[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]erschienen sind. Auf dem Pic v. Teneriffa giebt es gar 2 Krater. 1., Das Erdbeben vor der Eruption. Die Eruptionen2., Der Lavaausbruch aus einer Seitenöffnung dem Lavaströme folgen. Deann 3., Aschenauswürfe mit großer Spannung der Electricität, Blitze, Regen, so daß man häufig gemeint hat der Vulkan speie Wasser. Dann brechen 4., die Movetten aus oder kohlensaures Gas. dieser Auswürfe beim Vesuv sind sehr beträchtlich gewesen. Der Vesuv hat aber auch lange Perioden der Ruhe gehabt, so ein- mal 300 Jahre in denen er vielleicht höchstens einmal (1500) gespieen hat; deshalb sah man die ältesten Bäume im Krater selbst. Seit 1675 ist er aber wieder häufig wirksam gewesen. erschienen sind. Auf dem Pic v. Teneriffa giebt es gar 2 Krater. 1., Das Erdbeben vor der Eruption. Die Eruptionen2., Der Lavaausbruch aus einer Seitenöffnung dem Lavaströme folgen. Deann 3., Aschenauswürfe mit großer Spannung der Electricität, Blitze, Regen, so daß man häufig gemeint hat der Vulkan speie Wasser. Dann brechen 4., die Movetten aus oder kohlensaures Gas. dieser Auswürfe beim Vesuv sind sehr beträchtlich gewesen. Der Vesuv hat aber auch lange Perioden der Ruhe gehabt, so ein- mal 300 Jahre in denen er vielleicht höchstens einmal (1500) gespieen hat; deshalb sah man die ältesten Bäume im Krater selbst. Seit 1675 ist er aber wieder häufig wirksam gewesen. <TEI> <text> <body> <div type="session" n="35"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0181" n="[175]"/> erschienen sind. Auf dem <hi rendition="#aq">Pic v. Teneriffa</hi> giebt es gar 2 Krater.<lb/> Man hat lange geglaubt, daß der Krater in seinen Wänden sehr<lb/> unbestimmt<choice><sic>;<add place="superlinear"><metamark/>seÿ</add></sic><corr resp="#BF"><add place="superlinear"><metamark/>seÿ</add>;</corr></choice> allein neuerdings hat man gefunden, daß er im<lb/> Gegentheil von großer Beständigkeit sei. Der Vesuv z. B. ist<lb/> seit 50 Jahren fast gar nicht verändert worden. Die Tiefe des<lb/> Kraters ist, nach <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">v. Buch</persName>s</hi> Berechnungen das Maaß der wahr-<lb/> scheinlichen Entfernung großer Lavaausbrüche. Nach dem Aus-<lb/> bruch hat nemlich <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">v. Buch</persName></hi> gefunden, daß er viel tiefer geworden,<lb/> so daß man sogar den Boden des Kraters sehen konnte. Die<lb/> Dicke der Kraterränder ist sehr beträchtlich. Er sieht gewöhnlich<lb/> wenn er nicht mit Schnee bedeckt ist schwarz und dunkel aus.<lb/> So sah <choice><sic>in</sic><corr resp="#BF">ich</corr></choice><note resp="#BF" type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: ich.</note> den <hi rendition="#aq">Kotopaxi</hi> in einer Nacht seines Schnees beraubt;<lb/> ein schrecklicher Anblick für die Bewohner da dann ein Ausbruch<lb/> herannaht. Was die Eruptionsgesetze anlangt so führen wir sie<lb/> in der Kürze auf:<lb/><list><item>1., Das Erdbeben vor der Eruption.</item><lb/><item>2., Der Lavaausbruch aus einer Seitenöffnung dem Lavaströme<lb/> folgen. D<subst><del rendition="#ow">e</del><add place="across">a</add></subst>nn</item><lb/><item>3., Aschenauswürfe mit großer Spannung der Electricität,<lb/> Blitze, Regen, so daß man häufig gemeint hat der Vulkan<lb/> speie Wasser. Dann brechen</item><lb/><item>4., die Movetten aus oder kohlensaures Gas.</item></list> Die Eruptionen<lb/> dieser Auswürfe beim Vesuv sind sehr beträchtlich gewesen.<lb/> Der Vesuv hat aber auch lange Perioden der Ruhe gehabt, so ein-<lb/> mal 300 Jahre in denen er vielleicht höchstens einmal (1500)<lb/> gespieen hat; deshalb sah man die ältesten Bäume im Krater<lb/> selbst. Seit 1675 ist er aber wieder häufig wirksam gewesen.<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[175]/0181]
erschienen sind. Auf dem Pic v. Teneriffa giebt es gar 2 Krater.
Man hat lange geglaubt, daß der Krater in seinen Wänden sehr
unbestimmt seÿ; allein neuerdings hat man gefunden, daß er im
Gegentheil von großer Beständigkeit sei. Der Vesuv z. B. ist
seit 50 Jahren fast gar nicht verändert worden. Die Tiefe des
Kraters ist, nach v. Buchs Berechnungen das Maaß der wahr-
scheinlichen Entfernung großer Lavaausbrüche. Nach dem Aus-
bruch hat nemlich v. Buch gefunden, daß er viel tiefer geworden,
so daß man sogar den Boden des Kraters sehen konnte. Die
Dicke der Kraterränder ist sehr beträchtlich. Er sieht gewöhnlich
wenn er nicht mit Schnee bedeckt ist schwarz und dunkel aus.
So sah ich den Kotopaxi in einer Nacht seines Schnees beraubt;
ein schrecklicher Anblick für die Bewohner da dann ein Ausbruch
herannaht. Was die Eruptionsgesetze anlangt so führen wir sie
in der Kürze auf:
1., Das Erdbeben vor der Eruption.
2., Der Lavaausbruch aus einer Seitenöffnung dem Lavaströme
folgen. Dann
3., Aschenauswürfe mit großer Spannung der Electricität,
Blitze, Regen, so daß man häufig gemeint hat der Vulkan
speie Wasser. Dann brechen
4., die Movetten aus oder kohlensaures Gas.
Die Eruptionen
dieser Auswürfe beim Vesuv sind sehr beträchtlich gewesen.
Der Vesuv hat aber auch lange Perioden der Ruhe gehabt, so ein-
mal 300 Jahre in denen er vielleicht höchstens einmal (1500)
gespieen hat; deshalb sah man die ältesten Bäume im Krater
selbst. Seit 1675 ist er aber wieder häufig wirksam gewesen.
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
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