Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 245. Köln, 14. März 1849. Zweite Beilage.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

Gouverneur des königlichen Schlosses von Rainey ernannt. Er hat, wie man sich aus einem Briefe an die Reforme erinnern wird, die ganze Verantwortlichkeit der Vorfälle des 15. Mai über sich genommen, und versprochen, sich am Tage der Verhandlungen zu stellen. Die Einsetzung des exceptionellen Gerichtshofes giebt ihm gegründetes Recht, dieses sein Versprechen nicht zu erfüllen.

Raspail, der 10. in der Liste, war Präsident des Klubs, genannt: die Freunde des Volkes. Am 13. Mai hat er die Mitglieder seines Klubs zu der Manifestation eingeladen, die am 15. stattfinden sollte.

Er hat ferner dazu eingeladen, in seinem Journal "l'Ami du Peuple", aber beständig hinzugesetzt, daß der Zug vor dem Gitter stille halten sollte, während eine Deputation sich in die Kammer begeben würde, um die Petition zu Gunsten Polen's zu überbringen. Raspail und Blanqui sollen sich, dem Anklageakte zufolge, an der Spitze des Zuges befunden haben, und zuerst in die Kammer gedrungen sein. Als Raspail die Tribüne bestiegen, verlas er die Petition, worin er im Namen von 300,000 Bürgern, die alle an der Thüre warteten, die Intervention zu Gunsten Polen's verlangte. Der Anklageakt giebt aber zugleich zu, daß Raspail mit Barbes vergebens versucht habe, die Volksmasse zu bewegen, den Saal zu räumen. Im Uebrigen sucht dieses Aktenstück die Anklage darauf zu begründen, daß Raspail am oder im Hotel de Ville gesehen worden sei.

Der 11. Angeklagte Laviron ist abwesend; er war Artilleriekapitän der Nationalgarde und Mitglied der Gesellschaft der Menschenrechte. Laviron soll versucht haben, dem Präsidenten der Kammer das geschriebene Billet zu entreißen, worin er befahl, den Appell schlagen zu lassen.

Quentin hatte 1830 und 1832 die bedeutende Stelle eines General-Empfängers der Finanzen begleitet. Er war nach der Februarrevolution eines der thätigsten Mitglieder des Klubs Blanqui, "welcher so viele Keime der Anarchie und der Gewaltthätigkeit in sich schloß." Im Uebrigen wird ihm vorgeworfen, gewaltsames Eindringen in die Kammer und Drohungen gegen die Volksrepräsentanten.

Degre, der bekannte Pompier, ist Maler seines Standes. Er giebt zu, daß er an der Manifestation Theil genommen, und was das Eindringen in die Kammer beträfe, so sei er vielmehr von der wogenden Menge dahin getragen worden.

Chancel, früher Regierungskommissär, ist abwesend. Er soll persönlich den Repräsentanten Frossard, der seine Absetzung bewirkt, beleidigt haben in der Kammer, so wie überhaupt seinem Eindringen in die Kammer bloß eine Privatrache zu Grunde lag.

Larger, Maschinenbauer, war der Werkführer eines der bedeutendsten Ateliers in Passy und Major der Nationalgarde. Es liegt offenbar gegen Larger weiter nichts vor, als daß er, einfacher Maschinenbauer, ein ganzes Bataillon Nationalgarde kommandirte. Er war's, welcher den Frossard vertheidigte gegen den Angriff Chancel's, und welcher um 4 Uhr noch, als die Kammer aufgelös't war, sich an die Spitze seines Bataillons stellte, um nach dem Stadthause zu [unleserliches Material]ehen.

Be[unleserliches Material] und Thomas sind angeklagt, in die Kammer und das Hotel de Ville gedrungen zu sein. Ersterer ist offenbar ein Spion, und dem Anklageakt selbst gelingt es nicht, dieses zu bemänteln. Was Thomas anbetrifft, so war er Präsident im Jakobinerklub und Delegirter des Volkes nach der Februarrevolution. Unter den Angeklagten ist er nebst Blanqui einer der Einsichtsvollsten. Im Jakobinerklub war er ungemein thätig, und das ist wohl auch seine größte Schuld.

Der General Courtais ist's, der dem Parquet am meisten zu schaffen gemacht. Kommandant en chef der Nationalgarde vom Seinedepartement, hatte er am 15. Mai fast dieselbe Macht in Händen, wie jetzt Changarnier. Wenn dieser Mann, der doch damals der Partei des Nationals angehörte, schon damals der reaktionären Partei als verdächtig erschien, und wenn die Partei des Nationals und zumal ein Marrast ihn fallen lassen konnten, so begreift man erst die ganze Bourgeois-Bornirtheit dieser Partei und ihren Sturz. Courtais hatte am 14. Mai von der exekutiven Kommission das Kommando über die Truppen erhalten, welche zur Beschützung der Nationalversammlung in Erwartung der großen Manifestation um die Kammer am andern Tage aufgestellt werden sollten. Buchez, der damalige Präsident der Kammer, hatte ihm, dem Anklageakte zufolge, noch besonders geschrieben, um seine ganze Thätigkeit für den morgenden Tag in Anspruch zu nehmen:

Marrast, der damals noch Maire von Paris war, hatte in Besorgniß für seine Stelle, noch eigens einen Besuch dem General abgestattet und ihm anempfohlen, die Manifestation 500 Schritt weit entfernt von der Kammer zu halten. Dem General Courtais wird vorgeworfen, daß die Vorsichtsmaßregeln, die er getroffen, unzureichend gewesen seien für die Größe der Gefahr, auf die er von allen Seiten aufmerksam gemacht worden. Es wird ihm ferner vorgeworfen, daß er beim Anrücken der Kolonne ihr entgegengeritten sei, und mit ihr geschrieen habe: Es lebe Polen! Um einen Konflikt zu vermeiden, hat Courtais bei Lamartine und Buchez um die Autorisation nachgesucht, die Delegirten in den Saal einzulassen. Auch dieses Nachsuchen wird ihm zum Verbrechen ausgelegt. Nachdem er vorher einige Anstalten getroffen, sich dem Weitervordringen des Zuges zu widersetzen, soll er nachher wieder die Truppen haben zurückziehen lassen mit dem Rufe: Laßt das Volk passiren. So soll er ferner, durch das Volk veranlaßt, der Nationalgarde befohlen haben, die Bajonette abzunehmen. Später jedoch hat er, durch den Quästor veranlaßt, schriftlich diesen Befehl widerrufen. Aber die stürmende Volksmenge dringt immer weiter vor; das Gitter ward bald überstiegen und der General verordnet abermals, die Bajonette abzunehmen. Der Anklageakt besagt sogar, daß er den Eindringenden die Hand gereicht und sogar über den Haufen gerannt worden sei. Der kriminelle Charakter des Beistandes wird daraus abgeleitet, daß das Volk allgemein geschrieen hat: Es lebe der brave Courtais; es lebe der brave Mann! Zum Schlusse wirft der Anklageakt dem General Courtais vor, daß er sich dem "abgedrungenen Befehle" des Präsidenten beigesellt und den Appell nicht habe schlagen lassen.

Caussidiere, wie man weiß, ist abwesend. Der Anklageakt führt keine andern Details gegen ihn, als diejenigen, die schon in der damaligen Kammerverhandlung gegen ihn vorgebracht worden. Caussidiere habe diesem Akte zufolge den mäßigen Theil der Regierung deshalb stürzen wollen, weil er sich nicht selbst mit Sobrier in der provisorischen Regierung befunden. Er habe die Polizeipräfektur in eine förmliche Festung umgewandelt, mit Munition, Waffen und den ihm blindlings ergebenen Montagnards versehn. Er soll ferner die Absicht der Manifestation gekannt und keine Anstalten getroffen haben, um die Folgen derselben zu vermeiden. Sein größtes Verbrechen aber ist, die Verhaftungsbefehle gegen Blanqui, Flotte und Lacambre nicht ausgeführt zu haben. Als später Laviron in die Präfektur kam, um dem Caussidiere anzuzeigen, daß die Nationalkammer aufgelöst sei, habe er nicht die geringste Ueberraschung bei dieser Nachricht bekundet, wie ein Mann, der darauf vorbereitet gewesen.

Der Hauptpunkt, der gegen Villain vorgebracht wird, ist, daß er Präsident der Gesellschaft der Menschenrechte gewesen. Der Anklageakt formulirt die Statuten der Gesellschaft, die um so gefährlicher gewesen, als sie ihre bewaffneten Sektionen gehabt. Der Anklageakt endet mit "sogenannten" Dokumenten, bestehend aus "Dekreten des Wohlfahrtsausschusses," welche in der Wohnung Sobrier's sich vorgefunden haben sollen. Diese Dekrete haben alle kein Datum, und das ist gerade, was sie charakterisirt. Am 20. Februar vorigen Jahres geschrieben, hätten sie am 21. Februar den Verfasser sogleich zur Deportation verurtheilen helfen können. Vorgefunden am 24. Februar, hätten sie Sobrier in die provisorische Regierung verhelfen können. Vom 24. Februar bis zum 15. Mai wimmelte Paris von derlei Dekreten, die alle im Zustande eines Entwurfes vorgebracht wurden. Nach dem 15. Mai sind diese Dekrete Ueberzeugungsstücke geworden, um Männer verurtheilen zu helfen, welche die Februarrevolution gemacht haben.

068 Bourges, 10. März.

(Gerichtsverhandlung.)

Die Sitzung wird um 10 [3]/4 Uhr geöffnet.

Blanqui. Hr. Präsident, Sie haben Befehl gegeben, daß die Gefangenen frei unter einander und mit ihren Vertheidigern verkehren sollen. Ich habe die Ehre, Ihnen anzuzeigen, daß Ihre Autorität an den Gefängnißthüren aufhört, denn als wir heute zusammenkommen wollten, machten die Wärter dies von der Genehmigung des Direktors abhängig, der nicht anwesend ist.

Präsident. Die Reklamation soll untersucht werden. Wir schreiten zum Zeugenverhör.

Zeuge Daigneaux, Restaurateur, 60 Jahre alt. Am 12. Mai begab ich mich an die Barriere de l'Etoile, um dem Bankett von 2500 Couverts der Nationalgarde beizuwohnen. Da es noch zu früh war, und ich in den Journalen von einer Zusammenberufung der Clubs zu Dourlans gelesen hatte, ging ich aus Neugierde dahin. Es waren ungefähr drei oder vierhundert Personen in der Rotonde am Ende des Gartens; an der Thür standen zwei Montagnards mit ihren rothen Schärpen, die mich zurückwiesen. Ich kam indeß mit Hülfe eines Garcons, der mich kannte, durch eine andere Thür hinein, die nicht bewacht war.

Als ich eintrat, diskutirte man über den Tag der Manifestation für Polen; er wurde nach langen Debatten auf den 15. fixirt. Dann diskutirte man über den Tag, an welchem man angreifen sollte, ohne zu sagen, was man angreifen wolle; einige wollten den Sonnabend, weil für diesen Tag ein Zug für die Februarverwundeten angekündigt war; andere verlangten Vertagung auf Montag, weil am Sonntag das Fest auf dem Marsfelde stattfand, und man Zeit zur Beschaffung von Waffen und Pulver und Benachrichtigung der Klubs haben müsse. Es wurde abgestimmt und der Montag angenommen. Das Rendezvous ward auf dem Bastillenplatz, 10 Uhr, bestimmt. Von den Anwesenden habe ich Niemanden erkannt, ich fürchtete selbst erkannt zu werden, und wagte nicht, mich umzusehen. Drei oder vier Männer präsidirten, darunter einer mit einem rothen Bart, von dem ich zu hören glaubte, daß er Huber sei, den ich nicht kenne.

