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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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toburger-Walde und der Donau. 3, Das Rheinsystem
und 4, Das Alpensystem. In dem 2ten ist die Richtung
aller Ketten von Nordwest gegen Südost. Besonders auffal-
lend ist die Erscheinung beim Alpengebirge, daß alle Ketten
dieselbe Richtung haben, und selbst bei der Betrachtung des
griechischen Archipelagus erkennen wir dieselben Gesetze
in der gleichen Richtung zwischen Cubän und Chalcis.
Im nördlichen Deutschland finden wir eben so auch eine
Uebereinstimmung der Richtung, und nach Herrn Hoffmanns
Angaben ist das Spree und Havelthal die alte Verbindung
der Oder mit der Elba, da erstere sich früher im Bette
der Elbe in die Nordsee gemündet habe, und die Elbe wiederum
ihren Ausfluß in der Wesermündung hatte.

Auf großen Hochebenen ist die Richtung der Gipfel
oft ganz verschieden zu den Gebirgen, wie z. B. in Mexico
und im Innern von Asien. Man kann keine absolute Ver-
schiedenheit zwischen Ebenen und Berge geben; da erstere
nur selten in größern Ausdehnungen sich zeigen, wie e[s]
bei den Steppen von Asien und Südamerika der Fall ist.
In Europa findet sich etwas Aehnliches nur in Ungarn,
wo diese Niederungen Pustos heißen. Sie liegen zwischen

toburger-Walde und der Donau. 3, Das Rheinſyſtem
und 4, Das Alpenſyſtem. In dem 2ten iſt die Richtung
aller Ketten von Nordweſt gegen Südoſt. Beſonders auffal-
lend iſt die Erſcheinung beim Alpengebirge, daß alle Ketten
dieſelbe Richtung haben, und ſelbſt bei der Betrachtung des
griechiſchen Archipelagus erkennen wir dieſelben Geſetze
in der gleichen Richtung zwiſchen Cubän und Chalcis.
Im nördlichen Deutſchland finden wir eben ſo auch eine
Uebereinſtimmung der Richtung, und nach Herrn Hoffmanns
Angaben iſt das Spree und Havelthal die alte Verbindung
der Oder mit der Elba, da erſtere ſich früher im Bette
der Elbe in die Nordſee gemündet habe, und die Elbe wiederum
ihren Ausfluß in der Weſermündung hatte.

Auf großen Hochebenen iſt die Richtung der Gipfel
oft ganz verſchieden zu den Gebirgen, wie z. B. in Mexico
und im Innern von Aſien. Man kann keine abſolute Ver-
ſchiedenheit zwiſchen Ebenen und Berge geben; da erſtere
nur ſelten in größern Ausdehnungen ſich zeigen, wie e[s]
bei den Steppen von Aſien und Südamerika der Fall iſt.
In Europa findet ſich etwas Aehnliches nur in Ungarn,
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[320./0326] toburger-Walde und der Donau. 3, Das Rheinſyſtem und 4, Das Alpenſyſtem. In dem 2ten iſt die Richtung aller Ketten von Nordweſt gegen Südoſt. Beſonders auffal- lend iſt die Erſcheinung beim Alpengebirge, daß alle Ketten dieſelbe Richtung haben, und ſelbſt bei der Betrachtung des griechiſchen Archipelagus erkennen wir dieſelben Geſetze in der gleichen Richtung zwiſchen Cubän und Chalcis. Im nördlichen Deutſchland finden wir eben ſo auch eine Uebereinſtimmung der Richtung, und nach H Hoffmanns Angaben iſt das Spree und Havelthal die alte Verbindung der Oder mit der Elba, da erſtere ſich früher im Bette der Elbe in die Nordſee gemündet habe, und die Elbe wiederum ihren Ausfluß in der Weſermündung hatte. Auf großen Hochebenen iſt die Richtung der Gipfel oft ganz verſchieden zu den Gebirgen, wie z. B. in Mexico und im Innern von Aſien. Man kann keine abſolute Ver- ſchiedenheit zwiſchen Ebenen und Berge geben; da erſtere nur ſelten in größern Ausdehnungen ſich zeigen, wie es bei den Steppen von Aſien und Südamerika der Fall iſt. In Europa findet ſich etwas Aehnliches nur in Ungarn, wo dieſe Niederungen Puſtos heißen. Sie liegen zwiſchen

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 320.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/326>, abgerufen am 27.11.2024.