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Marburger Zeitung. Nr. 5, Marburg, 11.01.1910.

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Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910

[Spaltenumbruch] Pausen, sowie der Herren Brecher, Goebel, Perre-
noud und Rieger, der auch die Spielleitung inne
hat. Die Einführung der Parisiana-Abende hat
sich bei den bisherigen Auffühungen so bewährt,
daß für Donnerstag abermals ein solcher Abend
angesetzt ist, wobei drei neue Einakter zur Dar-
stellung gelangen. Es sind dies "Die Dirne", "Der
Glockenzug" und "Das starke Stück". Alle diese
kleinen amüsanten Werke haben sich in "Venedig in
Wien" während der Sommerspielzeit auf dem Spiel-
plane mit bestem Erfolge erhalten. Beschäftigt sind
in diesen Einaktern die Damen Blanche, Hellborn,
Holm, Jalda und die Herren Brecher, Goebel,
Rieger und Perrenoud. Für Samstag ist der Ehren-
abend für Frl. Mizzi Hellborn angesetzt. Mit diesem
Benefize ist gleichzeitig die Uraufführung der Tragi-
komödie "Der Arzt" verbunden, dessen Autor in
Marburg eine wohlbekannte Persönlichkeit ist, näm-
lich Hermann Frisch, der Sohn des k. k. Schulrates
Herrn Direktor Franz Frisch.

Verein "Frauenhilfe."

Die volkstüm-
lichen Vorträge des Vereines "Frauenhilfe",
welche jeden Freitag um 5 Uhr in einem Schul-
zimmer des k. k. Staatsgymnasiums stattfinden,
sind allgemein und zugänglich. Freitag den
14. und 21. Jänner wird Herr Direktor Glowacki
über den "Ursprung unserer heimischen Pflanzen-
welt" sprechen.

Vom Kinematographen.

Die hübschen
Vorführungen dieser Woche finden viel Beifall.
Die landschaftlichen Bilder aus der Schweiz und
aus Norwegen zeigen uns herrliche Gegenden. Von
den Dramen bringt eines ein Stück aus dem Groß-
stadtleben; das zweite ist ein ßenenreiches franzö-
sisches Schauspiel aus der Zeit des Kardinals
Richelieu. Besonders kommen aber Lachlustige dies-
mal auf ihre Rechnung, denn nicht weniger als
fünf außerordentlich heitere Nummern bringt das
Programm. Die Vorstellungen beginnen um 8 Uhr;
am Mittwoch ist Kinder- und Schülervorstellung.

Wohltätigkeitsfest

zu Gunsten des
Hebammen-Unterstützungs- und Altersversorgungs-
vereines. Man schreibt uns: Wir konstatieren mit
Vergnügen, daß das Interesse für dieses Fest ein
außerordentlich großes ist und eine große Anzahl
Karten schon jetzt verkauft sind. Das Wiener-Fest
zu dem gleichen Zweck findet am 14. Jänner in
den Sofiensälen unter dem Protektorate der
Prinzessin Hohenlohe statt und wirken unter
anderen Künstlern Alex. Girardi, Mitglieder des
Hofopern- und Burgtheaters, Quartett Baehrich,
der Gesangverein Wiener Sängerbund und viele
andern mit.

Postkränzchen.

Das angekündigte Kränzchen
des Pensionsunterstützungsvereines der k. k. Post-
bediensteten und deren Witwen und Waisen unter
dem Protektorate des Oberpostverwalters Herrn
Theodor Nendl findet nicht am 5., sondern am
1. Februar in den unteren Kasinolokalitäten statt.
Mit der Aussendung von Einladungen wird dem-
nächst begonnen werden.

Pauorama International.

Diese Woche
besichtigen wir das herrliche Italien, die bekannt
schönen Städte Mailand, Pavia und Turin. Die
hochinteressanten schönen Monumente, die pracht-
vollen Plätze dieser drei Perlen Italiens fesseln das
Auge des Beschauers. Italien wird nicht umsonst
das Land der schönen Künste genannt, denn überall,
in den Kirchen, auf den Straßen und Friedhöfen,
in den Klöstern und Schlössern finden wir die herr-
lichste Kunst und Pracht in allen Ausstattungen;
eines der großartigsten dieser Bilder ist der Mailänder
Dom, dessen Pracht und Herrlichkeit wir naturwahr
bewundern können. Die königlichen Schlösser bieten
dem Auge viel Schönes.

Versammlungen des Abg. Malik.

Abg. Malik wird am 13. Jänner in Kapfenberg,
am 14. d. in Ehrenhausen (hier über den Ausgleich
mit Ungarn), am 15. d. in Leutschach und am 16.
in Arnfels in Versammlungen sprechen. In Ehren-
hausen dürfte zugleich auch Landtagsabg. Feßler,
in Leutfchach und Arnfels die Landtagsabg. Neger
und Feßler sprechen.

Steirerabend.

Wie im Vorjahre veran-
staltet auch heuer wieder die Ortsgruppe Marburg
des Touristenvereines "Die Naturfreunde" einen
großen Steirerabend, der am Samstag
den 15. Jänner in sämtlichen Lokalitäten des
Kreuzhofes stattfinden wird. Der Verein ist eifrigst
bestrebt, die geehrten Besucher in jeder Weise zu-
friedenzustellen und hat er auch für allerlei Be-
lustigungen gesorgt. Von diesen seien erwähnt:
[Spaltenumbruch] Rodelbahn, Almhütte mit Almbläsern, Heirats- und
Bauernstube, Preisjodeln usw. Die Musik wird die
beliebte, preisgekrönte Südbahnwerkstätten-Kapelle
besorgen. Da vom Reingewinn ein Teil unserer
wackeren Rettungs-Abteilung zufällt, ist auch ein
zahlreicher Besuch zu erwarten. Für gute Speisen
und Getränke werden Herr und Frau Musger in
bekannt vorzüglicher Weise Sorge tragen. Auch
diene den Besuchern zur Kenntnis, daß auch heuer
wieder die Preise der Speisen und Getränke mit
dem Restaurateur vereinbart wurden, die am Tage
der Veranstaltung auf den aufliegenden Speisekarten
ersichtlich sein werden. Wer sich also gut unter-
halten will, gehe bestimmt am Samstag zum
Steirerabend, der gewiß vielen noch vom Vorjahre
in angenehmster Erinnerung stehen wird.