Raspail. Der Zeuge sagt, daß dies am 12. geschehen sei, vor dem Instruktionsrichter hat er den 11. angegeben. Ich läugne, daß an einem dieser Tage solche Debatten bei Dourlans stattgefunden haben.

Thomas. Hat der Zeuge Antheil an der Abstimmung in dieser Versammlung genommen.

Zeuge. Jawohl, mein Herr, ich fürchtete für einen Mouchard zu gelten.

Präsident. Hut der Angeklagte Sobrier nicht die Affiche unterzeichnet, welche diese Versammlung ausschrieb?

Sobrier. Man hat sich meines Namens bedient. Uebrigens war ich nicht dort.

(Der Repräsentant Martin Bernard durchschreitet in diesem Augenblick den Saal und drückt Barbes die Hand.)

Präsident. Ich glaube, Herr Martin Bernard würde besser thun, neben dem Bürger Barbes zu bleiben, dessen Beistand er ist.

Bernard. Ich bin es nicht mehr.

Generalprokurator Baroche. Dann stören sie auch die Sitzung nicht.

Bernard. Sie sind ungezogen, Herr Baroche.

Barbes. Man hat meinen Freund Martin Bernard im Gefängniß nicht zu mir gelassen, und kann sich nicht beschweren, wenn er mich hier besucht.

Präsident. Zeigen sie dem Angeklagten Sobrier das Concept der Affiche.

Sobrier. Es ist nicht meine Handschrift, noch eine, die ich kenne.

Blanqui. Es ist seltsam, daß der Zeuge bis zum 15. Mai wartete, um seine Neugierde über die Clubs zu befriedigen, die doch seit dem Februar bestanden. Man darf sich daher mit Recht verwundern, daß er gerade zu so unglücklicher Gelegenheit kömmt, und wieder dieselben perfiden Darstellungen bringt, mit denen er unter Louis Philippe in den Prozessen gegen die Republikaner debutirte.

Zeuge Bousquet, 45 Jahr alt, Direktor der "Gesetz-Sammlungen". Dayneaux ging zu Dourlans und erzählte mir am Abend, was er gehört hatte. Die Diskussion, sagte er, habe den Tag auf den 15. fixirt.

Raspail. In seiner ersten Deposition sagte der Zeuge, Dagneaux habe erzählt, man habe alle Leute über 30 Jahr erschießen wollen.

Zeuge. Ich erinnere mich nicht. Wenn ich es aber gesagt habe, bleibe ich dabei.

Raspail. Es ist wirklich wunderbar, daß man keinen dieser Leute, welche so schlechte Reden hielten, gefaßt hat; es wundert mich um so mehr, da Hr. Daigneaux doch mit der Polizei in Rapport steht.

Generalprokurator Baroche. Verdächtigen sie die Moralität der Zeugen nicht.

Blanqui. Herr Daigneaux hat unter der vorigen Regierung unter allen Republikanern des Faubourg St. Germain als Polizeispion gegolten. Die Volksrepräsentanten Mathe und Madet können es bezeugen.

Zeuge Daigneaux. Es ist wahr, daß ich wegen der Affaire von 1831 in den elysäischen Feldern seither mit den Studenten des Quartier Latin in Streit lag und mich einigemal sogar mit ihnen prügelte.

Blanqui. Ich hatte also Recht, von Ihrem alten Haß gegen die Republikaner zu sprechen.

Villain. Und es ist wunderbar, daß der Garcon, der ihn einließ, ihm keinen jener wilden Redner mit Namen nennen konnte.

Dritter Zeuge, Carlier, 54 Jahre alt, Direktor der Polizei im Ministerium des Innern. Ich kannte vor dem 15. Mai Raspail, Sobrier, Blanqui, Villain und Courtais. Am 15. Mai hörte ich, von der Manifestation an der Assemblee, und daß die letztere nicht vertheidigt sei. Als ich daselbst ankam, stürmte man das Gitter. Ich trat in die Versammlung und sah Blanqui. Ich begab mich sogleich zurück, um die Nationalgarde zusammenrufen zu lassen. Ich ging nach dem Luxembourg, um die Exekutivkommission zu benachrichtigen. Bei meiner Rückkehr fand ich das Kabinet des Hrn. Recurt von einem Dutzend Leute besetzt, unter denen ich Sobrier erkannte. Ich wollte die Truppen zu ihrer Verhaftung requiriren; als ich aber zurückkam waren sie fort.

Präsident. Was hörten Sie Blanqui in der Versammlung sagen?

Zeuge Carlier. Ich hörte ihn nur die Worte sagen: "das Volk habe der Versammlung drei Monat auf Kredit gegeben."

Präsident. Wissen Sie, wer die Manifestation des 15. Mai organisirt hat?

Zeuge Carlier. Ah, ich weiß nichts davon, man hatte sie unter dem Vorwand Polens verdeckt.

Präsident. Geben Sie uns Details über das Haus Sobriers, in der Rue Rivoli.

Zeuge Carlier. Es befand sich eine Garde daselbst, die man die Montagnards-Garde nannte und welche die Nationalgarde bekämpfen sollte.

Baroche. Wir haben nichts zu sagen. (Gelächter.)

Blanqui. Ich bemerke, daß Hr. Carlier heute viel sanfter ist, als unter dem ersten Eindruck der Ereignisse. Zuerst habe ich zu fragen, wie Hr. Carlier mich kannte?

Zeuge Carlier. Ich kannte Hrn. Blanqui von der Polizeipräfektur von 1831.

Blanqui. Die heutige Deposition des Hrn. Carlier ist eine Zurücknahme seiner ersten Aussagen, was mich außerordentlich beruhigt. Seine ersten Zeugnisse signalisirten uns wörtlich als Räuber und Mörder! Die Herren Geschworenen mögen bemerken, daß sie viele Verleumdungen, aber wenig Thatsachen vernommen haben.

Präsident. Wir bemerken dies keineswegs.

Blanqui. Aber ich, ich bemerke es, meine Herren. Hr. Carlier hat vor der Untersuchungskommission gesagt, mein Projekt sei gewesen, die Mitglieder der provisorischen Regierung zu morden. (Aufregung.)

Villain. Und darauf hin hat man uns vor diesen Hof verwiesen.

Courtais. Ich frage, wie mich Hr. Carlier gekannt haben will?

Zeuge Carlier. Ich kannte Sie als General der Nationalgarde.

Courtais. Es ist nicht möglich, daß Hr. Carlier die Erstürmung des Gitters gesehen haben konnte.

Zeuge Carlier. Ich habe nicht von "Erstürmung" gesprochen.

Courtais. Die Deposition Carlier's lautet: "Ich sah das Gitter stürmen."

Ein Geschworener. Ich frage Hrn. Carlier, was sich vor dem 15. Mai zugetragen.

Zeuge Carlier. Es herrschte große Aufregung in den Klubs.

Raspail. Gehört mein Klub in diese Kategorie?

Zeuge Carlier. Nein.

Larger. Und der meinige?

Zeuge Carlier. Ebensowenig. (Gelächter im Publikum.)

Die Sitzung dauert fort.

068 Bourges, 11. März, 7 Uhr Abends.

Das Nationalgericht hielt auch, trotz des Sonntags, eine Sitzung, die vorzüglich den Verhören der Zeugen Lahure, Lagrange, Advokat von der Rue de la Chaussee d'Antin (nicht der Volksvertreter), Yon, des Polizeikommissarius, und Buchez's, Expräsidenten der Nationalversammlung, gewidmet war.

Spanien.
068 Madrid, 3. März.

Vorgestern kam während der Debatte über die Dotationsbill der Geistlichkeit in der Deputirtenkammer eine skandalöse Scene vor. Der Deputirte Rios Rosas erklärte in Erwiderung auf eine Bemerkung des Finanzministers: er (Rios Rosas) habe dem Ministerium wegen des Mißbrauchs des Dekrets behufs Suspendirung der persönlichen Garantieen und wegen Schließung der Cortes am 22. März vor. J: seine Unterstützung entzogen. Die Minister schienen über diese Anklage sehr erbittert. Der Premierminister (Narvaez) und der Minister des Innern erhoben sich voll Wuth, die sich in ihren Mienen abspiegelte. Während einer Viertelstunde herrschte in der Deputirtenkammer ein unbeschreiblicher Tumult. Narvaez warf als Wink hin: er werde die Cortes, wenn sie die bisherige Verfahrungsweise fortsetzten, auflösen und trat hierauf an Rios Rosas heran, dem er einige Worte zuflüsterte und dann den Saal verließ. Rosas folgte ihm. Narvaez beauftragte den General Cordova mit einer Sendung an Rosas, die in kaum wiederzugebenden Ausdrücken abgefaßt war.

Was den Ministerpräsidenten so sehr in Zorn versetzte, war die Rückerinnerung an die Vorgänge im verflossenen Jahre, die Rios Rosas ihres Schleiers entkleidete. Es erhielt nämlich das spanische Kabinet im Februar 1848 in einer telegraphischen Depesche Nachricht von der französ. Revolution. Dieses wichtige Ereigniß wurde aber geheim gehalten und der Handelsminister, Bravo Murillo, beauftragte einen seiner Brüder, sich der eben erhaltenen Nachrichten zu einigen erklecklichen Speculationen auf der Börse zu bedienen. Indeß mißlang die Speculation, denn die dreiprocentigen Papiere, in denen der Herr Bruder machte, fielen so bedeutend, daß er sich mit den gekauften Effekten von Madrid wegbegab und aus dem Staube machte. Dieses skandalöse Verfahren gab Anlaß zu einem Antrage in den Cortes wegen Regulirung der Börsen-Operationen und die frühere Gesetzgebung über diesen Gegenstand wurde durch ein Dekret zu Gunsten derer, welche auf des Ministers Rechnung speculirt hatten, abgeändert. In Folge der dabei gemachten und noch mehr wegen der weiter befürchteten Enthüllungen wurden, um diesen vorzubeugen, die Cortes von der Regierung suspendirt. Diese Angelegenheit brachte nun eben Rios Rosas wieder zur Sprache. Daher die Wuth auf der Ministerbank. Der Finanzminister Bravo Murillo, den die Sache zu allernächst anging, verhielt sich stumm, wie ein Fisch. Doch merkte man seine innere Erregung. Er wechselte wiederholt die Farbe vom Roth bis zum völligen Aschgrau. Auf die oben erwähnte feindliche Botschaft des Generals Narvaez antwortete Rios Rosas mit der Erklärung, daß eine derartige Botschaft ein Duell auf Pistolen und fünf Schritt Distanz in sich schließe. Die Kriegsfurie, die nahe daran war entfesselt zu werden zwischen Christinen's Liebling und Herrn Rios Rosas, wurde jedoch durch die beiderseitigen Sekundanten und namentlich durch Vermittlung des Cortes-Präsidenten wieder festgebunden -- und das wüthige Duell unterblieb. Die ganze Angelegenheit, die so reichen Klatschstoff für alle möglichen Zirkel der Hauptstadt abwarf, endigte in der nächsten Cortes-Sitzung mit der Erklärung, die Rios Rosas gab, daß er durch seine Worte Niemanden habe beleidigen wollen und daß Narvaez seinerseits sich mit dieser Erklärung für befriedigt erklärte.

Redakteur en chef Karl Marx.

Der Gerant Korff.
Druck J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

Gouverneur des königlichen Schlosses von Rainey ernannt. Er hat, wie man sich aus einem Briefe an die Reforme erinnern wird, die ganze Verantwortlichkeit der Vorfälle des 15. Mai über sich genommen, und versprochen, sich am Tage der Verhandlungen zu stellen. Die Einsetzung des exceptionellen Gerichtshofes giebt ihm gegründetes Recht, dieses sein Versprechen nicht zu erfüllen.

