Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 5. Prag, 1834.Panorama des Universums. [Beginn Spaltensatz]
Seespiegel unter dem Horizont 5) hinabsinkt. JmNorden erheben sich die beschneiten Zacken der Alpen, die sich zwischen den Tyroler Gletschern und den Gebi gen und Abgründen von Savoyen hinziehen. Der erste April. Dieser Tag der muthwilligen Neckerei wird, wie Vaterlandsliebe eines Hindu. Ein bejahrter und reicher, aber sonst in unbe- Die St. Marcuskirche in Venedig. Die Stadt Venedig, zur Zeit ihres Glanzes Einen eben so überraschenden als sonderbaren Eine Merkwürdigkeit der Facade sind die vier Dazu kommen eine große Zahl von Gemählden 5) Sehkreis, Gesichtskreis. 1) Grüner griechischer Marmorstein. 2) Rennbahn. 3) Eingelegte Arbeit von Steinen, Glasperlen oder Holz-
stückchen. Panorama des Universums. [Beginn Spaltensatz]
Seespiegel unter dem Horizont 5) hinabsinkt. JmNorden erheben sich die beschneiten Zacken der Alpen, die sich zwischen den Tyroler Gletschern und den Gebi gen und Abgründen von Savoyen hinziehen. Der erste April. Dieser Tag der muthwilligen Neckerei wird, wie Vaterlandsliebe eines Hindu. Ein bejahrter und reicher, aber sonst in unbe- Die St. Marcuskirche in Venedig. Die Stadt Venedig, zur Zeit ihres Glanzes Einen eben so überraschenden als sonderbaren Eine Merkwürdigkeit der Facade sind die vier Dazu kommen eine große Zahl von Gemählden 5) Sehkreis, Gesichtskreis. 1) Grüner griechischer Marmorstein. 2) Rennbahn. 3) Eingelegte Arbeit von Steinen, Glasperlen oder Holz-
stückchen. <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="35"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Panorama des Universums.</hi></fw><cb type="start"/> Seespiegel unter dem Horizont <note place="foot" n="5)">Sehkreis, Gesichtskreis.</note> hinabsinkt. Jm<lb/> Norden erheben sich die beschneiten Zacken der Alpen,<lb/> die sich zwischen den Tyroler Gletschern und den<lb/> Gebi gen und Abgründen von Savoyen hinziehen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Der erste April</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Dieser Tag der muthwilligen Neckerei wird, wie<lb/> viele andere früher von aller Welt beobachtete Tage,<lb/> jetzt nur noch von den Schulknaben gefeiert. Die<lb/> alte Gewohnheit an diesem Tage Leute anzuführen<lb/> gehört nicht uns allein, sondern allen Ländern an.<lb/> England hat seinen: <hi rendition="#aq">All fools day</hi> ( Aller Narren<lb/> Tag ) eigenthümlich. Schottland hat seinen <hi rendition="#g">April-<lb/> Gukuk</hi> oder <hi rendition="#g">April=Tropf</hi> und Frankreich seinen<lb/><hi rendition="#aq">Poisson d'Avril</hi> ( April=Fisch ) u. s. w. Es ist an-<lb/> zunehmen, daß dieser Gebrauch ein Ueberbleibsel einer<lb/> großen heidnischen Festlichkeit ist, wobei sich die all-<lb/> gemeine Fröhlichkeit durch die wildeste Gattung von<lb/> Späßen kund gab, und muß bemerkt werden, daß<lb/> unsere Vorfahren ihr Jahr ohngefähr zu den Früh-<lb/> lings = Aequinoctien anfingen, wenn das Erwachen<lb/> aller Naturkräfte aus ihrem Winterschlafe, das Aus-<lb/> schlagen der Bäume, das Knospen der Blumen die<lb/> Menschen mit Freude erfüllte und ihren Blicken die<lb/> Aussicht