bei Jupiter und ist dies nicht wahrscheinlich. Bei den innern Planeten hat man nichts von dieser Er- scheinung gesehen.
Die Schiefe der Ekliptik |: der Winkel den der Ae- quator mit der Bahn macht :| ist nach Herschel bei der Venus 72°, wogegen sie bei Merkur, Mars und Erde schwankt zwischen 20° und 22°. Bei den äußern ist der Unterschied größer; Uranus steht mit seiner Axe senkrecht auf der Bahn; dage- gen Jupiter nur eine Schiefe von 3° hat.
Erst sehr spät hat man die Umlaufszeit einiger Planeten gefunden. Von Jupiter, Venus und Mars schon zwischen 1665 und 1671; dagegen war Saturn erst durch Herschel 1789; von Merkur aber nicht mit derselben Gewißheit, durch Schröder 1800. Die Abplattung ist sehr verschieden. Bei Mars giebt sie Herschel sehr beträchtlich an: 1/15 trotz seiner langsamen Umlaufszeit. Es kann seine Richtigkeit haben, da die Abplattung von sehr vie- len Elementen abhängig ist, von dem ersten Stoß den der Planet erhalten hat, von der Art der Verhärtung und von der innern Dichtigkeit. - Die Abplattung der Erde ist 1/290; der Jupiter 1/15,
Sa-
bei ♃ und ♄ iſt dies nicht wahrſcheinlich. Bei den innern Planeten hat man nichts von dieſer Er- ſcheinung geſehen.
Die Schiefe der Ekliptik |: der Winkel den der Ae- quator mit der Bahn macht :| iſt nach Herſchel bei der Venus 72°, wogegen ſie bei Merkur, Mars und Erde ſchwankt zwiſchen 20° und 22°. Bei den äußern iſt der Unterſchied größer; Uranus ſteht mit ſeiner Axe ſenkrecht auf der Bahn; dage- gen Jupiter nur eine Schiefe von 3° hat.
Erſt ſehr ſpät hat man die Umlaufszeit einiger Planeten gefunden. Von Jupiter, Venus und Mars ſchon zwiſchen 1665 und 1671; dagegen war Saturn erſt durch Herſchel 1789; von Merkur aber nicht mit derſelben Gewißheit, durch Schröder 1800. Die Abplattung iſt ſehr verſchieden. Bei Mars giebt ſie Herſchel ſehr beträchtlich an: 1/15 trotz ſeiner langſamen Umlaufszeit. Es kann ſeine Richtigkeit haben, da die Abplattung von ſehr vie- len Elementen abhängig iſt, von dem erſten Stoß den der Planet erhalten hat, von der Art der Verhärtung und von der innern Dichtigkeit. – Die Abplattung der Erde iſt 1/290; der Jupiter 1/15,
Sa-
<TEI><text><body><divtype="session"n="18"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0151"n="143"/>
bei ♃ und ♄ iſt dies nicht wahrſcheinlich. Bei den<lb/>
innern Planeten hat man nichts von dieſer Er-<lb/>ſcheinung geſehen.</p></div><lb/><divn="4"><p>Die Schiefe der Ekliptik <metamark>|:</metamark> der Winkel den der Ae-<lb/>
quator mit der Bahn macht <metamark>:|</metamark> iſt nach <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herſchel</persName></hi><lb/>
bei der Venus 72°, wogegen ſie bei Merkur,<lb/>
Mars und Erde ſchwankt zwiſchen 20° und 22°. Bei<lb/>
den äußern iſt der Unterſchied größer; Uranus<lb/>ſteht mit ſeiner Axe ſenkrecht auf der Bahn; dage-<lb/>
gen Jupiter nur eine Schiefe von 3° hat.</p><lb/><p>Erſt ſehr ſpät hat man die Umlaufszeit einiger<lb/>
Planeten gefunden. Von Jupiter, Venus und Mars<lb/>ſchon zwiſchen 1665 und 1671; dagegen war Saturn<lb/>
erſt durch <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herſchel</persName></hi> 1789; von Merkur aber nicht<lb/>
mit derſelben Gewißheit, durch <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11876196X http://d-nb.info/gnd/11876196X">Schröder</persName></hi> 1800.<lb/>
Die Abplattung iſt ſehr verſchieden. Bei Mars<lb/>
giebt ſie <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herſchel</persName></hi>ſehr beträchtlich an: <hirendition="#sup">1</hi>/<hirendition="#sub">15</hi> trotz<lb/>ſeiner langſamen Umlaufszeit. Es kann ſeine<lb/>
Richtigkeit haben, da die Abplattung von ſehr vie-<lb/>
len Elementen abhängig iſt, von dem erſten Stoß<lb/>
den der Planet erhalten hat, von der Art der<lb/>
Verhärtung und von der innern Dichtigkeit. –<lb/>
Die Abplattung der Erde iſt <hirendition="#sup">1</hi>/<hirendition="#sub">290</hi>; der Jupiter <hirendition="#sup">1</hi>/<hirendition="#sub">15</hi>,<lb/><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#u">Sa-</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[143/0151]
bei ♃ und ♄ iſt dies nicht wahrſcheinlich. Bei den
innern Planeten hat man nichts von dieſer Er-
ſcheinung geſehen.
Die Schiefe der Ekliptik |: der Winkel den der Ae-
quator mit der Bahn macht :| iſt nach Herſchel
bei der Venus 72°, wogegen ſie bei Merkur,
Mars und Erde ſchwankt zwiſchen 20° und 22°. Bei
den äußern iſt der Unterſchied größer; Uranus
ſteht mit ſeiner Axe ſenkrecht auf der Bahn; dage-
gen Jupiter nur eine Schiefe von 3° hat.
Erſt ſehr ſpät hat man die Umlaufszeit einiger
Planeten gefunden. Von Jupiter, Venus und Mars
ſchon zwiſchen 1665 und 1671; dagegen war Saturn
erſt durch Herſchel 1789; von Merkur aber nicht
mit derſelben Gewißheit, durch Schröder 1800.
Die Abplattung iſt ſehr verſchieden. Bei Mars
giebt ſie Herſchel ſehr beträchtlich an: 1/15 trotz
ſeiner langſamen Umlaufszeit. Es kann ſeine
Richtigkeit haben, da die Abplattung von ſehr vie-
len Elementen abhängig iſt, von dem erſten Stoß
den der Planet erhalten hat, von der Art der
Verhärtung und von der innern Dichtigkeit. –
Die Abplattung der Erde iſt 1/290; der Jupiter 1/15,
Sa-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/151>, abgerufen am 06.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.