Eislauf.

Morgen Mittwoch den 12. Jänner
findet am Stadtteiche das erste Eislaufen statt.
Saisonkarten für Mitglieder des Stadtverschönerungs-
vereines sind zu ermäßigten Preisen beim Kassier
des Vereines Herrn Kokoschinegg erhältlich.

Einhebung der Telephongebühren.

Die im Berelche der Post- und Telegraphendirektion
für Steiermark und Kärnten bisher üblich gewesene
unmittelbare Einzahlung der Telephonabonnements-
und Nebengebühren durch die Abonnenten wurde
mit Beginn dieses Monates außer Kraft gesetzt und
an deren Stelle die obligatorische Einhebung der
Gebühren durch Postbestellorgane eingeführt. Von
einer eigenen Zentralstelle, der Telephonrechnungs-
abteilung in Graz (Hauptpostgebäude), werden nun
für die Telephonabonnenten des Direktionsbezirkes
termingemäß oder fallweise Rechnungen ausgestellt,
worin die jeweils fälligen, für Telephonabonnenten-
stationen und deren Nebeneinrichtungen vorgeschrie-
benen Gebüren einzeln dargestellt werden. Allfällige
Rechnungsfehler befreien jedoch nicht von der Zah-
lungsverbindlichkeit; es wird vielmehr in solchen
Fällen unter Vorlage der bezahlten Rechnung um
die Richtigstellung derselben bei der Post- und Tele-
graphendirektion anzusuchen sein. Auf die den Abon-
nenten kreditierten interurbanen Sprechgebühren findet
dieses Verfahren keine Anwendung. Die Begleichung
der Rechnungen kann entweder durch Ausfolgung
des entfallenden Betrages oder aber -- und hierauf
werden die Teilnehmer des Postsparkassen-Scheckver-
kehres (Scheckkontobesitzer) insbesondere aufmerksam
gemacht -- durch Übergabe eines auf den einge-
forderten Betrag vorschriftsmäßig ausgestellten, an
die k. k. Postdirektionskasse in Graz (Telephonge-
bühren) lautenden (Namens-)Scheck an das Bestell-
organ erfolgen. Als Bestätigung über den Erhalt
des Betrages hat das Bestellorgan die saldierte
Rechnung zu übergeben. Bemerkt wird, daß die An-
nahme von Teilzahlungen unstatthaft ist. Nicht so-
gleich beglichene Rechnungen werden durch sieben
Tage bei dem zuständigen Abgabepostamte hinter-
legt und können dort von 8 Uhr vormittags bis
12 Uhr mittags beglichen werden. Eine neuerliche
Vorweisung der Rechnung in der Wohnung des
Abonnenten erfolgt nur über dessen ausdrücklichen
Wunsch gegen Entrichtung einer Mahngebühr von
25 Hellern. Eine Ausnahme hievon findet nur dann
statt, wenn die Rechnung beim ersten Bestellver-
suche dem Zahlungspflichtigen nicht präsentiert
werden konnte. Werden die fälligen Gebühren nach
Ablauf der Lagerfrist von sieben Tagen nicht be-
zahlt, so wird die bezügliche Telephonabonnenten-
station gesperrt und die zwangsweise Hereinbringung
des Betrages veranlaßt. Mit der Aussendung der
Rechnungen für dieses Halbjahr dürfte Mitte Jänner
begonnen werden. Die Abonnenten werden im eigenen
Interesse und nicht minder im Interesse der unge-
hinderten Fortsetzung der Bestellgänge dringend ein-
geladen, den zur Deckung der fälligen Gebühren er-
forderlichen Betrag, eventuell den entsprechend aus-
gefertigten, an die Postdirektionskasse in Graz
(Telephongebühren) lautenden Postsparkassenscheck
zeitgerecht bereitzuhalten,

Schulvereiusfest in St. Leonhard.

Aus St. Leonhard W. B. schreibt man uns: Am
5. Februar wird in den Räumen des deutschen
Vereinshauses ein Schulvereinsfest der Ortsgruppe
St. Leonhard W. B. abgehalten werden. Es wird
vonseite der Leitung alles aufgeboten, um den
Aufenthalt in den festlich geschmückten Räumen so
angenehm als möglich zu machen. Alle Anschriften,
sich auf das Fest beziehend, mögen an den Orga-
nisator der Herren- und Damenturnriege, der Herren-
und Damengesangriege Herrn Hermann Hallecker
gerichtet werden, der auch das Amt des Obmannes
des Festausschusses übernommen hat. Es ergeht
hiemit an die deutsche Bevölkerung die Bitte, das
[Spaltenumbruch] Fest zu besuchen oder in anderer Weise ihr Schärf-
lein beizutragen, umsomehr, da der Reinertag unserem
Bollwerk gegen die slawische Hochflut, der Deut-
schen Schule in St. Leonhard zugeführt wird.

Philharmonischer Verein.

Für die Auf-
führung des großen weltlichen Oratoriums von
Robert Schumann, "Das Paradies und die Peri",
das beim vierten Konzerte im Monate März zur
Aufführung kommt, gibt sich erfreulicherweise schon
jetzt das lebhafteste Interesse kund; so waren bei
der ersten Chorprobe allein schon 115 Damen an-
wesend. Die nächste Chorprobe für Damen findet
am Donnerstag den 13. Jänner um 8 Uhr abends
im Burgsaale statt. Gleichzeitig ergeht an alle sanges-
kundigen Herren die höfliche Einladung, an den
Proben und an der Aufführung dieses schönen
Werkes zahlreich teilzunehmen. Die erste Probe für
Herren wird Mittwoch den 12. Jänner abends
8 Uhr im Burgsaale abgehalten. Wegen Kürze der
Zeit des Studiums ist ein pünktlicher und regel-
mäßiger Besuch der Proben dringend geboten.