auf die Jahreszeit der längeren Tage und<lb/> wärmeren Lüfte sich zeigte. Jn einfacheren Zeitaltern<lb/> waren rauhe Späße, welche ohne allen Anklang von<lb/> Unfreundlichkeit gegeben und empfangen wurden, die<lb/> hauptsächlichsten Veranlassungen zu den Aeußerungen<lb/> der Fröhlichkeit. Bei den Hindus gibt es ein Fest,<lb/> Huli genannt, welches im März gefeiert wird, zu<lb/> Ehren des neuen Jahres, wobei einer der hervorra-<lb/> gendsten Züge ist, daß ebenfalls das Kunststückchen,<lb/> Personen zum Besten zu haben, angewendet wird,<lb/> dessen Vereitelung aber nun wieder der Hauptzweck ist.<lb/> Aus diesem Umstande läßt sich ersehen, daß dieser<lb/> Gebrauch, welcher sich noch bei uns hie und da er-<lb/> hält, seinen Ursprung in vergangenen Jahrhunderten<lb/> hat und aus einer gemeinsamen Quelle entsprang,<lb/> welche dem Hindu wie dem Deutschen, dem Franzosen<lb/> oder Engländer wie dem Böhmen gleich zugänglich war.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Vaterlandsliebe eines Hindu</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Ein bejahrter und reicher, aber sonst in unbe-<lb/> kannter Stille lebender Hindu aus <hi rendition="#g">Bogiha</hi> im Gebiet<lb/> von Djeyssore, <hi rendition="#g">Kally Podar,</hi> hat seinen Lands-<lb/> leuten eine große Wohlthat erwiesen, die sie mit ge-<lb/> bührender Dankbarkeit anerkennen. <hi rendition="#g">Kally Podar</hi><lb/> hat nämlich eine Straße von 50 Stunden erbauen<lb/> lassen, auf welcher das ganze Jahr hindurch die<lb/> Erzeugnisse der beiden fruchtbaren Gebiete von Djeys-<lb/> sore und Kissomagar an die Ufer des Hugly geführt<lb/> werden können, welche für die innern Verbindungen<lb/> des Landes von größter Wichtigkeit sind. Die Straße<lb/> wird immerwährend sorgfältig erhalten, wozu eigene<lb/> Leute aufgestellt sind; sie hat Gräben zum Abfluß des<lb/> Wassers, so wie die Straßen der ostindischen Com-<lb/> pagnie, und die beiden Seiten des Weges sind mit<lb/> Bäumen bepflanzt, deren Wuchs jedoch sehr dürftig<lb/> ist, da sie täglich von den Vorübergehenden und den<lb/> Bewohnern der Gegend beschädigt werden. Dieses<lb/> großartige Werk ist ganz auf Kosten <hi rendition="#g">Kally Podars,</hi><lb/> der selbst den Grund und Boden dazu erkaufte, seit<lb/> ungefähr 8 bis 9 Jahren vollendet worden.</p> </div><lb/> <cb n="2"/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Die St. Marcuskirche in Venedig</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Die Stadt <hi rendition="#g">Venedig,</hi> zur Zeit ihres Glanzes<lb/> die Königin der Meere genannt, gehört noch immer<lb/> unstreitig unter die wunderbarsten Erscheinungen der<lb/> Welt, da ihre zahlreichen Kirchen und Palläste gleich-<lb/> sam aus dem Meere auftauchen, und sie statt der<lb/> Straßen Kanäle, statt der Kutschen und Staatswa-<lb/> gen nur dunkle Gondeln darbietet. Unter den Plätzen<lb/> Venedigs ist der wichtigste der St. <hi rendition="#g">Marcusplatz,</hi><lb/> auf welchem sich auch das berühmteste Gotteshaus<lb/> der Jnselstadt, die merkwürdige Kirche St. <hi rendition="#g">Marcus,</hi><lb/> erhebt. Sie wurde schon im 9ten Jahrhundert unter<lb/> dem Dogen <hi rendition="#g">Participazio</hi> erbaut; aber