Raspail, der 10. in der Liste, war Präsident des Klubs, genannt: die Freunde des Volkes. Am 13. Mai hat er die Mitglieder seines Klubs zu der Manifestation eingeladen, die am 15. stattfinden sollte.

Er hat ferner dazu eingeladen, in seinem Journal „l'Ami du Peuple“, aber beständig hinzugesetzt, daß der Zug vor dem Gitter stille halten sollte, während eine Deputation sich in die Kammer begeben würde, um die Petition zu Gunsten Polen's zu überbringen. Raspail und Blanqui sollen sich, dem Anklageakte zufolge, an der Spitze des Zuges befunden haben, und zuerst in die Kammer gedrungen sein. Als Raspail die Tribüne bestiegen, verlas er die Petition, worin er im Namen von 300,000 Bürgern, die alle an der Thüre warteten, die Intervention zu Gunsten Polen's verlangte. Der Anklageakt giebt aber zugleich zu, daß Raspail mit Barbés vergebens versucht habe, die Volksmasse zu bewegen, den Saal zu räumen. Im Uebrigen sucht dieses Aktenstück die Anklage darauf zu begründen, daß Raspail am oder im Hotel de Ville gesehen worden sei.

Der 11. Angeklagte Laviron ist abwesend; er war Artilleriekapitän der Nationalgarde und Mitglied der Gesellschaft der Menschenrechte. Laviron soll versucht haben, dem Präsidenten der Kammer das geschriebene Billet zu entreißen, worin er befahl, den Appell schlagen zu lassen.

Quentin hatte 1830 und 1832 die bedeutende Stelle eines General-Empfängers der Finanzen begleitet. Er war nach der Februarrevolution eines der thätigsten Mitglieder des Klubs Blanqui, „welcher so viele Keime der Anarchie und der Gewaltthätigkeit in sich schloß.“ Im Uebrigen wird ihm vorgeworfen, gewaltsames Eindringen in die Kammer und Drohungen gegen die Volksrepräsentanten.

Degré, der bekannte Pompier, ist Maler seines Standes. Er giebt zu, daß er an der Manifestation Theil genommen, und was das Eindringen in die Kammer beträfe, so sei er vielmehr von der wogenden Menge dahin getragen worden.

Chancel, früher Regierungskommissär, ist abwesend. Er soll persönlich den Repräsentanten Frossard, der seine Absetzung bewirkt, beleidigt haben in der Kammer, so wie überhaupt seinem Eindringen in die Kammer bloß eine Privatrache zu Grunde lag.

Larger, Maschinenbauer, war der Werkführer eines der bedeutendsten Ateliers in Passy und Major der Nationalgarde. Es liegt offenbar gegen Larger weiter nichts vor, als daß er, einfacher Maschinenbauer, ein ganzes Bataillon Nationalgarde kommandirte. Er war's, welcher den Frossard vertheidigte gegen den Angriff Chancel's, und welcher um 4 Uhr noch, als die Kammer aufgelös't war, sich an die Spitze seines Bataillons stellte, um nach dem Stadthause zu [unleserliches Material]ehen.

Be[unleserliches Material] und Thomas sind angeklagt, in die Kammer und das Hotel de Ville gedrungen zu sein. Ersterer ist offenbar ein Spion, und dem Anklageakt selbst gelingt es nicht, dieses zu bemänteln. Was Thomas anbetrifft, so war er Präsident im Jakobinerklub und Delegirter des Volkes nach der Februarrevolution. Unter den Angeklagten ist er nebst Blanqui einer der Einsichtsvollsten. Im Jakobinerklub war er ungemein thätig, und das ist wohl auch seine größte Schuld.

Der General Courtais ist's, der dem Parquet am meisten zu schaffen gemacht. Kommandant en chef der Nationalgarde vom Seinedepartement, hatte er am 15. Mai fast dieselbe Macht in Händen, wie jetzt Changarnier. Wenn dieser Mann, der doch damals der Partei des Nationals angehörte, schon damals der reaktionären Partei als verdächtig erschien, und wenn die Partei des Nationals und zumal ein Marrast ihn fallen lassen konnten, so begreift man erst die ganze Bourgeois-Bornirtheit dieser Partei und ihren Sturz. Courtais hatte am 14. Mai von der exekutiven Kommission das Kommando über die Truppen erhalten, welche zur Beschützung der Nationalversammlung in Erwartung der großen Manifestation um die Kammer am andern Tage aufgestellt werden sollten. Buchez, der damalige Präsident der Kammer, hatte ihm, dem Anklageakte zufolge, noch besonders geschrieben, um seine ganze Thätigkeit für den morgenden Tag in Anspruch zu nehmen:

Marrast, der damals noch Maire von Paris war, hatte in Besorgniß für seine Stelle, noch eigens einen Besuch dem General abgestattet und ihm anempfohlen, die Manifestation 500 Schritt weit entfernt von der Kammer zu halten. Dem General Courtais wird vorgeworfen, daß die Vorsichtsmaßregeln, die er getroffen, unzureichend gewesen seien für die Größe der Gefahr, auf die er von allen Seiten aufmerksam gemacht worden. Es wird ihm ferner vorgeworfen, daß er beim Anrücken der Kolonne ihr entgegengeritten sei, und mit ihr geschrieen habe: Es lebe Polen! Um einen Konflikt zu vermeiden, hat Courtais bei Lamartine und Buchez um die Autorisation nachgesucht, die Delegirten in den Saal einzulassen. Auch dieses Nachsuchen wird ihm zum Verbrechen ausgelegt. Nachdem er vorher einige Anstalten getroffen, sich dem Weitervordringen des Zuges zu widersetzen, soll er nachher wieder die Truppen haben zurückziehen lassen mit dem Rufe: Laßt das Volk passiren. So soll er ferner, durch das Volk veranlaßt, der Nationalgarde befohlen haben, die Bajonette abzunehmen. Später jedoch hat er, durch den Quästor veranlaßt, schriftlich diesen Befehl widerrufen. Aber die stürmende Volksmenge dringt immer weiter vor; das Gitter ward bald überstiegen und der General verordnet abermals, die Bajonette abzunehmen. Der Anklageakt besagt sogar, daß er den Eindringenden die Hand gereicht und sogar über den Haufen gerannt worden sei. Der kriminelle Charakter des Beistandes wird daraus abgeleitet, daß das Volk allgemein geschrieen hat: Es lebe der brave Courtais; es lebe der brave Mann! Zum Schlusse wirft der Anklageakt dem General Courtais vor, daß er sich dem „abgedrungenen Befehle“ des Präsidenten beigesellt und den Appell nicht habe schlagen lassen.

Caussidière, wie man weiß, ist abwesend. Der Anklageakt führt keine andern Details gegen ihn, als diejenigen, die schon in der damaligen Kammerverhandlung gegen ihn vorgebracht worden. Caussidière habe diesem Akte zufolge den mäßigen Theil der Regierung deshalb stürzen wollen, weil er sich nicht selbst mit Sobrier in der provisorischen Regierung befunden. Er habe die Polizeipräfektur in eine förmliche Festung umgewandelt, mit Munition, Waffen und den ihm blindlings ergebenen Montagnards versehn. Er soll ferner die Absicht der Manifestation gekannt und keine Anstalten getroffen haben, um die Folgen derselben zu vermeiden. Sein größtes Verbrechen aber ist, die Verhaftungsbefehle gegen Blanqui, Flotte und Lacambre nicht ausgeführt zu haben. Als später Laviron in die Präfektur kam, um dem Caussidière anzuzeigen, daß die Nationalkammer aufgelöst sei, habe er nicht die geringste Ueberraschung bei dieser Nachricht bekundet, wie ein Mann, der darauf vorbereitet gewesen.

Der Hauptpunkt, der gegen Villain vorgebracht wird, ist, daß er Präsident der Gesellschaft der Menschenrechte gewesen. Der Anklageakt formulirt die Statuten der Gesellschaft, die um so gefährlicher gewesen, als sie ihre bewaffneten Sektionen gehabt. Der Anklageakt endet mit „sogenannten“ Dokumenten, bestehend aus „Dekreten des Wohlfahrtsausschusses,“ welche in der Wohnung Sobrier's sich vorgefunden haben sollen. Diese Dekrete haben alle kein Datum, und das ist gerade, was sie charakterisirt. Am 20. Februar vorigen Jahres geschrieben, hätten sie am 21. Februar den Verfasser sogleich zur Deportation verurtheilen helfen können. Vorgefunden am 24. Februar, hätten sie Sobrier in die provisorische Regierung verhelfen können. Vom 24. Februar bis zum 15. Mai wimmelte Paris von derlei Dekreten, die alle im Zustande eines Entwurfes vorgebracht wurden. Nach dem 15. Mai sind diese Dekrete Ueberzeugungsstücke geworden, um Männer verurtheilen zu helfen, welche die Februarrevolution gemacht haben.

068 Bourges, 10. März.

(Gerichtsverhandlung.)

Die Sitzung wird um 10 [3]/4 Uhr geöffnet.

Blanqui. Hr. Präsident, Sie haben Befehl gegeben, daß die Gefangenen frei unter einander und mit ihren Vertheidigern verkehren sollen. Ich habe die Ehre, Ihnen anzuzeigen, daß Ihre Autorität an den Gefängnißthüren aufhört, denn als wir heute zusammenkommen wollten, machten die Wärter dies von der Genehmigung des Direktors abhängig, der nicht anwesend ist.

Präsident. Die Reklamation soll untersucht werden. Wir schreiten zum Zeugenverhör.

Zeuge Daigneaux, Restaurateur, 60 Jahre alt. Am 12. Mai begab ich mich an die Barriere de l'Etoile, um dem Bankett von 2500 Couverts der Nationalgarde beizuwohnen. Da es noch zu früh war, und ich in den Journalen von einer Zusammenberufung der Clubs zu Dourlans gelesen hatte, ging ich aus Neugierde dahin. Es waren ungefähr drei oder vierhundert Personen in der Rotonde am Ende des Gartens; an der Thür standen zwei Montagnards mit ihren rothen Schärpen, die mich zurückwiesen. Ich kam indeß mit Hülfe eines Garçons, der mich kannte, durch eine andere Thür hinein, die nicht bewacht war.

Als ich eintrat, diskutirte man über den Tag der Manifestation für Polen; er wurde nach langen Debatten auf den 15. fixirt. Dann diskutirte man über den Tag, an welchem man angreifen sollte, ohne zu sagen, was man angreifen wolle; einige wollten den Sonnabend, weil für diesen Tag ein Zug für die Februarverwundeten angekündigt war; andere verlangten Vertagung auf Montag, weil am Sonntag das Fest auf dem Marsfelde stattfand, und man Zeit zur Beschaffung von Waffen und Pulver und Benachrichtigung der Klubs haben müsse. Es wurde abgestimmt und der Montag angenommen. Das Rendezvous ward auf dem Bastillenplatz, 10 Uhr, bestimmt. Von den Anwesenden habe ich Niemanden erkannt, ich fürchtete selbst erkannt zu werden, und wagte nicht, mich umzusehen. Drei oder vier Männer präsidirten, darunter einer mit einem rothen Bart, von dem ich zu hören glaubte, daß er Huber sei, den ich nicht kenne.

Raspail. Der Zeuge sagt, daß dies am 12. geschehen sei, vor dem Instruktionsrichter hat er den 11. angegeben. Ich läugne, daß an einem dieser Tage solche Debatten bei Dourlans stattgefunden haben.

Thomas. Hat der Zeuge Antheil an der Abstimmung in dieser Versammlung genommen.

Zeuge. Jawohl, mein Herr, ich fürchtete für einen Mouchard zu gelten.

