angenommen als früher. - Es ist jedoch bekannt daß hauptsächlich das System auf Copernikus gewirkt hat: es war nicht einig das System des Pythagoras selbst, sondern vielmehr das des Philo-
laus, welches Copernikus studierte, und das ihm die Idee eingab das Weltsystem sei anders als man es bisher betrachtet hatte. - Die Pytha- goräer nahmen einen Weltheerd als Centrum an um demn siech die Sonne und die Planeten drehten; - die Sonne betrachtete er wie einen Spiegel, der das Licht, welches vom Weltheerde auf die Erde fällt, reflecktirend.
Außer demAußerdem Beweguengen sich neben der Erde noch eine dunkle Gegenerde und dahindurch ei- ne Eklipse, indem sich diese zwischen der Sonne und Erde befinde, entstehe Nacht. -
Anklänge des Pythagorischen Wissens finden sich auch bei Plato, der einiges in seinen Ti- mäus davon ausspricht. - Man muß bei ihm zweierlei unterscheiden: seine rationellen Be- obachtungen sind meist dunkel; durchgängig seine einzelnen Beobachtungen höchst scharfsinnig; und beziehen sich zugleich auf unsere heutige Naturkunde und Geographie. - Er nahm einen überirdischen
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angenommen als früher. – Es iſt jedoch bekannt daß hauptſächlich das Syſtem auf Copernikus gewirkt hat: es war nicht einig das Syſtem des Pythagoras ſelbſt, ſondern vielmehr das des Philo-⎡
laus, welches Copernikus ſtudierte, und das ihm die Idee eingab das Weltſyſtem ſei anders als man es bisher betrachtet hatte. – Die Pytha- goräer nahmen einen Weltheerd als Centrum an um demn ſiech die Sonne und die Planeten drehten; – die Sonne betrachtete er wie einen Spiegel, der das Licht, welches vom Weltheerde auf die Erde fällt, reflecktirend.
Außer demAußerdem Beweguengen ſich neben der Erde noch eine dunkle Gegenerde und dahindurch ei- ne Eklipſe, indem ſich dieſe zwiſchen der Soñe und Erde befinde, entſtehe Nacht. –
Anklänge des Pythagoriſchen Wiſsens finden ſich auch bei Plato, der einiges in ſeinen Ti- mäus davon ausſpricht. – Man muß bei ihm zweierlei unterſcheiden: ſeine rationellen Be- obachtungen ſind meiſt dunkel; durchgängig ſeine einzelnen Beobachtungen höchſt ſcharfſinnig; und beziehen ſich zugleich auf unſere heutige Naturkunde und Geographie. – Er nahm einen überirdiſchen
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angenommen als früher. – Es iſt jedoch bekannt
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gewirkt hat: es war nicht einig das Syſtem des
Pythagoras ſelbſt, ſondern vielmehr das des Philo-
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ihm die Idee eingab das Weltſyſtem ſei anders
als man es bisher betrachtet hatte. – Die Pytha-
goräer nahmen einen Weltheerd als Centrum
an um demn ſiech die Sonne und die Planeten
drehten; – die Sonne betrachtete er wie einen
Spiegel, der das Licht, welches vom Weltheerde
auf die Erde fällt, reflecktirend.
Außer demAußerdem Beweguengen ſich neben der Erde
noch eine dunkle Gegenerde und dahindurch ei-
ne Eklipſe, indem ſich dieſe zwiſchen der Soñe
und Erde befinde, entſtehe Nacht. –
Anklänge des Pythagoriſchen Wiſsens finden
ſich auch bei Plato, der einiges in ſeinen Ti-
mäus davon ausſpricht. – Man muß bei ihm
zweierlei unterſcheiden: ſeine rationellen Be-
obachtungen ſind meiſt dunkel; durchgängig ſeine
einzelnen Beobachtungen höchſt ſcharfſinnig; und
beziehen ſich zugleich auf unſere heutige Naturkunde
und Geographie. – Er nahm einen überirdiſchen
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/27>, abgerufen am 20.04.2024.
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