im Jahre<lb/> 976 raffte eine Feuersbrunst das alte Gebäude hin-<lb/> weg, und an dessen Stelle hob sich der gegenwärtige<lb/> Bau, der sich durch eine unbeschreibliche Fülle des<lb/> Reichthums auszeichnet, ( welchen damals die venetia-<lb/> nischen Eroberer von allen 4 Weltenden zusammen<lb/> trugen ) wenn sich gleich der byzantinische und griechi-<lb/> sche Baustyl hier so sehr mit dem griechischen Ge-<lb/> schmack verschmolz, daß es dieser Kirche, wie so vielen<lb/> andern Gebäuden Jtaliens aus dem Mittelalter ganz<lb/> an Einheit fehlt. Den Grund zu dieser Kirche, deren<lb/> Materialien großentheils aus Griechenland herüber<lb/> geschafft wurden, ist schon 976 unter dem Dogen <hi rendition="#g">Pietro<lb/> Orsolo</hi> gelegt worden, das Ganze aber erst 1071 unter<lb/> dem Dogen <hi rendition="#g">Dominico Selvo</hi> vollendet. Die Länge<lb/> des ganzen Gebäudes beträgt 220 Fuß, die Breite der<lb/> Vorderseite 149, die des Kreuzes 180 und der Umfang<lb/> 950 Fuß. Die Vorderseite hat eine Höhe von 73<lb/> Fuß, vom Fußboden der Kirche bis zur Spitze der<lb/> Hauptkuppel sind 110 Fuß.</p><lb/> <p>Einen eben so überraschenden als sonderbaren<lb/> Anblick gibt die Facade dieses alterthümlichen Got-<lb/> testempels mit ihren fünf Thoren und eben so viel<lb/> runden Kuppeln von unzähligen spitzen Thürmchen<lb/> und Statuen umgeben. Kein Gebäude der Welt<lb/> enthält vielleicht eine so große Anzahl von Säulen<lb/> auf gleichem Flächenraum, als die St. <hi rendition="#g">Marcus-<lb/> Kirche</hi> in ihrem Jnnern und Aeußern zählt. Fünf<lb/> große gothische Bogen in einem Halbkreise ruhen auf<lb/> 29 Säulen von Porphyr, <hi rendition="#aq">Verde antico</hi> <note place="foot" n="1)">Grüner griechischer Marmorstein.</note> , den kost-<lb/> barsten Marmor= und andern Steinarten aus Jtalien<lb/> und Egypten, Granit, Sienit u. s. w. Darüber läuft<lb/> eine Gallerie an den drei Seiten der Kirche herum,<lb/> welche abermals aus 364 Säulen besteht, und wieder<lb/> fünf Bogen auf porphyrnen Säulen trägt.</p><lb/> <p>Eine Merkwürdigkeit der Facade sind die vier<lb/> antiken Pferde von Bronce, welche noch Spuren der<lb/> ehemaligen Vergoldung zeigen. Sie wurden zuerst<lb/> im Jahre 1205 aus Konstantinopel, wo sie auf dem<lb/> Hippodrom <note place="foot" n="2)">Rennbahn.</note> standen, nach Venedig gebracht, wo sie<lb/> mehr als ein halbes Jahrtausend den christlichen<lb/> Tempel St. <hi rendition="#g">Marcus</hi> schmückten, bis sie die französi-<lb/> schen Heere 1797 nach <hi rendition="#g">Paris</hi> brachten, von wo sie<lb/> erst im Jahre 1815 wieder auf ihre alte Stelle zu-<lb/> rückkehrten. Diese Rosse sind als wichtige Kunstwerke<lb/> des Alterthums anerkannt, da sie aber nur Lebens-<lb/> größe haben, so ist ihre Wirkung bei ihrer hohen<lb/> Stellung von keiner großen Bedeutung.</p><lb/> <p>Dazu kommen eine große Zahl von Gemählden<lb/> und Mosaik <note place="foot" n="3)">Eingelegte Arbeit von Steinen, Glasperlen oder Holz-<lb/> stückchen.</note> = Bildern auf Goldgrund, deren selbst<lb/> die Außenseite eine ungeheure Menge aufzuweisen<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0003]
Panorama des Universums.
