Neue Rheinische Zeitung. Nr. 223. Köln, 16. Februar 1849.Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 223. Köln, Freitag den 16. Februar. 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. -- Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau. Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. Nur frankirte Briefe werden angenommen. Expedition Unter Hutmacher Nro. 17. Den Freunden unseres Blattes, welche noch zu abonniren wünschen, [die] Anzeige, daß wir für die Stadt Köln Abonnements für den Zeitraum vom 15. Februar bis 31. März zum Preise von 20 Sgr. praenumerando entgegen nehmen. Auf die vielen Anfragen von auswärts bedauern wir erwidern zu müssen, daß unsere desfallsigen Anträge bei der Post auf Hindernisse gestoßen sind. Die Geranten . Uebersicht. Deutschland. Köln. (Der demokratische Panslavismus. -- Gödsche und Ritter.) Bonn. (Der Doppelprozeß gegen Kinkel.) Mühlheim. (Die Neuwahl.) Barmen. (Eine lämmelbrüderische Adresse.) Münster. (Dembinski.) Berlin. (Das Einrücken der Russen in Siebenbürgen bestätigt. -- Die Wahlen. -- Eine Herzensergießung des preuß. Königs. -- Statistisches über preußische Eisenbahnen.) Halle. (Erklärung des Pastor Baltzer.) Breslau. (Wahlen zur ersten Kammer. -- Engelmann. -- Die "A. O. Z.") Wien. (Neue Kassenanweisungen. -- Verurtheilung. -- Soldatenbestialität in Gratz.) Kremsier. (Memorandum des Salzburger Episkopats.) Frankfurt. (National-Versammlung. -- Ein Curiosum.) Hannover. (Preußisches Aufgehen in Deutschland.) Apenrade. (Die Gefangenen des Brönser Landsturms.) Ungarn. Pesth. (Vortheile der Magyaren.) Italien. (Die Flucht des Großherzogs von Toskana.) Pistoza. (Flucht des Herzogs von Modena) Mailand. (Die militärischen Bewegungen. -- Auswanderung. -- Confiscation und Plünderung.) Vor Venedig. (Die Bombenballons. -- Subscription.) Turin. (Albini.) Franz. Republik. Paris. (Der Diplomaten-Congreß in Brüssel. -- Ein Brief Odilon-Barrot's. -- Vermischtes. -- National-Versammlung.) Belgien. Brüssel. (Die "Independance." -- Lelewel.) Großbritannien. London. (Parlament. -- Ministerielle Resolutionen gegen die Schifffahrtsgesetze.) Deutschland.
* Köln, 15. Februar. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Mein viermonatlicher Aufenthalt in Hoch-Californien unter den Goldwühlern. Der Verfasser dieser Schrift ist ein engl. Arzt, Namens Brooks, der vor einigen Jahren nach Amerika ausgewandert war, um, wie man sagt, sein Glück zu machen, als Arzt wohlverstanden. Er hatte die Provinz Oregon für seine ärztliche Praxis sich auserlesen; aber die Patienten liefen spärlich und das Glück noch spärlicher ein. Von Ort zu Ort nach Kundschaft laufend, beschloß er im Jahre 1848, als eben die Amerikaner Californien erobert hatten, denselben seine ärztlichen Dienste anzubieten. Er machte sich daher auf nach San Francisco, und der Ehrgeiz unseres Arztes ging damals nicht weiter, als eine Chirurgenstelle in dem Regimente der Freiwilligen von Newyork zu erhalten, das unter dem Commando des Obersten Mason stand. Nun denke man: mitten unter einer Bevölkerung, die damit beschäftigt war, Häuser und Magazine zu errichten, und alle Vorarbeiten zu einer Handelsstadt machte, die später mit London und Newyork wetteifern darf, traf plötzlich die Kunde ein von den unschätzbaren Goldlagen, die eben in dem benachbarten Thale von Sacramento, in einer Entfernung von kaum 30 Meilen, entdeckt worden. Die Wirkung davon ward gleich sichtbar. In weniger als einer Woche stand Alles leer: Häuser, Magazine, Bauten, Laden, Alles wurde aufgegeben, und mit diesem abenteuerlichen Geiste und der Schnelligkeit des Entschlusses, welche die Amerikaner besonders charakterisirt, zog man hin zum neuen Eldorado: Magistrate, Kaufleute, Soldaten und Matrosen -- alle hatten ihre Geschäfte niedergelegt, oder waren von ihren Posten desertirt, um