Säugethieren 30° R; |: bei den Vögeln ist sie am stärk-|: s. unten Geographie der Thiere :|
sten, wo einige über 32°.
Die Menschen können eine weit größere Wärme er- tragen, bis 43°, ohne weitern Schaden. Ja es haben einige Physiker, Blakden, Bings etc. den Versuch gemacht in einem abgeschlossenen Zimmer eine Wärme [...]von 102° R. zu ertragen und sie konnten es 8 Minuten lang darin aushalten; die Wär- me war so groß, daß sie ihre Uhrketten nicht anfassen konnten, daß Beafsteaks neben ihnen brie- ten, Eier sogleich gesotten wurden und dergleichen. Es ist natürlich daß sie die Wärme nicht hatten wirk- lich aushalten können; allein es bildet sich sogleich eine Dunsthülle um sie herum, wodurch die Wirkung die W[unleserliches Material]ärme verringert wird, so daß man nicht die ganze Temperatur empfindet.
|: Die Temperatur des Landes steigt in der Tropen Zo- ne, und auf in der temperirten Zone bis auf 50° ja Doc hat am Orinoko sogar 54° gefunden; in der Mit- te der Nacht war sichsie noch 42 bis 44° R. wogegen die Luft nur eine Temperatur von 19° hatte :|
Säugethieren 30° R; |: bei den Vögeln iſt ſie am ſtärk-|: ſ. unten Geographie der Thiere :|
ſten, wo einige über 32°.⎡
Die Menſchen können eine weit größere Wärme er- tragen, bis 43°, ohne weitern Schaden. Ja es haben einige Physiker, Blakden, Bings etc. den Verſuch gemacht in einem abgeſchloſsenen Zimmer eine Wärme […]von 102° R. zu ertragen und ſie konnten es 8 Minuten lang darin aushalten; die Wär- me war ſo groß, daß ſie ihre Uhrketten nicht anfaſsen konnten, daß Beafſteaks neben ihnen brie- ten, Eier ſogleich geſotten wurden und dergleichen. Es iſt natürlich daß ſie die Wärme nicht hatten wirk- lich aushalten können; allein es bildet ſich ſogleich eine Dunſthülle um ſie herum, wodurch die Wirkung die W[unleserliches Material]ärme verringert wird, ſo daß man nicht die ganze Temperatur empfindet.
|: Die Temperatur des Landes ſteigt in der Tropen Zo- ne, und auf in der temperirten Zone bis auf 50° ja Doc hat am Orinoko ſogar 54° gefunden; in der Mit- te der Nacht war ſichſie noch 42 bis 44° R. wogegen die Luft nur eine Temperatur von 19° hatte :|
<TEI><text><body><divtype="session"n="50"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0491"n="485"/>
Säugethieren 30° R; <metamark>|:</metamark> bei den Vögeln iſt ſie am ſtärk-<noteplace="right"><metamark>|:</metamark>ſ. unten Geographie<lb/>
der Thiere <metamark>:|</metamark><lb/></note><lb/>ſten, wo einige über 32°.<metamark><choice><sic/><corrresp="#BF"> :|</corr></choice></metamark></p><lb/><p>Die Menſchen können eine weit größere Wärme er-<lb/>
tragen, bis 43°, ohne weitern Schaden. Ja es haben<lb/>
einige Physiker, <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-1096250721 http://d-nb.info/gnd/1096250721">Blakden</persName></hi>, <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118808818 http://d-nb.info/gnd/118808818">Bings</persName> etc</hi>. den Verſuch<lb/>
gemacht in einem abgeſchloſsenen Zimmer eine Wärme<lb/><choice><sic>eine Wärme </sic><corrresp="#BF"/></choice>von 102° R. zu ertragen und ſie<lb/>
konnten es 8 Minuten lang darin aushalten; die Wär-<lb/>
me war ſo groß, daß ſie ihre Uhrketten nicht<lb/>
anfaſsen konnten, daß Beafſteaks neben ihnen brie-<lb/>
ten, Eier ſogleich geſotten wurden und dergleichen.<lb/>
Es iſt natürlich daß ſie die Wärme nicht hatten wirk-<lb/>
lich aushalten können; allein es bildet ſich ſogleich eine<lb/>
Dunſthülle um ſie herum, wodurch die Wirkung die<lb/>
W<subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"/></del><addplace="across">ärme verri</add></subst>ngert wird, ſo daß man nicht die ganze<lb/>
Temperatur empfindet.</p><lb/><p><metamark>|:</metamark> Die Temperatur des Landes ſteigt in der Tropen Zo-<lb/>
ne, und auf in der temperirten Zone bis auf 50° ja<lb/><hirendition="#aq">Doc</hi> hat am Orinoko ſogar 54° gefunden; in der Mit-<lb/>
te der Nacht war <hirendition="#u"hand="#pencil">ſich</hi><addplace="superlinear"hand="#pencil">ſie </add> noch 42 bis 44° R. wogegen die<lb/>
Luft nur eine Temperatur von 19° hatte <metamark>:|</metamark></p><lb/></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[485/0491]
Säugethieren 30° R; |: bei den Vögeln iſt ſie am ſtärk-
ſten, wo einige über 32°. :|
|: ſ. unten Geographie
der Thiere :|
Die Menſchen können eine weit größere Wärme er-
tragen, bis 43°, ohne weitern Schaden. Ja es haben
einige Physiker, Blakden, Bings etc. den Verſuch
gemacht in einem abgeſchloſsenen Zimmer eine Wärme
von 102° R. zu ertragen und ſie
konnten es 8 Minuten lang darin aushalten; die Wär-
me war ſo groß, daß ſie ihre Uhrketten nicht
anfaſsen konnten, daß Beafſteaks neben ihnen brie-
ten, Eier ſogleich geſotten wurden und dergleichen.
Es iſt natürlich daß ſie die Wärme nicht hatten wirk-
lich aushalten können; allein es bildet ſich ſogleich eine
Dunſthülle um ſie herum, wodurch die Wirkung die
Wärme verringert wird, ſo daß man nicht die ganze
Temperatur empfindet.
|: Die Temperatur des Landes ſteigt in der Tropen Zo-
ne, und auf in der temperirten Zone bis auf 50° ja
Doc hat am Orinoko ſogar 54° gefunden; in der Mit-
te der Nacht war ſichſie noch 42 bis 44° R. wogegen die
Luft nur eine Temperatur von 19° hatte :|
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/491>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.