Präsident. Hut der Angeklagte Sobrier nicht die Affiche unterzeichnet, welche diese Versammlung ausschrieb?

Sobrier. Man hat sich meines Namens bedient. Uebrigens war ich nicht dort.

(Der Repräsentant Martin Bernard durchschreitet in diesem Augenblick den Saal und drückt Barbès die Hand.)

Präsident. Ich glaube, Herr Martin Bernard würde besser thun, neben dem Bürger Barbès zu bleiben, dessen Beistand er ist.

Bernard. Ich bin es nicht mehr.

Generalprokurator Baroche. Dann stören sie auch die Sitzung nicht.

Bernard. Sie sind ungezogen, Herr Baroche.

Barbès. Man hat meinen Freund Martin Bernard im Gefängniß nicht zu mir gelassen, und kann sich nicht beschweren, wenn er mich hier besucht.

Präsident. Zeigen sie dem Angeklagten Sobrier das Concept der Affiche.

Sobrier. Es ist nicht meine Handschrift, noch eine, die ich kenne.

Blanqui. Es ist seltsam, daß der Zeuge bis zum 15. Mai wartete, um seine Neugierde über die Clubs zu befriedigen, die doch seit dem Februar bestanden. Man darf sich daher mit Recht verwundern, daß er gerade zu so unglücklicher Gelegenheit kömmt, und wieder dieselben perfiden Darstellungen bringt, mit denen er unter Louis Philippe in den Prozessen gegen die Republikaner debutirte.

Zeuge Bousquet, 45 Jahr alt, Direktor der „Gesetz-Sammlungen“. Dayneaux ging zu Dourlans und erzählte mir am Abend, was er gehört hatte. Die Diskussion, sagte er, habe den Tag auf den 15. fixirt.

Raspail. In seiner ersten Deposition sagte der Zeuge, Dagneaux habe erzählt, man habe alle Leute über 30 Jahr erschießen wollen.

Zeuge. Ich erinnere mich nicht. Wenn ich es aber gesagt habe, bleibe ich dabei.

Raspail. Es ist wirklich wunderbar, daß man keinen dieser Leute, welche so schlechte Reden hielten, gefaßt hat; es wundert mich um so mehr, da Hr. Daigneaux doch mit der Polizei in Rapport steht.

Generalprokurator Baroche. Verdächtigen sie die Moralität der Zeugen nicht.

Blanqui. Herr Daigneaux hat unter der vorigen Regierung unter allen Republikanern des Faubourg St. Germain als Polizeispion gegolten. Die Volksrepräsentanten Mathé und Madet können es bezeugen.

Zeuge Daigneaux. Es ist wahr, daß ich wegen der Affaire von 1831 in den elysäischen Feldern seither mit den Studenten des Quartier Latin in Streit lag und mich einigemal sogar mit ihnen prügelte.

Blanqui. Ich hatte also Recht, von Ihrem alten Haß gegen die Republikaner zu sprechen.

Villain. Und es ist wunderbar, daß der Garçon, der ihn einließ, ihm keinen jener wilden Redner mit Namen nennen konnte.

Dritter Zeuge, Carlier, 54 Jahre alt, Direktor der Polizei im Ministerium des Innern. Ich kannte vor dem 15. Mai Raspail, Sobrier, Blanqui, Villain und Courtais. Am 15. Mai hörte ich, von der Manifestation an der Assemblée, und daß die letztere nicht vertheidigt sei. Als ich daselbst ankam, stürmte man das Gitter. Ich trat in die Versammlung und sah Blanqui. Ich begab mich sogleich zurück, um die Nationalgarde zusammenrufen zu lassen. Ich ging nach dem Luxembourg, um die Exekutivkommission zu benachrichtigen. Bei meiner Rückkehr fand ich das Kabinet des Hrn. Recurt von einem Dutzend Leute besetzt, unter denen ich Sobrier erkannte. Ich wollte die Truppen zu ihrer Verhaftung requiriren; als ich aber zurückkam waren sie fort.

Präsident. Was hörten Sie Blanqui in der Versammlung sagen?

Zeuge Carlier. Ich hörte ihn nur die Worte sagen: „das Volk habe der Versammlung drei Monat auf Kredit gegeben.“

Präsident. Wissen Sie, wer die Manifestation des 15. Mai organisirt hat?

Zeuge Carlier. Ah, ich weiß nichts davon, man hatte sie unter dem Vorwand Polens verdeckt.

Präsident. Geben Sie uns Details über das Haus Sobriers, in der Rue Rivoli.

Zeuge Carlier. Es befand sich eine Garde daselbst, die man die Montagnards-Garde nannte und welche die Nationalgarde bekämpfen sollte.

Baroche. Wir haben nichts zu sagen. (Gelächter.)

Blanqui. Ich bemerke, daß Hr. Carlier heute viel sanfter ist, als unter dem ersten Eindruck der Ereignisse. Zuerst habe ich zu fragen, wie Hr. Carlier mich kannte?

Zeuge Carlier. Ich kannte Hrn. Blanqui von der Polizeipräfektur von 1831.

Blanqui. Die heutige Deposition des Hrn. Carlier ist eine Zurücknahme seiner ersten Aussagen, was mich außerordentlich beruhigt. Seine ersten Zeugnisse signalisirten uns wörtlich als Räuber und Mörder! Die Herren Geschworenen mögen bemerken, daß sie viele Verleumdungen, aber wenig Thatsachen vernommen haben.

Präsident. Wir bemerken dies keineswegs.

Blanqui. Aber ich, ich bemerke es, meine Herren. Hr. Carlier hat vor der Untersuchungskommission gesagt, mein Projekt sei gewesen, die Mitglieder der provisorischen Regierung zu morden. (Aufregung.)

Villain. Und darauf hin hat man uns vor diesen Hof verwiesen.

Courtais. Ich frage, wie mich Hr. Carlier gekannt haben will?

Zeuge Carlier. Ich kannte Sie als General der Nationalgarde.

Courtais. Es ist nicht möglich, daß Hr. Carlier die Erstürmung des Gitters gesehen haben konnte.

Zeuge Carlier. Ich habe nicht von „Erstürmung“ gesprochen.

Courtais. Die Deposition Carlier's lautet: „Ich sah das Gitter stürmen.“

Ein Geschworener. Ich frage Hrn. Carlier, was sich vor dem 15. Mai zugetragen.

Zeuge Carlier. Es herrschte große Aufregung in den Klubs.

Raspail. Gehört mein Klub in diese Kategorie?

Zeuge Carlier. Nein.

Larger. Und der meinige?

Zeuge Carlier. Ebensowenig. (Gelächter im Publikum.)

Die Sitzung dauert fort.

068 Bourges, 11. März, 7 Uhr Abends.

Das Nationalgericht hielt auch, trotz des Sonntags, eine Sitzung, die vorzüglich den Verhören der Zeugen Lahure, Lagrange, Advokat von der Rue de la Chaussée d'Antin (nicht der Volksvertreter), Yon, des Polizeikommissarius, und Buchez's, Expräsidenten der Nationalversammlung, gewidmet war.

Spanien.
068 Madrid, 3. März.

Vorgestern kam während der Debatte über die Dotationsbill der Geistlichkeit in der Deputirtenkammer eine skandalöse Scene vor. Der Deputirte Rios Rosas erklärte in Erwiderung auf eine Bemerkung des Finanzministers: er (Rios Rosas) habe dem Ministerium wegen des Mißbrauchs des Dekrets behufs Suspendirung der persönlichen Garantieen und wegen Schließung der Cortes am 22. März vor. J: seine Unterstützung entzogen. Die Minister schienen über diese Anklage sehr erbittert. Der Premierminister (Narvaez) und der Minister des Innern erhoben sich voll Wuth, die sich in ihren Mienen abspiegelte. Während einer Viertelstunde herrschte in der Deputirtenkammer ein unbeschreiblicher Tumult. Narvaez warf als Wink hin: er werde die Cortes, wenn sie die bisherige Verfahrungsweise fortsetzten, auflösen und trat hierauf an Rios Rosas heran, dem er einige Worte zuflüsterte und dann den Saal verließ. Rosas folgte ihm. Narvaez beauftragte den General Cordova mit einer Sendung an Rosas, die in kaum wiederzugebenden Ausdrücken abgefaßt war.

Was den Ministerpräsidenten so sehr in Zorn versetzte, war die Rückerinnerung an die Vorgänge im verflossenen Jahre, die Rios Rosas ihres Schleiers entkleidete. Es erhielt nämlich das spanische Kabinet im Februar 1848 in einer telegraphischen Depesche Nachricht von der französ. Revolution. Dieses wichtige Ereigniß wurde aber geheim gehalten und der Handelsminister, Bravo Murillo, beauftragte einen seiner Brüder, sich der eben erhaltenen Nachrichten zu einigen erklecklichen Speculationen auf der Börse zu bedienen. Indeß mißlang die Speculation, denn die dreiprocentigen Papiere, in denen der Herr Bruder machte, fielen so bedeutend, daß er sich mit den gekauften Effekten von Madrid wegbegab und aus dem Staube machte. Dieses skandalöse Verfahren gab Anlaß zu einem Antrage in den Cortes wegen Regulirung der Börsen-Operationen und die frühere Gesetzgebung über diesen Gegenstand wurde durch ein Dekret zu Gunsten derer, welche auf des Ministers Rechnung speculirt hatten, abgeändert. In Folge der dabei gemachten und noch mehr wegen der weiter befürchteten Enthüllungen wurden, um diesen vorzubeugen, die Cortes von der Regierung suspendirt. Diese Angelegenheit brachte nun eben Rios Rosas wieder zur Sprache. Daher die Wuth auf der Ministerbank. Der Finanzminister Bravo Murillo, den die Sache zu allernächst anging, verhielt sich stumm, wie ein Fisch. Doch merkte man seine innere Erregung. Er wechselte wiederholt die Farbe vom Roth bis zum völligen Aschgrau. Auf die oben erwähnte feindliche Botschaft des Generals Narvaez antwortete Rios Rosas mit der Erklärung, daß eine derartige Botschaft ein Duell auf Pistolen und fünf Schritt Distanz in sich schließe. Die Kriegsfurie, die nahe daran war entfesselt zu werden zwischen Christinen's Liebling und Herrn Rios Rosas, wurde jedoch durch die beiderseitigen Sekundanten und namentlich durch Vermittlung des Cortes-Präsidenten wieder festgebunden — und das wüthige Duell unterblieb. Die ganze Angelegenheit, die so reichen Klatschstoff für alle möglichen Zirkel der Hauptstadt abwarf, endigte in der nächsten Cortes-Sitzung mit der Erklärung, die Rios Rosas gab, daß er durch seine Worte Niemanden habe beleidigen wollen und daß Narvaez seinerseits sich mit dieser Erklärung für befriedigt erklärte.

Redakteur en chef Karl Marx.