die Goldminen aufzusuchen. Unser Arzt Brooks folgte dem Strome, und war während vier Monate dermaßen mit seiner Goldmacherei beschäftigt, daß er die ganze Zeit über seine Familie und Freunde in Europa vergessen. Durch Krankheit genöthigt, in die Stadt zurückzukehren, will er seine Nachläßigkeit wieder gut machen, und schickt nun seiner Familie das Manuscript eines Tagebuches, das, wie man sich denken kann, in der Zeit seiner Expedition in dem Goldlande ziemlich unregelmäßig geführt worden. Dieses Tagebuch hat den Stoff zu dem Bändchen geliefert, das uns vorliegt, und welches vor einigen Tagen erst in London erschienen. Der Bruder des Hrn. Brooks nämlich hat es für seine Pflicht gehalten, die darin gesammelten Noten der Oeffentlichkeit zu übergeben, um den Auswanderern nach Californien einen Anhaltspunkt in die Hände zu geben. Die Erzählung, die wir hier in ihren Hauptumrissen mittheilen, wird zeigen, welchen Dienst Hr. Brooks dem Publikum geleistet. Das Tagebuch fängt an mit dem 28. April 1848. An diesem Tage gelangte Brooks in den Hafen von San Francisco mit zwei andern Emigranten Malcolm und Macphail, die wie er, in der Provinz Oregon nicht sonderlich ihr Glück gemacht hatten, und die später seine Associrten in der Ausbeutung der Goldlager wurden. Noch weit entfernt, auch nur die leiseste Ahnung von den Schätzen zu haben, die ihnen so nahe lagen, waren unsere Reisende die erste Zeit nur darauf bedacht, sich Erkundigungen über Klima, Boden u. s. w. einzuholen. Ein Amerikaner, Namens Bradley, gab ihnen die gewünschten Aufklärungen. Dieser Bradley, der später mit ihnen nach den Goldquellen lief, hatte selbst, ungeachtet seines achtjährigen Aufenthalts in Californien, noch nicht die geringste Ahnung von dem vorhanden sein der kostbaren Metalle. Nach den ersten Erkundigungen wurde der Entschluß gefaßt, gemeinsam das Terrain zu sondiren, und bis zur Hauptstadt Monterey vorzudringen. Sie durchstreifen das Land zu Pferde und im Tagebuch finden wir von dieser Excursion Notizen über Landbau, Häuseranlagen, Meierei, aber noch kein Wort von Gold. Erst in Monterey wird zum ersten Male davon gesprochen. Es war dies bei Gelegenheit eines Besuches, den Brooks mit seinen Reisegefährten dem Obersten Mason abstattete, um bei ihm um die Stelle eines Chirurgs in seinem Regimente nachzusuchen. "Der Gouverneur, heißt es in dem Tagebuche, fragte den Hrn. Bradley, ob er nicht von dem Golde habe sprechen hören, das an den Ufern des Sacramentos entdeckt worden sei. Der Kapitän Fulsom, der von der Regierung der Vereinigten Staaten mit einer Mission in Californien beauftragt worden, habe ihm nämlich davon in einem Briefe geschrieben, wie von einem Gerüchte, das in San Francisco so ziemlich allgemein verbreitet sei." Hr. Bradley, (der wie gesagt, schon 8 volle Jahre im Lande gewohnt), antwortete, daß er allerdings davon habe sprechen hören; aber was ihn persönlich anbelange, so halte er diese Entdeckung von Gold für eine Fabel, obgleich sich schon Narren gefunden hätten, die nach den vorgeblichen Goldquellen gereist seien. Hiermit endete unsere Unterredung." Vollkommen befriedigt von ihrer Excursion kehren unsere Freunde nach San Francisco zurück. Erst am 8. Mai geschieht Erwähnung von den Goldminen, wie von einer Sache, die nicht ganz grundlos ist. "Der Kapitän Fulsom kam heute zu mir, und sprach mir von einem Mann, welcher eben von den Ufern eines Flusses zurückgekommen, der unter dem Namen, die amerikanische "Fourche" bekannt ist und sich etwa 100 engl. Meilen weiter nach dem Innern des Landes befindet. An diesem Flusse nun behauptet er, Gold aufgelesen zu haben. Der Kapitän Fulsom hat selbst dieses Gold gesehen; es waren ungefähr 23 Unzen in lauter kleinen Körnern. Der Mann sagte, daß er dies Alles in 8 Tagen Zeit am Flußufer gesammelt habe. Aber der Kapitän Fulsom will es durchaus nicht glauben. Er sagt zwar, daß er schon vor einigen Wochen mehrere Proben von diesem Gold gesehn habe, aber er glaubt, daß es nichts Anderes sei, als Mica. Sachkundige Männer haben, fügte er bei, sich indessen geäußert, daß das, was man ihm ge- Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 223. Köln, Freitag den 16. Februar. 