicher
Stärke, und der alte artesische Brunnen von Lillers im
Departement der Meerenge von Calais hat über 700
Jahre auf gleiche Weise sein Wasser hergegeben. Nur
wenn das unterirdische Wasser ein minder ausgedehntes
Jnfiltrationsgebiet hätte, könnte man einer solchen Be-
fürchtung Raum geben.

Die Gelegenheit, über das Zunehmen der Wärme
in großen Tiefen etwas Bestimmtes zu erfahren, wurde
während der achtjährigen Arbeit zu Grenelle gewissenhaft
benutzt. Jn einer Tiefe von 1326 Fuß zeigte das Fah-
renheit 'sche Thermometer 74°, in einer Tiefe von 1650
Fuß aber schon 79°, und 150 Fuß tiefer 81°. Das
würde in einer Tiefe von 3000 Fuß eine Wärme von
104° Fahrenheit geben. Das Wasser aus solcher Tiefe
heraufgebracht, würde sich sogleich in Badeanstalten zu
warmen Bädern verwenden lassen, ein Umstand, der viele
Pariser zu dem Wunsche veranlaßte, daß man hätte mö-
gen bis zu einer Tiefe von 3000 Fuß bohren müssen.



Walfischfang.

Der Walfischfang beschäftigt in Amerika 650 Schiffe von
193,000 Tonnen mit einer Besatzung von 6000 Mann.
Davon sind 360 zu dem Fange der Pottfische und 290
zu dem der Walfische bestimmt. Das ganze in den Schif-
fen und der Ausrüstung derselben steckende Capital beträgt
über 20 Millionen Dollars. Bei den Pottfischfängern
dauert die Reise gewöhnlich drei Jahre, bei den Walfisch-
fängern nur 20 Monate. Die Pottfischfängerei brachte im
J. 1841 über 7 Millionen Dollars ein, wovon die Mann-
schaft etwa 2 Millionen für ihre Dienste bekam; das
darauf verwendete Capital trug also schöne Zinsen.



Montenegro und sein Volk.

Seit beinahe einem Jahrhundert ist Montenegro, oder
Czernagora, wie es eigentlich von seinen Bewohnern ge-
nannt wird, ein unabhängiges, dem Anscheine nach
schwaches, in Wirklichkeit aber beinahe unüberwindliches
Land, gestützt von der Sympathie mehrer Millionen Ser-
bier, umwallt von schwer zugänglichem Gebirg. Als
Vorwall des serbischen Volks zieht sich die lange Kette
der schwarzen Berge vor Jtalien hin. Montenegro ist
das Communicationsthor der Serbier mit Europa; um
seine Gebirge sammeln sich alle Europäer der griechisch-
slawischen Welt; sein Volk, fortwährenden Kampfübun-
gen ergeben, ist noch unbezwungen und frei, denn weder
Rußland, noch Östreich, noch die Türkei zügeln es.

[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] daß er über 1300 Fuß tief würde bohren müssen, ehe
er die Quellen erreichen würde, welche die Brun-
nen von St.=Ouen, St.=Denis und Stains mit Was-
ser versorgen. Unter dem Mergel= und Thonlager hatten
die Bohrer reinen Kies und plastischen Thon und endlich
die Kreide zu durchdringen, welche den Boden des Bas-
sins bilden, worauf die tertiairen Ablagerungen ruhen.
Die Dicke des Kreidelagers konnte durch keine Voraus-
berechnung bestimmt werden und dem Bohren unüber-
windliche Hindernisse entgegensetzen. Wenn diese aber
überwunden wären, hoffte Mulot ganz bestimmt auf
Wasser zu kommen; denn erstlich besaßen die Lager
unter der Kreide alle die nöthigen Eigenschaften, arte-
sische Brunnen möglich zu machen, da sie, wie er
aus den Bohrungen zu Rouen, Elbeuf und Tours wußte,
aus abwechselnd durchdringlichen und undurchdringlichen
Schichten von Thon und Kies bestehen mußten, und
zweitens war auch die andere Bedingung vorhanden,
welche zum Springen eines artesischen Brunnens erfo-
derlich ist, daß nämlich der Jnfiltrationspunkt höher sein
muß als die Mündung, zu welcher das Wasser heraus-
kommen soll. Arago hatte gezeigt, daß das Wasser des
Brunnens nothwendig bis zur Oberfläche steigen müßte,
weil das Wasser des artesischen Brunnens zu Elbeuf,
welcher fast 27 Fuß über der Meeresfläche mündet, 87
Fuß über die Oberfläche, folglich gegen 14 Fuß über die
Meeresfläche emporsteigt. Nun aber liegt die Mündung
des Bohrlochs zu Grenelle 102 Fuß über der Meeres-
fläche, es mußte das Wasser also noch 12 Fuß über die
Mündung emporsteigen.