Der Gerant Korff.
Druck J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div xml:id="ar245b2_011" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0002" n="1368"/>
Gouverneur des königlichen Schlosses von Rainey ernannt. Er hat, wie man sich aus einem Briefe an die Reforme erinnern wird, die ganze Verantwortlichkeit der Vorfälle des 15. Mai über sich genommen, und versprochen, sich am Tage der Verhandlungen zu stellen. Die Einsetzung des exceptionellen Gerichtshofes giebt ihm gegründetes Recht, dieses sein Versprechen nicht zu erfüllen.</p>
          <p>Raspail, der 10. in der Liste, war Präsident des Klubs, genannt: die Freunde des Volkes. Am 13. Mai hat er die Mitglieder seines Klubs zu der Manifestation eingeladen, die am 15. stattfinden sollte.</p>
          <p>Er hat ferner dazu eingeladen, in seinem Journal &#x201E;l'Ami du Peuple&#x201C;, aber beständig hinzugesetzt, daß der Zug vor dem Gitter stille halten sollte, während eine Deputation sich in die Kammer begeben würde, um die Petition zu Gunsten Polen's zu überbringen. Raspail und Blanqui sollen sich, dem Anklageakte zufolge, an der Spitze des Zuges befunden haben, und zuerst in die Kammer gedrungen sein. Als Raspail die Tribüne bestiegen, verlas er die Petition, worin er im Namen von 300,000 Bürgern, die alle an der Thüre warteten, die Intervention zu Gunsten Polen's verlangte. Der Anklageakt giebt aber zugleich zu, daß Raspail mit Barbés vergebens versucht habe, die Volksmasse zu bewegen, den Saal zu räumen. Im Uebrigen sucht dieses Aktenstück die Anklage darauf zu begründen, daß Raspail am oder im Hotel de Ville gesehen worden sei.</p>
          <p>Der 11. Angeklagte Laviron ist abwesend; er war Artilleriekapitän der Nationalgarde und Mitglied der Gesellschaft der Menschenrechte. Laviron soll versucht haben, dem Präsidenten der Kammer das geschriebene Billet zu entreißen, worin er befahl, den Appell schlagen zu lassen.</p>
          <p>Quentin hatte 1830 und 1832 die bedeutende Stelle eines General-Empfängers der Finanzen begleitet. Er war nach der Februarrevolution eines der thätigsten Mitglieder des Klubs Blanqui, &#x201E;welcher so viele Keime der Anarchie und der Gewaltthätigkeit in sich schloß.&#x201C; Im Uebrigen wird ihm vorgeworfen, gewaltsames Eindringen in die Kammer und Drohungen gegen die Volksrepräsentanten.</p>
          <p>Degré, der bekannte <hi rendition="#g">Pompier,</hi> ist Maler seines Standes. Er giebt zu, daß er an der Manifestation Theil genommen, und was das Eindringen in die Kammer beträfe, so sei er vielmehr von der wogenden Menge dahin getragen worden.</p>
          <p>Chancel, früher Regierungskommissär, ist abwesend. Er soll persönlich den Repräsentanten Frossard, der seine Absetzung bewirkt, beleidigt haben in der Kammer, so wie überhaupt seinem Eindringen in die Kammer bloß eine Privatrache zu Grunde lag.</p>
          <p>Larger, Maschinenbauer, war der Werkführer eines der bedeutendsten Ateliers in Passy und Major der Nationalgarde. Es liegt offenbar gegen Larger weiter nichts vor, als daß er, einfacher Maschinenbauer, ein ganzes Bataillon Nationalgarde kommandirte. Er war's, welcher den Frossard vertheidigte gegen den Angriff Chancel's, und welcher um 4 Uhr noch, als die Kammer aufgelös't war, sich an die Spitze seines Bataillons stellte, um nach dem Stadthause zu <gap reason="illegible"/>ehen.</p>
          <p>Be<gap reason="illegible"/> und Thomas sind angeklagt, in die Kammer und das Hotel de Ville gedrungen zu sein. Ersterer ist offenbar ein Spion, und dem Anklageakt selbst gelingt es nicht, dieses zu bemänteln. Was Thomas anbetrifft, so war er Präsident im Jakobinerklub und Delegirter des Volkes nach der Februarrevolution. Unter den Angeklagten ist er nebst Blanqui einer der Einsichtsvollsten. Im Jakobinerklub war er ungemein thätig, und das ist wohl auch seine größte Schuld.</p>
          <p>Der General Courtais ist's, der dem Parquet am meisten zu schaffen gemacht. Kommandant en chef der Nationalgarde vom Seinedepartement, hatte er am 15. Mai fast dieselbe Macht in Händen, wie jetzt Changarnier. Wenn dieser Mann, der doch damals der Partei des Nationals angehörte, schon damals der reaktionären Partei als verdächtig erschien, und wenn die Partei des Nationals und zumal ein Marrast ihn fallen lassen konnten, so begreift man erst die ganze Bourgeois-Bornirtheit dieser Partei und ihren Sturz. Courtais hatte am 14. Mai von der exekutiven Kommission das Kommando über die Truppen erhalten, welche zur Beschützung der Nationalversammlung in Erwartung der großen Manifestation um die Kammer am andern Tage aufgestellt werden sollten. Buchez, der damalige Präsident der Kammer, hatte ihm, dem Anklageakte zufolge, noch besonders geschrieben, um seine ganze Thätigkeit für den morgenden Tag in Anspruch zu nehmen:</p>
          <p>Marrast, der damals noch Maire von Paris war, hatte in Besorgniß für seine Stelle, noch eigens einen Besuch dem General abgestattet und ihm anempfohlen, die Manifestation 500 Schritt weit entfernt von der Kammer zu halten. Dem General Courtais wird vorgeworfen, daß die Vorsichtsmaßregeln, die er getroffen, unzureichend gewesen seien für die Größe der Gefahr, auf die er von allen Seiten aufmerksam gemacht worden. Es wird ihm ferner vorgeworfen, daß er beim Anrücken der Kolonne ihr entgegengeritten sei, und mit ihr geschrieen habe: Es lebe Polen! Um einen Konflikt zu vermeiden, hat Courtais bei Lamartine und Buchez um die Autorisation nachgesucht, die Delegirten in den Saal einzulassen. Auch dieses Nachsuchen wird ihm zum Verbrechen ausgelegt. Nachdem er vorher einige Anstalten getroffen, sich dem Weitervordringen des Zuges zu widersetzen, soll er nachher wieder die Truppen haben zurückziehen lassen mit dem Rufe: Laßt das Volk passiren. So soll er ferner, durch das Volk veranlaßt, der Nationalgarde befohlen haben, die Bajonette abzunehmen. Später jedoch hat er, durch den Quästor veranlaßt, schriftlich diesen Befehl widerrufen. Aber die stürmende Volksmenge dringt immer weiter vor; das Gitter ward bald überstiegen und der General verordnet abermals, die Bajonette abzunehmen. Der Anklageakt besagt sogar, daß er den Eindringenden die Hand gereicht und sogar über den Haufen gerannt worden sei. Der kriminelle Charakter des Beistandes wird daraus abgeleitet, daß das Volk allgemein geschrieen hat: Es lebe der brave Courtais; es lebe der brave Mann! Zum Schlusse wirft der Anklageakt dem General Courtais vor, daß er sich dem &#x201E;abgedrungenen Befehle&#x201C; des Präsidenten beigesellt und den Appell nicht habe schlagen lassen.</p>
          <p>Caussidière, wie man weiß, ist abwesend. Der Anklageakt führt keine andern Details gegen ihn, als diejenigen, die schon in der damaligen Kammerverhandlung gegen ihn vorgebracht worden. Caussidière habe diesem Akte zufolge den mäßigen Theil der Regierung deshalb stürzen wollen, weil er sich nicht selbst mit Sobrier in der provisorischen Regierung befunden. Er habe die Polizeipräfektur in eine förmliche Festung umgewandelt, mit Munition, Waffen und den ihm blindlings ergebenen Montagnards versehn. Er soll ferner die Absicht der Manifestation gekannt und keine Anstalten getroffen haben, um die Folgen derselben zu vermeiden. Sein größtes Verbrechen aber ist, die Verhaftungsbefehle gegen Blanqui, Flotte und Lacambre nicht ausgeführt zu haben. Als später Laviron in die Präfektur kam, um dem Caussidière anzuzeigen, daß die Nationalkammer aufgelöst sei, habe er nicht die geringste Ueberraschung bei dieser Nachricht bekundet, wie ein Mann, der darauf vorbereitet gewesen.</p>
          <p>Der Hauptpunkt, der gegen Villain vorgebracht wird, ist, daß er Präsident der Gesellschaft der Menschenrechte gewesen. Der Anklageakt formulirt die Statuten der Gesellschaft, die um so gefährlicher gewesen, als sie ihre bewaffneten Sektionen gehabt. Der Anklageakt endet mit &#x201E;sogenannten&#x201C; Dokumenten, bestehend aus &#x201E;Dekreten des Wohlfahrtsausschusses,&#x201C; welche in der Wohnung Sobrier's sich vorgefunden haben sollen. Diese Dekrete haben alle kein Datum, und das ist gerade, was sie charakterisirt. Am 20. Februar vorigen Jahres geschrieben, hätten sie am 21. Februar den Verfasser sogleich zur Deportation verurtheilen helfen können. Vorgefunden am 24. Februar, hätten sie Sobrier in die provisorische Regierung verhelfen können. Vom 24. Februar bis zum 15. Mai wimmelte Paris von derlei Dekreten, die alle im Zustande eines Entwurfes vorgebracht wurden. Nach dem 15. Mai sind diese Dekrete Ueberzeugungsstücke geworden, um Männer verurtheilen zu helfen, welche die Februarrevolution gemacht haben.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar245b2_012" type="jArticle">
          <head><bibl><author>068</author></bibl> Bourges, 10. März.</head>
          <p>(Gerichtsverhandlung.)</p>
          <p>Die Sitzung wird um 10 [3]/4 Uhr geöffnet.</p>
          <p>Blanqui. Hr. Präsident, Sie haben Befehl gegeben, daß die Gefangenen frei unter einander und mit ihren Vertheidigern verkehren sollen. Ich habe die Ehre, Ihnen anzuzeigen, daß Ihre Autorität an den Gefängnißthüren aufhört, denn als wir heute zusammenkommen wollten, machten die Wärter dies von der Genehmigung des Direktors abhängig, der nicht anwesend ist.</p>
          <p>Präsident. Die Reklamation soll untersucht werden. Wir schreiten zum Zeugenverhör.</p>
          <p>Zeuge Daigneaux, Restaurateur, 60 Jahre alt. Am 12. Mai begab ich mich an die Barriere de l'Etoile, um dem Bankett von 2500 Couverts der Nationalgarde beizuwohnen. Da es noch zu früh war, und ich in den Journalen von einer Zusammenberufung der Clubs zu Dourlans gelesen hatte, ging ich aus Neugierde dahin. Es waren ungefähr drei oder vierhundert Personen in der Rotonde am Ende des Gartens; an der Thür standen zwei Montagnards mit ihren rothen Schärpen, die mich zurückwiesen. Ich kam indeß mit Hülfe eines Garçons, der mich kannte, durch eine andere Thür hinein, die nicht bewacht war.</p>