Der Verein Volkswohl

hielt letzten
Samstag abends im Hotel Mohr seine Hauptver-
sammlung ab. Herr Leopold Kralik berichtet über
die bekannten seinerzeitigen Bestrebungen nach Er-
richtung des Teichbades, die leider gescheitert sind.
Die Errichtung eines Bades sei aber für Marburg
nach wie vor eine dringende Notwendigkeit, schon
mit Rücksicht auf die Kinder, die noch weniger als
die Erwachsenen die Drau benützen können. Redner
gedachte dankend und mit warmen Worten der
selbstlosen und mühevollen Tätigkeit, welche Herr
Dr. Flick im Interesse des Teichbades entfaltet hat
und verwies schließlich auf die durchgeführte
Änderung der Satzungen, die in der "Marburger
Zeitung" kürzlich bereits besprochen wurde. Der
Verein Volkswohl wolle und solle nicht als ein
Sportverein gelten; er bezwecke lediglich, die körper-
liche Gesundheit seiner Mitglieder zu fördern und
durch Errichtung einschlägiger Einrichtungen dem
Gemeinwohle, der ganzen Stadt förderlich zu sein.
Die Wahlen hatten nachstehendes Ergebnis: Doktor
Heinrich Lorber, Max Halfter, Dr. Josef Jörg,
Karl Pirchan, Gustav Scherbaum d. J., Doktor
Albert Leonhard, Franz Havlicek, Paul Heritschko,
Leopold Kralik und Sparkassebeamter Friedrich
Staudinger. Nun folgte eine lange und anregende
Wechselrede über die Badfrage. An der Wechselrede
beteiligten sich die Herren Stadtrat Julius
Pfrimer, der verschiedene Aufklärungen vom
Standpunkte der Gemeindeverwaltung aus gab,
Halfter, der zu einer raschen Tätigkeit des Aus-
schusses mahnte und auf die Badeeinrichtungen im
Deutschen Reiche verwies, Gemeinderat Havlicek,
welcher ebenfalls die Aufgaben der Gemeinde und
ihr Verhalten zur Teichbadfrage erörterte. Gemeinde-
rat K[r]al, Leopold Kralik, Karl Pirchan, Norbert
Jahn, jur Axmann etc. Sämtliche Redner drückten
den Wunsch aus, daß den gemeinnützigen Be-
strebungen des Vereines Volkswohl die besten
Erfolge beschieden sein mögen.

Von einer Marienstatue niederge-
schlagen.

Gestern nachmittags verunglückte bei der
Demolterung des Gruberschen Hauses in der Drau-
gasse der beim Baumeister Nassimbeni beschäftigte
Maurerpolier Franz Krempel, indem er von einem
drei Meter hohen Gerüste herunterfiel, wobei er sich
eine schwere Verletzung am linken Knie zuzog. Es
war eine Marienstatue abzutragen, von welcher der
Verletzte gestreift und vom Gerüste geschleudert
wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes durch
den Kommunalarzt Herrn Urbaczek wurde Krempel
mittels Rettungswagen in seine Wohnung in der
Waldgasse überführt.

Für Nervöse und Schwache,

besonders
solche Personen, die sich infolge überstandener Krank-
heit elend, müde und schlaff fühlen, dürften die
großen Erfolge, die durch das seit vielen Jahren
rühmlich bekannte Sanatogen erzielt worden sind,
von großem Interesse sein. Das Sanatogen wird,
wie dies aus Äußerungen und Zuschriften von nam-
haften ärztlichen Autoritäten hevorgeht, überall dort
unschätzbare Dienste leisten, wo eine Kräftigung des
Organismus notwendig ist, insbesondere dort, wo
auch das Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen
ist. Aber auch bei allen denjenigen, die noch mitten
im Kampf um den Erfolg im Leben, sei es auf
wirtschaftlichem oder wissenschaftlichem Gebiet, stehen,
wird der Gebrauch von Sanatogen die glücklichsten
Erfolge zeitigen, da der Organismus durch das
Präparat vorbeugend gestärkt und seine Wider-
standsfähigkeit außerordentlich gesteigert wird. Wir
verweisen ausdrücklich auf den der heutigen Nummer

Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910

[Spaltenumbruch] Pauſen, ſowie der Herren Brecher, Goebel, Perre-
noud und Rieger, der auch die Spielleitung inne
hat. Die Einführung der Pariſiana-Abende hat
ſich bei den bisherigen Auffühungen ſo bewährt,
daß für Donnerstag abermals ein ſolcher Abend
angeſetzt iſt, wobei drei neue Einakter zur Dar-
ſtellung gelangen. Es ſind dies „Die Dirne“, „Der
Glockenzug“ und „Das ſtarke Stück“. Alle dieſe
kleinen amüſanten Werke haben ſich in „Venedig in
Wien“ während der Sommerſpielzeit auf dem Spiel-
plane mit beſtem Erfolge erhalten. Beſchäftigt ſind
in dieſen Einaktern die Damen Blanche, Hellborn,
Holm, Jalda und die Herren Brecher, Goebel,
Rieger und Perrenoud. Für Samstag iſt der Ehren-
abend für Frl. Mizzi Hellborn angeſetzt. Mit dieſem
Benefize iſt gleichzeitig die Uraufführung der Tragi-
komödie „Der Arzt“ verbunden, deſſen Autor in
Marburg eine wohlbekannte Perſönlichkeit iſt, näm-
lich Hermann Friſch, der Sohn des k. k. Schulrates
Herrn Direktor Franz Friſch.

Verein „Frauenhilfe.“

Die volkstüm-
lichen Vorträge des Vereines „Frauenhilfe“,
welche jeden Freitag um 5 Uhr in einem Schul-
zimmer des k. k. Staatsgymnaſiums ſtattfinden,
ſind allgemein und zugänglich. Freitag den
14. und 21. Jänner wird Herr Direktor Glowacki
über den „Urſprung unſerer heimiſchen Pflanzen-
welt“ ſprechen.

Vom Kinematographen.

Die hübſchen
Vorführungen dieſer Woche finden viel Beifall.
Die landſchaftlichen Bilder aus der Schweiz und
aus Norwegen zeigen uns herrliche Gegenden. Von
den Dramen bringt eines ein Stück aus dem Groß-
ſtadtleben; das zweite iſt ein ſzenenreiches franzö-
ſiſches Schauſpiel aus der Zeit des Kardinals
Richelieu. Beſonders kommen aber Lachluſtige dies-
mal auf ihre Rechnung, denn nicht weniger als
fünf außerordentlich heitere Nummern bringt das
Programm. Die Vorſtellungen beginnen um 8 Uhr;
am Mittwoch iſt Kinder- und Schülervorſtellung.

