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[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

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see-Inseln, wo es wahrscheinlich ist, daß die Neger den Urstamm des Landes
ausmachen, und die Malayen sich nur wie Küstenpflanzen am Littorale an-
gesiedelt haben.

Noch muß ich hierbei der Frage erwähnen, die man aufgeworfen: ob sich
denn unter den ursprünglichen Bewohnern von Amerika gar keine schwarzen
Menschen gefunden? - Columbus berichtet, und noch ausführlicher sein Sohn
Fernandus, daß auf St. Domingo, dem jetzt von importirten Negern be-
wohnten und beherschten Haity, von Südwesten her ein schwarzer Menschen-
stamm eingewandert sey, der eine Art Gold-Metall, (Guanin nennt es
Columbus, eine Mischung von Gold, Silber, Kupfer, also ein schlechtes Gold) mit
sich geführt habe. - Balboa, der Entdecker der Landenge von Darien, führt
einen Stamm schwarzer Menschen dieser Gegend benachbart an, die er als
Negros de Guinea beschreibt. - Man hat die wunderliche Hypothese aufge-
stellt, daß diese Neger aus Sudan gekommen, und durch Seeräubereien nach
Amerika verschlagen worden wären, obgleich die Bewohner von Sudan so we-
nig Schiffahrt als Seeräuberei jemals getrieben haben.

Der 4te Stamm der Malayen bewohnt hauptsächlich den indischen Archipel,
die Küste von Malacca, und die östlichen Südseeinseln. Eine schöne Race, von
sehr verschiedener Farbe. Auffallend ist, daß die Bewohner von Neusee-
land, in der südlich temperirten Zone, etwa wie das mittlere Italien gele-
gen, dunkler gefärbt sind, und daß auf den freundschaftlichen, Gesellschafts-
und Marquesas-Inseln, der Tropenhitze so viel näher, sich ein Stamm von lich-
terer Hautfarbe findet.

see-Inseln, wo es wahrscheinlich ist, daß die Neger den Urstamm des Landes
ausmachen, und die Malayen sich nur wie Küstenpflanzen am Littorale an-
gesiedelt haben.

Noch muß ich hierbei der Frage erwähnen, die man aufgeworfen: ob sich
denn unter den ursprünglichen Bewohnern von Amerika gar keine schwarzen
Menschen gefunden? – Columbus berichtet, und noch ausführlicher sein Sohn
Fernandus, daß auf St. Domingo, dem jetzt von importirten Negern be-
wohnten und beherschten Haity, von Südwesten her ein schwarzer Menschen-
stamm eingewandert sey, der eine Art Gold-Metall, (Guanin nennt es
Columbus, eine Mischung von Gold, Silber, Kupfer, also ein schlechtes Gold) mit
sich geführt habe. – Balboa, der Entdecker der Landenge von Darien, führt
einen Stamm schwarzer Menschen dieser Gegend benachbart an, die er als
Negros de Guinea beschreibt. – Man hat die wunderliche Hypothese aufge-
stellt, daß diese Neger aus Sudan gekommen, und durch Seeräubereien nach
Amerika verschlagen worden wären, obgleich die Bewohner von Sudan so we-
nig Schiffahrt als Seeräuberei jemals getrieben haben.

Der 4te Stamm der Malayen bewohnt hauptsächlich den indischen Archipel,
die Küste von Malacca, und die östlichen Südseeinseln. Eine schöne Race, von
sehr verschiedener Farbe. Auffallend ist, daß die Bewohner von Neusee-
land, in der südlich temperirten Zone, etwa wie das mittlere Italien gele-
gen, dunkler gefärbt sind, und daß auf den freundschaftlichen, Gesellschafts-
und Marquesas-Inseln, der Tropenhitze so viel näher, sich ein Stamm von lich-
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[47v/0098] see Inseln, wo es wahrscheinlich ist, daß die Neger den Urstamm des Landes ausmachen, und die Malayen sich nur wie Küstenpflanzen am Littorale an- gesiedelt haben. Noch muß ich hierbei der Frage erwähnen, die man aufgeworfen: ob sich denn unter den ursprünglichen Bewohnern von Amerika gar keine schwarzen Menschen gefunden? – Columbus berichtet, und noch ausführlicher sein Sohn Fernandus, daß auf St. Domingo, dem jetzt von importirten Negern be- wohnten und beherschten Haity, von Südwesten her ein schwarzer Menschen- stamm eingewandert sey, der eine Art GoldMetall, (Guanin nennt es Columbus, eine Mischung von Gold, Silber, Kupfer, also ein schlechtes Gold) mit sich geführt habe. – Balboa, der Entdecker der Landenge von Darien, führt einen Stamm schwarzer Menschen dieser Gegend benachbart an, die er als Negros de Guinea beschreibt. – Man hat die wunderliche Hypothese aufge- stellt, daß diese Neger aus Sudan gekommen, und durch Seeräubereien nach Amerika verschlagen worden wären, obgleich die Bewohner von Sudan so we- nig Schiffahrt als Seeräuberei jemals getrieben haben. Der 4te Stamm der Malayen bewohnt hauptsächlich den indischen Archipel, die Küste von Malacca, und die östlichen Südseeinseln. Eine schöne Race, von sehr verschiedener Farbe. Auffallend ist, daß die Bewohner von Neusee- land, in der südlich temperirten Zone, etwa wie das mittlere Italien gele- gen, dunkler gefärbt sind, und daß auf den freundschaftlichen, Gesellschafts und Marquesas Inseln, der Tropenhitze so viel näher, sich ein Stamm von lich- terer Hautfarbe findet.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Hamel, Jürgen u. Klaus Harro Tiemann (Hg.) (1993): Alexander von Humboldt: Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie. Frankfurt a. M.: Insel. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: [Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 47v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/98>, abgerufen am 23.11.2024.