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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Studium der Schriften in denen die Beobachtungen gesammelt
sind.

Was ein einzelner Beobachter sehen kann, ist natürlich
gering in Vergleichung mit dem was während so vieler
Jahrhunderte beobachtet ist. Wenn es daher sehr wichtig ist
die Beobachtungen zu sammeln, so ist es doch auch nothwendig
sich mit irgend einem Theil der Naturwissenschaften zu be-
schäftigen, denn nur so vermag man das, was andere beob-
achtet haben verstehen lernen. Für diejenigen welche
viel Muße haben und Zeit genug darauf verwenden können
ist das Studium aller Reisebeschreibungen, aller einzelnen
Abhandlungen das wichtigste, denn nur aus dem Speciellen
kann das Generelle erkannt werden; wer weniger Muße
hat muß sich an den Sammlungen anderer halten.

Die älteste physikalische Geographie lieferte Mitte des
17ten saec: BareniusVarenius s. oben. Er verwechselt häufig das Spe-
cielle mit dem Generellen und hat den Stoff nicht genug
unterschieden.

Veraltet ist: Lulot Einleitung zur Erdbeschreibung aus
dem holländischen v. Kaestner 1755.

Neuer: Kants physikalische Geographie 2 Werke, fortge-
setzt von Ring und Vollmer. 6 Bände.

Besser: Langeerde 4 Bände voll Theorie.

Maltebrun geographie universelle 1812; eine geist-
reiche Behandlung der physikalischen Erdbeschreibung, hat
aber auch das Specielle mit dem Generellen verwechselt.
Seine Aufmerksamkeit auf das Organische ist sehr zu rühmen.

Studium der Schriften in denen die Beobachtungen gesam̃elt
sind.

Was ein einzelner Beobachter sehen kann, ist natürlich
gering in Vergleichung mit dem was während so vieler
Jahrhunderte beobachtet ist. Wenn es daher sehr wichtig ist
die Beobachtungen zu sammeln, so ist es doch auch nothwendig
sich mit irgend einem Theil der Naturwissenschaften zu be-
schäftigen, denn nur so vermag man das, was andere beob-
achtet haben verstehen lernen. Für diejenigen welche
viel Muße haben und Zeit genug darauf verwenden können
ist das Studium aller Reisebeschreibungen, aller einzelnen
Abhandlungen das wichtigste, denn nur aus dem Speciellen
kann das Generelle erkannt werden; wer weniger Muße
hat muß sich an den Sammlungen anderer halten.

Die älteste phÿsikalische Geographie lieferte Mitte des
17ten saec: BareniusVarenius s. oben. Er verwechselt häufig das Spe-
cielle mit dem Generellen und hat den Stoff nicht genug
unterschieden.

Veraltet ist: Lulot Einleitung zur Erdbeschreibung aus
dem holländischen v. Kaestner 1755.

Neuer: Kants phÿsikalische Geographie 2 Werke, fortge-
setzt von Ring und Vollmer. 6 Bände.

Besser: Langeerde 4 Bände voll Theorie.

Maltebrun geographie universelle 1812; eine geist-
reiche Behandlung der phÿsikalischen Erdbeschreibung, hat
aber auch das Specielle mit dem Generellen verwechselt.
Seine Aufmerksamkeit auf das Organische ist sehr zu rühmen.

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[[39]/0045] Studium der Schriften in denen die Beobachtungen gesam̃elt sind. Was ein einzelner Beobachter sehen kann, ist natürlich gering in Vergleichung mit dem was während so vieler Jahrhunderte beobachtet ist. Wenn es daher sehr wichtig ist die Beobachtungen zu sammeln, so ist es doch auch nothwendig sich mit irgend einem Theil der Naturwissenschaften zu be- schäftigen, denn nur so vermag man das, was andere beob- achtet haben verstehen lernen. Für diejenigen welche viel Muße haben und Zeit genug darauf verwenden können ist das Studium aller Reisebeschreibungen, aller einzelnen Abhandlungen das wichtigste, denn nur aus dem Speciellen kann das Generelle erkannt werden; wer weniger Muße hat muß sich an den Sammlungen anderer halten. Die älteste phÿsikalische Geographie lieferte Mitte des 17ten saec: Varenius s. oben. Er verwechselt häufig das Spe- cielle mit dem Generellen und hat den Stoff nicht genug unterschieden. Veraltet ist: Lulot Einleitung zur Erdbeschreibung aus dem holländischen v. Kaestner 1755. Neuer: Kants phÿsikalische Geographie 2 Werke, fortge- setzt von Ring und Vollmer. 6 Bände. Besser: Langeerde 4 Bände voll Theorie. Maltebrun geographie universelle 1812; eine geist- reiche Behandlung der phÿsikalischen Erdbeschreibung, hat aber auch das Specielle mit dem Generellen verwechselt. Seine Aufmerksamkeit auf das Organische ist sehr zu rühmen.

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Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [39]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/45>, abgerufen am 24.11.2024.