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau. Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. Nur frankirte Briefe werden angenommen. Expedition Unter Hutmacher Nro. 17. Den Freunden unseres Blattes, welche noch zu abonniren wünschen, [die] Anzeige, daß wir für die Stadt Köln Abonnements für den Zeitraum vom 15. Februar bis 31. März zum Preise von 20 Sgr. praenumerando entgegen nehmen. Auf die vielen Anfragen von auswärts bedauern wir erwidern zu müssen, daß unsere desfallsigen Anträge bei der Post auf Hindernisse gestoßen sind. Die Geranten . Uebersicht. Deutschland. Köln. (Der demokratische Panslavismus. — Gödsche und Ritter.) Bonn. (Der Doppelprozeß gegen Kinkel.) Mühlheim. (Die Neuwahl.) Barmen. (Eine lämmelbrüderische Adresse.) Münster. (Dembinski.) Berlin. (Das Einrücken der Russen in Siebenbürgen bestätigt. — Die Wahlen. — Eine Herzensergießung des preuß. Königs. — Statistisches über preußische Eisenbahnen.) Halle. (Erklärung des Pastor Baltzer.) Breslau. (Wahlen zur ersten Kammer. — Engelmann. — Die „A. O. Z.“) Wien. (Neue Kassenanweisungen. — Verurtheilung. — Soldatenbestialität in Gratz.) Kremsier. (Memorandum des Salzburger Episkopats.) Frankfurt. (National-Versammlung. — Ein Curiosum.) Hannover. (Preußisches Aufgehen in Deutschland.) Apenrade. (Die Gefangenen des Brönser Landsturms.) Ungarn. Pesth. (Vortheile der Magyaren.) Italien. (Die Flucht des Großherzogs von Toskana.) Pistoza. (Flucht des Herzogs von Modena) Mailand. (Die militärischen Bewegungen. — Auswanderung. — Confiscation und Plünderung.) Vor Venedig. (Die Bombenballons. — Subscription.) Turin. (Albini.) Franz. Republik. Paris. (Der Diplomaten-Congreß in Brüssel. — Ein Brief Odilon-Barrot's. — Vermischtes. — National-Versammlung.) Belgien. Brüssel. (Die „Independance.“ — Lelewel.) Großbritannien. London. (Parlament. — Ministerielle Resolutionen gegen die Schifffahrtsgesetze.) Deutschland.
* Köln, 15. Februar. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Mein viermonatlicher Aufenthalt in Hoch-Californien unter den Goldwühlern. Der Verfasser dieser Schrift ist ein engl. Arzt, Namens Brooks, der vor einigen Jahren nach Amerika ausgewandert war, um, wie man sagt, sein Glück zu machen, als Arzt wohlverstanden. Er hatte die Provinz Oregon für seine ärztliche Praxis sich auserlesen; aber die Patienten liefen spärlich und das Glück noch spärlicher ein. Von Ort zu Ort nach Kundschaft laufend, beschloß er im Jahre 1848, als eben die Amerikaner Californien erobert hatten, denselben seine ärztlichen Dienste anzubieten. Er machte sich daher auf nach San Francisco, und der Ehrgeiz unseres Arztes ging damals nicht weiter, als eine Chirurgenstelle in dem Regimente der Freiwilligen von Newyork zu erhalten, das unter dem Commando des Obersten Mason stand. Nun denke man: mitten unter einer Bevölkerung, die damit beschäftigt war, Häuser und Magazine zu errichten, und alle Vorarbeiten zu einer Handelsstadt machte, die später mit London und Newyork wetteifern darf, traf plötzlich die Kunde ein von den unschätzbaren Goldlagen, die eben in dem benachbarten Thale von Sacramento, in einer Entfernung von kaum 30 Meilen, entdeckt worden. Die Wirkung davon ward gleich sichtbar. In weniger als einer Woche stand Alles leer: Häuser, Magazine, Bauten, Laden, Alles wurde aufgegeben, und mit diesem abenteuerlichen Geiste und der Schnelligkeit des Entschlusses, welche die Amerikaner besonders charakterisirt, zog man hin zum neuen Eldorado: Magistrate, Kaufleute, Soldaten und Matrosen — alle hatten ihre Geschäfte niedergelegt, oder waren von ihren Posten desertirt, um die Goldminen aufzusuchen. Unser Arzt Brooks folgte dem Strome, und war während vier Monate dermaßen mit seiner Goldmacherei beschäftigt, daß er die ganze Zeit über seine Familie und Freunde in Europa vergessen. Durch Krankheit genöthigt, in die Stadt zurückzukehren, will er seine Nachläßigkeit wieder gut machen, und schickt nun seiner Familie das Manuscript eines Tagebuches, das, wie man sich denken kann, in der Zeit seiner Expedition in dem Goldlande ziemlich unregelmäßig geführt worden. Dieses Tagebuch hat den Stoff zu dem Bändchen geliefert, das uns vorliegt, und welches vor einigen Tagen erst in London erschienen. Der Bruder des Hrn. Brooks nämlich hat es für seine Pflicht gehalten, die darin gesammelten Noten der Oeffentlichkeit zu übergeben, um den Auswanderern nach Californien einen Anhaltspunkt in die Hände zu geben. Die Erzählung, die wir hier in ihren Hauptumrissen mittheilen, wird zeigen, welchen Dienst Hr. Brooks dem Publikum geleistet. Das Tagebuch fängt an mit dem 28. April 1848. An diesem Tage gelangte Brooks in den Hafen von San Francisco mit zwei andern Emigranten Malcolm und Macphail, die wie er, in der Provinz Oregon nicht sonderlich ihr Glück gemacht hatten, und die später seine Associrten in der Ausbeutung der Goldlager wurden. Noch weit entfernt, auch nur die leiseste Ahnung von den Schätzen zu haben, die ihnen so nahe lagen, waren unsere Reisende die erste Zeit nur darauf bedacht, sich Erkundigungen über Klima, Boden u. s. w. einzuholen. Ein Amerikaner, Namens Bradley, gab ihnen die gewünschten Aufklärungen. Dieser Bradley, der später mit ihnen nach den Goldquellen lief, hatte selbst, ungeachtet seines achtjährigen Aufenthalts in Californien, noch nicht die geringste Ahnung von dem vorhanden sein der kostbaren Metalle. Nach den ersten Erkundigungen wurde der Entschluß gefaßt, gemeinsam das Terrain zu sondiren, und bis zur Hauptstadt Monterey vorzudringen. Sie durchstreifen das Land zu Pferde und im Tagebuch finden wir von dieser Excursion Notizen über Landbau, Häuseranlagen, Meierei, aber noch kein Wort von Gold. Erst in Monterey wird zum ersten Male davon gesprochen. Es war dies bei Gelegenheit eines Besuches, den Brooks mit seinen Reisegefährten dem Obersten Mason abstattete, um bei ihm um die Stelle eines Chirurgs in seinem Regimente nachzusuchen. „Der Gouverneur, heißt es in dem Tagebuche, fragte den Hrn. Bradley, ob er nicht von dem Golde habe sprechen hören, das an den Ufern des Sacramentos entdeckt worden sei. Der Kapitän Fulsom, der von der Regierung der Vereinigten Staaten mit einer Mission in Californien beauftragt worden, habe ihm nämlich davon in einem Briefe geschrieben, wie von einem Gerüchte, das in San Francisco so ziemlich allgemein verbreitet sei.“ Hr. Bradley, (der wie gesagt, schon 8 volle Jahre im Lande gewohnt), antwortete, daß er allerdings davon habe sprechen hören; aber was ihn persönlich anbelange, so halte er diese Entdeckung von Gold für eine Fabel, obgleich sich schon Narren gefunden hätten, die nach den vorgeblichen Goldquellen gereist seien. Hiermit endete unsere Unterredung.“ Vollkommen befriedigt von ihrer Excursion kehren unsere Freunde nach San Francisco zurück. Erst am 8. Mai geschieht Erwähnung von den Goldminen, wie von einer Sache, die nicht ganz grundlos ist. „Der Kapitän Fulsom kam heute zu mir, und sprach mir von einem Mann, welcher eben von den Ufern eines Flusses zurückgekommen, der unter dem Namen, die amerikanische „Fourche“ bekannt ist und sich etwa 100 engl. Meilen weiter nach dem Innern des Landes befindet. An diesem Flusse nun behauptet er, Gold aufgelesen zu haben. Der Kapitän Fulsom hat selbst dieses Gold gesehen; es waren ungefähr 23 Unzen in lauter kleinen Körnern. Der Mann sagte, daß er dies Alles in 8 Tagen Zeit am Flußufer gesammelt habe. Aber der Kapitän Fulsom will es durchaus nicht glauben. Er sagt zwar, daß er schon vor einigen Wochen mehrere Proben von diesem Gold gesehn habe, aber er glaubt, daß es nichts Anderes sei, als Mica. Sachkundige Männer haben, fügte er bei, sich indessen geäußert, daß das, was man ihm ge- <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="1223"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>No 223. Köln, Freitag den 16. Februar. 