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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 36. Köln, 6. Juli 1848.

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bahnen überflüssig gemacht und die Reise in einem Zehntel der bisherigen Zeit zu vollenden sein wird. Beim Graben des besagten "Illinois-Kanals" hat man große Lager von bituminöser Kohle entdeckt. An mehreren Stellen tritt sie weithin zu Tage und es bedarf wenig Arbeit zu ihrer Förderung und Fortschaffung.

Die jährlich stattfindenden religiösen und andern General-Versammlungen oder Konvente haben hier wieder vor Kurzem stattgefunden. Bei allen zeigte sich als hervorragendstes Merkmal der Mangel eines allgemein angenommenen Zweckes und Handelns. In allen diesen Zusammenkünften wurde zwar betheuert, daß den Mitgliedern die moralische und religiöse Förderung der großen Menschenfamilie am Herzen liege. Allein jede einzelne Kongregation widmet sich dem oder jenem Departement der Verbesserung und Reformation, bemüht sich, die mancherlei Leiden des politischen Körpers zu kuriren, ohne die Ursachen der Entstehung zu erforschen und bringt so wenig oder nichts zu Stande. Zuerst hatten wir die Anti-Sklaverei-Konvention; die Mitglieder und Redner zogen mit Sticheleien gegen die Pflanzer und das System zu Felde, thaten aber keinen praktischen Schritt zur Abschaffung desselben. Sie begnügten sich mit Scheltworten, moralischer Ueberredung und Sammlung von mehr und mehr Geld, um "Lekturers" (herumziehende Redner) und Zeitungsherausgeber zu bezahlen. Das Alles wird ohne Zweifel zur Reformirung und Erweichung der Herzen bei den Männern des Südens eben so wirksam sein, als ein kurzer Regenschauer zur Sommerzeit. Dann kam die "Friedens Konvention". Sie sprach ihren Abscheu vor Kriegen aus, faßte einige harmlose Resolutionen und deklamirte gegen die Angriffe in Mexiko. Ferner hatten wir "Kongregationisten"-, "Presbyterianer"-, "Unitarier"-, "Universalisten" und andere Konventionen, in denen sich widersprechend behauptet wurde, daß das Volk moralisch und religiös voranschreite und andererseits, daß es in socialer und physischer Beziehung immer mehr entarte. In den religiösen Assoziationen waren die einheimischen und fremden Missionäre zugegen und unterhielten die Zuhörer mit dem, was sie Gutes gestiftet haben wollen. Diese Freunde von fernen Missionen kennen die Thatsache nicht oder wollen sie nicht kennen, daß, wenn man den Afrikanern für Elephantenzähne und andere ihnen fast werthloste Gegenstände rothen, gelben und bunten Kattun im Austausch bringt, die Heiden ohne Missionskosten. und Leiden 10mal früher civilisirt und christianisirt werden Endlich muß ich noch der Mäßigkeits-Meetings erwähnen, wo in glühender Sprache und mit schrecklichen Anekdoten das ganze Elend der Trunkenheit und die Gottlosigkeit der Grog-Verkäufer, Destillateure und Brauer ausgemalt wurde. Aber von einem Nachdenken darüber, daß doch jede Wirkung ihre Ursache haben muß, und daß der Unmäßigkeit am besten Einhalt gethan wird durch Abschaffung ungerechter, unterdrückerischer Gesetze, Beförderung tüchtiger Bildung und Erziehung und Hebung der socialen, intellektuellen und politischen Lage der großen Volksmasse: davon war keine Spur zu entdecken.

Hr. Joseph Dixon hat ein neues Verfahren zur Verfertigung von Gußstahl entdeckt. Wir zahlen für diesen Artikel jetzt noch viele Millionen jährlich ans Ausland. Das New-Yorker Blatt "The Morning Star" berichtet darüber, daß bald ein großes Etablissement in Jersey errichtet werden wird, um das Verfahren des etc. Dixon in großem Maßstabe auszubeuten. Das zu verwendende Eisen wird von Adirondack im Staate New-York bezogen werden. Der von Dixon fabrizirte Stahl kommt nach dem Urtheil Sachkundiger dem besten eingeführten Stahle gleich.

(Korrespondenz des "Economist.")
* Southampton, 3. Juli.

Mit dem Dämpfer "Herrmann" sind Nachrichten aus New-York vom 20. Juni angelangt. Der Friedenstraktat mit Mexiko ist ratifizirt; der Belagerungstrain und die schwere Artillerie wie die Patterson'sche Volontär-Division haben die Stadt Mexiko verlassen. Die andern Generale mit ihren Divisionen werden diesen bald folgen. Die amerikanischen Kommissäre befanden sich nach den letzten Nachrichten noch in Queretaro. Eine Revolution drohte in Aguas Calientes auszubrechen; die beiden an Texas gränzenden Staaten Cohahuila und Tamaulipas bereiten Proteste vor gegen die neue Gränzlinie zwischen Mexiko. Die Deputirten der Opposition betrachten den Friedensvertrag als null und nichtig; sie verlangen, daß erst die Kammern der einzelnen Staaten um ihre Zustimmung befragt werden. Man fürchtet sehr, daß nach dem Abzuge der Amerikaner eine allgemeine Insurrektion unter den Peons und Indianern ausbrechen wird. Mexiko wird sehr bald des Schutzes der Amerikaner bedürfen. Die Kaufleute in Vera Cruz klagen laut über die von den mexikanischen Behörden schon jetzt wieder verübten Erpressungen. Große Massen von amerikanischen Freiwilligen lassen sich im Bureau des "Vera Cruz Star" enrolliren, um nach Yucatan zu ziehen und den Weißen gegen die Indianer beizustehen. Denn die Nachrichten aus Yucatan lauten allerdings schrecklich. Die Indianer wachsen täglich an Stärke. Sitilpech haben sie mit Sturm genommen. Aus der Stadt Cilan mußten sich die Truppen der Regierung zurückziehen. Jacinto Pat, der Häuptling der Indianer, schrieb am 1. Mai an den Gouverneur Barbanchano und verlangte in sehr entschiedenen und sarkastischen Ausdrücken 1200 Gewehre für seine Leute. In Martinique sind die Schwarzen noch immer im Zustande der Insurrektion. In Venezuela ist es zwischen den Truppen der Regierung und den Insurgenten unter General Paez zum Kampf gekommen, wobei die ersteren eine bedeutende Niederlage erlitten.

Zwischen den Vereinigten-Staaten und der Regierung von Neu-Granada ist so eben ein wichtiger Vertrag abgeschlossen worden. Unter Anderem sichert er Nordamerika das Recht zu, den Weg vom atlantischen zum stillen Meere, über die Landenge von Panama, ungehindert zu benutzen. Der Senator Bagby ist an Ingersoll's Stelle zum Gesandten nach Petersburg ernannt worden. Die Gebote auf die Regierungsanleihe (17 Mill.) betrugen 33,333,195 Dollars zu durchschnittlich 3. 30 pCt. Das größte Angebot Seitens der Herren Corcoran und Riggs belief sich auf 14 Mill. zu 3. 02 pCt. Man sagt, daß dies besonders auf Rechnung englischer Kapitalisten gemacht worden.

Es ist noch die schnelle Fahrt des Dämpfers "Herrmann" zu bemerken, der von New-York bis Cowes noch nicht 12 Tage brauchte.

New-York, 20. Juni.

Baumwollpreise ohne Aenderung. Mehlmarkt ruhig. Getraide flau; der Waizen heruntergegangen. Wechselkurs auf London, 110 7/8 - 111; Paris, 5. 20; Amsterdam, 41-42; Hamburg, 36 1/4 - 36 1/2; Bremen, 81 - 82.

Ostindien.

Die durch außerordentlichen Expreß in England eingetroffenen Berichte aus Bombay reichen bis zum 20 Mai und sind von bedeutendem Interesse. Die Angelegenheiten in Moultau wurden komplizirter. Moulraj, der kürzlich die zwei britischen Kommissäre ermorden ließ, warb Truppen an und befestigte Moultau. Man sagte, daß er 30,000 Mann in's Feld stellen werde. Die Unzufriedenheit unter den Sikh-Truppen nahm zu und einige machten Miene unter Moulraj's Fahne zu treten. Die britische Behörde in Lahore war auf ihrer Hut. Truppen wurden abgesandt um Gorindghur, die bekannte Festung Lahore's, welche den Schatz enthält, zu beschützen. Auch in Betreff des Punjaub waren verschiedene Gerüchte im Umlauf und man fürchtete, daß bei der großen Hitze, welche Truppensendungen dorthin unmöglich macht, Moulraj Zeit gewinnen würde, seine Streitkräfte zu koncentiren und zu ordnen. Scinde war ruhig.

Egypten.
* Alexandria, 19. Juni.

Ibrahim Pascha langte am 14. d. von Aboukir und Rosetta an und empfing am 15. die Konsuln fremder Mächte, um sich über europäische Politik mit ihnen zu unterhalten. Auf die Frage, warum er die von seinem Vater unternommenen Befestigungen so energisch fortsetze, erwiederte er, daß man ihn in Europa gelehrt habe: "Die beste Manier um den Frieden zu erhalten, sei, sich für den Krieg zu rüsten."

Mehemet Ali befindet sich besser; geistig ist er indeß noch immer sehr angegriffen.

Clot Bey, sein Arzt, der neulich mit ihm frühstückte, empfahl ihm, einige Pfirsiche zu essen, die auf dem Tische standen. Er kehrte sich nicht gleich hieran; nach einigen Augenblicken erhob er sich aber feierlich von seinem Sitze und erwiederte dem Arzte: "Ich befehle Euch davon zu essen!" der Doktor gehorchte und als er alle Pfirsiche genossen hatte, sagte der alte Pascha lachend zu einem seiner Diener: "Er wollte mich vergiften, aber sieh wie ich ihn angeführt habe." Ein anderes Mal erzählte er dem französischen Konsul, daß er China zu überfallen beabsichtige; alle Vorbereitungen seien gemacht und in ein, zwei Tagen werde er aufbrechen.

Amtliche Nachrichten.
Berlin, 3 Juli.

Das 28. Stück der Gesetzsammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält unter

Nr. 2993. Den Allerhöchsten Erlaß vom 29. Mai d. J., betreffend die der Stadt Wittstock in Bezug auf den Bau und die Unterhaltung einer Chaussee von Wittstock nach der Landesgränze in der Richtung auf Wredenhagen bewilligten fiskalischen Vorrechte;
Nr. 2994. desgleichen vom 10. Juni d. J., betreffend die Abänderung der Strafbestimmungen im § 2 des Reglements über das Wasserhalten bei den königl. Werken und Mühlen im Finow-Kanal vom 22. Juni 1747, ferner
Nr. 2995. die provisorische Verordnung vom 18. Juni 1848, die Zoll- und Steuersätze von ausländischen Zucker und Syrup und von inländischem Rübenzucker für den Zeitraum vom 1. Sept. 1848 bis dahin 1850 betreffend; und
Nr. 2996. den Allerhöchsten Erlaß vom 24. Juni d. J., die Verlegung der Gerichtsferien im Bezirke des rheinischen Appellations-Gerichtshofes zu Köln betreffend.

Fruchtpreise. [irrelevantes Material]
Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

2. Juli. Peter, S. v. Joh. Ockenfels, Dekorationsmaler, Röhrerg. - Sib., T. v. Wilh. Schwermer, Tagl., Schemmerg. - Anna Maria Agnes, T. v. Jos. Itsch, Tagl., Kahlenhausen. - Alex. Joh. Bapt, S. v. Joh. Bapt. Leyendecker, Schreiner, Kattenbug. - Karl, S. von Kaspar Dick, Tagl., Holzm. - Jos., S. v. Christ. Scheer, Gärtner, Friesenstr. - Math. Jos., S. v. Joh. Müller, Faßbinder, Follerstr. - Gertrud, T. v. Gerh. Hülshoff, Tagl., Spitzengasse. - Marg., T. v. Johann Kribben, Seiler, Friesenwall. - Maria Franziska Wilhelmina, T. v. Franz Forsbach, Bildhauer, Gereonstr. - Pet. Jos., S. v. Alois Jos. Maeßen, Oekonom bei der Armenverwaltung, Cäcilienstr.

Sterbefälle.

2. Juli. Kath. Pfeiffhoven, 3 M. alt, Heumarkt. - Peter Jos. Meyer, 3 J. 1 M. alt, Severinstr. - Adelh. Esser, geb. Körtgen, 78 J. alt, Kostg.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 5. Juli 1848.

Angekommen: Jakob Schaaf von Wesel; Anton Distel von Bingen.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.

Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann.

Wasserstand.

Köln, am 5 Juli. Rheinhöhe 8' 10".

Bekanntmachung.

Durch die allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April d. J. (Gesetzsmmlung aNr. 14) ist das Porto für Papiergeld (Kassen-Anweisungen etc.) und Staatspapiere bei Versendung mit der Post bedeutend ermäßigt worden. Es ließ sich erwarten, daß sich in Folge dessen die Versendung, namentlich von Kassen-Anweisungen, ohne Deklaration aufhören, oder sich doch vermindern würde, und zwar im eigenen Interesse des Publikums, weil wenn Briefe mit nicht deklarirten Kassen-Anweisungen verloren gehen, gesetzlich kein Ersatz gewährt wird. Jene Erwartung hat sich jedoch nicht erfüllt, im Gegentheil mehren sich die Reklamationen wegen Verlust von dergleichen undeklarirt abgesandten Papieren. Insoweit bei der Versendung undeklarirten Papiergeldes nur eine Porto-Ersparniß beabsichtigt wird, scheint ganz übersehen zu werden, daß der dadurch zu erlangende Vortheil verglichen mit der geringen Mehrausgabe für deklarirte Geldsendungen fast durchgehends ganz unerheblich ist, jedenfalls aber mit der Gefahr, bei unterlassener Deklaration in keinem Verhältnisse steht:

So kostet beispielsweise:
ein Brief von Köln nach Bonn, mit 50 Thlr. Kassen-Anweisungen, 1 1/4 Loth schwer, undeklarirt 2 Sgr., deklarirt 2 1/4 Sgr., mehr 1/4 Sgr.
ein Brief von Köln nach Minden mit 100 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 1/2 Loth schwer, undeklarirt 9 Sgr., deklarirt 10 Sgr., mehr 1 Sgr.
ein Brief von Köln nach Berlin mit 200 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 Loth schwer, undeklarirt 12 1/2 Sgr., deklarirt 16 1/2 Sgr., mehr 4 Sgr.

Das General-Postamt hält sich für verpflichtet, das Publikum hierauf aufmerksam zu machen.

Berlin, den 21. Juni 1848.

General-Postamt. (gez.) v. Schaper.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag, den 8. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Frechen, 1 Ziege, 2 Schweine, 1 großer schöner Pultschrank und verschiedene Hausmobilien, gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Cloeren.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag, den 8. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Frechen, 1 fein schwarztuchener Ueberrock, 1 dito Frauenkleid, verschiedene Hausmobilien, als: Tisch, Schrank, Stuhl, Ofen u. s. w., gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Cloeren.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Freitag, den 7. Juli 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelmarkte zu Köln ein Klavier mit Mahagoni-Kasten dem Meistbietenden öffentlich gegen baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Gassen.

Frage.

Weshalb hat der Vorstand des ersten Musikchors der Kölner Bürgerwehr das gestrige Konzert gegen sein eigenes Interesse nicht verschoben?

Durch das kühle zweifelhafte Wetter sind viele Karten unbenutzt geblieben und dürfte gewiß nicht unbescheiden sein, wenn um eine zweite Aufführung bei günstigerer Witterung, wozu jene Karten benutzt werden können, gebeten wird.

Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.

Demokratische Gesellschaft. Freitag den 7. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.) Der Vorstand.

NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegengenommen.

Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen!

Der Wächter an der Ostsee. Demokratisches Organ. Herausgegeben von W. Lüders.

Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens.

Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln vorräthig.

Verpachtung der Mineralquelle zu Birresborn.

Diese im Kreise Prüm bei Birresborn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr, in Trier auf dem Stadthause, entweder auf 1 Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9 Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28. dieses, öffentlich verpachtet.

Der Pacht beginnt am 11. August 1848. Die Bedingungen sind bei der unterzeichneten Verwaltung einzusehen.

Trier, den 30. Juni 1848.

Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten Hospitien.

Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.

Elegantes Zimmer, Frühstück, Mittag-Essen an der table d'hote nebst 1 Schoppen guten Wein zu 1 Thaler pr. Tag im Pfälzer Hof bei Friedrich Knipper, Appellhofs-Platz Nro. 17.

Table d'hote und Abonnements-Tisch um 1 Uhr und zu jeder Stunde vorzügliche der Saison angemessene billige Speisen a la carte, und einen billigen Wein.

Alle schriftliche Aufsätze werden abgefaßt, Vormittags Kasinostraße Nr. 8, Nachmittags Ulrichgasse Nr. 26.

Ein starker Aufwartsjunge, eine Köchin und ein zweites Mädchen gesucht, große Neugasse Nr. 36.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

bahnen überflüssig gemacht und die Reise in einem Zehntel der bisherigen Zeit zu vollenden sein wird. Beim Graben des besagten „Illinois-Kanals“ hat man große Lager von bituminöser Kohle entdeckt. An mehreren Stellen tritt sie weithin zu Tage und es bedarf wenig Arbeit zu ihrer Förderung und Fortschaffung.

Die jährlich stattfindenden religiösen und andern General-Versammlungen oder Konvente haben hier wieder vor Kurzem stattgefunden. Bei allen zeigte sich als hervorragendstes Merkmal der Mangel eines allgemein angenommenen Zweckes und Handelns. In allen diesen Zusammenkünften wurde zwar betheuert, daß den Mitgliedern die moralische und religiöse Förderung der großen Menschenfamilie am Herzen liege. Allein jede einzelne Kongregation widmet sich dem oder jenem Departement der Verbesserung und Reformation, bemüht sich, die mancherlei Leiden des politischen Körpers zu kuriren, ohne die Ursachen der Entstehung zu erforschen und bringt so wenig oder nichts zu Stande. Zuerst hatten wir die Anti-Sklaverei-Konvention; die Mitglieder und Redner zogen mit Sticheleien gegen die Pflanzer und das System zu Felde, thaten aber keinen praktischen Schritt zur Abschaffung desselben. Sie begnügten sich mit Scheltworten, moralischer Ueberredung und Sammlung von mehr und mehr Geld, um „Lekturers“ (herumziehende Redner) und Zeitungsherausgeber zu bezahlen. Das Alles wird ohne Zweifel zur Reformirung und Erweichung der Herzen bei den Männern des Südens eben so wirksam sein, als ein kurzer Regenschauer zur Sommerzeit. Dann kam die „Friedens Konvention“. Sie sprach ihren Abscheu vor Kriegen aus, faßte einige harmlose Resolutionen und deklamirte gegen die Angriffe in Mexiko. Ferner hatten wir „Kongregationisten“-, „Presbyterianer“-, „Unitarier“-, „Universalisten“ und andere Konventionen, in denen sich widersprechend behauptet wurde, daß das Volk moralisch und religiös voranschreite und andererseits, daß es in socialer und physischer Beziehung immer mehr entarte. In den religiösen Assoziationen waren die einheimischen und fremden Missionäre zugegen und unterhielten die Zuhörer mit dem, was sie Gutes gestiftet haben wollen. Diese Freunde von fernen Missionen kennen die Thatsache nicht oder wollen sie nicht kennen, daß, wenn man den Afrikanern für Elephantenzähne und andere ihnen fast werthloste Gegenstände rothen, gelben und bunten Kattun im Austausch bringt, die Heiden ohne Missionskosten. und Leiden 10mal früher civilisirt und christianisirt werden Endlich muß ich noch der Mäßigkeits-Meetings erwähnen, wo in glühender Sprache und mit schrecklichen Anekdoten das ganze Elend der Trunkenheit und die Gottlosigkeit der Grog-Verkäufer, Destillateure und Brauer ausgemalt wurde. Aber von einem Nachdenken darüber, daß doch jede Wirkung ihre Ursache haben muß, und daß der Unmäßigkeit am besten Einhalt gethan wird durch Abschaffung ungerechter, unterdrückerischer Gesetze, Beförderung tüchtiger Bildung und Erziehung und Hebung der socialen, intellektuellen und politischen Lage der großen Volksmasse: davon war keine Spur zu entdecken.

Hr. Joseph Dixon hat ein neues Verfahren zur Verfertigung von Gußstahl entdeckt. Wir zahlen für diesen Artikel jetzt noch viele Millionen jährlich ans Ausland. Das New-Yorker Blatt „The Morning Star“ berichtet darüber, daß bald ein großes Etablissement in Jersey errichtet werden wird, um das Verfahren des etc. Dixon in großem Maßstabe auszubeuten. Das zu verwendende Eisen wird von Adirondack im Staate New-York bezogen werden. Der von Dixon fabrizirte Stahl kommt nach dem Urtheil Sachkundiger dem besten eingeführten Stahle gleich.

(Korrespondenz des „Economist.“)
* Southampton, 3. Juli.

Mit dem Dämpfer „Herrmann“ sind Nachrichten aus New-York vom 20. Juni angelangt. Der Friedenstraktat mit Mexiko ist ratifizirt; der Belagerungstrain und die schwere Artillerie wie die Patterson'sche Volontär-Division haben die Stadt Mexiko verlassen. Die andern Generale mit ihren Divisionen werden diesen bald folgen. Die amerikanischen Kommissäre befanden sich nach den letzten Nachrichten noch in Queretaro. Eine Revolution drohte in Aguas Calientes auszubrechen; die beiden an Texas gränzenden Staaten Cohahuila und Tamaulipas bereiten Proteste vor gegen die neue Gränzlinie zwischen Mexiko. Die Deputirten der Opposition betrachten den Friedensvertrag als null und nichtig; sie verlangen, daß erst die Kammern der einzelnen Staaten um ihre Zustimmung befragt werden. Man fürchtet sehr, daß nach dem Abzuge der Amerikaner eine allgemeine Insurrektion unter den Peons und Indianern ausbrechen wird. Mexiko wird sehr bald des Schutzes der Amerikaner bedürfen. Die Kaufleute in Vera Cruz klagen laut über die von den mexikanischen Behörden schon jetzt wieder verübten Erpressungen. Große Massen von amerikanischen Freiwilligen lassen sich im Bureau des „Vera Cruz Star“ enrolliren, um nach Yucatan zu ziehen und den Weißen gegen die Indianer beizustehen. Denn die Nachrichten aus Yucatan lauten allerdings schrecklich. Die Indianer wachsen täglich an Stärke. Sitilpech haben sie mit Sturm genommen. Aus der Stadt Cilan mußten sich die Truppen der Regierung zurückziehen. Jacinto Pat, der Häuptling der Indianer, schrieb am 1. Mai an den Gouverneur Barbanchano und verlangte in sehr entschiedenen und sarkastischen Ausdrücken 1200 Gewehre für seine Leute. In Martinique sind die Schwarzen noch immer im Zustande der Insurrektion. In Venezuela ist es zwischen den Truppen der Regierung und den Insurgenten unter General Paez zum Kampf gekommen, wobei die ersteren eine bedeutende Niederlage erlitten.

Zwischen den Vereinigten-Staaten und der Regierung von Neu-Granada ist so eben ein wichtiger Vertrag abgeschlossen worden. Unter Anderem sichert er Nordamerika das Recht zu, den Weg vom atlantischen zum stillen Meere, über die Landenge von Panama, ungehindert zu benutzen. Der Senator Bagby ist an Ingersoll's Stelle zum Gesandten nach Petersburg ernannt worden. Die Gebote auf die Regierungsanleihe (17 Mill.) betrugen 33,333,195 Dollars zu durchschnittlich 3. 30 pCt. Das größte Angebot Seitens der Herren Corcoran und Riggs belief sich auf 14 Mill. zu 3. 02 pCt. Man sagt, daß dies besonders auf Rechnung englischer Kapitalisten gemacht worden.

Es ist noch die schnelle Fahrt des Dämpfers „Herrmann“ zu bemerken, der von New-York bis Cowes noch nicht 12 Tage brauchte.

New-York, 20. Juni.

Baumwollpreise ohne Aenderung. Mehlmarkt ruhig. Getraide flau; der Waizen heruntergegangen. Wechselkurs auf London, 110 7/8 - 111; Paris, 5. 20; Amsterdam, 41-42; Hamburg, 36 1/4 - 36 1/2; Bremen, 81 - 82.

Ostindien.

Die durch außerordentlichen Expreß in England eingetroffenen Berichte aus Bombay reichen bis zum 20 Mai und sind von bedeutendem Interesse. Die Angelegenheiten in Moultau wurden komplizirter. Moulraj, der kürzlich die zwei britischen Kommissäre ermorden ließ, warb Truppen an und befestigte Moultau. Man sagte, daß er 30,000 Mann in's Feld stellen werde. Die Unzufriedenheit unter den Sikh-Truppen nahm zu und einige machten Miene unter Moulraj's Fahne zu treten. Die britische Behörde in Lahore war auf ihrer Hut. Truppen wurden abgesandt um Gorindghur, die bekannte Festung Lahore's, welche den Schatz enthält, zu beschützen. Auch in Betreff des Punjaub waren verschiedene Gerüchte im Umlauf und man fürchtete, daß bei der großen Hitze, welche Truppensendungen dorthin unmöglich macht, Moulraj Zeit gewinnen würde, seine Streitkräfte zu koncentiren und zu ordnen. Scinde war ruhig.

Egypten.
* Alexandria, 19. Juni.

Ibrahim Pascha langte am 14. d. von Aboukir und Rosetta an und empfing am 15. die Konsuln fremder Mächte, um sich über europäische Politik mit ihnen zu unterhalten. Auf die Frage, warum er die von seinem Vater unternommenen Befestigungen so energisch fortsetze, erwiederte er, daß man ihn in Europa gelehrt habe: „Die beste Manier um den Frieden zu erhalten, sei, sich für den Krieg zu rüsten.“

Mehemet Ali befindet sich besser; geistig ist er indeß noch immer sehr angegriffen.

Clot Bey, sein Arzt, der neulich mit ihm frühstückte, empfahl ihm, einige Pfirsiche zu essen, die auf dem Tische standen. Er kehrte sich nicht gleich hieran; nach einigen Augenblicken erhob er sich aber feierlich von seinem Sitze und erwiederte dem Arzte: „Ich befehle Euch davon zu essen!“ der Doktor gehorchte und als er alle Pfirsiche genossen hatte, sagte der alte Pascha lachend zu einem seiner Diener: „Er wollte mich vergiften, aber sieh wie ich ihn angeführt habe.“ Ein anderes Mal erzählte er dem französischen Konsul, daß er China zu überfallen beabsichtige; alle Vorbereitungen seien gemacht und in ein, zwei Tagen werde er aufbrechen.

Amtliche Nachrichten.
Berlin, 3 Juli.

Das 28. Stück der Gesetzsammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält unter

Nr. 2993. Den Allerhöchsten Erlaß vom 29. Mai d. J., betreffend die der Stadt Wittstock in Bezug auf den Bau und die Unterhaltung einer Chaussee von Wittstock nach der Landesgränze in der Richtung auf Wredenhagen bewilligten fiskalischen Vorrechte;
Nr. 2994. desgleichen vom 10. Juni d. J., betreffend die Abänderung der Strafbestimmungen im § 2 des Reglements über das Wasserhalten bei den königl. Werken und Mühlen im Finow-Kanal vom 22. Juni 1747, ferner
Nr. 2995. die provisorische Verordnung vom 18. Juni 1848, die Zoll- und Steuersätze von ausländischen Zucker und Syrup und von inländischem Rübenzucker für den Zeitraum vom 1. Sept. 1848 bis dahin 1850 betreffend; und
Nr. 2996. den Allerhöchsten Erlaß vom 24. Juni d. J., die Verlegung der Gerichtsferien im Bezirke des rheinischen Appellations-Gerichtshofes zu Köln betreffend.

Fruchtpreise. [irrelevantes Material]
Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

2. Juli. Peter, S. v. Joh. Ockenfels, Dekorationsmaler, Röhrerg. ‒ Sib., T. v. Wilh. Schwermer, Tagl., Schemmerg. ‒ Anna Maria Agnes, T. v. Jos. Itsch, Tagl., Kahlenhausen. ‒ Alex. Joh. Bapt, S. v. Joh. Bapt. Leyendecker, Schreiner, Kattenbug. ‒ Karl, S. von Kaspar Dick, Tagl., Holzm. ‒ Jos., S. v. Christ. Scheer, Gärtner, Friesenstr. ‒ Math. Jos., S. v. Joh. Müller, Faßbinder, Follerstr. ‒ Gertrud, T. v. Gerh. Hülshoff, Tagl., Spitzengasse. ‒ Marg., T. v. Johann Kribben, Seiler, Friesenwall. ‒ Maria Franziska Wilhelmina, T. v. Franz Forsbach, Bildhauer, Gereonstr. ‒ Pet. Jos., S. v. Alois Jos. Maeßen, Oekonom bei der Armenverwaltung, Cäcilienstr.

Sterbefälle.

2. Juli. Kath. Pfeiffhoven, 3 M. alt, Heumarkt. ‒ Peter Jos. Meyer, 3 J. 1 M. alt, Severinstr. ‒ Adelh. Esser, geb. Körtgen, 78 J. alt, Kostg.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 5. Juli 1848.

Angekommen: Jakob Schaaf von Wesel; Anton Distel von Bingen.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.

Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann.

Wasserstand.

Köln, am 5 Juli. Rheinhöhe 8′ 10″.

Bekanntmachung.

Durch die allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April d. J. (Gesetzsmmlung aNr. 14) ist das Porto für Papiergeld (Kassen-Anweisungen etc.) und Staatspapiere bei Versendung mit der Post bedeutend ermäßigt worden. Es ließ sich erwarten, daß sich in Folge dessen die Versendung, namentlich von Kassen-Anweisungen, ohne Deklaration aufhören, oder sich doch vermindern würde, und zwar im eigenen Interesse des Publikums, weil wenn Briefe mit nicht deklarirten Kassen-Anweisungen verloren gehen, gesetzlich kein Ersatz gewährt wird. Jene Erwartung hat sich jedoch nicht erfüllt, im Gegentheil mehren sich die Reklamationen wegen Verlust von dergleichen undeklarirt abgesandten Papieren. Insoweit bei der Versendung undeklarirten Papiergeldes nur eine Porto-Ersparniß beabsichtigt wird, scheint ganz übersehen zu werden, daß der dadurch zu erlangende Vortheil verglichen mit der geringen Mehrausgabe für deklarirte Geldsendungen fast durchgehends ganz unerheblich ist, jedenfalls aber mit der Gefahr, bei unterlassener Deklaration in keinem Verhältnisse steht:

So kostet beispielsweise:
ein Brief von Köln nach Bonn, mit 50 Thlr. Kassen-Anweisungen, 1 1/4 Loth schwer, undeklarirt 2 Sgr., deklarirt 2 1/4 Sgr., mehr 1/4 Sgr.
ein Brief von Köln nach Minden mit 100 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 1/2 Loth schwer, undeklarirt 9 Sgr., deklarirt 10 Sgr., mehr 1 Sgr.
ein Brief von Köln nach Berlin mit 200 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 Loth schwer, undeklarirt 12 1/2 Sgr., deklarirt 16 1/2 Sgr., mehr 4 Sgr.

Das General-Postamt hält sich für verpflichtet, das Publikum hierauf aufmerksam zu machen.

Berlin, den 21. Juni 1848.

General-Postamt. (gez.) v. Schaper.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag, den 8. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Frechen, 1 Ziege, 2 Schweine, 1 großer schöner Pultschrank und verschiedene Hausmobilien, gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Cloeren.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag, den 8. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Frechen, 1 fein schwarztuchener Ueberrock, 1 dito Frauenkleid, verschiedene Hausmobilien, als: Tisch, Schrank, Stuhl, Ofen u. s. w., gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Cloeren.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Freitag, den 7. Juli 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelmarkte zu Köln ein Klavier mit Mahagoni-Kasten dem Meistbietenden öffentlich gegen baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Gassen.

Frage.

Weshalb hat der Vorstand des ersten Musikchors der Kölner Bürgerwehr das gestrige Konzert gegen sein eigenes Interesse nicht verschoben?

Durch das kühle zweifelhafte Wetter sind viele Karten unbenutzt geblieben und dürfte gewiß nicht unbescheiden sein, wenn um eine zweite Aufführung bei günstigerer Witterung, wozu jene Karten benutzt werden können, gebeten wird.

Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.

Demokratische Gesellschaft. Freitag den 7. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.) Der Vorstand.

NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegengenommen.

Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen!

Der Wächter an der Ostsee. Demokratisches Organ. Herausgegeben von W. Lüders.

Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens.

Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln vorräthig.

Verpachtung der Mineralquelle zu Birresborn.

Diese im Kreise Prüm bei Birresborn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr, in Trier auf dem Stadthause, entweder auf 1 Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9 Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28. dieses, öffentlich verpachtet.

Der Pacht beginnt am 11. August 1848. Die Bedingungen sind bei der unterzeichneten Verwaltung einzusehen.

Trier, den 30. Juni 1848.

Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten Hospitien.

Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.

Elegantes Zimmer, Frühstück, Mittag-Essen an der table d'hôte nebst 1 Schoppen guten Wein zu 1 Thaler pr. Tag im Pfälzer Hof bei Friedrich Knipper, Appellhofs-Platz Nro. 17.

Table d'hôte und Abonnements-Tisch um 1 Uhr und zu jeder Stunde vorzügliche der Saison angemessene billige Speisen à la carte, und einen billigen Wein.

Alle schriftliche Aufsätze werden abgefaßt, Vormittags Kasinostraße Nr. 8, Nachmittags Ulrichgasse Nr. 26.

Ein starker Aufwartsjunge, eine Köchin und ein zweites Mädchen gesucht, große Neugasse Nr. 36.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0004" n="0180"/>
bahnen überflüssig gemacht und die Reise in einem Zehntel der bisherigen                         Zeit zu vollenden sein wird. Beim Graben des besagten &#x201E;Illinois-Kanals&#x201C; hat                         man große Lager von bituminöser Kohle entdeckt. An mehreren Stellen tritt                         sie weithin zu Tage und es bedarf wenig Arbeit zu ihrer Förderung und                         Fortschaffung.</p>
          <p>Die jährlich stattfindenden religiösen und andern General-Versammlungen oder                         Konvente haben hier wieder vor Kurzem stattgefunden. Bei allen zeigte sich                         als hervorragendstes Merkmal der Mangel eines allgemein angenommenen Zweckes                         und Handelns. In allen diesen Zusammenkünften wurde zwar betheuert, daß den                         Mitgliedern die moralische und religiöse Förderung der großen                         Menschenfamilie am Herzen liege. Allein jede einzelne Kongregation widmet                         sich dem oder jenem Departement der Verbesserung und Reformation, bemüht                         sich, die mancherlei Leiden des politischen Körpers zu kuriren, ohne die                         Ursachen der Entstehung zu erforschen und bringt so wenig oder nichts zu                         Stande. Zuerst hatten wir die Anti-Sklaverei-Konvention; die Mitglieder und                         Redner zogen mit Sticheleien gegen die Pflanzer und das System zu Felde,                         thaten aber keinen praktischen Schritt zur Abschaffung desselben. Sie                         begnügten sich mit Scheltworten, moralischer Ueberredung und Sammlung von                         mehr und mehr Geld, um &#x201E;Lekturers&#x201C; (herumziehende Redner) und                         Zeitungsherausgeber zu bezahlen. Das Alles wird ohne Zweifel zur Reformirung                         und Erweichung der Herzen bei den Männern des Südens eben so wirksam sein,                         als ein kurzer Regenschauer zur Sommerzeit. Dann kam die &#x201E;Friedens                         Konvention&#x201C;. Sie sprach ihren Abscheu vor Kriegen aus, faßte einige harmlose                         Resolutionen und deklamirte gegen die Angriffe in Mexiko. Ferner hatten wir                         &#x201E;Kongregationisten&#x201C;-, &#x201E;Presbyterianer&#x201C;-, &#x201E;Unitarier&#x201C;-, &#x201E;Universalisten&#x201C; und                         andere Konventionen, in denen sich widersprechend behauptet wurde, daß das                         Volk moralisch und religiös voranschreite und andererseits, daß es in                         socialer und physischer Beziehung immer mehr entarte. In den religiösen                         Assoziationen waren die einheimischen und fremden Missionäre zugegen und                         unterhielten die Zuhörer mit dem, was sie Gutes gestiftet haben wollen.                         Diese Freunde von fernen Missionen kennen die Thatsache nicht oder wollen                         sie nicht kennen, daß, wenn man den Afrikanern für Elephantenzähne und                         andere ihnen fast werthloste Gegenstände rothen, gelben und bunten Kattun im                         Austausch bringt, die Heiden ohne Missionskosten. und Leiden 10mal früher                         civilisirt und christianisirt werden Endlich muß ich noch der                         Mäßigkeits-Meetings erwähnen, wo in glühender Sprache und mit schrecklichen                         Anekdoten das ganze Elend der Trunkenheit und die Gottlosigkeit der                         Grog-Verkäufer, Destillateure und Brauer ausgemalt wurde. Aber von einem                         Nachdenken darüber, daß doch jede Wirkung ihre Ursache haben muß, und daß                         der Unmäßigkeit am besten Einhalt gethan wird durch Abschaffung ungerechter,                         unterdrückerischer Gesetze, Beförderung tüchtiger Bildung und Erziehung und                         Hebung der socialen, intellektuellen und politischen Lage der großen                         Volksmasse: davon war keine Spur zu entdecken.</p>
          <p>Hr. Joseph Dixon hat ein neues Verfahren zur Verfertigung von Gußstahl                         entdeckt. Wir zahlen für diesen Artikel jetzt noch viele Millionen jährlich                         ans Ausland. Das New-Yorker Blatt &#x201E;The Morning Star&#x201C; berichtet darüber, daß                         bald ein großes Etablissement in Jersey errichtet werden wird, um das                         Verfahren des etc. Dixon in großem Maßstabe auszubeuten. Das zu verwendende                         Eisen wird von Adirondack im Staate New-York bezogen werden. Der von Dixon                         fabrizirte Stahl kommt nach dem Urtheil Sachkundiger dem besten eingeführten                         Stahle gleich.</p>
          <bibl>(Korrespondenz des &#x201E;Economist.&#x201C;)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar036_027" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Southampton, 3. Juli.</head>
          <p>Mit dem Dämpfer &#x201E;Herrmann&#x201C; sind Nachrichten aus New-York vom 20. Juni                         angelangt. Der Friedenstraktat mit Mexiko ist ratifizirt; der                         Belagerungstrain und die schwere Artillerie wie die Patterson'sche                         Volontär-Division haben die Stadt Mexiko verlassen. Die andern Generale mit                         ihren Divisionen werden diesen bald folgen. Die amerikanischen Kommissäre                         befanden sich nach den letzten Nachrichten noch in Queretaro. Eine                         Revolution drohte in Aguas Calientes auszubrechen; die beiden an Texas                         gränzenden Staaten Cohahuila und Tamaulipas bereiten Proteste vor gegen die                         neue Gränzlinie zwischen Mexiko. Die Deputirten der Opposition betrachten                         den Friedensvertrag als null und nichtig; sie verlangen, daß erst die                         Kammern der einzelnen Staaten um ihre Zustimmung befragt werden. Man                         fürchtet sehr, daß nach dem Abzuge der Amerikaner eine allgemeine                         Insurrektion unter den Peons und Indianern ausbrechen wird. Mexiko wird sehr                         bald des Schutzes der Amerikaner bedürfen. Die Kaufleute in Vera Cruz klagen                         laut über die von den mexikanischen Behörden schon jetzt wieder verübten                         Erpressungen. Große Massen von amerikanischen Freiwilligen lassen sich im                         Bureau des &#x201E;Vera Cruz Star&#x201C; enrolliren, um nach Yucatan zu ziehen und den                         Weißen gegen die Indianer beizustehen. Denn die Nachrichten aus Yucatan                         lauten allerdings schrecklich. Die Indianer wachsen täglich an Stärke.                         Sitilpech haben sie mit Sturm genommen. Aus der Stadt Cilan mußten sich die                         Truppen der Regierung zurückziehen. Jacinto Pat, der Häuptling der Indianer,                         schrieb am 1. Mai an den Gouverneur Barbanchano und verlangte in sehr                         entschiedenen und sarkastischen Ausdrücken 1200 Gewehre für seine Leute. In                         Martinique sind die Schwarzen noch immer im Zustande der Insurrektion. In                         Venezuela ist es zwischen den Truppen der Regierung und den Insurgenten                         unter General Paez zum Kampf gekommen, wobei die ersteren eine bedeutende                         Niederlage erlitten.</p>
          <p>Zwischen den Vereinigten-Staaten und der Regierung von Neu-Granada ist so                         eben ein wichtiger Vertrag abgeschlossen worden. Unter Anderem sichert er                         Nordamerika das Recht zu, den Weg vom atlantischen zum stillen Meere, über                         die Landenge von Panama, ungehindert zu benutzen. Der Senator <hi rendition="#g">Bagby</hi> ist an Ingersoll's Stelle zum Gesandten nach                         Petersburg ernannt worden. Die Gebote auf die Regierungsanleihe (17 Mill.)                         betrugen 33,333,195 Dollars zu durchschnittlich 3. 30 pCt. Das größte                         Angebot Seitens der Herren Corcoran und Riggs belief sich auf 14 Mill. zu 3.                         02 pCt. Man sagt, daß dies besonders auf Rechnung englischer Kapitalisten                         gemacht worden.</p>
          <p>Es ist noch die schnelle Fahrt des Dämpfers &#x201E;Herrmann&#x201C; zu bemerken, der von                         New-York bis Cowes noch nicht 12 Tage brauchte.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar036_028" type="jArticle">
          <head>New-York, 20. Juni.</head>
          <p>Baumwollpreise ohne Aenderung. Mehlmarkt ruhig. Getraide flau; der Waizen                         heruntergegangen. Wechselkurs auf London, 110 7/8 - 111; Paris, 5. 20;                         Amsterdam, 41-42; Hamburg, 36 1/4 - 36 1/2; Bremen, 81 - 82.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Ostindien.</head>
        <div xml:id="ar036_029" type="jArticle">
          <p>Die durch außerordentlichen Expreß in England eingetroffenen Berichte aus                         Bombay reichen bis zum 20 Mai und sind von bedeutendem Interesse. Die                         Angelegenheiten in Moultau wurden komplizirter. Moulraj, der kürzlich die                         zwei britischen Kommissäre ermorden ließ, warb Truppen an und befestigte                         Moultau. Man sagte, daß er 30,000 Mann in's Feld stellen werde. Die                         Unzufriedenheit unter den Sikh-Truppen nahm zu und einige machten Miene                         unter Moulraj's Fahne zu treten. Die britische Behörde in Lahore war auf                         ihrer Hut. Truppen wurden abgesandt um Gorindghur, die bekannte Festung                         Lahore's, welche den Schatz enthält, zu beschützen. Auch in Betreff des                         Punjaub waren verschiedene Gerüchte im Umlauf und man fürchtete, daß bei der                         großen Hitze, welche Truppensendungen dorthin unmöglich macht, Moulraj Zeit                         gewinnen würde, seine Streitkräfte zu koncentiren und zu ordnen. Scinde war                         ruhig.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Egypten.</head>
        <div xml:id="ar036_030" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Alexandria, 19. Juni.</head>
          <p>Ibrahim Pascha langte am 14. d. von Aboukir und Rosetta an und empfing am 15.                         die Konsuln fremder Mächte, um sich über europäische Politik mit ihnen zu                         unterhalten. Auf die Frage, warum er die von seinem Vater unternommenen                         Befestigungen so energisch fortsetze, erwiederte er, daß man ihn in Europa                         gelehrt habe: &#x201E;Die beste Manier um den Frieden zu erhalten, sei, sich für                         den Krieg zu rüsten.&#x201C;</p>
          <p>Mehemet Ali befindet sich besser; geistig ist er indeß noch immer sehr                         angegriffen.</p>
          <p>Clot Bey, sein Arzt, der neulich mit ihm frühstückte, empfahl ihm, einige                         Pfirsiche zu essen, die auf dem Tische standen. Er kehrte sich nicht gleich                         hieran; nach einigen Augenblicken erhob er sich aber feierlich von seinem                         Sitze und erwiederte dem Arzte: &#x201E;Ich befehle <hi rendition="#g">Euch</hi> davon zu essen!&#x201C; der Doktor gehorchte und als er alle Pfirsiche genossen                         hatte, sagte der alte Pascha lachend zu einem seiner Diener: &#x201E;Er wollte mich                         vergiften, aber sieh wie ich ihn angeführt habe.&#x201C; Ein anderes Mal erzählte                         er dem französischen Konsul, daß er China zu überfallen beabsichtige; alle                         Vorbereitungen seien gemacht und in ein, zwei Tagen werde er aufbrechen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Amtliche Nachrichten.</head>
        <div xml:id="ar036_031" type="jArticle">
          <head>Berlin, 3 Juli.</head>
          <p>Das 28. Stück der Gesetzsammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält                         unter</p>
          <p rendition="#et">Nr. 2993. Den Allerhöchsten Erlaß vom 29. Mai d. J.,                         betreffend die der Stadt Wittstock in Bezug auf den Bau und die Unterhaltung                         einer Chaussee von Wittstock nach der Landesgränze in der Richtung auf                         Wredenhagen bewilligten fiskalischen Vorrechte;<lb/>
Nr. 2994. desgleichen                         vom 10. Juni d. J., betreffend die Abänderung der Strafbestimmungen im § 2                         des Reglements über das Wasserhalten bei den königl. Werken und Mühlen im                         Finow-Kanal vom 22. Juni 1747, ferner<lb/>
Nr. 2995. die provisorische                         Verordnung vom 18. Juni 1848, die Zoll- und Steuersätze von ausländischen                         Zucker und Syrup und von inländischem Rübenzucker für den Zeitraum vom 1.                         Sept. 1848 bis dahin 1850 betreffend; und<lb/>
Nr. 2996. den Allerhöchsten                         Erlaß vom 24. Juni d. J., die Verlegung der Gerichtsferien im Bezirke des                         rheinischen Appellations-Gerichtshofes zu Köln betreffend.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Fruchtpreise.</head>
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      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>2. Juli. Peter, S. v. Joh. Ockenfels, Dekorationsmaler, Röhrerg. &#x2012; Sib., T.                         v. Wilh. Schwermer, Tagl., Schemmerg. &#x2012; Anna Maria Agnes, T. v. Jos. Itsch,                         Tagl., Kahlenhausen. &#x2012; Alex. Joh. Bapt, S. v. Joh. Bapt. Leyendecker,                         Schreiner, Kattenbug. &#x2012; Karl, S. von Kaspar Dick, Tagl., Holzm. &#x2012; Jos., S.                         v. Christ. Scheer, Gärtner, Friesenstr. &#x2012; Math. Jos., S. v. Joh. Müller,                         Faßbinder, Follerstr. &#x2012; Gertrud, T. v. Gerh. Hülshoff, Tagl., Spitzengasse.                         &#x2012; Marg., T. v. Johann Kribben, Seiler, Friesenwall. &#x2012; Maria Franziska                         Wilhelmina, T. v. Franz Forsbach, Bildhauer, Gereonstr. &#x2012; Pet. Jos., S. v.                         Alois Jos. Maeßen, Oekonom bei der Armenverwaltung, Cäcilienstr.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>2. Juli. Kath. Pfeiffhoven, 3 M. alt, Heumarkt. &#x2012; Peter Jos. Meyer, 3 J. 1 M.                         alt, Severinstr. &#x2012; Adelh. Esser, geb. Körtgen, 78 J. alt, Kostg.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 5. Juli 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Jakob Schaaf von Wesel; Anton Distel von                         Bingen.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz;                         nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und                         Neuwied H. Schumacher und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G.                         Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb.                         Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem                         Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach                         Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller;                         nach Antwerpen M. Lamers.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6. Ferner: Nach Amsterdam                         Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.</p>
          <p>Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes                         Hartmann.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 5 Juli. Rheinhöhe 8&#x2032; 10&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Durch die allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April d. J. (Gesetzsmmlung aNr.                         14) ist das Porto für Papiergeld (Kassen-Anweisungen etc.) und Staatspapiere                         bei Versendung mit der Post bedeutend ermäßigt worden. Es ließ sich                         erwarten, daß sich in Folge dessen die Versendung, namentlich von                         Kassen-Anweisungen, <hi rendition="#g">ohne Deklaration</hi> aufhören, oder                         sich doch vermindern würde, und zwar im eigenen Interesse des Publikums,                         weil wenn Briefe mit nicht deklarirten Kassen-Anweisungen verloren gehen,                         gesetzlich kein Ersatz gewährt wird. Jene Erwartung hat sich jedoch nicht                         erfüllt, im Gegentheil mehren sich die Reklamationen wegen Verlust von                         dergleichen undeklarirt abgesandten Papieren. Insoweit bei der Versendung                         undeklarirten Papiergeldes nur eine Porto-Ersparniß beabsichtigt wird,                         scheint ganz übersehen zu werden, daß der dadurch zu erlangende Vortheil                         verglichen mit der geringen Mehrausgabe für deklarirte Geldsendungen fast                         durchgehends ganz unerheblich ist, jedenfalls aber mit der Gefahr, bei                         unterlassener Deklaration in keinem Verhältnisse steht:</p>
          <p> <hi rendition="#et">So kostet beispielsweise:<lb/>
ein Brief von Köln nach                             Bonn, mit 50 Thlr. Kassen-Anweisungen, 1 1/4 Loth schwer, undeklarirt 2                             Sgr., deklarirt 2 1/4 Sgr., mehr 1/4 Sgr.<lb/>
ein Brief von Köln nach                             Minden mit 100 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 1/2 Loth schwer, undeklarirt                             9 Sgr., deklarirt 10 Sgr., mehr 1 Sgr.<lb/>
ein Brief von Köln nach                             Berlin mit 200 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 Loth schwer, undeklarirt 12                             1/2 Sgr., deklarirt 16 1/2 Sgr., mehr 4 Sgr.</hi> </p>
          <p>Das General-Postamt hält sich für verpflichtet, das Publikum hierauf                         aufmerksam zu machen.</p>
          <p>Berlin, den 21. Juni 1848.</p>
          <p>General-Postamt. (gez.) v. <hi rendition="#g">Schaper.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Samstag, den 8. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu                         Frechen, <hi rendition="#et">1 Ziege, 2 Schweine, 1 großer schöner                             Pultschrank und verschiedene Hausmobilien,</hi> gegen gleich baare                         Zahlung versteigert werden.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Cloeren.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Samstag, den 8. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu                         Frechen, <hi rendition="#et">1 fein schwarztuchener Ueberrock, 1 dito                             Frauenkleid, verschiedene Hausmobilien, als: Tisch, Schrank, Stuhl, Ofen                             u. s. w.,</hi> gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Cloeren.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Freitag, den 7. Juli 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete                         auf dem Apostelmarkte zu Köln ein Klavier mit Mahagoni-Kasten dem                         Meistbietenden öffentlich gegen baare Zahlung verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Gassen.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Frage.</hi> </p>
          <p>Weshalb hat der Vorstand des ersten Musikchors der Kölner Bürgerwehr das                         gestrige Konzert gegen sein eigenes Interesse nicht verschoben?</p>
          <p>Durch das kühle zweifelhafte Wetter sind viele Karten unbenutzt geblieben und                         dürfte gewiß nicht unbescheiden sein, wenn um eine zweite Aufführung bei                         günstigerer Witterung, wozu jene Karten benutzt werden können, gebeten                         wird.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Demokratische Gesellschaft.</hi> Freitag den 7. Juli,                         Abends 8 Uhr, <hi rendition="#b">Versammlung</hi> im <hi rendition="#b">Eiser'schen Saale,</hi> Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur                         des gewöhnlichen Lokals.) <hi rendition="#b">Der Vorstand.</hi></p>
          <p><hi rendition="#b">NB.</hi> Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch                         nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch                         werden daselbst neue Einzeichnungen entgegengenommen.</p>
          <p>Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen!</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Der Wächter an der Ostsee.</hi> Demokratisches Organ.                         Herausgegeben von W. <hi rendition="#g">Lüders.</hi></p>
          <p>Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde                         eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung                         unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens.</p>
          <p>Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post                         täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis                         vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden                         durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln                         vorräthig.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Verpachtung</hi> der <hi rendition="#b">Mineralquelle zu                             Birresborn.</hi></p>
          <p>Diese im Kreise Prüm bei Birresborn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in                         der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu                         gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag                         den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr, <hi rendition="#b">in Trier auf                             dem Stadthause,</hi> entweder auf 1 Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9                         Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28.                         dieses, öffentlich verpachtet.</p>
          <p>Der Pacht beginnt am 11. August 1848. Die Bedingungen sind bei der                         unterzeichneten Verwaltung einzusehen.</p>
          <p>Trier, den 30. Juni 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten                         Hospitien.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Elegantes Zimmer, Frühstück, Mittag-Essen an der table d'hôte nebst 1                         Schoppen guten Wein zu 1 Thaler pr. Tag im Pfälzer Hof <hi rendition="#g">bei</hi> <hi rendition="#b">Friedrich Knipper,</hi> Appellhofs-Platz Nro. 17.</p>
          <p>Table d'hôte und Abonnements-Tisch um 1 Uhr und zu jeder Stunde vorzügliche                         der Saison angemessene billige Speisen à la carte, und einen billigen                         Wein.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Alle schriftliche Aufsätze werden abgefaßt, Vormittags Kasinostraße Nr. 8,                         Nachmittags Ulrichgasse Nr. 26.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein starker Aufwartsjunge, eine Köchin und ein zweites Mädchen gesucht, große                         Neugasse Nr. 36.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von <hi rendition="#g">W.                         Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0180/0004] bahnen überflüssig gemacht und die Reise in einem Zehntel der bisherigen Zeit zu vollenden sein wird. Beim Graben des besagten „Illinois-Kanals“ hat man große Lager von bituminöser Kohle entdeckt. An mehreren Stellen tritt sie weithin zu Tage und es bedarf wenig Arbeit zu ihrer Förderung und Fortschaffung. Die jährlich stattfindenden religiösen und andern General-Versammlungen oder Konvente haben hier wieder vor Kurzem stattgefunden. Bei allen zeigte sich als hervorragendstes Merkmal der Mangel eines allgemein angenommenen Zweckes und Handelns. In allen diesen Zusammenkünften wurde zwar betheuert, daß den Mitgliedern die moralische und religiöse Förderung der großen Menschenfamilie am Herzen liege. Allein jede einzelne Kongregation widmet sich dem oder jenem Departement der Verbesserung und Reformation, bemüht sich, die mancherlei Leiden des politischen Körpers zu kuriren, ohne die Ursachen der Entstehung zu erforschen und bringt so wenig oder nichts zu Stande. Zuerst hatten wir die Anti-Sklaverei-Konvention; die Mitglieder und Redner zogen mit Sticheleien gegen die Pflanzer und das System zu Felde, thaten aber keinen praktischen Schritt zur Abschaffung desselben. Sie begnügten sich mit Scheltworten, moralischer Ueberredung und Sammlung von mehr und mehr Geld, um „Lekturers“ (herumziehende Redner) und Zeitungsherausgeber zu bezahlen. Das Alles wird ohne Zweifel zur Reformirung und Erweichung der Herzen bei den Männern des Südens eben so wirksam sein, als ein kurzer Regenschauer zur Sommerzeit. Dann kam die „Friedens Konvention“. Sie sprach ihren Abscheu vor Kriegen aus, faßte einige harmlose Resolutionen und deklamirte gegen die Angriffe in Mexiko. Ferner hatten wir „Kongregationisten“-, „Presbyterianer“-, „Unitarier“-, „Universalisten“ und andere Konventionen, in denen sich widersprechend behauptet wurde, daß das Volk moralisch und religiös voranschreite und andererseits, daß es in socialer und physischer Beziehung immer mehr entarte. In den religiösen Assoziationen waren die einheimischen und fremden Missionäre zugegen und unterhielten die Zuhörer mit dem, was sie Gutes gestiftet haben wollen. Diese Freunde von fernen Missionen kennen die Thatsache nicht oder wollen sie nicht kennen, daß, wenn man den Afrikanern für Elephantenzähne und andere ihnen fast werthloste Gegenstände rothen, gelben und bunten Kattun im Austausch bringt, die Heiden ohne Missionskosten. und Leiden 10mal früher civilisirt und christianisirt werden Endlich muß ich noch der Mäßigkeits-Meetings erwähnen, wo in glühender Sprache und mit schrecklichen Anekdoten das ganze Elend der Trunkenheit und die Gottlosigkeit der Grog-Verkäufer, Destillateure und Brauer ausgemalt wurde. Aber von einem Nachdenken darüber, daß doch jede Wirkung ihre Ursache haben muß, und daß der Unmäßigkeit am besten Einhalt gethan wird durch Abschaffung ungerechter, unterdrückerischer Gesetze, Beförderung tüchtiger Bildung und Erziehung und Hebung der socialen, intellektuellen und politischen Lage der großen Volksmasse: davon war keine Spur zu entdecken. Hr. Joseph Dixon hat ein neues Verfahren zur Verfertigung von Gußstahl entdeckt. Wir zahlen für diesen Artikel jetzt noch viele Millionen jährlich ans Ausland. Das New-Yorker Blatt „The Morning Star“ berichtet darüber, daß bald ein großes Etablissement in Jersey errichtet werden wird, um das Verfahren des etc. Dixon in großem Maßstabe auszubeuten. Das zu verwendende Eisen wird von Adirondack im Staate New-York bezogen werden. Der von Dixon fabrizirte Stahl kommt nach dem Urtheil Sachkundiger dem besten eingeführten Stahle gleich. (Korrespondenz des „Economist.“) * Southampton, 3. Juli. Mit dem Dämpfer „Herrmann“ sind Nachrichten aus New-York vom 20. Juni angelangt. Der Friedenstraktat mit Mexiko ist ratifizirt; der Belagerungstrain und die schwere Artillerie wie die Patterson'sche Volontär-Division haben die Stadt Mexiko verlassen. Die andern Generale mit ihren Divisionen werden diesen bald folgen. Die amerikanischen Kommissäre befanden sich nach den letzten Nachrichten noch in Queretaro. Eine Revolution drohte in Aguas Calientes auszubrechen; die beiden an Texas gränzenden Staaten Cohahuila und Tamaulipas bereiten Proteste vor gegen die neue Gränzlinie zwischen Mexiko. Die Deputirten der Opposition betrachten den Friedensvertrag als null und nichtig; sie verlangen, daß erst die Kammern der einzelnen Staaten um ihre Zustimmung befragt werden. Man fürchtet sehr, daß nach dem Abzuge der Amerikaner eine allgemeine Insurrektion unter den Peons und Indianern ausbrechen wird. Mexiko wird sehr bald des Schutzes der Amerikaner bedürfen. Die Kaufleute in Vera Cruz klagen laut über die von den mexikanischen Behörden schon jetzt wieder verübten Erpressungen. Große Massen von amerikanischen Freiwilligen lassen sich im Bureau des „Vera Cruz Star“ enrolliren, um nach Yucatan zu ziehen und den Weißen gegen die Indianer beizustehen. Denn die Nachrichten aus Yucatan lauten allerdings schrecklich. Die Indianer wachsen täglich an Stärke. Sitilpech haben sie mit Sturm genommen. Aus der Stadt Cilan mußten sich die Truppen der Regierung zurückziehen. Jacinto Pat, der Häuptling der Indianer, schrieb am 1. Mai an den Gouverneur Barbanchano und verlangte in sehr entschiedenen und sarkastischen Ausdrücken 1200 Gewehre für seine Leute. In Martinique sind die Schwarzen noch immer im Zustande der Insurrektion. In Venezuela ist es zwischen den Truppen der Regierung und den Insurgenten unter General Paez zum Kampf gekommen, wobei die ersteren eine bedeutende Niederlage erlitten. Zwischen den Vereinigten-Staaten und der Regierung von Neu-Granada ist so eben ein wichtiger Vertrag abgeschlossen worden. Unter Anderem sichert er Nordamerika das Recht zu, den Weg vom atlantischen zum stillen Meere, über die Landenge von Panama, ungehindert zu benutzen. Der Senator Bagby ist an Ingersoll's Stelle zum Gesandten nach Petersburg ernannt worden. Die Gebote auf die Regierungsanleihe (17 Mill.) betrugen 33,333,195 Dollars zu durchschnittlich 3. 30 pCt. Das größte Angebot Seitens der Herren Corcoran und Riggs belief sich auf 14 Mill. zu 3. 02 pCt. Man sagt, daß dies besonders auf Rechnung englischer Kapitalisten gemacht worden. Es ist noch die schnelle Fahrt des Dämpfers „Herrmann“ zu bemerken, der von New-York bis Cowes noch nicht 12 Tage brauchte. New-York, 20. Juni. Baumwollpreise ohne Aenderung. Mehlmarkt ruhig. Getraide flau; der Waizen heruntergegangen. Wechselkurs auf London, 110 7/8 - 111; Paris, 5. 20; Amsterdam, 41-42; Hamburg, 36 1/4 - 36 1/2; Bremen, 81 - 82. Ostindien. Die durch außerordentlichen Expreß in England eingetroffenen Berichte aus Bombay reichen bis zum 20 Mai und sind von bedeutendem Interesse. Die Angelegenheiten in Moultau wurden komplizirter. Moulraj, der kürzlich die zwei britischen Kommissäre ermorden ließ, warb Truppen an und befestigte Moultau. Man sagte, daß er 30,000 Mann in's Feld stellen werde. Die Unzufriedenheit unter den Sikh-Truppen nahm zu und einige machten Miene unter Moulraj's Fahne zu treten. Die britische Behörde in Lahore war auf ihrer Hut. Truppen wurden abgesandt um Gorindghur, die bekannte Festung Lahore's, welche den Schatz enthält, zu beschützen. Auch in Betreff des Punjaub waren verschiedene Gerüchte im Umlauf und man fürchtete, daß bei der großen Hitze, welche Truppensendungen dorthin unmöglich macht, Moulraj Zeit gewinnen würde, seine Streitkräfte zu koncentiren und zu ordnen. Scinde war ruhig. Egypten. * Alexandria, 19. Juni. Ibrahim Pascha langte am 14. d. von Aboukir und Rosetta an und empfing am 15. die Konsuln fremder Mächte, um sich über europäische Politik mit ihnen zu unterhalten. Auf die Frage, warum er die von seinem Vater unternommenen Befestigungen so energisch fortsetze, erwiederte er, daß man ihn in Europa gelehrt habe: „Die beste Manier um den Frieden zu erhalten, sei, sich für den Krieg zu rüsten.“ Mehemet Ali befindet sich besser; geistig ist er indeß noch immer sehr angegriffen. Clot Bey, sein Arzt, der neulich mit ihm frühstückte, empfahl ihm, einige Pfirsiche zu essen, die auf dem Tische standen. Er kehrte sich nicht gleich hieran; nach einigen Augenblicken erhob er sich aber feierlich von seinem Sitze und erwiederte dem Arzte: „Ich befehle Euch davon zu essen!“ der Doktor gehorchte und als er alle Pfirsiche genossen hatte, sagte der alte Pascha lachend zu einem seiner Diener: „Er wollte mich vergiften, aber sieh wie ich ihn angeführt habe.“ Ein anderes Mal erzählte er dem französischen Konsul, daß er China zu überfallen beabsichtige; alle Vorbereitungen seien gemacht und in ein, zwei Tagen werde er aufbrechen. Amtliche Nachrichten. Berlin, 3 Juli. Das 28. Stück der Gesetzsammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält unter Nr. 2993. Den Allerhöchsten Erlaß vom 29. Mai d. J., betreffend die der Stadt Wittstock in Bezug auf den Bau und die Unterhaltung einer Chaussee von Wittstock nach der Landesgränze in der Richtung auf Wredenhagen bewilligten fiskalischen Vorrechte; Nr. 2994. desgleichen vom 10. Juni d. J., betreffend die Abänderung der Strafbestimmungen im § 2 des Reglements über das Wasserhalten bei den königl. Werken und Mühlen im Finow-Kanal vom 22. Juni 1747, ferner Nr. 2995. die provisorische Verordnung vom 18. Juni 1848, die Zoll- und Steuersätze von ausländischen Zucker und Syrup und von inländischem Rübenzucker für den Zeitraum vom 1. Sept. 1848 bis dahin 1850 betreffend; und Nr. 2996. den Allerhöchsten Erlaß vom 24. Juni d. J., die Verlegung der Gerichtsferien im Bezirke des rheinischen Appellations-Gerichtshofes zu Köln betreffend. Fruchtpreise. _ Handels-Nachrichten. _ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 2. Juli. Peter, S. v. Joh. Ockenfels, Dekorationsmaler, Röhrerg. ‒ Sib., T. v. Wilh. Schwermer, Tagl., Schemmerg. ‒ Anna Maria Agnes, T. v. Jos. Itsch, Tagl., Kahlenhausen. ‒ Alex. Joh. Bapt, S. v. Joh. Bapt. Leyendecker, Schreiner, Kattenbug. ‒ Karl, S. von Kaspar Dick, Tagl., Holzm. ‒ Jos., S. v. Christ. Scheer, Gärtner, Friesenstr. ‒ Math. Jos., S. v. Joh. Müller, Faßbinder, Follerstr. ‒ Gertrud, T. v. Gerh. Hülshoff, Tagl., Spitzengasse. ‒ Marg., T. v. Johann Kribben, Seiler, Friesenwall. ‒ Maria Franziska Wilhelmina, T. v. Franz Forsbach, Bildhauer, Gereonstr. ‒ Pet. Jos., S. v. Alois Jos. Maeßen, Oekonom bei der Armenverwaltung, Cäcilienstr. Sterbefälle. 2. Juli. Kath. Pfeiffhoven, 3 M. alt, Heumarkt. ‒ Peter Jos. Meyer, 3 J. 1 M. alt, Severinstr. ‒ Adelh. Esser, geb. Körtgen, 78 J. alt, Kostg. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 5. Juli 1848. Angekommen: Jakob Schaaf von Wesel; Anton Distel von Bingen. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30. Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann. Wasserstand. Köln, am 5 Juli. Rheinhöhe 8′ 10″. Bekanntmachung. Durch die allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April d. J. (Gesetzsmmlung aNr. 14) ist das Porto für Papiergeld (Kassen-Anweisungen etc.) und Staatspapiere bei Versendung mit der Post bedeutend ermäßigt worden. Es ließ sich erwarten, daß sich in Folge dessen die Versendung, namentlich von Kassen-Anweisungen, ohne Deklaration aufhören, oder sich doch vermindern würde, und zwar im eigenen Interesse des Publikums, weil wenn Briefe mit nicht deklarirten Kassen-Anweisungen verloren gehen, gesetzlich kein Ersatz gewährt wird. Jene Erwartung hat sich jedoch nicht erfüllt, im Gegentheil mehren sich die Reklamationen wegen Verlust von dergleichen undeklarirt abgesandten Papieren. Insoweit bei der Versendung undeklarirten Papiergeldes nur eine Porto-Ersparniß beabsichtigt wird, scheint ganz übersehen zu werden, daß der dadurch zu erlangende Vortheil verglichen mit der geringen Mehrausgabe für deklarirte Geldsendungen fast durchgehends ganz unerheblich ist, jedenfalls aber mit der Gefahr, bei unterlassener Deklaration in keinem Verhältnisse steht: So kostet beispielsweise: ein Brief von Köln nach Bonn, mit 50 Thlr. Kassen-Anweisungen, 1 1/4 Loth schwer, undeklarirt 2 Sgr., deklarirt 2 1/4 Sgr., mehr 1/4 Sgr. ein Brief von Köln nach Minden mit 100 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 1/2 Loth schwer, undeklarirt 9 Sgr., deklarirt 10 Sgr., mehr 1 Sgr. ein Brief von Köln nach Berlin mit 200 Thlr. Kassen-Anweisungen, 2 Loth schwer, undeklarirt 12 1/2 Sgr., deklarirt 16 1/2 Sgr., mehr 4 Sgr. Das General-Postamt hält sich für verpflichtet, das Publikum hierauf aufmerksam zu machen. Berlin, den 21. Juni 1848. General-Postamt. (gez.) v. Schaper. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag, den 8. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Frechen, 1 Ziege, 2 Schweine, 1 großer schöner Pultschrank und verschiedene Hausmobilien, gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Cloeren. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag, den 8. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Frechen, 1 fein schwarztuchener Ueberrock, 1 dito Frauenkleid, verschiedene Hausmobilien, als: Tisch, Schrank, Stuhl, Ofen u. s. w., gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Cloeren. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag, den 7. Juli 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelmarkte zu Köln ein Klavier mit Mahagoni-Kasten dem Meistbietenden öffentlich gegen baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Frage. Weshalb hat der Vorstand des ersten Musikchors der Kölner Bürgerwehr das gestrige Konzert gegen sein eigenes Interesse nicht verschoben? Durch das kühle zweifelhafte Wetter sind viele Karten unbenutzt geblieben und dürfte gewiß nicht unbescheiden sein, wenn um eine zweite Aufführung bei günstigerer Witterung, wozu jene Karten benutzt werden können, gebeten wird. Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen. Demokratische Gesellschaft. Freitag den 7. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.) Der Vorstand. NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegengenommen. Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen! Der Wächter an der Ostsee. Demokratisches Organ. Herausgegeben von W. Lüders. Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens. Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln vorräthig. Verpachtung der Mineralquelle zu Birresborn. Diese im Kreise Prüm bei Birresborn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr, in Trier auf dem Stadthause, entweder auf 1 Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9 Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28. dieses, öffentlich verpachtet. Der Pacht beginnt am 11. August 1848. Die Bedingungen sind bei der unterzeichneten Verwaltung einzusehen. Trier, den 30. Juni 1848. Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten Hospitien. Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25. Elegantes Zimmer, Frühstück, Mittag-Essen an der table d'hôte nebst 1 Schoppen guten Wein zu 1 Thaler pr. Tag im Pfälzer Hof bei Friedrich Knipper, Appellhofs-Platz Nro. 17. Table d'hôte und Abonnements-Tisch um 1 Uhr und zu jeder Stunde vorzügliche der Saison angemessene billige Speisen à la carte, und einen billigen Wein. Alle schriftliche Aufsätze werden abgefaßt, Vormittags Kasinostraße Nr. 8, Nachmittags Ulrichgasse Nr. 26. Ein starker Aufwartsjunge, eine Köchin und ein zweites Mädchen gesucht, große Neugasse Nr. 36. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 36. Köln, 6. Juli 1848, S. 0180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz036_1848/4>, abgerufen am 23.11.2024.