Wohltätigkeitsfeſt

zu Gunſten des
Hebammen-Unterſtützungs- und Altersverſorgungs-
vereines. Man ſchreibt uns: Wir konſtatieren mit
Vergnügen, daß das Intereſſe für dieſes Feſt ein
außerordentlich großes iſt und eine große Anzahl
Karten ſchon jetzt verkauft ſind. Das Wiener-Feſt
zu dem gleichen Zweck findet am 14. Jänner in
den Sofienſälen unter dem Protektorate der
Prinzeſſin Hohenlohe ſtatt und wirken unter
anderen Künſtlern Alex. Girardi, Mitglieder des
Hofopern- und Burgtheaters, Quartett Baehrich,
der Geſangverein Wiener Sängerbund und viele
andern mit.

Poſtkränzchen.

Das angekündigte Kränzchen
des Penſionsunterſtützungsvereines der k. k. Poſt-
bedienſteten und deren Witwen und Waiſen unter
dem Protektorate des Oberpoſtverwalters Herrn
Theodor Nendl findet nicht am 5., ſondern am
1. Februar in den unteren Kaſinolokalitäten ſtatt.
Mit der Ausſendung von Einladungen wird dem-
nächſt begonnen werden.

Pauorama International.

Dieſe Woche
beſichtigen wir das herrliche Italien, die bekannt
ſchönen Städte Mailand, Pavia und Turin. Die
hochintereſſanten ſchönen Monumente, die pracht-
vollen Plätze dieſer drei Perlen Italiens feſſeln das
Auge des Beſchauers. Italien wird nicht umſonſt
das Land der ſchönen Künſte genannt, denn überall,
in den Kirchen, auf den Straßen und Friedhöfen,
in den Klöſtern und Schlöſſern finden wir die herr-
lichſte Kunſt und Pracht in allen Ausſtattungen;
eines der großartigſten dieſer Bilder iſt der Mailänder
Dom, deſſen Pracht und Herrlichkeit wir naturwahr
bewundern können. Die königlichen Schlöſſer bieten
dem Auge viel Schönes.

Verſammlungen des Abg. Malik.

Abg. Malik wird am 13. Jänner in Kapfenberg,
am 14. d. in Ehrenhauſen (hier über den Ausgleich
mit Ungarn), am 15. d. in Leutſchach und am 16.
in Arnfels in Verſammlungen ſprechen. In Ehren-
hauſen dürfte zugleich auch Landtagsabg. Feßler,
in Leutfchach und Arnfels die Landtagsabg. Neger
und Feßler ſprechen.

Steirerabend.

Wie im Vorjahre veran-
ſtaltet auch heuer wieder die Ortsgruppe Marburg
des Touriſtenvereines „Die Naturfreunde“ einen
großen Steirerabend, der am Samstag
den 15. Jänner in ſämtlichen Lokalitäten des
Kreuzhofes ſtattfinden wird. Der Verein iſt eifrigſt
beſtrebt, die geehrten Beſucher in jeder Weiſe zu-
friedenzuſtellen und hat er auch für allerlei Be-
luſtigungen geſorgt. Von dieſen ſeien erwähnt:
[Spaltenumbruch] Rodelbahn, Almhütte mit Almbläſern, Heirats- und
Bauernſtube, Preisjodeln uſw. Die Muſik wird die
beliebte, preisgekrönte Südbahnwerkſtätten-Kapelle
beſorgen. Da vom Reingewinn ein Teil unſerer
wackeren Rettungs-Abteilung zufällt, iſt auch ein
zahlreicher Beſuch zu erwarten. Für gute Speiſen
und Getränke werden Herr und Frau Musger in
bekannt vorzüglicher Weiſe Sorge tragen. Auch
diene den Beſuchern zur Kenntnis, daß auch heuer
wieder die Preiſe der Speiſen und Getränke mit
dem Reſtaurateur vereinbart wurden, die am Tage
der Veranſtaltung auf den aufliegenden Speiſekarten
erſichtlich ſein werden. Wer ſich alſo gut unter-
halten will, gehe beſtimmt am Samstag zum
Steirerabend, der gewiß vielen noch vom Vorjahre
in angenehmſter Erinnerung ſtehen wird.

Eislauf.

Morgen Mittwoch den 12. Jänner
findet am Stadtteiche das erſte Eislaufen ſtatt.
Saiſonkarten für Mitglieder des Stadtverſchönerungs-
vereines ſind zu ermäßigten Preiſen beim Kaſſier
des Vereines Herrn Kokoſchinegg erhältlich.

Einhebung der Telephongebühren.