1849.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div type="jExpedition"> <p>Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.</p> <p>Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet.</p> <p>Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis.</p> <p>Nur frankirte Briefe werden angenommen.</p> <p>Expedition Unter Hutmacher Nro. 17.</p> </div> <div type="jExpedition"> <p>Den Freunden unseres Blattes, welche noch zu abonniren wünschen, [die] Anzeige, daß wir für die Stadt Köln Abonnements für den Zeitraum vom <hi rendition="#b">15</hi>. Februar bis <hi rendition="#b">31</hi>. März zum Preise von <hi rendition="#b">20</hi> Sgr. <hi rendition="#b">praenumerando</hi> entgegen nehmen.</p> <p>Auf die vielen Anfragen von auswärts bedauern wir erwidern zu müssen, daß unsere desfallsigen Anträge bei der Post auf Hindernisse gestoßen sind.</p> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Geranten</hi></hi>.</p> </div> <div type="contents" n="1"> <head>Uebersicht.</head> <p><hi rendition="#g">Deutschland</hi>. Köln. 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Von Ort zu Ort nach Kundschaft laufend, beschloß er im Jahre 1848, als eben die Amerikaner Californien erobert hatten, denselben seine ärztlichen Dienste anzubieten.</p> <p>Er machte sich daher auf nach San Francisco, und der Ehrgeiz unseres Arztes ging damals nicht weiter, als eine Chirurgenstelle in dem Regimente der Freiwilligen von Newyork zu erhalten, das unter dem Commando des Obersten Mason stand.</p> <p>Nun denke man: mitten unter einer Bevölkerung, die damit beschäftigt war, Häuser und Magazine zu errichten, und alle Vorarbeiten zu einer Handelsstadt machte, die später mit London und Newyork wetteifern darf, traf plötzlich die Kunde ein von den unschätzbaren Goldlagen, die eben in dem benachbarten Thale von Sacramento, in einer Entfernung von kaum 30 Meilen, entdeckt worden. Die Wirkung davon ward gleich sichtbar.</p> <p>In weniger als einer Woche stand Alles leer: Häuser, Magazine, Bauten, Laden, Alles wurde aufgegeben, und mit diesem abenteuerlichen Geiste und der Schnelligkeit des Entschlusses, welche die Amerikaner besonders charakterisirt, zog man hin zum neuen Eldorado: Magistrate, Kaufleute, Soldaten und Matrosen — alle hatten ihre Geschäfte niedergelegt, oder waren von ihren Posten desertirt, um die Goldminen aufzusuchen.</p> <p>Unser Arzt Brooks folgte dem Strome, und war während vier Monate dermaßen mit seiner Goldmacherei beschäftigt, daß er die ganze Zeit über seine Familie und Freunde in Europa vergessen. Durch Krankheit genöthigt, in die Stadt zurückzukehren, will er seine Nachläßigkeit wieder gut machen, und schickt nun seiner Familie das Manuscript eines Tagebuches, das, wie man sich denken kann, in der Zeit seiner Expedition in dem Goldlande ziemlich unregelmäßig geführt worden. Dieses Tagebuch hat den Stoff zu dem Bändchen geliefert, das uns vorliegt, und welches vor einigen Tagen erst in London erschienen. Der Bruder des Hrn. Brooks nämlich hat es für seine Pflicht gehalten, die darin gesammelten Noten der Oeffentlichkeit zu übergeben, um den Auswanderern nach Californien einen Anhaltspunkt in die Hände zu geben. Die Erzählung, die wir hier in ihren Hauptumrissen mittheilen, wird zeigen, welchen Dienst Hr. Brooks dem Publikum geleistet.