Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 27. Leipzig (Sachsen), 8. Juli 1843.[Beginn Spaltensatz]
seinem Wunsche zufolge auf Befehl seiner Gattin gesche- Fortrückung der Häuser in Amerika. [Abbildung]
Hebung eines Hauses. [Beginn Spaltensatz]
So lange die Häuser von Holz gebaut wurden, war [Beginn Spaltensatz]
seinem Wunsche zufolge auf Befehl seiner Gattin gesche- Fortrückung der Häuser in Amerika. [Abbildung]
Hebung eines Hauses. [Beginn Spaltensatz]
So lange die Häuser von Holz gebaut wurden, war <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="212"/><fw type="pageNum" place="top">212</fw><cb type="start"/> seinem Wunsche zufolge auf Befehl seiner Gattin gesche-<lb/> hen sei. Herr T., der keinen Gedanken an einen solchen<lb/> Wunsch gehabt, noch weniger aber ihn gegen seine Frau<lb/> geäußert hatte, die nicht einmal von seiner schnellen<lb/> Rückkehr etwas wissen konnte, war über diesen Befehl<lb/> nicht wenig erstaunt und fragte, ob sie den Befehl aus<lb/> dem Munde seiner Frau selbst empfangen hätten. Als<lb/> man ihm antwortete, daß ihnen der Befehl durch den<lb/> malaiischen Kidmutgar zugekommen sei, umdüsterte sich<lb/> sein Gesicht und er eilte, von schrecklichen Ahnungen ge-<lb/> foltert, so schnell er konnte nach Hause. Als er hier<lb/> ankam, waren alle Fenster und Thüren des Hauses ver-<lb/><cb n="2"/> schlossen. Herr T. sprang aus seinem Palankin und<lb/> stürzte nach der Thür des Hauses, die er vergeblich auf-<lb/> zumachen suchte. Mit seinem Freunde stieß er sie end-<lb/> lich ein. Das Erste, was man beim Eintreten erblickte,<lb/> war der Leichnam des Kidmutgar, welcher im Blute<lb/> schwamm, in der einen Hand ein Barbiermesser, mit<lb/> dem er sich den Hals abgeschnitten, in der andern die<lb/> Peitsche haltend, welche den Rücken seines Sohnes zer-<lb/> fleischt hatte. Jn dem benachbarten Zimmer fand man<lb/> die noch warmen Leichname von Madame T. und ihren<lb/> drei Kindern, welche der Malaie im Schlafe ermordet<lb/> hatte, ehe er sich selbst das Leben genommen.</p> </div><lb/> <cb type="end"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Fortrückung der Häuser in Amerika.</hi> </head><lb/> <figure> <head> Hebung eines Hauses. </head> </figure><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">S</hi>o lange die Häuser von Holz gebaut wurden, war<lb/> es keine große Kunst, sie von ihrer Stelle fortzurücken.<lb/> Es kommen daher schon vor Jahrhunderten, besonders<lb/> in England, Beispiele von solchen Fortrückungen vor;<lb/><cb n="2"/> aber bedeutend größer wird die Schwierigkeit, wenn man<lb/> aus Backsteinen aufgeführte Häuser von ihrer Stelle weg-<lb/> bringen will, ohne sie einzureißen. Doch auch diese<lb/> Schwierigkeit hat man zu überwinden gewußt und in<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [212/0004]
212
seinem Wunsche zufolge auf Befehl seiner Gattin gesche-
hen sei. Herr T., der keinen Gedanken an einen solchen
Wunsch gehabt, noch weniger aber ihn gegen seine Frau
geäußert hatte, die nicht einmal von seiner schnellen
Rückkehr etwas wissen konnte, war über diesen Befehl
nicht wenig erstaunt und fragte, ob sie den Befehl aus
dem Munde seiner Frau selbst empfangen hätten. Als
man ihm antwortete, daß ihnen der Befehl durch den
malaiischen Kidmutgar zugekommen sei, umdüsterte sich
sein Gesicht und er eilte, von schrecklichen Ahnungen ge-
foltert, so schnell er konnte nach Hause. Als er hier
ankam, waren alle Fenster und Thüren des Hauses ver-
schlossen. Herr T. sprang aus seinem Palankin und
stürzte nach der Thür des Hauses, die er vergeblich auf-
zumachen suchte. Mit seinem Freunde stieß er sie end-
lich ein. Das Erste, was man beim Eintreten erblickte,
war der Leichnam des Kidmutgar, welcher im Blute
schwamm, in der einen Hand ein Barbiermesser, mit
dem er sich den Hals abgeschnitten, in der andern die
Peitsche haltend, welche den Rücken seines Sohnes zer-
fleischt hatte. Jn dem benachbarten Zimmer fand man
die noch warmen Leichname von Madame T. und ihren
drei Kindern, welche der Malaie im Schlafe ermordet
hatte, ehe er sich selbst das Leben genommen.
Fortrückung der Häuser in Amerika.
[Abbildung Hebung eines Hauses. ]
So lange die Häuser von Holz gebaut wurden, war
es keine große Kunst, sie von ihrer Stelle fortzurücken.
Es kommen daher schon vor Jahrhunderten, besonders
in England, Beispiele von solchen Fortrückungen vor;
aber bedeutend größer wird die Schwierigkeit, wenn man
aus Backsteinen aufgeführte Häuser von ihrer Stelle weg-
bringen will, ohne sie einzureißen. Doch auch diese
Schwierigkeit hat man zu überwinden gewußt und in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig027_1843 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig027_1843/4 |
Zitationshilfe: | Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 27. Leipzig (Sachsen), 8. Juli 1843, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig027_1843/4>, abgerufen am 16.07.2024. |