die nicht selten in Bäumen von 15-16' Durchmesser wie die Tropen sie auszeigen, sich verfinden. Eine andere Art ihres Daseins ist von der Umgebung derselben mit Erde bedingt, wie es z. B. bei den Trüffeln der Fall ist. Eine diesen verwandte Schwammart findet sich in Missuri oft 5-6' tief in der Erde, hat eine Größe von 1/2 Fuß und darüber im Durchmesser und wird getrocknet von den Indianern ver- kauft und wie Brod genossen. Ebenso kann man die Wur- zeln der höhern Gewächse als unterirdische Pflanzen betrachten, wonach der Baum in seinen sichtbaren Theilen als der Kopf derselben angesehen wird. So wie das Leben der Wurzeln unterirdisch viele Jahre oft fort dauert, hat auch manche [Samenart] das Vermögen sich in der Tiefe der Erde eine lange Reihe von Jahren lebend oder, was dasselbe ist, keim- fähig zu erhalten. So haben sich zufällig durch tiefes Graben oder beim tiefere Aufrühren der Erde durch andere Veran- lassungen, in manchen Gegenden Pflanzen gezeigt, die seit langer Zeit verschwunden waren, oder selbst solche die man früher nie dort gesehen hatte. So sah Viborg auf diese Weise Carex cyperoides auf Seeland emporwachsen, den er früher nie dort gesehen hatte. Auch sollen unter dem Druidentempel in Schottland neue Pflanzen hervorgewachsen sein.
die nicht ſelten in Bäumen von 15–16′ Durchmeſſer wie die Tropen ſie auszeigen, ſich verfinden. Eine andere Art ihres Daſeins iſt von der Umgebung derſelben mit Erde bedingt, wie es z. B. bei den Trüffeln der Fall iſt. Eine dieſen verwandte Schwammart findet ſich in Miſſuri oft 5–6′ tief in der Erde, hat eine Größe von ½ Fuß und darüber im Durchmeſſer und wird getrocknet von den Indianern ver- kauft und wie Brod genoſſen. Ebenſo kann man die Wur- zeln der höhern Gewächſe als unterirdiſche Pflanzen betrachten, wonach der Baum in ſeinen ſichtbaren Theilen als der Kopf derſelben angeſehen wird. So wie das Leben der Wurzeln unterirdiſch viele Jahre oft fort dauert, hat auch manche [Samenart] das Vermögen ſich in der Tiefe der Erde eine lange Reihe von Jahren lebend oder, was daſſelbe iſt, keim- fähig zu erhalten. So haben ſich zufällig durch tiefes Graben oder beim tiefere Aufrühren der Erde durch andere Veran- laſſungen, in manchen Gegenden Pflanzen gezeigt, die ſeit langer Zeit verſchwunden waren, oder ſelbſt ſolche die man früher nie dort geſehen hatte. So ſah Viborg auf dieſe Weiſe Carex cyperoides auf Seeland emporwachſen, den er früher nie dort geſehen hatte. Auch ſollen unter dem Druidentempel in Schottland neue Pflanzen hervorgewachſen ſein.
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[506./0512]
die nicht ſelten in Bäumen von 15–16′ Durchmeſſer wie die
Tropen ſie auszeigen, ſich verfinden. Eine andere Art ihres
Daſeins iſt von der Umgebung derſelben mit Erde bedingt,
wie es z. B. bei den Trüffeln der Fall iſt. Eine dieſen
verwandte Schwammart findet ſich in Miſſuri oft 5–6′ tief
in der Erde, hat eine Größe von ½ Fuß und darüber im
Durchmeſſer und wird getrocknet von den Indianern ver-
kauft und wie Brod genoſſen. Ebenſo kann man die Wur-
zeln der höhern Gewächſe als unterirdiſche Pflanzen betrachten,
wonach der Baum in ſeinen ſichtbaren Theilen als der Kopf
derſelben angeſehen wird. So wie das Leben der Wurzeln
unterirdiſch viele Jahre oft fort dauert, hat auch manche
Samenart das Vermögen ſich in der Tiefe der Erde eine
lange Reihe von Jahren lebend oder, was daſſelbe iſt, keim-
fähig zu erhalten. So haben ſich zufällig durch tiefes Graben
oder beim tiefere Aufrühren der Erde durch andere Veran-
laſſungen, in manchen Gegenden Pflanzen gezeigt, die ſeit
langer Zeit verſchwunden waren, oder ſelbſt ſolche die man
früher nie dort geſehen hatte. So ſah Viborg auf dieſe
Weiſe Carex cyperoides auf Seeland emporwachſen, den
er früher nie dort geſehen hatte. Auch ſollen unter dem
Druidentempel in Schottland neue Pflanzen hervorgewachſen ſein.
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 506.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/512>, abgerufen am 27.11.2024.
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