          <p>Als ich eintrat, diskutirte man über den Tag der Manifestation für Polen; er wurde nach langen Debatten auf den 15. fixirt. Dann diskutirte man über den Tag, an welchem man angreifen sollte, ohne zu sagen, was man angreifen wolle; einige wollten den Sonnabend, weil für diesen Tag ein Zug für die Februarverwundeten angekündigt war; andere verlangten Vertagung auf Montag, weil am Sonntag das Fest auf dem Marsfelde stattfand, und man Zeit zur Beschaffung von Waffen und Pulver und Benachrichtigung der Klubs haben müsse. Es wurde abgestimmt und der Montag angenommen. Das Rendezvous ward auf dem Bastillenplatz, 10 Uhr, bestimmt. Von den Anwesenden habe ich Niemanden erkannt, ich fürchtete selbst erkannt zu werden, und wagte nicht, mich umzusehen. Drei oder vier Männer präsidirten, darunter einer mit einem rothen Bart, von dem ich zu hören glaubte, daß er Huber sei, den ich nicht kenne.</p>
          <p>Raspail. Der Zeuge sagt, daß dies am 12. geschehen sei, vor dem Instruktionsrichter hat er den 11. angegeben. Ich läugne, daß an einem dieser Tage solche Debatten bei Dourlans stattgefunden haben.</p>
          <p>Thomas. Hat der Zeuge Antheil an der Abstimmung in dieser Versammlung genommen.</p>
          <p>Zeuge. Jawohl, mein Herr, ich fürchtete für einen Mouchard zu gelten.</p>
          <p>Präsident. Hut der Angeklagte Sobrier nicht die Affiche unterzeichnet, welche diese Versammlung ausschrieb?</p>
          <p>Sobrier. Man hat sich meines Namens bedient. Uebrigens war ich nicht dort.</p>
          <p>(Der Repräsentant Martin Bernard durchschreitet in diesem Augenblick den Saal und drückt Barbès die Hand.)</p>
          <p>Präsident. Ich glaube, Herr Martin Bernard würde besser thun, neben dem Bürger Barbès zu bleiben, dessen Beistand er ist.</p>
          <p>Bernard. Ich bin es nicht mehr.</p>
          <p>Generalprokurator Baroche. Dann stören sie auch die Sitzung nicht.</p>
          <p>Bernard. Sie sind ungezogen, Herr Baroche.</p>
          <p>Barbès. Man hat meinen Freund Martin Bernard im Gefängniß nicht zu mir gelassen, und kann sich nicht beschweren, wenn er mich hier besucht.</p>
          <p>Präsident. Zeigen sie dem Angeklagten Sobrier das Concept der Affiche.</p>
          <p>Sobrier. Es ist nicht meine Handschrift, noch eine, die ich kenne.</p>
          <p>Blanqui. Es ist seltsam, daß der Zeuge bis zum 15. Mai wartete, um seine Neugierde über die Clubs zu befriedigen, die doch seit dem Februar bestanden. Man darf sich daher mit Recht verwundern, daß er gerade zu so unglücklicher Gelegenheit kömmt, und wieder dieselben perfiden Darstellungen bringt, mit denen er unter Louis Philippe in den Prozessen gegen die Republikaner debutirte.</p>
          <p>Zeuge Bousquet, 45 Jahr alt, Direktor der &#x201E;Gesetz-Sammlungen&#x201C;. Dayneaux ging zu Dourlans und erzählte mir am Abend, was er gehört hatte. Die Diskussion, sagte er, habe den Tag auf den 15. fixirt.</p>
          <p>Raspail. In seiner ersten Deposition sagte der Zeuge, Dagneaux habe erzählt, man habe alle Leute über 30 Jahr erschießen wollen.</p>
          <p>Zeuge. Ich erinnere mich nicht. Wenn ich es aber gesagt habe, bleibe ich dabei.</p>
          <p>Raspail. Es ist wirklich wunderbar, daß man keinen dieser Leute, welche so schlechte Reden hielten, gefaßt hat; es wundert mich um so mehr, da Hr. Daigneaux doch mit der Polizei in Rapport steht.</p>
          <p>Generalprokurator Baroche. Verdächtigen sie die Moralität der Zeugen nicht.</p>
          <p>Blanqui. Herr Daigneaux hat unter der vorigen Regierung unter allen Republikanern des Faubourg St. Germain als Polizeispion gegolten. Die Volksrepräsentanten Mathé und Madet können es bezeugen.</p>
          <p>Zeuge Daigneaux. Es ist wahr, daß ich wegen der Affaire von 1831 in den elysäischen Feldern seither mit den Studenten des Quartier Latin in Streit lag und mich einigemal sogar mit ihnen prügelte.</p>
          <p>Blanqui. Ich hatte also Recht, von Ihrem alten Haß gegen die Republikaner zu sprechen.</p>
          <p>Villain. Und es ist wunderbar, daß der Garçon, der ihn einließ, ihm keinen jener wilden Redner mit Namen nennen konnte.</p>
          <p>Dritter Zeuge, Carlier, 54 Jahre alt, Direktor der Polizei im Ministerium des Innern. Ich kannte vor dem 15. Mai Raspail, Sobrier, Blanqui, Villain und Courtais. Am 15. Mai hörte ich, von der Manifestation an der Assemblée, und daß die letztere nicht vertheidigt sei. Als ich daselbst ankam, stürmte man das Gitter. Ich trat in die Versammlung und sah Blanqui. Ich begab mich sogleich zurück, um die Nationalgarde zusammenrufen zu lassen. Ich ging nach dem Luxembourg, um die Exekutivkommission zu benachrichtigen. Bei meiner Rückkehr fand ich das Kabinet des Hrn. Recurt von einem Dutzend Leute besetzt, unter denen ich Sobrier erkannte. Ich wollte die Truppen zu ihrer Verhaftung requiriren; als ich aber zurückkam waren sie fort.</p>
          <p>Präsident. Was hörten Sie Blanqui in der Versammlung sagen?</p>
          <p>Zeuge Carlier. Ich hörte ihn nur die Worte sagen: &#x201E;das Volk habe der Versammlung drei Monat auf Kredit gegeben.&#x201C;</p>
          <p>Präsident. Wissen Sie, wer die Manifestation des 15. Mai organisirt hat?</p>
          <p>Zeuge Carlier. Ah, ich weiß nichts davon, man hatte sie unter dem Vorwand Polens verdeckt.</p>
          <p>Präsident. Geben Sie uns Details über das Haus Sobriers, in der Rue Rivoli.</p>
          <p>Zeuge Carlier. Es befand sich eine Garde daselbst, die man die Montagnards-Garde nannte und welche die Nationalgarde bekämpfen sollte.</p>
          <p>Baroche. Wir haben nichts zu sagen. (Gelächter.)</p>
          <p>Blanqui. Ich bemerke, daß Hr. Carlier heute viel sanfter ist, als unter dem ersten Eindruck der Ereignisse. Zuerst habe ich zu fragen, wie Hr. Carlier mich kannte?</p>
          <p>Zeuge Carlier. Ich kannte Hrn. Blanqui von der Polizeipräfektur von 1831.</p>
          <p>Blanqui. Die heutige Deposition des Hrn. Carlier ist eine Zurücknahme seiner ersten Aussagen, was mich außerordentlich beruhigt. Seine ersten Zeugnisse signalisirten uns wörtlich als Räuber und Mörder! Die Herren Geschworenen mögen bemerken, daß sie viele Verleumdungen, aber wenig Thatsachen vernommen haben.</p>
          <p>Präsident. Wir bemerken dies keineswegs.</p>
          <p>Blanqui. Aber ich, ich bemerke es, meine Herren. Hr. Carlier hat vor der Untersuchungskommission gesagt, mein Projekt sei gewesen, die Mitglieder der provisorischen Regierung zu morden. (Aufregung.)</p>
          <p>Villain. Und darauf hin hat man uns vor diesen Hof verwiesen.</p>
          <p>Courtais. Ich frage, wie mich Hr. Carlier gekannt haben will?</p>
          <p>Zeuge Carlier. Ich kannte Sie als General der Nationalgarde.</p>
          <p>Courtais. Es ist nicht möglich, daß Hr. Carlier die Erstürmung des Gitters gesehen haben konnte.</p>
          <p>Zeuge Carlier. Ich habe nicht von &#x201E;Erstürmung&#x201C; gesprochen.</p>
          <p>Courtais. Die Deposition Carlier's lautet: &#x201E;Ich sah das Gitter stürmen.&#x201C;</p>
          <p>Ein Geschworener. Ich frage Hrn. Carlier, was sich vor dem 15. Mai zugetragen.</p>
          <p>Zeuge Carlier. Es herrschte große Aufregung in den Klubs.</p>
          <p>Raspail. Gehört mein Klub in diese Kategorie?</p>
          <p>Zeuge Carlier. Nein.</p>
          <p>Larger. Und der meinige?</p>
          <p>Zeuge Carlier. Ebensowenig. (Gelächter im Publikum.)</p>
          <p>Die Sitzung dauert fort.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar245b2_013" type="jArticle">
          <head><bibl><author>068</author></bibl> Bourges, 11. März, 7 Uhr Abends.</head>
          <p>Das Nationalgericht hielt auch, trotz des Sonntags, eine Sitzung, die vorzüglich den Verhören der Zeugen Lahure, Lagrange, Advokat von der Rue de la Chaussée d'Antin (nicht der Volksvertreter), Yon, des Polizeikommissarius, und Buchez's, Expräsidenten der Nationalversammlung, gewidmet war.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Spanien.</head>
        <div xml:id="ar245b2_014" type="jArticle">
          <head><bibl><author>068</author></bibl> Madrid, 3. März.</head>
          <p>Vorgestern kam während der Debatte über die Dotationsbill der Geistlichkeit in der Deputirtenkammer eine skandalöse Scene vor. Der Deputirte Rios Rosas erklärte in Erwiderung auf eine Bemerkung des Finanzministers: er (Rios Rosas) habe dem Ministerium wegen des Mißbrauchs des Dekrets behufs Suspendirung der persönlichen Garantieen und wegen Schließung der Cortes am 22. März vor. J: seine Unterstützung entzogen. Die Minister schienen über diese Anklage sehr erbittert. Der Premierminister (Narvaez) und der Minister des Innern erhoben sich voll Wuth, die sich in ihren Mienen abspiegelte. Während einer Viertelstunde herrschte in der Deputirtenkammer ein unbeschreiblicher Tumult. Narvaez warf als Wink hin: er werde die Cortes, wenn sie die bisherige Verfahrungsweise fortsetzten, auflösen und trat hierauf an Rios Rosas heran, dem er einige Worte zuflüsterte und dann den Saal verließ. Rosas folgte ihm. Narvaez beauftragte den General Cordova mit einer Sendung an Rosas, die in kaum wiederzugebenden Ausdrücken abgefaßt war.</p>
          <p>Was den Ministerpräsidenten so sehr in Zorn versetzte, war die Rückerinnerung an die Vorgänge im verflossenen Jahre, die Rios Rosas ihres Schleiers entkleidete. Es erhielt nämlich das spanische Kabinet im Februar 1848 in einer telegraphischen Depesche Nachricht von der französ. Revolution. Dieses wichtige Ereigniß wurde aber geheim gehalten und der Handelsminister, Bravo Murillo, beauftragte einen seiner Brüder, sich der eben erhaltenen Nachrichten zu einigen erklecklichen Speculationen auf der Börse zu bedienen. Indeß mißlang die Speculation, denn die dreiprocentigen Papiere, in denen der Herr Bruder machte, fielen so bedeutend, daß er sich mit den gekauften Effekten von Madrid wegbegab und aus dem Staube machte. Dieses skandalöse Verfahren gab Anlaß zu einem Antrage in den Cortes wegen Regulirung der Börsen-Operationen und die frühere Gesetzgebung über diesen Gegenstand wurde durch ein Dekret zu Gunsten derer, welche auf des Ministers Rechnung speculirt hatten, abgeändert. In Folge der dabei gemachten und noch mehr wegen der weiter befürchteten Enthüllungen wurden, um diesen vorzubeugen, die Cortes von der Regierung suspendirt. Diese Angelegenheit brachte nun eben Rios Rosas wieder zur Sprache. Daher die Wuth auf der Ministerbank. Der Finanzminister Bravo Murillo, den die Sache zu allernächst anging, verhielt sich stumm, wie ein Fisch. Doch merkte man seine innere Erregung. Er wechselte wiederholt die Farbe vom Roth bis zum völligen Aschgrau. Auf die oben erwähnte feindliche Botschaft des Generals Narvaez antwortete Rios Rosas mit der Erklärung, daß eine derartige Botschaft ein Duell auf Pistolen und fünf Schritt Distanz in sich schließe. Die Kriegsfurie, die nahe daran war entfesselt zu werden zwischen Christinen's Liebling und Herrn Rios Rosas, wurde jedoch durch die beiderseitigen Sekundanten und namentlich durch Vermittlung des Cortes-Präsidenten wieder festgebunden &#x2014; und das wüthige Duell unterblieb. Die ganze Angelegenheit, die so reichen Klatschstoff für alle möglichen Zirkel der Hauptstadt abwarf, endigte in der nächsten Cortes-Sitzung mit der Erklärung, die Rios Rosas gab, daß er durch seine Worte Niemanden habe beleidigen wollen und daß Narvaez seinerseits sich mit dieser Erklärung für befriedigt erklärte.</p>