Seespiegel unter dem Horizont 5) hinabsinkt. Jm
Norden erheben sich die beschneiten Zacken der Alpen,
die sich zwischen den Tyroler Gletschern und den
Gebi gen und Abgründen von Savoyen hinziehen.
Der erste April.
Dieser Tag der muthwilligen Neckerei wird, wie
viele andere früher von aller Welt beobachtete Tage,
jetzt nur noch von den Schulknaben gefeiert. Die
alte Gewohnheit an diesem Tage Leute anzuführen
gehört nicht uns allein, sondern allen Ländern an.
England hat seinen: All fools day ( Aller Narren
Tag ) eigenthümlich. Schottland hat seinen April-
Gukuk oder April=Tropf und Frankreich seinen
Poisson d'Avril ( April=Fisch ) u. s. w. Es ist an-
zunehmen, daß dieser Gebrauch ein Ueberbleibsel einer
großen heidnischen Festlichkeit ist, wobei sich die all-
gemeine Fröhlichkeit durch die wildeste Gattung von
Späßen kund gab, und muß bemerkt werden, daß
unsere Vorfahren ihr Jahr ohngefähr zu den Früh-
lings = Aequinoctien anfingen, wenn das Erwachen
aller Naturkräfte aus ihrem Winterschlafe, das Aus-
schlagen der Bäume, das Knospen der Blumen die
Menschen mit Freude erfüllte und ihren Blicken die
Aussicht auf die Jahreszeit der längeren Tage und
wärmeren Lüfte sich zeigte. Jn einfacheren Zeitaltern
waren rauhe Späße, welche ohne allen Anklang von
Unfreundlichkeit gegeben und empfangen wurden, die
hauptsächlichsten Veranlassungen zu den Aeußerungen
der Fröhlichkeit. Bei den Hindus gibt es ein Fest,
Huli genannt, welches im März gefeiert wird, zu
Ehren des neuen Jahres, wobei einer der hervorra-
gendsten Züge ist, daß ebenfalls das Kunststückchen,
Personen zum Besten zu haben, angewendet wird,
dessen Vereitelung aber nun wieder der Hauptzweck ist.
Aus diesem Umstande läßt sich ersehen, daß dieser
Gebrauch, welcher sich noch bei uns hie und da er-
hält, seinen Ursprung in vergangenen Jahrhunderten
hat und aus einer gemeinsamen Quelle entsprang,
welche dem Hindu wie dem Deutschen, dem Franzosen
oder Engländer wie dem Böhmen gleich zugänglich war.
Vaterlandsliebe eines Hindu.
Ein bejahrter und reicher, aber sonst in unbe-
kannter Stille lebender Hindu aus Bogiha im Gebiet
von Djeyssore, Kally Podar, hat seinen Lands-
leuten eine große Wohlthat erwiesen, die sie mit ge-
bührender Dankbarkeit anerkennen. Kally Podar
hat nämlich eine Straße von 50 Stunden erbauen
lassen, auf welcher das ganze Jahr hindurch die
Erzeugnisse der beiden fruchtbaren Gebiete von Djeys-
sore und Kissomagar an die Ufer des Hugly geführt
werden können, welche für die innern Verbindungen
des Landes von größter Wichtigkeit sind. Die Straße
wird immerwährend sorgfältig erhalten, wozu eigene
Leute aufgestellt sind; sie hat Gräben zum Abfluß des
Wassers, so wie die Straßen der ostindischen Com-
pagnie, und die beiden Seiten des Weges sind mit
Bäumen bepflanzt, deren Wuchs jedoch sehr dürftig
ist, da sie täglich von den Vorübergehenden und den
Bewohnern der Gegend beschädigt werden. Dieses
großartige Werk ist ganz auf Kosten Kally Podars,
der selbst den Grund und Boden dazu erkaufte, seit
ungefähr 8 bis 9 Jahren vollendet worden.
Die St. Marcuskirche in Venedig.
