gerade arbeiteten wurden mit Bimstein bespritzt, und flohen nach dem in der Nähe liegenden Hügel Akuasako, von dem sie sahen, daß ein großer Theil der Erde sich zu 280-300' Höhe gleich einer großen Blase erhob, in deren Mitte eine Spalte entstand, auf welcher sich der Vulkan von Xorulljo mit noch 2 kleinern bildete. Außerdem sieht man in seiner un- mittelbaren Umgebung 2-3000 kleine Basaltkegel von etwa 6' Höhe, die nach und nach entstanden sind, und gleich Schornsteinen noch fortrauchen. Von jenem Hügel aus glaubt man, durch die Menge dieser kleinen rauchenden Kegel getäuscht, eine bewohnte Gegend zu erblicken.
In dem reifern Alter der Vulkane hängt die Thätig- keit des Entbindens und Ausströmens aus dem Innere mit ihrem Bau zusammen. Diese Thätigkeit ist sehr un- gleich; ein besonderes Beispiel davon bietet uns der Vulkan auf der Insel Stromboli dar, dessen Flammen in kleinen Perioden von 6-7 Minuten herausbrechen, und schon Strabo sagt von ihm, daß er alle Minuten dieselben Ausbrüche habe. Der Vesuv hat häufigere Ausbrüche wie der Aetna. Die Erscheinungen der versch. Thätigkeit stehen vorzüglich in Amerika in einem großen Contraste. Die kleinen Vulkane haben häufigere Eruptionen als die größern,
gerade arbeiteten wurden mit Bimſtein beſpritzt, und flohen nach dem in der Nähe liegenden Hügel Akuaſako, von dem ſie ſahen, daß ein großer Theil der Erde ſich zu 280–300′ Höhe gleich einer großen Blaſe erhob, in deren Mitte eine Spalte entſtand, auf welcher ſich der Vulkan von Xorulljo mit noch 2 kleinern bildete. Außerdem ſieht man in ſeiner un- mittelbaren Umgebung 2–3000 kleine Baſaltkegel von etwa 6′ Höhe, die nach und nach entſtanden ſind, und gleich Schornſteinen noch fortrauchen. Von jenem Hügel aus glaubt man, durch die Menge dieſer kleinen rauchenden Kegel getäuſcht, eine bewohnte Gegend zu erblicken.
In dem reifern Alter der Vulkane hängt die Thätig- keit des Entbindens und Auſſtrömens aus dem Innere mit ihrem Bau zuſammen. Dieſe Thätigkeit iſt ſehr un- gleich; ein beſonderes Beiſpiel davon bietet uns der Vulkan auf der Inſel Stromboli dar, deſſen Flammen in kleinen Perioden von 6–7 Minuten herausbrechen, und ſchon Strabo ſagt von ihm, daß er alle Minuten dieſelben Ausbrüche habe. Der Veſuv hat häufigere Ausbrüche wie der Aetna. Die Erſcheinungen der verſch. Thätigkeit ſtehen vorzüglich in Amerika in einem großen Contraſte. Die kleinen Vulkane haben häufigere Eruptionen als die größern,
<TEI><text><body><divtype="session"n="34"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0249"n="243."/>
gerade arbeiteten wurden mit Bimſtein beſpritzt, und flohen<lb/>
nach dem in der Nähe liegenden Hügel Akuaſako, von dem ſie<lb/>ſahen, daß ein großer Theil der Erde ſich zu 280–300′ Höhe<lb/>
gleich einer großen Blaſe erhob, in deren Mitte eine Spalte<lb/>
entſtand, auf welcher ſich der Vulkan von X<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#CT">o</unclear>rulljo mit<lb/>
noch 2 kleinern bildete. Außerdem ſieht man in ſeiner un-<lb/>
mittelbaren Umgebung 2–3000 kleine Baſaltkegel von etwa<lb/>
6′ Höhe, die nach und nach entſtanden ſind, und gleich Schornſteinen<lb/>
noch fortrauchen. Von jenem Hügel aus glaubt man, durch<lb/>
die Menge dieſer kleinen rauchenden Kegel getäuſcht, eine<lb/>
bewohnte Gegend zu erblicken.</p><lb/><p>In dem reifern Alter der Vulkane hängt die Thätig-<lb/>
keit des Entbindens und Auſſtrömens aus dem Innere<lb/>
mit ihrem Bau zuſammen. Dieſe Thätigkeit iſt ſehr un-<lb/>
gleich; ein beſonderes Beiſpiel davon bietet uns der Vulkan<lb/>
auf der Inſel Stromboli dar, deſſen Flammen in kleinen<lb/>
Perioden von 6–7 Minuten herausbrechen, und ſchon <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118618806 http://d-nb.info/gnd/118618806">Strabo</persName></hi><lb/>ſagt von ihm, daß er alle Minuten dieſelben Ausbrüche<lb/>
habe. Der Veſuv hat häufigere Ausbrüche wie der Aetna.<lb/>
Die Erſcheinungen der verſch. Thätigkeit ſtehen vorzüglich<lb/>
in Amerika in einem großen Contraſte. Die kleinen<lb/>
Vulkane haben häufigere Eruptionen als die größern,<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[243./0249]
gerade arbeiteten wurden mit Bimſtein beſpritzt, und flohen
nach dem in der Nähe liegenden Hügel Akuaſako, von dem ſie
ſahen, daß ein großer Theil der Erde ſich zu 280–300′ Höhe
gleich einer großen Blaſe erhob, in deren Mitte eine Spalte
entſtand, auf welcher ſich der Vulkan von Xorulljo mit
noch 2 kleinern bildete. Außerdem ſieht man in ſeiner un-
mittelbaren Umgebung 2–3000 kleine Baſaltkegel von etwa
6′ Höhe, die nach und nach entſtanden ſind, und gleich Schornſteinen
noch fortrauchen. Von jenem Hügel aus glaubt man, durch
die Menge dieſer kleinen rauchenden Kegel getäuſcht, eine
bewohnte Gegend zu erblicken.
In dem reifern Alter der Vulkane hängt die Thätig-
keit des Entbindens und Auſſtrömens aus dem Innere
mit ihrem Bau zuſammen. Dieſe Thätigkeit iſt ſehr un-
gleich; ein beſonderes Beiſpiel davon bietet uns der Vulkan
auf der Inſel Stromboli dar, deſſen Flammen in kleinen
Perioden von 6–7 Minuten herausbrechen, und ſchon Strabo
ſagt von ihm, daß er alle Minuten dieſelben Ausbrüche
habe. Der Veſuv hat häufigere Ausbrüche wie der Aetna.
Die Erſcheinungen der verſch. Thätigkeit ſtehen vorzüglich
in Amerika in einem großen Contraſte. Die kleinen
Vulkane haben häufigere Eruptionen als die größern,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 243.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/249>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.