        </div>
      </div>
      <div>
        <bibl>Redakteur en chef <editor>Karl Marx.</editor>             </bibl>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/>
Druck J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher 17.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1368/0002] Gouverneur des königlichen Schlosses von Rainey ernannt. Er hat, wie man sich aus einem Briefe an die Reforme erinnern wird, die ganze Verantwortlichkeit der Vorfälle des 15. Mai über sich genommen, und versprochen, sich am Tage der Verhandlungen zu stellen. Die Einsetzung des exceptionellen Gerichtshofes giebt ihm gegründetes Recht, dieses sein Versprechen nicht zu erfüllen. Raspail, der 10. in der Liste, war Präsident des Klubs, genannt: die Freunde des Volkes. Am 13. Mai hat er die Mitglieder seines Klubs zu der Manifestation eingeladen, die am 15. stattfinden sollte. Er hat ferner dazu eingeladen, in seinem Journal „l'Ami du Peuple“, aber beständig hinzugesetzt, daß der Zug vor dem Gitter stille halten sollte, während eine Deputation sich in die Kammer begeben würde, um die Petition zu Gunsten Polen's zu überbringen. Raspail und Blanqui sollen sich, dem Anklageakte zufolge, an der Spitze des Zuges befunden haben, und zuerst in die Kammer gedrungen sein. Als Raspail die Tribüne bestiegen, verlas er die Petition, worin er im Namen von 300,000 Bürgern, die alle an der Thüre warteten, die Intervention zu Gunsten Polen's verlangte. Der Anklageakt giebt aber zugleich zu, daß Raspail mit Barbés vergebens versucht habe, die Volksmasse zu bewegen, den Saal zu räumen. Im Uebrigen sucht dieses Aktenstück die Anklage darauf zu begründen, daß Raspail am oder im Hotel de Ville gesehen worden sei. Der 11. Angeklagte Laviron ist abwesend; er war Artilleriekapitän der Nationalgarde und Mitglied der Gesellschaft der Menschenrechte. Laviron soll versucht haben, dem Präsidenten der Kammer das geschriebene Billet zu entreißen, worin er befahl, den Appell schlagen zu lassen. Quentin hatte 1830 und 1832 die bedeutende Stelle eines General-Empfängers der Finanzen begleitet. Er war nach der Februarrevolution eines der thätigsten Mitglieder des Klubs Blanqui, „welcher so viele Keime der Anarchie und der Gewaltthätigkeit in sich schloß.“ Im Uebrigen wird ihm vorgeworfen, gewaltsames Eindringen in die Kammer und Drohungen gegen die Volksrepräsentanten. Degré, der bekannte Pompier, ist Maler seines Standes. Er giebt zu, daß er an der Manifestation Theil genommen, und was das Eindringen in die Kammer beträfe, so sei er vielmehr von der wogenden Menge dahin getragen worden. Chancel, früher Regierungskommissär, ist abwesend. Er soll persönlich den Repräsentanten Frossard, der seine Absetzung bewirkt, beleidigt haben in der Kammer, so wie überhaupt seinem Eindringen in die Kammer bloß eine Privatrache zu Grunde lag. Larger, Maschinenbauer, war der Werkführer eines der bedeutendsten Ateliers in Passy und Major der Nationalgarde. Es liegt offenbar gegen Larger weiter nichts vor, als daß er, einfacher Maschinenbauer, ein ganzes Bataillon Nationalgarde kommandirte. Er war's, welcher den Frossard vertheidigte gegen den Angriff Chancel's, und welcher um 4 Uhr noch, als die Kammer aufgelös't war, sich an die Spitze seines Bataillons stellte, um nach dem Stadthause zu _ ehen. Be_ und Thomas sind angeklagt, in die Kammer und das Hotel de Ville gedrungen zu sein. Ersterer ist offenbar ein Spion, und dem Anklageakt selbst gelingt es nicht, dieses zu bemänteln. Was Thomas anbetrifft, so war er Präsident im Jakobinerklub und Delegirter des Volkes nach der Februarrevolution. Unter den Angeklagten ist er nebst Blanqui einer der Einsichtsvollsten. Im Jakobinerklub war er ungemein thätig, und das ist wohl auch seine größte Schuld. Der General Courtais ist's, der dem Parquet am meisten zu schaffen gemacht. Kommandant en chef der Nationalgarde vom Seinedepartement, hatte er am 15. Mai fast dieselbe Macht in Händen, wie jetzt Changarnier. Wenn dieser Mann, der doch damals der Partei des Nationals angehörte, schon damals der reaktionären Partei als verdächtig erschien, und wenn die Partei des Nationals und zumal ein Marrast ihn fallen lassen konnten, so begreift man erst die ganze Bourgeois-Bornirtheit dieser Partei und ihren Sturz. Courtais hatte am 14. Mai von der exekutiven Kommission das Kommando über die Truppen erhalten, welche zur Beschützung der Nationalversammlung in Erwartung der großen Manifestation um die Kammer am andern Tage aufgestellt werden sollten. Buchez, der damalige Präsident der Kammer, hatte ihm, dem Anklageakte zufolge, noch besonders geschrieben, um seine ganze Thätigkeit für den morgenden Tag in Anspruch zu nehmen: Marrast, der damals noch Maire von Paris war, hatte in Besorgniß für seine Stelle, noch eigens einen Besuch dem General abgestattet und ihm anempfohlen, die Manifestation 500 Schritt weit entfernt von der Kammer zu halten. Dem General Courtais wird vorgeworfen, daß die Vorsichtsmaßregeln, die er getroffen, unzureichend gewesen seien für die Größe der Gefahr, auf die er von allen Seiten aufmerksam gemacht worden. Es wird ihm ferner vorgeworfen, daß er beim Anrücken der Kolonne ihr entgegengeritten sei, und mit ihr geschrieen habe: Es lebe Polen! Um einen Konflikt zu vermeiden, hat Courtais bei Lamartine und Buchez um die Autorisation nachgesucht, die Delegirten in den Saal einzulassen. Auch dieses Nachsuchen wird ihm zum Verbrechen ausgelegt. Nachdem er vorher einige Anstalten getroffen, sich dem Weitervordringen des Zuges zu widersetzen, soll er nachher wieder die Truppen haben zurückziehen lassen mit dem Rufe: Laßt das Volk passiren. So soll er ferner, durch das Volk veranlaßt, der Nationalgarde befohlen haben, die Bajonette abzunehmen. Später jedoch hat er, durch den Quästor veranlaßt, schriftlich diesen Befehl widerrufen. Aber die stürmende Volksmenge dringt immer weiter vor; das Gitter ward bald überstiegen und der General verordnet abermals, die Bajonette abzunehmen. Der Anklageakt besagt sogar, daß er den Eindringenden die Hand gereicht und sogar über den Haufen gerannt worden sei. Der kriminelle Charakter des Beistandes wird daraus abgeleitet, daß das Volk allgemein geschrieen hat: Es lebe der brave Courtais; es lebe der brave Mann! Zum Schlusse wirft der Anklageakt dem General Courtais vor, daß er sich dem „abgedrungenen Befehle“ des Präsidenten beigesellt und den Appell nicht habe schlagen lassen. Caussidière, wie man weiß, ist abwesend. Der Anklageakt führt keine andern Details gegen ihn, als diejenigen, die schon in der damaligen Kammerverhandlung gegen ihn vorgebracht worden. Caussidière habe diesem Akte zufolge den mäßigen Theil der Regierung deshalb stürzen wollen, weil er sich nicht selbst mit Sobrier in der provisorischen Regierung befunden. Er habe die Polizeipräfektur in eine förmliche Festung umgewandelt, mit Munition, Waffen und den ihm blindlings ergebenen Montagnards versehn. Er soll ferner die Absicht der Manifestation gekannt und keine Anstalten getroffen haben, um die Folgen derselben zu vermeiden. Sein größtes Verbrechen aber ist, die Verhaftungsbefehle gegen Blanqui, Flotte und Lacambre nicht ausgeführt zu haben. Als später Laviron in die Präfektur kam, um dem Caussidière anzuzeigen, daß die Nationalkammer aufgelöst sei, habe er nicht die geringste Ueberraschung bei dieser Nachricht bekundet, wie ein Mann, der darauf vorbereitet gewesen. Der Hauptpunkt, der gegen Villain vorgebracht wird, ist, daß er Präsident der Gesellschaft der Menschenrechte gewesen. Der Anklageakt formulirt die Statuten der Gesellschaft, die um so gefährlicher gewesen, als sie ihre bewaffneten Sektionen gehabt. Der Anklageakt endet mit „sogenannten“ Dokumenten, bestehend aus „Dekreten des Wohlfahrtsausschusses,“ welche in der Wohnung Sobrier's sich vorgefunden haben sollen. Diese Dekrete haben alle kein Datum, und das ist gerade, was sie charakterisirt. Am 20. Februar vorigen Jahres geschrieben, hätten sie am 21. Februar den Verfasser sogleich zur Deportation verurtheilen helfen können. Vorgefunden am 24. Februar, hätten sie Sobrier in die provisorische Regierung verhelfen können. Vom 24. Februar bis zum 15. Mai wimmelte Paris von derlei Dekreten, die alle im Zustande eines Entwurfes vorgebracht wurden. Nach dem 15. Mai sind diese Dekrete Ueberzeugungsstücke geworden, um Männer verurtheilen zu helfen, welche die Februarrevolution gemacht haben. 