Die im Berelche der Poſt- und Telegraphendirektion
für Steiermark und Kärnten bisher üblich geweſene
unmittelbare Einzahlung der Telephonabonnements-
und Nebengebühren durch die Abonnenten wurde
mit Beginn dieſes Monates außer Kraft geſetzt und
an deren Stelle die obligatoriſche Einhebung der
Gebühren durch Poſtbeſtellorgane eingeführt. Von
einer eigenen Zentralſtelle, der Telephonrechnungs-
abteilung in Graz (Hauptpoſtgebäude), werden nun
für die Telephonabonnenten des Direktionsbezirkes
termingemäß oder fallweiſe Rechnungen ausgeſtellt,
worin die jeweils fälligen, für Telephonabonnenten-
ſtationen und deren Nebeneinrichtungen vorgeſchrie-
benen Gebüren einzeln dargeſtellt werden. Allfällige
Rechnungsfehler befreien jedoch nicht von der Zah-
lungsverbindlichkeit; es wird vielmehr in ſolchen
Fällen unter Vorlage der bezahlten Rechnung um
die Richtigſtellung derſelben bei der Poſt- und Tele-
graphendirektion anzuſuchen ſein. Auf die den Abon-
nenten kreditierten interurbanen Sprechgebühren findet
dieſes Verfahren keine Anwendung. Die Begleichung
der Rechnungen kann entweder durch Ausfolgung
des entfallenden Betrages oder aber — und hierauf
werden die Teilnehmer des Poſtſparkaſſen-Scheckver-
kehres (Scheckkontobeſitzer) insbeſondere aufmerkſam
gemacht — durch Übergabe eines auf den einge-
forderten Betrag vorſchriftsmäßig ausgeſtellten, an
die k. k. Poſtdirektionskaſſe in Graz (Telephonge-
bühren) lautenden (Namens-)Scheck an das Beſtell-
organ erfolgen. Als Beſtätigung über den Erhalt
des Betrages hat das Beſtellorgan die ſaldierte
Rechnung zu übergeben. Bemerkt wird, daß die An-
nahme von Teilzahlungen unſtatthaft iſt. Nicht ſo-
gleich beglichene Rechnungen werden durch ſieben
Tage bei dem zuſtändigen Abgabepoſtamte hinter-
legt und können dort von 8 Uhr vormittags bis
12 Uhr mittags beglichen werden. Eine neuerliche
Vorweiſung der Rechnung in der Wohnung des
Abonnenten erfolgt nur über deſſen ausdrücklichen
Wunſch gegen Entrichtung einer Mahngebühr von
25 Hellern. Eine Ausnahme hievon findet nur dann
ſtatt, wenn die Rechnung beim erſten Beſtellver-
ſuche dem Zahlungspflichtigen nicht präſentiert
werden konnte. Werden die fälligen Gebühren nach
Ablauf der Lagerfriſt von ſieben Tagen nicht be-
zahlt, ſo wird die bezügliche Telephonabonnenten-
ſtation geſperrt und die zwangsweiſe Hereinbringung
des Betrages veranlaßt. Mit der Ausſendung der
Rechnungen für dieſes Halbjahr dürfte Mitte Jänner
begonnen werden. Die Abonnenten werden im eigenen
Intereſſe und nicht minder im Intereſſe der unge-
hinderten Fortſetzung der Beſtellgänge dringend ein-
geladen, den zur Deckung der fälligen Gebühren er-
forderlichen Betrag, eventuell den entſprechend aus-
gefertigten, an die Poſtdirektionskaſſe in Graz
(Telephongebühren) lautenden Poſtſparkaſſenſcheck
zeitgerecht bereitzuhalten,

Schulvereiusfeſt in St. Leonhard.

Aus St. Leonhard W. B. ſchreibt man uns: Am
5. Februar wird in den Räumen des deutſchen
Vereinshauſes ein Schulvereinsfeſt der Ortsgruppe
St. Leonhard W. B. abgehalten werden. Es wird
vonſeite der Leitung alles aufgeboten, um den
Aufenthalt in den feſtlich geſchmückten Räumen ſo
angenehm als möglich zu machen. Alle Anſchriften,
ſich auf das Feſt beziehend, mögen an den Orga-
niſator der Herren- und Damenturnriege, der Herren-
und Damengeſangriege Herrn Hermann Hallecker
gerichtet werden, der auch das Amt des Obmannes
des Feſtausſchuſſes übernommen hat. Es ergeht
hiemit an die deutſche Bevölkerung die Bitte, das
[Spaltenumbruch] Feſt zu beſuchen oder in anderer Weiſe ihr Schärf-
lein beizutragen, umſomehr, da der Reinertag unſerem
Bollwerk gegen die ſlawiſche Hochflut, der Deut-
ſchen Schule in St. Leonhard zugeführt wird.

Philharmoniſcher Verein.

Für die Auf-
führung des großen weltlichen Oratoriums von
Robert Schumann, „Das Paradies und die Peri“,
das beim vierten Konzerte im Monate März zur
Aufführung kommt, gibt ſich erfreulicherweiſe ſchon
jetzt das lebhafteſte Intereſſe kund; ſo waren bei
der erſten Chorprobe allein ſchon 115 Damen an-
weſend. Die nächſte Chorprobe für Damen findet
am Donnerstag den 13. Jänner um 8 Uhr abends
im Burgſaale ſtatt. Gleichzeitig ergeht an alle ſanges-
kundigen Herren die höfliche Einladung, an den
Proben und an der Aufführung dieſes ſchönen
Werkes zahlreich teilzunehmen. Die erſte Probe für
Herren wird Mittwoch den 12. Jänner abends
8 Uhr im Burgſaale abgehalten. Wegen Kürze der
Zeit des Studiums iſt ein pünktlicher und regel-
mäßiger Beſuch der Proben dringend geboten.

Der Verein Volkswohl

hielt letzten
Samstag abends im Hotel Mohr ſeine Hauptver-
ſammlung ab. Herr Leopold Kralik berichtet über
die bekannten ſeinerzeitigen Beſtrebungen nach Er-
richtung des Teichbades, die leider geſcheitert ſind.
Die Errichtung eines Bades ſei aber für Marburg
nach wie vor eine dringende Notwendigkeit, ſchon
mit Rückſicht auf die Kinder, die noch weniger als
die Erwachſenen die Drau benützen können. Redner
gedachte dankend und mit warmen Worten der
ſelbſtloſen und mühevollen Tätigkeit, welche Herr
Dr. Flick im Intereſſe des Teichbades entfaltet hat
und verwies ſchließlich auf die durchgeführte
Änderung der Satzungen, die in der „Marburger
Zeitung“ kürzlich bereits beſprochen wurde. Der
Verein Volkswohl wolle und ſolle nicht als ein
Sportverein gelten; er bezwecke lediglich, die körper-
liche Geſundheit ſeiner Mitglieder zu fördern und
durch Errichtung einſchlägiger Einrichtungen dem
Gemeinwohle, der ganzen Stadt förderlich zu ſein.
Die Wahlen hatten nachſtehendes Ergebnis: Doktor
Heinrich Lorber, Max Halfter, Dr. Joſef Jörg,
Karl Pirchan, Guſtav Scherbaum d. J., Doktor
Albert Leonhard, Franz Havliček, Paul Heritſchko,
Leopold Kralik und Sparkaſſebeamter Friedrich
Staudinger. Nun folgte eine lange und anregende
Wechſelrede über die Badfrage. An der Wechſelrede
beteiligten ſich die Herren Stadtrat Julius
Pfrimer, der verſchiedene Aufklärungen vom
Standpunkte der Gemeindeverwaltung aus gab,
Halfter, der zu einer raſchen Tätigkeit des Aus-
ſchuſſes mahnte und auf die Badeeinrichtungen im
Deutſchen Reiche verwies, Gemeinderat Havliček,
welcher ebenfalls die Aufgaben der Gemeinde und
ihr Verhalten zur Teichbadfrage erörterte. Gemeinde-
rat K[r]al, Leopold Kralik, Karl Pirchan, Norbert
Jahn, jur Axmann ꝛc. Sämtliche Redner drückten
den Wunſch aus, daß den gemeinnützigen Be-
ſtrebungen des Vereines Volkswohl die beſten
Erfolge beſchieden ſein mögen.

