sind runde planetarisch zusammengezogene Massen, um die sich ein Ring wie der des Saturns findet. Herschel hat auch verschiedene Stuffen ihrer Verdichtung gesehen, auch welche mit 2 Kernen beobachtet. Andere haben eine bloße Zu- sammenziehung im Innern, durch welche wir auf eine fortschrei- tende Attraction schliessen können, so daß er verschiedene Stufen der Formation, des Alters und der Ausbildung wahrnahm. Schon über 600 haben sich verdichtet.
Ich komme nun zu unserer linsenförmig abgeplatteten Sternschicht. Diejenige Sternschicht, wozu unser Sonnensystem gehört, ein Nebelgewölk zu nennen, ist unrichtig; doch ist das Thierkreislicht darin eine im Lichtproceß begriffene Dunst- form. Um von der Form derselben eine Idee zu geben, muß ich von der Lichtstärke sprechen. Wären alle Sterne gleichgroß, würde es schwierig sein ihre Entfernungen anzu- geben. Die Araber haben vorzüglich sich in frühere Zeiten damit beschäfftigt. Plinius erwähnt daß ein Stern zu Hippocrates Zeiten, als dieser sie zählte, verloren gegan- gen sei, und dies habe ich veranlaßt seinen Catalog, der die vorzüglichsten Sterne enthält, alphabetisch zu ordnen, wie wir sie jetzt noch haben. Die Helle des Leuchtens wurde nach einer Scala angegeben, und die verschiedenen Grade mit Buchstaben bezeichnet, so daß a die hellsten, b die ihnen
ſind runde planetariſch zuſammengezogene Maſſen, um die ſich ein Ring wie der des Saturns findet. Herſchel hat auch verſchiedene Stuffen ihrer Verdichtung geſehen, auch welche mit 2 Kernen beobachtet. Andere haben eine bloße Zu- ſammenziehung im Innern, durch welche wir auf eine fortſchrei- tende Attraction ſchlieſſen können, ſo daß er verſchiedene Stufen der Formation, des Alters und der Ausbildung wahrnahm. Schon über 600 haben ſich verdichtet.
Ich komme nun zu unſerer linſenförmig abgeplatteten Sternſchicht. Diejenige Sternſchicht, wozu unſer Sonnenſyſtem gehört, ein Nebelgewölk zu nennen, iſt unrichtig; doch iſt das Thierkreislicht darin eine im Lichtproceß begriffene Dunſt- form. Um von der Form derſelben eine Idee zu geben, muß ich von der Lichtſtärke ſprechen. Wären alle Sterne gleichgroß, würde es ſchwierig ſein ihre Entfernungen anzu- geben. Die Araber haben vorzüglich ſich in frühere Zeiten damit beſchäfftigt. Plinius erwähnt daß ein Stern zu Hippocrates Zeiten, als dieſer ſie zählte, verloren gegan- gen ſei, und dies habe ich veranlaßt ſeinen Catalog, der die vorzüglichſten Sterne enthält, alphabetiſch zu ordnen, wie wir ſie jetzt noch haben. Die Helle des Leuchtens wurde nach einer Scala angegeben, und die verſchiedenen Grade mit Buchſtaben bezeichnet, ſo daß α die hellſten, β die ihnen
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[85./0091]
ſind runde planetariſch zuſammengezogene Maſſen, um
die ſich ein Ring wie der des Saturns findet. Herſchel hat
auch verſchiedene Stuffen ihrer Verdichtung geſehen, auch welche
mit 2 Kernen beobachtet. Andere haben eine bloße Zu-
ſammenziehung im Innern, durch welche wir auf eine fortſchrei-
tende Attraction ſchlieſſen können, ſo daß er verſchiedene
Stufen der Formation, des Alters und der Ausbildung
wahrnahm. Schon über 600 haben ſich verdichtet.
Ich komme nun zu unſerer linſenförmig abgeplatteten
Sternſchicht. Diejenige Sternſchicht, wozu unſer Sonnenſyſtem
gehört, ein Nebelgewölk zu nennen, iſt unrichtig; doch iſt
das Thierkreislicht darin eine im Lichtproceß begriffene Dunſt-
form. Um von der Form derſelben eine Idee zu geben,
muß ich von der Lichtſtärke ſprechen. Wären alle Sterne
gleichgroß, würde es ſchwierig ſein ihre Entfernungen anzu-
geben. Die Araber haben vorzüglich ſich in frühere Zeiten
damit beſchäfftigt. Plinius erwähnt daß ein Stern zu
Hippocrates Zeiten, als dieſer ſie zählte, verloren gegan-
gen ſei, und dies habe ich veranlaßt ſeinen Catalog, der
die vorzüglichſten Sterne enthält, alphabetiſch zu ordnen, wie
wir ſie jetzt noch haben. Die Helle des Leuchtens wurde
nach einer Scala angegeben, und die verſchiedenen Grade
mit Buchſtaben bezeichnet, ſo daß α die hellſten, β die ihnen
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 85.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/91>, abgerufen am 23.11.2024.
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