Nach solchen Untersuchungen begannen die nöthigen
Arbeiten am 1. Januar 1834 mit Bohrern aus 27
Fuß langen Eisenstangen von der Stärke einer Wagen-
achse. Auf eine sinnreiche Weise wurde die Cirkelbe-
wegung derselben bewerkstelligt. Das Werkzeug am Ende
der untersten Bohrstange wurde nach Maßgabe der ver-
schiedenen Lager, die man nach und nach erreichte, je-
desmal geändert. Die Stärke der Stangen änderte sich
mit der Tiefe. Da man das unterirdische Wasser nicht
so bald erreichte, als man erwartet hatte, wurde es zu fünf
verschiedenen Zeiten nöthig, den Durchmesser des Boh-
rers zu vergrößern. Auch traten Zufälle ein, welche die
äußerste Geduld der Unternehmer in Anspruch nahmen.
Jm Mai 1837, als die Bohrung eine Tiefe von 1254
Fuß erreicht hatte, brach die hohle Röhre mit fast 270
Fuß von den daran befestigten Bohrstangen. Bevor die
Bruchstücke nicht herausgebracht waren, konnte die Ar-
beit nicht fortgesetzt werden. Mit welchen Schwierigkei-
ten man aber hierbei zu kämpfen hatte, läßt sich leicht
vorstellen, wenn man bedenkt, daß 15 Monate dazu
nöthig waren. Jm April 1840, als man das Kreide-
lager erreicht hatte, brach der Meißel von der Bohr-
stange ab und verlangte mehre Monate Arbeit, um wie-
der heraufgebracht zu werden. Ein ähnlicher Vorfall
hinderte bald darauf die Arbeit abermals drei Monate.
Diesmal wurde der abgebrochene Theil in das Lager,
welches glücklicher Weise Kies war, hineingetrieben, und
die Arbeit dann ohne weiteres Hinderniß fortgesetzt, bis
am 26. Februar 1841 in einer Tiefe von 1847 Fuß
die Bohrstangen mehre Klaftern ohne Mühe in die Tiefe
drangen. Das Gewölbe der unterirdischen Gewässer war
durchbrochen. Nach Verlauf einiger Stunden drang
das Wasser aus dem Bohrloche und zwar so reichlich,
daß es 600,000 Gallonen in der Stunde lieferte.

Das Rohr, in welchem das Wasser zu Tage kam,
ist später bis fast zu der Höhe hinaufgeführt worden, in
welcher der Ursprung der unterirdischen Gewässer liegt.
Es ist sowie das Gerüst, in welchem sie emporsteigt,
[Spaltenumbruch] auf unserer Abbildung dargestellt. Auf dem Gipfel des
Gerüstes befindet sich ein kreisrundes Reservoir, welches
das ausfließende Wasser aufnimmt und aus welchem es
durch eine zweite Röhre, die man daneben sieht, wieder
abfließt. Das Gerüst ist 100 Fuß hoch. Seit man
eine neue, aus starkem Eisenblech verfertigte Röhre in
das Bohrloch gebracht hat, fließt das Wasser klar wie
die schönste Felsenquelle aus der Mündung derselben, und
Paris ist durch die ausdauernde Geduld Herrn Mulot's
im Besitz eines unschätzbaren Vortheils, denn von der
Quelle zu Grenelle können alle Stadttheile reichlich mit
dem herrlichsten Trink= und Kochwasser versehen werden
Man hat keine Ursache zu der Befürchtung, daß der
reiche Erguß der Quelle den unterirdischen Wasservorrath
erschöpfen könne, da er von der Einsickerung einer Fläche
herrührt, deren Durchmesser gegen 40 Meilen beträgt.
Auch fließen die artesischen Brunnen zu Elbeuf, Tours
und Rouen seit vielen Jahren mit unveränderlicher
Stärke, und der alte artesische Brunnen von Lillers im
Departement der Meerenge von Calais hat über 700
Jahre auf gleiche Weise sein Wasser hergegeben. Nur
wenn das unterirdische Wasser ein minder ausgedehntes
Jnfiltrationsgebiet hätte, könnte man einer solchen Be-
fürchtung Raum geben.

Die Gelegenheit, über das Zunehmen der Wärme
in großen Tiefen etwas Bestimmtes zu erfahren, wurde
während der achtjährigen Arbeit zu Grenelle gewissenhaft
benutzt. Jn einer Tiefe von 1326 Fuß zeigte das Fah-
renheit 'sche Thermometer 74°, in einer Tiefe von 1650
Fuß aber schon 79°, und 150 Fuß tiefer 81°. Das
würde in einer Tiefe von 3000 Fuß eine Wärme von
104° Fahrenheit geben. Das Wasser aus solcher Tiefe
heraufgebracht, würde sich sogleich in Badeanstalten zu
warmen Bädern verwenden lassen, ein Umstand, der viele
Pariser zu dem Wunsche veranlaßte, daß man hätte mö-
gen bis zu einer Tiefe von 3000 Fuß bohren müssen.



Walfischfang.