068 Bourges, 10. März. (Gerichtsverhandlung.) Die Sitzung wird um 10 [3]/4 Uhr geöffnet. Blanqui. Hr. Präsident, Sie haben Befehl gegeben, daß die Gefangenen frei unter einander und mit ihren Vertheidigern verkehren sollen. Ich habe die Ehre, Ihnen anzuzeigen, daß Ihre Autorität an den Gefängnißthüren aufhört, denn als wir heute zusammenkommen wollten, machten die Wärter dies von der Genehmigung des Direktors abhängig, der nicht anwesend ist. Präsident. Die Reklamation soll untersucht werden. Wir schreiten zum Zeugenverhör. Zeuge Daigneaux, Restaurateur, 60 Jahre alt. Am 12. Mai begab ich mich an die Barriere de l'Etoile, um dem Bankett von 2500 Couverts der Nationalgarde beizuwohnen. Da es noch zu früh war, und ich in den Journalen von einer Zusammenberufung der Clubs zu Dourlans gelesen hatte, ging ich aus Neugierde dahin. Es waren ungefähr drei oder vierhundert Personen in der Rotonde am Ende des Gartens; an der Thür standen zwei Montagnards mit ihren rothen Schärpen, die mich zurückwiesen. Ich kam indeß mit Hülfe eines Garçons, der mich kannte, durch eine andere Thür hinein, die nicht bewacht war. Als ich eintrat, diskutirte man über den Tag der Manifestation für Polen; er wurde nach langen Debatten auf den 15. fixirt. Dann diskutirte man über den Tag, an welchem man angreifen sollte, ohne zu sagen, was man angreifen wolle; einige wollten den Sonnabend, weil für diesen Tag ein Zug für die Februarverwundeten angekündigt war; andere verlangten Vertagung auf Montag, weil am Sonntag das Fest auf dem Marsfelde stattfand, und man Zeit zur Beschaffung von Waffen und Pulver und Benachrichtigung der Klubs haben müsse. Es wurde abgestimmt und der Montag angenommen. Das Rendezvous ward auf dem Bastillenplatz, 10 Uhr, bestimmt. Von den Anwesenden habe ich Niemanden erkannt, ich fürchtete selbst erkannt zu werden, und wagte nicht, mich umzusehen. Drei oder vier Männer präsidirten, darunter einer mit einem rothen Bart, von dem ich zu hören glaubte, daß er Huber sei, den ich nicht kenne. Raspail. Der Zeuge sagt, daß dies am 12. geschehen sei, vor dem Instruktionsrichter hat er den 11. angegeben. Ich läugne, daß an einem dieser Tage solche Debatten bei Dourlans stattgefunden haben. Thomas. Hat der Zeuge Antheil an der Abstimmung in dieser Versammlung genommen. Zeuge. Jawohl, mein Herr, ich fürchtete für einen Mouchard zu gelten. Präsident. Hut der Angeklagte Sobrier nicht die Affiche unterzeichnet, welche diese Versammlung ausschrieb? Sobrier. Man hat sich meines Namens bedient. Uebrigens war ich nicht dort. (Der Repräsentant Martin Bernard durchschreitet in diesem Augenblick den Saal und drückt Barbès die Hand.) Präsident. Ich glaube, Herr Martin Bernard würde besser thun, neben dem Bürger Barbès zu bleiben, dessen Beistand er ist. Bernard. Ich bin es nicht mehr. Generalprokurator Baroche. Dann stören sie auch die Sitzung nicht. Bernard. Sie sind ungezogen, Herr Baroche. Barbès. Man hat meinen Freund Martin Bernard im Gefängniß nicht zu mir gelassen, und kann sich nicht beschweren, wenn er mich hier besucht. Präsident. Zeigen sie dem Angeklagten Sobrier das Concept der Affiche. Sobrier. Es ist nicht meine Handschrift, noch eine, die ich kenne. Blanqui. Es ist seltsam, daß der Zeuge bis zum 15. Mai wartete, um seine Neugierde über die Clubs zu befriedigen, die doch seit dem Februar bestanden. Man darf sich daher mit Recht verwundern, daß er gerade zu so unglücklicher Gelegenheit kömmt, und wieder dieselben perfiden Darstellungen bringt, mit denen er unter Louis Philippe in den Prozessen gegen die Republikaner debutirte. Zeuge Bousquet, 45 Jahr alt, Direktor der „Gesetz-Sammlungen“. Dayneaux ging zu Dourlans und erzählte mir am Abend, was er gehört hatte. Die Diskussion, sagte er, habe den Tag auf den 15. fixirt. Raspail. In seiner ersten Deposition sagte der Zeuge, Dagneaux habe erzählt, man habe alle Leute über 30 Jahr erschießen wollen. Zeuge. Ich erinnere mich nicht. Wenn ich es aber gesagt habe, bleibe ich dabei. Raspail. Es ist wirklich wunderbar, daß man keinen dieser Leute, welche so schlechte Reden hielten, gefaßt hat; es wundert mich um so mehr, da Hr. Daigneaux doch mit der Polizei in Rapport steht. Generalprokurator Baroche. Verdächtigen sie die Moralität der Zeugen nicht. Blanqui. Herr Daigneaux hat unter der vorigen Regierung unter allen Republikanern des Faubourg St. Germain als Polizeispion gegolten. Die Volksrepräsentanten Mathé und Madet können es bezeugen. Zeuge Daigneaux. Es ist wahr, daß ich wegen der Affaire von 1831 in den elysäischen Feldern seither mit den Studenten des Quartier Latin in Streit lag und mich einigemal sogar mit ihnen prügelte. Blanqui. Ich hatte also Recht, von Ihrem alten Haß gegen die Republikaner zu sprechen. Villain. Und es ist wunderbar, daß der Garçon, der ihn einließ, ihm keinen jener wilden Redner mit Namen nennen konnte. Dritter Zeuge, Carlier, 54 Jahre alt, Direktor der Polizei im Ministerium des Innern. Ich kannte vor dem 15. Mai Raspail, Sobrier, Blanqui, Villain und Courtais. Am 15. Mai hörte ich, von der Manifestation an der Assemblée, und daß die letztere nicht vertheidigt sei. Als ich daselbst ankam, stürmte man das Gitter. Ich trat in die Versammlung und sah Blanqui. Ich begab mich sogleich zurück, um die Nationalgarde zusammenrufen zu lassen. Ich ging nach dem Luxembourg, um die Exekutivkommission zu benachrichtigen. Bei meiner Rückkehr fand ich das Kabinet des Hrn. Recurt von einem Dutzend Leute besetzt, unter denen ich Sobrier erkannte. Ich wollte die Truppen zu ihrer Verhaftung requiriren; als ich aber zurückkam waren sie fort. Präsident. Was hörten Sie Blanqui in der Versammlung sagen? Zeuge Carlier. Ich hörte ihn nur die Worte sagen: „das Volk habe der Versammlung drei Monat auf Kredit gegeben.“ Präsident. Wissen Sie, wer die Manifestation des 15. Mai organisirt hat? Zeuge Carlier. Ah, ich weiß nichts davon, man hatte sie unter dem Vorwand Polens verdeckt. Präsident. Geben Sie uns Details über das Haus Sobriers, in der Rue Rivoli. Zeuge Carlier. Es befand sich eine Garde daselbst, die man die Montagnards-Garde nannte und welche die Nationalgarde bekämpfen sollte. Baroche. Wir haben nichts zu sagen. (Gelächter.) Blanqui. Ich bemerke, daß Hr. Carlier heute viel sanfter ist, als unter dem ersten Eindruck der Ereignisse. Zuerst habe ich zu fragen, wie Hr. Carlier mich kannte? Zeuge Carlier. Ich kannte Hrn. Blanqui von der Polizeipräfektur von 1831. Blanqui. Die heutige Deposition des Hrn. Carlier ist eine Zurücknahme seiner ersten Aussagen, was mich außerordentlich beruhigt. Seine ersten Zeugnisse signalisirten uns wörtlich als Räuber und Mörder! Die Herren Geschworenen mögen bemerken, daß sie viele Verleumdungen, aber wenig Thatsachen vernommen haben. Präsident. Wir bemerken dies keineswegs. Blanqui. Aber ich, ich bemerke es, meine Herren. Hr. Carlier hat vor der Untersuchungskommission gesagt, mein Projekt sei gewesen, die Mitglieder der provisorischen Regierung zu morden. (Aufregung.) Villain. Und darauf hin hat man uns vor diesen Hof verwiesen. Courtais. Ich frage, wie mich Hr. Carlier gekannt haben will? Zeuge Carlier. Ich kannte Sie als General der Nationalgarde. Courtais. Es ist nicht möglich, daß Hr. Carlier die Erstürmung des Gitters gesehen haben konnte. Zeuge Carlier. Ich habe nicht von „Erstürmung“ gesprochen. Courtais. Die Deposition Carlier's lautet: „Ich sah das Gitter stürmen.“ Ein Geschworener. Ich frage Hrn. Carlier, was sich vor dem 15. Mai zugetragen. Zeuge Carlier. Es herrschte große Aufregung in den Klubs. Raspail. Gehört mein Klub in diese Kategorie? Zeuge Carlier. Nein. Larger. Und der meinige? Zeuge Carlier. Ebensowenig. (Gelächter im Publikum.) Die Sitzung dauert fort. 068 Bourges, 11. März, 7 Uhr Abends. Das Nationalgericht hielt auch, trotz des Sonntags, eine Sitzung, die vorzüglich den Verhören der Zeugen Lahure, Lagrange, Advokat von der Rue de la Chaussée d'Antin (nicht der Volksvertreter), Yon, des Polizeikommissarius, und Buchez's, Expräsidenten der Nationalversammlung, gewidmet war. Spanien. 068 Madrid, 3. März. Vorgestern kam während der Debatte über die Dotationsbill der Geistlichkeit in der Deputirtenkammer eine skandalöse Scene vor. Der Deputirte Rios Rosas erklärte in Erwiderung auf eine Bemerkung des Finanzministers: er (Rios Rosas) habe dem Ministerium wegen des Mißbrauchs des Dekrets behufs Suspendirung der persönlichen Garantieen und wegen Schließung der Cortes am 22. März vor. J: seine Unterstützung entzogen. Die Minister schienen über diese Anklage sehr erbittert. Der Premierminister (Narvaez) und der Minister des Innern erhoben sich voll Wuth, die sich in ihren Mienen abspiegelte. Während einer Viertelstunde herrschte in der Deputirtenkammer ein unbeschreiblicher Tumult. Narvaez warf als Wink hin: er werde die Cortes, wenn sie die bisherige Verfahrungsweise fortsetzten, auflösen und trat hierauf an Rios Rosas heran, dem er einige Worte zuflüsterte und dann den Saal verließ. Rosas folgte ihm. Narvaez beauftragte den General Cordova mit einer Sendung an Rosas, die in kaum wiederzugebenden Ausdrücken abgefaßt war. Was den Ministerpräsidenten so sehr in Zorn versetzte, war die Rückerinnerung an die Vorgänge im verflossenen Jahre, die Rios Rosas ihres Schleiers entkleidete. Es erhielt nämlich das spanische Kabinet im Februar 1848 in einer telegraphischen Depesche Nachricht von der französ. Revolution. Dieses wichtige Ereigniß wurde aber geheim gehalten und der Handelsminister, Bravo Murillo, beauftragte einen seiner Brüder, sich der eben erhaltenen Nachrichten zu einigen erklecklichen Speculationen auf der Börse zu bedienen. Indeß mißlang die Speculation, denn die dreiprocentigen Papiere, in denen der Herr Bruder machte, fielen so bedeutend, daß er sich mit den gekauften Effekten von Madrid wegbegab und aus dem Staube machte. Dieses skandalöse Verfahren gab Anlaß zu einem Antrage in den Cortes wegen Regulirung der Börsen-Operationen und die frühere Gesetzgebung über diesen Gegenstand wurde durch ein Dekret zu Gunsten derer, welche auf des Ministers Rechnung speculirt hatten, abgeändert. In Folge der dabei gemachten und noch mehr wegen der weiter befürchteten Enthüllungen wurden, um diesen vorzubeugen, die Cortes von der Regierung suspendirt. Diese Angelegenheit brachte nun eben Rios Rosas wieder zur Sprache. Daher die Wuth auf der Ministerbank. Der Finanzminister Bravo Murillo, den die Sache zu allernächst anging, verhielt sich stumm, wie ein Fisch. Doch merkte man seine innere Erregung. Er wechselte wiederholt die Farbe vom Roth bis zum völligen Aschgrau. Auf die oben erwähnte feindliche Botschaft des Generals Narvaez antwortete Rios Rosas mit der Erklärung, daß eine derartige Botschaft ein Duell auf Pistolen und fünf Schritt Distanz in sich schließe. Die Kriegsfurie, die nahe daran war entfesselt zu werden zwischen Christinen's Liebling und Herrn Rios Rosas, wurde jedoch durch die beiderseitigen Sekundanten und namentlich durch Vermittlung des Cortes-Präsidenten wieder festgebunden — und das wüthige Duell unterblieb. Die ganze Angelegenheit, die so reichen Klatschstoff für alle möglichen Zirkel der Hauptstadt abwarf, endigte in der nächsten Cortes-Sitzung mit der Erklärung, die Rios Rosas gab, daß er durch seine Worte Niemanden habe beleidigen wollen und daß Narvaez seinerseits sich mit dieser Erklärung für befriedigt erklärte. Redakteur en chef Karl Marx. Der Gerant Korff. Druck J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz245b2_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz245b2_1849/2
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 245. Köln, 14. März 1849. Zweite Beilage, S. 1368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz245b2_1849/2>, abgerufen am 27.04.2024.