</p> <p>Das Tagebuch fängt an mit dem 28. April 1848. An diesem Tage gelangte Brooks in den Hafen von San Francisco mit zwei andern Emigranten Malcolm und Macphail, die wie er, in der Provinz Oregon nicht sonderlich ihr Glück gemacht hatten, und die später seine Associrten in der Ausbeutung der Goldlager wurden.</p> <p>Noch weit entfernt, auch nur die leiseste Ahnung von den Schätzen zu haben, die ihnen so nahe lagen, waren unsere Reisende die erste Zeit nur darauf bedacht, sich Erkundigungen über Klima, Boden u. s. w. einzuholen.</p> <p>Ein Amerikaner, Namens Bradley, gab ihnen die gewünschten Aufklärungen. Dieser Bradley, der später mit ihnen nach den Goldquellen lief, hatte selbst, ungeachtet seines achtjährigen Aufenthalts in Californien, noch nicht die geringste Ahnung von dem vorhanden sein der kostbaren Metalle. Nach den ersten Erkundigungen wurde der Entschluß gefaßt, gemeinsam das Terrain zu sondiren, und bis zur Hauptstadt Monterey vorzudringen.</p> <p>Sie durchstreifen das Land zu Pferde und im Tagebuch finden wir von dieser Excursion Notizen über Landbau, Häuseranlagen, Meierei, aber noch kein Wort von Gold. Erst in Monterey wird zum ersten Male davon gesprochen. Es war dies bei Gelegenheit eines Besuches, den Brooks mit seinen Reisegefährten dem Obersten Mason abstattete, um bei ihm um die Stelle eines Chirurgs in seinem Regimente nachzusuchen.</p> <p>„Der Gouverneur, heißt es in dem Tagebuche, fragte den Hrn. Bradley, ob er nicht von dem Golde habe sprechen hören, das an den Ufern des Sacramentos entdeckt worden sei. Der Kapitän Fulsom, der von der Regierung der Vereinigten Staaten mit einer Mission in Californien beauftragt worden, habe ihm nämlich davon in einem Briefe geschrieben, wie von einem Gerüchte, das in San Francisco so ziemlich allgemein verbreitet sei.“</p> <p>Hr. Bradley, (der wie gesagt, schon 8 volle Jahre im Lande gewohnt), antwortete, daß er allerdings davon habe sprechen hören; aber was ihn persönlich anbelange, so halte er diese Entdeckung von Gold für eine Fabel, obgleich sich schon Narren gefunden hätten, die nach den vorgeblichen Goldquellen gereist seien. Hiermit endete unsere Unterredung.“</p> <p>Vollkommen befriedigt von ihrer Excursion kehren unsere Freunde nach San Francisco zurück. Erst am 8. Mai geschieht Erwähnung von den Goldminen, wie von einer Sache, die nicht ganz grundlos ist.</p> <p>„Der Kapitän Fulsom kam heute zu mir, und sprach mir von einem Mann, welcher eben von den Ufern eines Flusses zurückgekommen, der unter dem Namen, die amerikanische „Fourche“ bekannt ist und sich etwa 100 engl. Meilen weiter nach dem Innern des Landes befindet. An diesem Flusse nun behauptet er, Gold aufgelesen zu haben. Der Kapitän Fulsom hat selbst dieses Gold gesehen; es waren ungefähr 23 Unzen in lauter kleinen Körnern. Der Mann sagte, daß er dies Alles in 8 Tagen Zeit am Flußufer gesammelt habe. Aber der Kapitän Fulsom will es durchaus nicht glauben. Er sagt zwar, daß er schon vor einigen Wochen mehrere Proben von diesem Gold gesehn habe, aber er glaubt, daß es nichts Anderes sei, als Mica. Sachkundige Männer haben, fügte er bei, sich indessen geäußert, daß das, was man ihm ge- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1223/0001]
Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 223. Köln, Freitag den 16. Februar. 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.
Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet.
Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis.
Nur frankirte Briefe werden angenommen.
Expedition Unter Hutmacher Nro. 17.
Den Freunden unseres Blattes, welche noch zu abonniren wünschen, [die] Anzeige, daß wir für die Stadt Köln Abonnements für den Zeitraum vom 15. Februar bis 31. März zum Preise von 20 Sgr. praenumerando entgegen nehmen.