Der Walfischfang beschäftigt in Amerika 650 Schiffe von
193,000 Tonnen mit einer Besatzung von 6000 Mann.
Davon sind 360 zu dem Fange der Pottfische und 290
zu dem der Walfische bestimmt. Das ganze in den Schif-
fen und der Ausrüstung derselben steckende Capital beträgt
über 20 Millionen Dollars. Bei den Pottfischfängern
dauert die Reise gewöhnlich drei Jahre, bei den Walfisch-
fängern nur 20 Monate. Die Pottfischfängerei brachte im
J. 1841 über 7 Millionen Dollars ein, wovon die Mann-
schaft etwa 2 Millionen für ihre Dienste bekam; das
darauf verwendete Capital trug also schöne Zinsen.



Montenegro und sein Volk.

Seit beinahe einem Jahrhundert ist Montenegro, oder
Czernagora, wie es eigentlich von seinen Bewohnern ge-
nannt wird, ein unabhängiges, dem Anscheine nach
schwaches, in Wirklichkeit aber beinahe unüberwindliches
Land, gestützt von der Sympathie mehrer Millionen Ser-
bier, umwallt von schwer zugänglichem Gebirg. Als
Vorwall des serbischen Volks zieht sich die lange Kette
der schwarzen Berge vor Jtalien hin. Montenegro ist
das Communicationsthor der Serbier mit Europa; um
seine Gebirge sammeln sich alle Europäer der griechisch-
slawischen Welt; sein Volk, fortwährenden Kampfübun-
gen ergeben, ist noch unbezwungen und frei, denn weder
Rußland, noch Östreich, noch die Türkei zügeln es.

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Seit man eine neue, aus starkem Eisenblech verfertigte Röhre in das Bohrloch gebracht hat, fließt das Wasser klar wie die schönste Felsenquelle aus der Mündung derselben, und Paris ist durch die ausdauernde Geduld Herrn Mulot's im Besitz eines unschätzbaren Vortheils, denn von der Quelle zu Grenelle können alle Stadttheile reichlich mit dem herrlichsten Trink= und Kochwasser versehen werden Man hat keine Ursache zu der Befürchtung, daß der reiche Erguß der Quelle den unterirdischen Wasservorrath erschöpfen könne, da er von der Einsickerung einer Fläche herrührt, deren Durchmesser gegen 40 Meilen beträgt. Auch fließen die artesischen Brunnen zu Elbeuf, Tours und Rouen seit vielen Jahren mit unveränderlicher Stärke, und der alte artesische Brunnen von Lillers im Departement der Meerenge von Calais hat über 700 Jahre auf gleiche Weise sein Wasser hergegeben. Nur wenn das unterirdische Wasser ein minder ausgedehntes Jnfiltrationsgebiet hätte, könnte man einer solchen Be- fürchtung Raum geben. Die Gelegenheit, über das Zunehmen der Wärme in großen Tiefen etwas Bestimmtes zu erfahren, wurde während der achtjährigen Arbeit zu Grenelle gewissenhaft benutzt. Jn einer Tiefe von 1326 Fuß zeigte das Fah- renheit 'sche Thermometer 74°, in einer Tiefe von 1650 Fuß aber schon 79°, und 150 Fuß tiefer 81°. Das würde in einer Tiefe von 3000 Fuß eine Wärme von 104° Fahrenheit geben. Das Wasser aus solcher Tiefe heraufgebracht, würde sich sogleich in Badeanstalten zu warmen Bädern verwenden lassen, ein Umstand, der viele Pariser zu dem Wunsche veranlaßte, daß man hätte mö- gen bis zu einer Tiefe von 3000 Fuß bohren müssen. Walfischfang. Der Walfischfang beschäftigt in Amerika 650 Schiffe von 193,000 Tonnen mit einer Besatzung von 6000 Mann. Davon sind 360 zu dem Fange der Pottfische und 290 zu dem der Walfische bestimmt. Das ganze in den Schif- fen und der Ausrüstung derselben steckende Capital beträgt über 20 Millionen Dollars. Bei den Pottfischfängern dauert die Reise gewöhnlich drei Jahre, bei den Walfisch- fängern nur 20 Monate. Die Pottfischfängerei brachte im J. 1841 über 7 Millionen Dollars ein, wovon die Mann- schaft etwa 2 Millionen für ihre Dienste bekam; das darauf verwendete Capital trug also schöne Zinsen. Montenegro und sein Volk. Seit beinahe einem Jahrhundert ist Montenegro, oder Czernagora, wie es eigentlich von seinen Bewohnern ge- nannt wird, ein unabhängiges, dem Anscheine nach schwaches, in Wirklichkeit aber beinahe unüberwindliches Land, gestützt von der Sympathie mehrer Millionen Ser- bier, umwallt von schwer zugänglichem Gebirg. Als Vorwall des serbischen Volks zieht sich die lange Kette der schwarzen Berge vor Jtalien hin. Montenegro ist das Communicationsthor der Serbier mit Europa; um seine Gebirge sammeln sich alle Europäer der griechisch- slawischen Welt; sein Volk, fortwährenden Kampfübun- gen ergeben, ist noch unbezwungen und frei, denn weder Rußland, noch Östreich, noch die Türkei zügeln es.

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Zitationshilfe: Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 33. Leipzig, 19. August 1843, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig033_1843/5>, abgerufen am 22.11.2024.