einen Raum von 600 Vollmonden einnehmen. Der nächste von ihnen ist nach Herschel 8000 Siriusweiten von uns entfernt, die äussersten schätzt er auf 300,000 Siriusweiten.
Die Nebelflecke erscheinen uns gleich Dunstwolken. Wir unterscheiden von ihnen dreierlei, 1. Nebel die farb- los sind, und in denen wir keine Sterne entdecken. Sie sind rein planetarisch. 2. Nebelflecke, die eine Lichtmasse im Mittelpuncte zu einem leuchtenden Kerne zusammenge- häuft haben. Dies sind die Nebelsterne, die nur in der Mitte eine Zusammenziehung des Lichts haben, nach dem Rande zu aber noch dünne Nebel sind 3. Nebelflecke, in denen sich einzelne Sterne finden, wie der der Andromeda.
Die planetarischen Nebelflecke haben 12-15 Minuten Durchmesser, und sind so beträchtlich groß, daß viele den Raum von der Sonne bis zum Uranus ausfüllen würden. Die übrigen Nebelflecken sind von der sonderbarsten Form, erscheinen bald pinsel- bald kamm- ring- oder schweifförmig wie die Cometen. Ihre Bewegung in diesen Räumen muß von unglaublicher Schnelligkeit sein, und die des Lichts noch übertreffen. Der Nebelflecke des Orion ist schon im 17ten Jahrhundert beobachtet, und durch Herschel fortwährend von 1774 bis 1810. Dieser ist im Auflösen, denn während der Beobachtung von Herschel haben sich selbst einige Sterne der 8ten Grösse davon entfernt. Mehrere dieser Nebelflecke
einen Raum von 600 Vollmonden einnehmen. Der nächſte von ihnen iſt nach Herſchel 8000 Siriusweiten von uns entfernt, die äuſſerſten ſchätzt er auf 300,000 Siriusweiten.
Die Nebelflecke erſcheinen uns gleich Dunſtwolken. Wir unterſcheiden von ihnen dreierlei, 1. Nebel die farb- los ſind, und in denen wir keine Sterne entdecken. Sie ſind rein planetariſch. 2. Nebelflecke, die eine Lichtmaſſe im Mittelpuncte zu einem leuchtenden Kerne zuſammenge- häuft haben. Dies ſind die Nebelſterne, die nur in der Mitte eine Zuſammenziehung des Lichts haben, nach dem Rande zu aber noch dünne Nebel ſind 3. Nebelflecke, in denen ſich einzelne Sterne finden, wie der der Andromeda.
Die planetariſchen Nebelflecke haben 12–15 Minuten Durchmeſſer, und ſind ſo beträchtlich groß, daß viele den Raum von der Sonne bis zum Uranus ausfüllen würden. Die übrigen Nebelflecken ſind von der ſonderbarſten Form, erſcheinen bald pinſel- bald kamm- ring- oder ſchweifförmig wie die Cometen. Ihre Bewegung in dieſen Räumen muß von unglaublicher Schnelligkeit ſein, und die des Lichts noch übertreffen. Der Nebelflecke des Orion iſt ſchon im 17ten Jahrhundert beobachtet, und durch Herſchel fortwährend von 1774 bis 1810. Dieſer iſt im Auflöſen, denn während der Beobachtung von Herſchel haben ſich ſelbſt einige Sterne der 8ten Gröſſe davon entfernt. Mehrere dieſer Nebelflecke
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[84./0090]
einen Raum von 600 Vollmonden einnehmen. Der nächſte
von ihnen iſt nach Herſchel 8000 Siriusweiten von uns
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Die Nebelflecke erſcheinen uns gleich Dunſtwolken.
Wir unterſcheiden von ihnen dreierlei, 1. Nebel die farb-
los ſind, und in denen wir keine Sterne entdecken. Sie
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im Mittelpuncte zu einem leuchtenden Kerne zuſammenge-
häuft haben. Dies ſind die Nebelſterne, die nur in der
Mitte eine Zuſammenziehung des Lichts haben, nach dem
Rande zu aber noch dünne Nebel ſind 3. Nebelflecke,
in denen ſich einzelne Sterne finden, wie der der Andromeda.
Die planetariſchen Nebelflecke haben 12–15 Minuten
Durchmeſſer, und ſind ſo beträchtlich groß, daß viele den
Raum von der Sonne bis zum Uranus ausfüllen würden.
Die übrigen Nebelflecken ſind von der ſonderbarſten Form,
erſcheinen bald pinſel- bald kamm- ring- oder ſchweifförmig
wie die Cometen. Ihre Bewegung in dieſen Räumen muß
von unglaublicher Schnelligkeit ſein, und die des Lichts noch
übertreffen. Der Nebelflecke des Orion iſt ſchon im 17t
Jahrhundert beobachtet, und durch Herſchel fortwährend
von 1774 bis 1810. Dieſer iſt im Auflöſen, denn während
der Beobachtung von Herſchel haben ſich ſelbſt einige Sterne
der 8t Gröſſe davon entfernt. Mehrere dieſer Nebelflecke
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 84.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/90>, abgerufen am 23.11.2024.
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