Auf die vielen Anfragen von auswärts bedauern wir erwidern zu müssen, daß unsere desfallsigen Anträge bei der Post auf Hindernisse gestoßen sind.
Die Geranten .
Uebersicht. Deutschland. Köln. (Der demokratische Panslavismus. — Gödsche und Ritter.) Bonn. (Der Doppelprozeß gegen Kinkel.) Mühlheim. (Die Neuwahl.) Barmen. (Eine lämmelbrüderische Adresse.) Münster. (Dembinski.) Berlin. (Das Einrücken der Russen in Siebenbürgen bestätigt. — Die Wahlen. — Eine Herzensergießung des preuß. Königs. — Statistisches über preußische Eisenbahnen.) Halle. (Erklärung des Pastor Baltzer.) Breslau. (Wahlen zur ersten Kammer. — Engelmann. — Die „A. O. Z.“) Wien. (Neue Kassenanweisungen. — Verurtheilung. — Soldatenbestialität in Gratz.) Kremsier. (Memorandum des Salzburger Episkopats.) Frankfurt. (National-Versammlung. — Ein Curiosum.) Hannover. (Preußisches Aufgehen in Deutschland.) Apenrade. (Die Gefangenen des Brönser Landsturms.)
Ungarn. Pesth. (Vortheile der Magyaren.)
Italien. (Die Flucht des Großherzogs von Toskana.) Pistoza. (Flucht des Herzogs von Modena) Mailand. (Die militärischen Bewegungen. — Auswanderung. — Confiscation und Plünderung.) Vor Venedig. (Die Bombenballons. — Subscription.) Turin. (Albini.)
Franz. Republik. Paris. (Der Diplomaten-Congreß in Brüssel. — Ein Brief Odilon-Barrot's. — Vermischtes. — National-Versammlung.)
Belgien. Brüssel. (Die „Independance.“ — Lelewel.)
Großbritannien. London. (Parlament. — Ministerielle Resolutionen gegen die Schifffahrtsgesetze.)
Deutschland. * Köln, 15. Februar. _ Mein viermonatlicher Aufenthalt in Hoch-Californien unter den Goldwühlern. Der Verfasser dieser Schrift ist ein engl. Arzt, Namens Brooks, der vor einigen Jahren nach Amerika ausgewandert war, um, wie man sagt, sein Glück zu machen, als Arzt wohlverstanden.
Er hatte die Provinz Oregon für seine ärztliche Praxis sich auserlesen; aber die Patienten liefen spärlich und das Glück noch spärlicher ein. Von Ort zu Ort nach Kundschaft laufend, beschloß er im Jahre 1848, als eben die Amerikaner Californien erobert hatten, denselben seine ärztlichen Dienste anzubieten.
Er machte sich daher auf nach San Francisco, und der Ehrgeiz unseres Arztes ging damals nicht weiter, als eine Chirurgenstelle in dem Regimente der Freiwilligen von Newyork zu erhalten, das unter dem Commando des Obersten Mason stand.
Nun denke man: mitten unter einer Bevölkerung, die damit beschäftigt war, Häuser und Magazine zu errichten, und alle Vorarbeiten zu einer Handelsstadt machte, die später mit London und Newyork wetteifern darf, traf plötzlich die Kunde ein von den unschätzbaren Goldlagen, die eben in dem benachbarten Thale von Sacramento, in einer Entfernung von kaum 30 Meilen, entdeckt worden. Die Wirkung davon ward gleich sichtbar.
In weniger als einer Woche stand Alles leer: Häuser, Magazine, Bauten, Laden, Alles wurde aufgegeben, und mit diesem abenteuerlichen Geiste und der Schnelligkeit des Entschlusses, welche die Amerikaner besonders charakterisirt, zog man hin zum neuen Eldorado: Magistrate, Kaufleute, Soldaten und Matrosen — alle hatten ihre Geschäfte niedergelegt, oder waren von ihren Posten desertirt, um die Goldminen aufzusuchen.