Von einer Marienſtatue niederge-
ſchlagen.

Geſtern nachmittags verunglückte bei der
Demolterung des Gruberſchen Hauſes in der Drau-
gaſſe der beim Baumeiſter Naſſimbeni beſchäftigte
Maurerpolier Franz Krempel, indem er von einem
drei Meter hohen Gerüſte herunterfiel, wobei er ſich
eine ſchwere Verletzung am linken Knie zuzog. Es
war eine Marienſtatue abzutragen, von welcher der
Verletzte geſtreift und vom Gerüſte geſchleudert
wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes durch
den Kommunalarzt Herrn Urbaczek wurde Krempel
mittels Rettungswagen in ſeine Wohnung in der
Waldgaſſe überführt.

Für Nervöſe und Schwache,

beſonders
ſolche Perſonen, die ſich infolge überſtandener Krank-
heit elend, müde und ſchlaff fühlen, dürften die
großen Erfolge, die durch das ſeit vielen Jahren
rühmlich bekannte Sanatogen erzielt worden ſind,
von großem Intereſſe ſein. Das Sanatogen wird,
wie dies aus Äußerungen und Zuſchriften von nam-
haften ärztlichen Autoritäten hevorgeht, überall dort
unſchätzbare Dienſte leiſten, wo eine Kräftigung des
Organismus notwendig iſt, insbeſondere dort, wo
auch das Nervenſyſtem in Mitleidenſchaft gezogen
iſt. Aber auch bei allen denjenigen, die noch mitten
im Kampf um den Erfolg im Leben, ſei es auf
wirtſchaftlichem oder wiſſenſchaftlichem Gebiet, ſtehen,
wird der Gebrauch von Sanatogen die glücklichſten
Erfolge zeitigen, da der Organismus durch das
Präparat vorbeugend geſtärkt und ſeine Wider-
ſtandsfähigkeit außerordentlich geſteigert wird. Wir
verweiſen ausdrücklich auf den der heutigen Nummer

