Bairero (?) von 1560' Höhe, gegen die der Anden ist sie aber höchst unbedeutend. Die Ursache warum in der tempe- rirten Zone die Grösse der Hochebenen so verschieden von denen der Tropen ist, liegt darin, daß hier die Gebirge aus größern und dickern Massen bestehen, auf denen sich größere frucht- reiche Ebenen erhalten können. Eine Ausnahme hiervon macht aber das Himalhaigebirge. Auf der andern Seite des Aequators können über 40° Br. hinaus, auf einer Höhe vom 7000' die Menschen sich nicht mehr erhalten. In Südamerika, in Mexico und in Habesch erhaben sich große Hochebenen bis zur Höhe von 6-7000'. Wenn wir die Gebirge von Asien betrachten, so werden wir 2 Gebirgsketten finden, von denen erstens das Himalhaige- birge, das Zungengebirge etc. etc. und den Flächeinhalt aller dieser Gebirge vereint, nehmen sie doch keinen größen Raum als Neuholland ein. Aus Marco Paulos Reisen ergiebt sich, daß selbst der Weinbau bis nach Sibirien hinaufgeht, und durch Abel Remusat haben wir eine Menge Pflanzen kennen gelernt, welche auf diesen Hochebenen Asiens wachsen. Die neuesten Nachrichten sind aber von Gerhard(1821-1822) wonach der Ackerbau in westlichen Tibet noch auf einer Höhe von 141,000' getrieben wird, [wo] in andern Gegenden die Schneegrenze auf ewig ihren Sitz
Bairero (?) von 1560′ Höhe, gegen die der Anden iſt ſie aber höchſt unbedeutend. Die Urſache warum in der tempe- rirten Zone die Gröſſe der Hochebenen ſo verſchieden von denen der Tropen iſt, liegt darin, daß hier die Gebirge aus größern und dickern Maſſen beſtehen, auf denen ſich größere frucht- reiche Ebenen erhalten können. Eine Ausnahme hiervon macht aber das Himalhaigebirge. Auf der andern Seite des Aequators können über 40° Br. hinaus, auf einer Höhe vom 7000′ die Menſchen ſich nicht mehr erhalten. In Südamerika, in Mexico und in Habeſch erhaben ſich große Hochebenen bis zur Höhe von 6–7000′. Wenn wir die Gebirge von Aſien betrachten, ſo werden wir 2 Gebirgsketten finden, von denen erſtens das Himalhaige- birge, das Zungengebirge etc. etc. und den Flächeinhalt aller dieſer Gebirge vereint, nehmen ſie doch keinen größen Raum als Neuholland ein. Aus Marco Paulos Reiſen ergiebt ſich, daß ſelbſt der Weinbau bis nach Sibirien hinaufgeht, und durch Abel Remusat haben wir eine Menge Pflanzen kennen gelernt, welche auf dieſen Hochebenen Aſiens wachſen. Die neueſten Nachrichten ſind aber von Gerhard(1821–1822) wonach der Ackerbau in weſtlichen Tibet noch auf einer Höhe von 141,000′ getrieben wird, [wo] in andern Gegenden die Schneegrenze auf ewig ihren Sitz
<TEI><text><body><divtype="session"n="50"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0453"n="447."/>
B<unclearreason="illegible"cert="low"resp="#BF">airero</unclear><metamark><choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>?<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice></metamark> von 1560′ Höhe, gegen die der Anden iſt ſie<lb/>
aber höchſt unbedeutend. Die Urſache warum in der tempe-<lb/>
rirten Zone die Gröſſe der Hochebenen ſo verſchieden von denen<lb/>
der Tropen iſt, liegt darin, daß hier die Gebirge aus größern<lb/>
und dickern Maſſen beſtehen, auf denen ſich größere frucht-<lb/>
reiche Ebenen erhalten können. Eine Ausnahme hiervon<lb/>
macht aber das Himalh<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#BF">a</unclear>igebirge. Auf der andern Seite<lb/>
des Aequators können über 40° Br. hinaus, auf einer<lb/>
Höhe vom 7000′ die Menſchen ſich nicht mehr erhalten. In<lb/>
Südamerika, in Mexico und in Habeſch erhaben ſich<lb/>
große Hochebenen bis zur Höhe von 6–7000′. Wenn<lb/>
wir die Gebirge von Aſien betrachten, ſo werden wir 2<lb/>
Gebirgsketten finden, von denen erſtens das Himalhaige-<lb/>
birge, das Zungengebirge <hirendition="#aq">etc. etc</hi>. und den Flächeinhalt<lb/>
aller dieſer Gebirge vereint, nehmen ſie doch keinen<lb/>
größen Raum als Neuholland ein. Aus <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595563 http://d-nb.info/gnd/118595563">Marco Paulos</persName></hi><lb/>
Reiſen ergiebt ſich, daß ſelbſt der Weinbau bis nach<lb/>
Sibirien hinaufgeht, und durch <hirendition="#aq">Abel Remusat</hi> haben<lb/>
wir eine Menge Pflanzen kennen gelernt, welche auf<lb/>
dieſen Hochebenen Aſiens wachſen. Die neueſten Nachrichten<lb/>ſind aber von <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-128433914 http://d-nb.info/gnd/128433914">Gerhard</persName></hi><choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>1821–1822<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice> wonach der Ackerbau in<lb/>
weſtlichen Tibet noch auf einer Höhe von 1<subst><delrendition="#ow">4</del><addplace="across">1</add></subst>,000′ getrieben wird,<lb/><suppliedreason="damage"resp="#CT">wo</supplied> in andern Gegenden die Schneegrenze auf ewig ihren Sitz<lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[447./0453]
Bairero /?/ von 1560′ Höhe, gegen die der Anden iſt ſie
aber höchſt unbedeutend. Die Urſache warum in der tempe-
rirten Zone die Gröſſe der Hochebenen ſo verſchieden von denen
der Tropen iſt, liegt darin, daß hier die Gebirge aus größern
und dickern Maſſen beſtehen, auf denen ſich größere frucht-
reiche Ebenen erhalten können. Eine Ausnahme hiervon
macht aber das Himalhaigebirge. Auf der andern Seite
des Aequators können über 40° Br. hinaus, auf einer
Höhe vom 7000′ die Menſchen ſich nicht mehr erhalten. In
Südamerika, in Mexico und in Habeſch erhaben ſich
große Hochebenen bis zur Höhe von 6–7000′. Wenn
wir die Gebirge von Aſien betrachten, ſo werden wir 2
Gebirgsketten finden, von denen erſtens das Himalhaige-
birge, das Zungengebirge etc. etc. und den Flächeinhalt
aller dieſer Gebirge vereint, nehmen ſie doch keinen
größen Raum als Neuholland ein. Aus Marco Paulos
Reiſen ergiebt ſich, daß ſelbſt der Weinbau bis nach
Sibirien hinaufgeht, und durch Abel Remusat haben
wir eine Menge Pflanzen kennen gelernt, welche auf
dieſen Hochebenen Aſiens wachſen. Die neueſten Nachrichten
ſind aber von Gerhard /1821–1822/ wonach der Ackerbau in
weſtlichen Tibet noch auf einer Höhe von 11,000′ getrieben wird,
wo in andern Gegenden die Schneegrenze auf ewig ihren Sitz
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 447.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/453>, abgerufen am 11.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.