Unser Arzt Brooks folgte dem Strome, und war während vier Monate dermaßen mit seiner Goldmacherei beschäftigt, daß er die ganze Zeit über seine Familie und Freunde in Europa vergessen. Durch Krankheit genöthigt, in die Stadt zurückzukehren, will er seine Nachläßigkeit wieder gut machen, und schickt nun seiner Familie das Manuscript eines Tagebuches, das, wie man sich denken kann, in der Zeit seiner Expedition in dem Goldlande ziemlich unregelmäßig geführt worden. Dieses Tagebuch hat den Stoff zu dem Bändchen geliefert, das uns vorliegt, und welches vor einigen Tagen erst in London erschienen. Der Bruder des Hrn. Brooks nämlich hat es für seine Pflicht gehalten, die darin gesammelten Noten der Oeffentlichkeit zu übergeben, um den Auswanderern nach Californien einen Anhaltspunkt in die Hände zu geben. Die Erzählung, die wir hier in ihren Hauptumrissen mittheilen, wird zeigen, welchen Dienst Hr. Brooks dem Publikum geleistet.
Das Tagebuch fängt an mit dem 28. April 1848. An diesem Tage gelangte Brooks in den Hafen von San Francisco mit zwei andern Emigranten Malcolm und Macphail, die wie er, in der Provinz Oregon nicht sonderlich ihr Glück gemacht hatten, und die später seine Associrten in der Ausbeutung der Goldlager wurden.
Noch weit entfernt, auch nur die leiseste Ahnung von den Schätzen zu haben, die ihnen so nahe lagen, waren unsere Reisende die erste Zeit nur darauf bedacht, sich Erkundigungen über Klima, Boden u. s. w. einzuholen.
Ein Amerikaner, Namens Bradley, gab ihnen die gewünschten Aufklärungen. Dieser Bradley, der später mit ihnen nach den Goldquellen lief, hatte selbst, ungeachtet seines achtjährigen Aufenthalts in Californien, noch nicht die geringste Ahnung von dem vorhanden sein der kostbaren Metalle. Nach den ersten Erkundigungen wurde der Entschluß gefaßt, gemeinsam das Terrain zu sondiren, und bis zur Hauptstadt Monterey vorzudringen.
Sie durchstreifen das Land zu Pferde und im Tagebuch finden wir von dieser Excursion Notizen über Landbau, Häuseranlagen, Meierei, aber noch kein Wort von Gold. Erst in Monterey wird zum ersten Male davon gesprochen. Es war dies bei Gelegenheit eines Besuches, den Brooks mit seinen Reisegefährten dem Obersten Mason abstattete, um bei ihm um die Stelle eines Chirurgs in seinem Regimente nachzusuchen.
„Der Gouverneur, heißt es in dem Tagebuche, fragte den Hrn. Bradley, ob er nicht von dem Golde habe sprechen hören, das an den Ufern des Sacramentos entdeckt worden sei. Der Kapitän Fulsom, der von der Regierung der Vereinigten Staaten mit einer Mission in Californien beauftragt worden, habe ihm nämlich davon in einem Briefe geschrieben, wie von einem Gerüchte, das in San Francisco so ziemlich allgemein verbreitet sei.“
Hr. Bradley, (der wie gesagt, schon 8 volle Jahre im Lande gewohnt), antwortete, daß er allerdings davon habe sprechen hören; aber was ihn persönlich anbelange, so halte er diese Entdeckung von Gold für eine Fabel, obgleich sich schon Narren gefunden hätten, die nach den vorgeblichen Goldquellen gereist seien. Hiermit endete unsere Unterredung.“
Vollkommen befriedigt von ihrer Excursion kehren unsere Freunde nach San Francisco zurück. Erst am 8. Mai geschieht Erwähnung von den Goldminen, wie von einer Sache, die nicht ganz grundlos ist.
„Der Kapitän Fulsom kam heute zu mir, und sprach mir von einem Mann, welcher eben von den Ufern eines Flusses zurückgekommen, der unter dem Namen, die amerikanische „Fourche“ bekannt ist und sich etwa 100 engl. Meilen weiter nach dem Innern des Landes befindet. An diesem Flusse nun behauptet er, Gold aufgelesen zu haben. Der Kapitän Fulsom hat selbst dieses Gold gesehen; es waren ungefähr 23 Unzen in lauter kleinen Körnern. Der Mann sagte, daß er dies Alles in 8 Tagen Zeit am Flußufer gesammelt habe. Aber der Kapitän Fulsom will es durchaus nicht glauben. Er sagt zwar, daß er schon vor einigen Wochen mehrere Proben von diesem Gold gesehn habe, aber er glaubt, daß es nichts Anderes sei, als Mica. Sachkundige Männer haben, fügte er bei, sich indessen geäußert, daß das, was man ihm ge-
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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