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[4/0004] Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910 Pauſen, ſowie der Herren Brecher, Goebel, Perre- noud und Rieger, der auch die Spielleitung inne hat. Die Einführung der Pariſiana-Abende hat ſich bei den bisherigen Auffühungen ſo bewährt, daß für Donnerstag abermals ein ſolcher Abend angeſetzt iſt, wobei drei neue Einakter zur Dar- ſtellung gelangen. Es ſind dies „Die Dirne“, „Der Glockenzug“ und „Das ſtarke Stück“. Alle dieſe kleinen amüſanten Werke haben ſich in „Venedig in Wien“ während der Sommerſpielzeit auf dem Spiel- plane mit beſtem Erfolge erhalten. Beſchäftigt ſind in dieſen Einaktern die Damen Blanche, Hellborn, Holm, Jalda und die Herren Brecher, Goebel, Rieger und Perrenoud. Für Samstag iſt der Ehren- abend für Frl. Mizzi Hellborn angeſetzt. Mit dieſem Benefize iſt gleichzeitig die Uraufführung der Tragi- komödie „Der Arzt“ verbunden, deſſen Autor in Marburg eine wohlbekannte Perſönlichkeit iſt, näm- lich Hermann Friſch, der Sohn des k. k. Schulrates Herrn Direktor Franz Friſch. Verein „Frauenhilfe.“ Die volkstüm- lichen Vorträge des Vereines „Frauenhilfe“, welche jeden Freitag um 5 Uhr in einem Schul- zimmer des k. k. Staatsgymnaſiums ſtattfinden, ſind allgemein und zugänglich. Freitag den 14. und 21. Jänner wird Herr Direktor Glowacki über den „Urſprung unſerer heimiſchen Pflanzen- welt“ ſprechen. Vom Kinematographen. Die hübſchen Vorführungen dieſer Woche finden viel Beifall. Die landſchaftlichen Bilder aus der Schweiz und aus Norwegen zeigen uns herrliche Gegenden. Von den Dramen bringt eines ein Stück aus dem Groß- ſtadtleben; das zweite iſt ein ſzenenreiches franzö- ſiſches Schauſpiel aus der Zeit des Kardinals Richelieu. Beſonders kommen aber Lachluſtige dies- mal auf ihre Rechnung, denn nicht weniger als fünf außerordentlich heitere Nummern bringt das Programm. Die Vorſtellungen beginnen um 8 Uhr; am Mittwoch iſt Kinder- und Schülervorſtellung. Wohltätigkeitsfeſt zu Gunſten des Hebammen-Unterſtützungs- und Altersverſorgungs- vereines. Man ſchreibt uns: Wir konſtatieren mit Vergnügen, daß das Intereſſe für dieſes Feſt ein außerordentlich großes iſt und eine große Anzahl Karten ſchon jetzt verkauft ſind. Das Wiener-Feſt zu dem gleichen Zweck findet am 14. Jänner in den Sofienſälen unter dem Protektorate der Prinzeſſin Hohenlohe ſtatt und wirken unter anderen Künſtlern Alex. Girardi, Mitglieder des Hofopern- und Burgtheaters, Quartett Baehrich, der Geſangverein Wiener Sängerbund und viele andern mit. Poſtkränzchen. Das angekündigte Kränzchen des Penſionsunterſtützungsvereines der k. k. Poſt- bedienſteten und deren Witwen und Waiſen unter dem Protektorate des Oberpoſtverwalters Herrn Theodor Nendl findet nicht am 5., ſondern am 1. Februar in den unteren Kaſinolokalitäten ſtatt. Mit der Ausſendung von Einladungen wird dem- nächſt begonnen werden. Pauorama International. Dieſe Woche beſichtigen wir das herrliche Italien, die bekannt ſchönen Städte Mailand, Pavia und Turin. Die hochintereſſanten ſchönen Monumente, die pracht- vollen Plätze dieſer drei Perlen Italiens feſſeln das Auge des Beſchauers. Italien wird nicht umſonſt das Land der ſchönen Künſte genannt, denn überall, in den Kirchen, auf den Straßen und Friedhöfen, in den Klöſtern und Schlöſſern finden wir die herr- lichſte Kunſt und Pracht in allen Ausſtattungen; eines der großartigſten dieſer Bilder iſt der Mailänder Dom, deſſen Pracht und Herrlichkeit wir naturwahr bewundern können. Die königlichen Schlöſſer bieten dem Auge viel Schönes. Verſammlungen des Abg. Malik. Abg. Malik wird am 13. Jänner in Kapfenberg, am 14. d. in Ehrenhauſen (hier über den Ausgleich mit Ungarn), am 15. d. in Leutſchach und am 16. in Arnfels in Verſammlungen ſprechen. In Ehren- hauſen dürfte zugleich auch Landtagsabg. Feßler, in Leutfchach und Arnfels die Landtagsabg. Neger und Feßler ſprechen. Steirerabend. Wie im Vorjahre veran- ſtaltet auch heuer wieder die Ortsgruppe Marburg des Touriſtenvereines „Die Naturfreunde“ einen großen Steirerabend, der am Samstag den 15. Jänner in ſämtlichen Lokalitäten des Kreuzhofes ſtattfinden wird. Der Verein iſt eifrigſt beſtrebt, die geehrten Beſucher in jeder Weiſe zu- friedenzuſtellen und hat er auch für allerlei Be- luſtigungen geſorgt. Von dieſen ſeien erwähnt: Rodelbahn, Almhütte mit Almbläſern, Heirats- und Bauernſtube, Preisjodeln uſw. Die Muſik wird die beliebte, preisgekrönte Südbahnwerkſtätten-Kapelle beſorgen. Da vom Reingewinn ein Teil unſerer wackeren Rettungs-Abteilung zufällt, iſt auch ein zahlreicher Beſuch zu erwarten. Für gute Speiſen und Getränke werden Herr und Frau Musger in bekannt vorzüglicher Weiſe Sorge tragen. Auch diene den Beſuchern zur Kenntnis, daß auch heuer wieder die Preiſe der Speiſen und Getränke mit dem Reſtaurateur vereinbart wurden, die am Tage der Veranſtaltung auf den aufliegenden Speiſekarten erſichtlich ſein werden. Wer ſich alſo gut unter- halten will, gehe beſtimmt am Samstag zum Steirerabend, der gewiß vielen noch vom Vorjahre in angenehmſter Erinnerung ſtehen wird. Eislauf. Morgen Mittwoch den 12. Jänner findet am Stadtteiche das erſte Eislaufen ſtatt. Saiſonkarten für Mitglieder des Stadtverſchönerungs- vereines ſind zu ermäßigten Preiſen beim Kaſſier des Vereines Herrn Kokoſchinegg erhältlich. Einhebung der Telephongebühren. Die im Berelche der Poſt- und Telegraphendirektion für Steiermark und Kärnten bisher üblich geweſene unmittelbare Einzahlung der Telephonabonnements- und Nebengebühren durch die Abonnenten wurde mit Beginn dieſes Monates außer Kraft geſetzt und an deren Stelle die obligatoriſche Einhebung der Gebühren durch Poſtbeſtellorgane eingeführt. Von einer eigenen Zentralſtelle, der Telephonrechnungs- abteilung in Graz (Hauptpoſtgebäude), werden nun für die Telephonabonnenten des Direktionsbezirkes termingemäß oder fallweiſe Rechnungen ausgeſtellt, worin die jeweils fälligen, für Telephonabonnenten- ſtationen und deren Nebeneinrichtungen vorgeſchrie- benen Gebüren einzeln dargeſtellt werden. Allfällige Rechnungsfehler befreien jedoch nicht von der Zah- lungsverbindlichkeit; es wird vielmehr in ſolchen Fällen unter Vorlage der bezahlten Rechnung um die Richtigſtellung derſelben bei der Poſt- und Tele- graphendirektion anzuſuchen ſein. Auf die den Abon- nenten kreditierten interurbanen Sprechgebühren findet dieſes Verfahren keine Anwendung. Die Begleichung der Rechnungen kann entweder durch