Die Stadt Venedig, zur Zeit ihres Glanzes
die Königin der Meere genannt, gehört noch immer
unstreitig unter die wunderbarsten Erscheinungen der
Welt, da ihre zahlreichen Kirchen und Palläste gleich-
sam aus dem Meere auftauchen, und sie statt der
Straßen Kanäle, statt der Kutschen und Staatswa-
gen nur dunkle Gondeln darbietet. Unter den Plätzen
Venedigs ist der wichtigste der St. Marcusplatz,
auf welchem sich auch das berühmteste Gotteshaus
der Jnselstadt, die merkwürdige Kirche St. Marcus,
erhebt. Sie wurde schon im 9ten Jahrhundert unter
dem Dogen Participazio erbaut; aber im Jahre
976 raffte eine Feuersbrunst das alte Gebäude hin-
weg, und an dessen Stelle hob sich der gegenwärtige
Bau, der sich durch eine unbeschreibliche Fülle des
Reichthums auszeichnet, ( welchen damals die venetia-
nischen Eroberer von allen 4 Weltenden zusammen
trugen ) wenn sich gleich der byzantinische und griechi-
sche Baustyl hier so sehr mit dem griechischen Ge-
schmack verschmolz, daß es dieser Kirche, wie so vielen
andern Gebäuden Jtaliens aus dem Mittelalter ganz
an Einheit fehlt. Den Grund zu dieser Kirche, deren
Materialien großentheils aus Griechenland herüber
geschafft wurden, ist schon 976 unter dem Dogen Pietro
Orsolo gelegt worden, das Ganze aber erst 1071 unter
dem Dogen Dominico Selvo vollendet. Die Länge
des ganzen Gebäudes beträgt 220 Fuß, die Breite der
Vorderseite 149, die des Kreuzes 180 und der Umfang
950 Fuß. Die Vorderseite hat eine Höhe von 73
Fuß, vom Fußboden der Kirche bis zur Spitze der
Hauptkuppel sind 110 Fuß.
Einen eben so überraschenden als sonderbaren
Anblick gibt die Facade dieses alterthümlichen Got-
testempels mit ihren fünf Thoren und eben so viel
runden Kuppeln von unzähligen spitzen Thürmchen
und Statuen umgeben. Kein Gebäude der Welt
enthält vielleicht eine so große Anzahl von Säulen
auf gleichem Flächenraum, als die St. Marcus-
Kirche in ihrem Jnnern und Aeußern zählt. Fünf
große gothische Bogen in einem Halbkreise ruhen auf
29 Säulen von Porphyr, Verde antico 1) , den kost-
barsten Marmor= und andern Steinarten aus Jtalien
und Egypten, Granit, Sienit u. s. w. Darüber läuft
eine Gallerie an den drei Seiten der Kirche herum,
welche abermals aus 364 Säulen besteht, und wieder
fünf Bogen auf porphyrnen Säulen trägt.
Eine Merkwürdigkeit der Facade sind die vier
antiken Pferde von Bronce, welche noch Spuren der
ehemaligen Vergoldung zeigen. Sie wurden zuerst
im Jahre 1205 aus Konstantinopel, wo sie auf dem
Hippodrom 2) standen, nach Venedig gebracht, wo sie
mehr als ein halbes Jahrtausend den christlichen
Tempel St. Marcus schmückten, bis sie die französi-
schen Heere 1797 nach Paris brachten, von wo sie
erst im Jahre 1815 wieder auf ihre alte Stelle zu-
rückkehrten. Diese Rosse sind als wichtige Kunstwerke
des Alterthums anerkannt, da sie aber nur Lebens-
größe haben, so ist ihre Wirkung bei ihrer hohen
Stellung von keiner großen Bedeutung.
Dazu kommen eine große Zahl von Gemählden
und Mosaik 3) = Bildern auf Goldgrund, deren selbst
die Außenseite eine ungeheure Menge aufzuweisen
5) Sehkreis, Gesichtskreis.
1) Grüner griechischer Marmorstein.
2) Rennbahn.
3) Eingelegte Arbeit von Steinen, Glasperlen oder Holz-
stückchen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung
Weitere Informationen:Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |