[Nordischer Mercurius]. Hamburg, Mai 1673, S. 321–328.Anno 1673. Majus. Kuffern und Bagage aus Flandern eingebracht worden/ weilen die Frantzösische Troupen zu Pfer- de weit und breit außlauffen/ welches ein großes Schrecken macht. Den 30. May paßirten all- hier auff der Schelde 29. Schiffe vorbey/ mit Sol- daten beladen/ welche alle aus Holland kamen/ und wurden sie an der Cronenburgischen Pforten auß- gesetzt. Sie marchirten durch die Stadt nacher Borgherhoudt/ um alldar zu logiren/ es ist allzu- sammen ein wol montirtes Volck. Den 30. May paßirten die Frantzosen zu Groß-Willebroeck in die Qvartire dortherum/ als Hingen/ Bornheim/ Ma- riae-Kercken und St. Amant/ welche Einwohner[e] ihre bästen Mobilien und Güter salvirten/ den sel- bigen aber/ welche in ihren Wohnungen bliben/ wurde kein Leyd gethan. Den 30. dato arrivirten allhier zu Antwerpen der Herr von Beuningen/ mit einigen von den Staten von Holland/ um ei- nige Particulir-Sachen abzureden. Mastricht vom 18. May. Wir haben die ein
Anno 1673. Majus. Kuffern und Bagage aus Flandern eingebracht worden/ weilen die Frantzösische Troupen zu Pfer- de weit und breit außlauffen/ welches ein großes Schrecken macht. Den 30. May paßirten all- hier auff der Schelde 29. Schiffe vorbey/ mit Sol- daten beladen/ welche alle aus Holland kamen/ und wurden sie an der Cronenburgischen Pforten auß- gesetzt. Sie marchirten durch die Stadt nacher Borgherhoudt/ um alldar zu logiren/ es ist allzu- sammen ein wol montirtes Volck. Den 30. May paßirten die Frantzosen zu Groß-Willebroeck in die Qvartire dortherum/ als Hingen/ Bornheim/ Ma- riæ-Kercken und St. Amant/ welche Einwohner[e] ihre bästen Mobilien und Güter salvirten/ den sel- bigen aber/ welche in ihren Wohnungen bliben/ wurde kein Leyd gethan. Den 30. dato arrivirten allhier zu Antwerpen der Herr von Beuningen/ mit einigen von den Staten von Holland/ um ei- nige Particulir-Sachen abzureden. Mastricht vom 18. May. Wir haben die ein
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Anno 1673. Majus.
Kuffern und Bagage aus Flandern eingebracht
worden/ weilen die Frantzösische Troupen zu Pfer-
de weit und breit außlauffen/ welches ein großes
Schrecken macht. Den 30. May paßirten all-
hier auff der Schelde 29. Schiffe vorbey/ mit Sol-
daten beladen/ welche alle aus Holland kamen/ und
wurden sie an der Cronenburgischen Pforten auß-
gesetzt. Sie marchirten durch die Stadt nacher
Borgherhoudt/ um alldar zu logiren/ es ist allzu-
sammen ein wol montirtes Volck. Den 30. May
paßirten die Frantzosen zu Groß-Willebroeck in die
Qvartire dortherum/ als Hingen/ Bornheim/ Ma-
riæ-Kercken und St. Amant/ welche Einwohnere
ihre bästen Mobilien und Güter salvirten/ den sel-
bigen aber/ welche in ihren Wohnungen bliben/
wurde kein Leyd gethan. Den 30. dato arrivirten
allhier zu Antwerpen der Herr von Beuningen/
mit einigen von den Staten von Holland/ um ei-
nige Particulir-Sachen abzureden.
Mastricht vom 18. May. Wir haben die
Frantzösische Troupen täglich nur auff einen Ca-
nonen-Schuß von unsern Pforten/ sie machen die
Wege sehr unsicher/ deßwegen unsere kleine Par-
theyen nicht mehr außgehen/ weil man der Mey-
nung ist/ daß die Frantzosen ihr meistes Absehen
auff unsere Stadt haben. Mons. Montal war
auff dem Wege mit 1300. Pferden/ vermeinende
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