Ausfolgung des entfallenden Betrages oder aber — und hierauf werden die Teilnehmer des Poſtſparkaſſen-Scheckver- kehres (Scheckkontobeſitzer) insbeſondere aufmerkſam gemacht — durch Übergabe eines auf den einge- forderten Betrag vorſchriftsmäßig ausgeſtellten, an die k. k. Poſtdirektionskaſſe in Graz (Telephonge- bühren) lautenden (Namens-)Scheck an das Beſtell- organ erfolgen. Als Beſtätigung über den Erhalt des Betrages hat das Beſtellorgan die ſaldierte Rechnung zu übergeben. Bemerkt wird, daß die An- nahme von Teilzahlungen unſtatthaft iſt. Nicht ſo- gleich beglichene Rechnungen werden durch ſieben Tage bei dem zuſtändigen Abgabepoſtamte hinter- legt und können dort von 8 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags beglichen werden. Eine neuerliche Vorweiſung der Rechnung in der Wohnung des Abonnenten erfolgt nur über deſſen ausdrücklichen Wunſch gegen Entrichtung einer Mahngebühr von 25 Hellern. Eine Ausnahme hievon findet nur dann ſtatt, wenn die Rechnung beim erſten Beſtellver- ſuche dem Zahlungspflichtigen nicht präſentiert werden konnte. Werden die fälligen Gebühren nach Ablauf der Lagerfriſt von ſieben Tagen nicht be- zahlt, ſo wird die bezügliche Telephonabonnenten- ſtation geſperrt und die zwangsweiſe Hereinbringung des Betrages veranlaßt. Mit der Ausſendung der Rechnungen für dieſes Halbjahr dürfte Mitte Jänner begonnen werden. Die Abonnenten werden im eigenen Intereſſe und nicht minder im Intereſſe der unge- hinderten Fortſetzung der Beſtellgänge dringend ein- geladen, den zur Deckung der fälligen Gebühren er- forderlichen Betrag, eventuell den entſprechend aus- gefertigten, an die Poſtdirektionskaſſe in Graz (Telephongebühren) lautenden Poſtſparkaſſenſcheck zeitgerecht bereitzuhalten, Schulvereiusfeſt in St. Leonhard. Aus St. Leonhard W. B. ſchreibt man uns: Am 5. Februar wird in den Räumen des deutſchen Vereinshauſes ein Schulvereinsfeſt der Ortsgruppe St. Leonhard W. B. abgehalten werden. Es wird vonſeite der Leitung alles aufgeboten, um den Aufenthalt in den feſtlich geſchmückten Räumen ſo angenehm als möglich zu machen. Alle Anſchriften, ſich auf das Feſt beziehend, mögen an den Orga- niſator der Herren- und Damenturnriege, der Herren- und Damengeſangriege Herrn Hermann Hallecker gerichtet werden, der auch das Amt des Obmannes des Feſtausſchuſſes übernommen hat. Es ergeht hiemit an die deutſche Bevölkerung die Bitte, das Feſt zu beſuchen oder in anderer Weiſe ihr Schärf- lein beizutragen, umſomehr, da der Reinertag unſerem Bollwerk gegen die ſlawiſche Hochflut, der Deut- ſchen Schule in St. Leonhard zugeführt wird. Philharmoniſcher Verein. Für die Auf- führung des großen weltlichen Oratoriums von Robert Schumann, „Das Paradies und die Peri“, das beim vierten Konzerte im Monate März zur Aufführung kommt, gibt ſich erfreulicherweiſe ſchon jetzt das lebhafteſte Intereſſe kund; ſo waren bei der erſten Chorprobe allein ſchon 115 Damen an- weſend. Die nächſte Chorprobe für Damen findet am Donnerstag den 13. Jänner um 8 Uhr abends im Burgſaale ſtatt. Gleichzeitig ergeht an alle ſanges- kundigen Herren die höfliche Einladung, an den Proben und an der Aufführung dieſes ſchönen Werkes zahlreich teilzunehmen. Die erſte Probe für Herren wird Mittwoch den 12. Jänner abends 8 Uhr im Burgſaale abgehalten. Wegen Kürze der Zeit des Studiums iſt ein pünktlicher und regel- mäßiger Beſuch der Proben dringend geboten. Der Verein Volkswohl hielt letzten Samstag abends im Hotel Mohr ſeine Hauptver- ſammlung ab. Herr Leopold Kralik berichtet über die bekannten ſeinerzeitigen Beſtrebungen nach Er- richtung des Teichbades, die leider geſcheitert ſind. Die Errichtung eines Bades ſei aber für Marburg nach wie vor eine dringende Notwendigkeit, ſchon mit Rückſicht auf die Kinder, die noch weniger als die Erwachſenen die Drau benützen können. Redner gedachte dankend und mit warmen Worten der ſelbſtloſen und mühevollen Tätigkeit, welche Herr Dr. Flick im Intereſſe des Teichbades entfaltet hat und verwies ſchließlich auf die durchgeführte Änderung der Satzungen, die in der „Marburger Zeitung“ kürzlich bereits beſprochen wurde. Der Verein Volkswohl wolle und ſolle nicht als ein Sportverein gelten; er bezwecke lediglich, die körper- liche Geſundheit ſeiner Mitglieder zu fördern und durch Errichtung einſchlägiger Einrichtungen dem Gemeinwohle, der ganzen Stadt förderlich zu ſein. Die Wahlen hatten nachſtehendes Ergebnis: Doktor Heinrich Lorber, Max Halfter, Dr. Joſef Jörg, Karl Pirchan, Guſtav Scherbaum d. J., Doktor Albert Leonhard, Franz Havliček, Paul Heritſchko, Leopold Kralik und Sparkaſſebeamter Friedrich Staudinger. Nun folgte eine lange und anregende Wechſelrede über die Badfrage. An der Wechſelrede beteiligten ſich die Herren Stadtrat Julius Pfrimer, der verſchiedene Aufklärungen vom Standpunkte der Gemeindeverwaltung aus gab, Halfter, der zu einer raſchen Tätigkeit des Aus- ſchuſſes mahnte und auf die Badeeinrichtungen im Deutſchen Reiche verwies, Gemeinderat Havliček, welcher ebenfalls die Aufgaben der Gemeinde und ihr Verhalten zur Teichbadfrage erörterte. Gemeinde- rat Kral, Leopold Kralik, Karl Pirchan, Norbert Jahn, jur Axmann ꝛc. Sämtliche Redner drückten den Wunſch aus, daß den gemeinnützigen Be- ſtrebungen des Vereines Volkswohl die beſten Erfolge beſchieden ſein mögen. Von einer Marienſtatue niederge- ſchlagen. Geſtern nachmittags verunglückte bei der Demolterung des Gruberſchen Hauſes in der Drau- gaſſe der beim Baumeiſter Naſſimbeni beſchäftigte Maurerpolier Franz Krempel, indem er von einem drei Meter hohen Gerüſte herunterfiel, wobei er ſich eine ſchwere Verletzung am linken Knie zuzog. Es war eine Marienſtatue abzutragen, von welcher der Verletzte geſtreift und vom Gerüſte geſchleudert wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes durch den Kommunalarzt Herrn Urbaczek wurde Krempel mittels Rettungswagen in ſeine Wohnung in der Waldgaſſe überführt. Für Nervöſe und Schwache, beſonders ſolche Perſonen, die ſich infolge überſtandener Krank- heit elend, müde und ſchlaff fühlen, dürften die großen Erfolge, die durch das ſeit vielen Jahren rühmlich bekannte Sanatogen erzielt worden ſind, von großem Intereſſe ſein. Das Sanatogen wird, wie dies aus Äußerungen und Zuſchriften von nam- haften ärztlichen Autoritäten hevorgeht, überall dort unſchätzbare Dienſte leiſten, wo eine Kräftigung des Organismus notwendig iſt, insbeſondere dort, wo auch das Nervenſyſtem in Mitleidenſchaft gezogen iſt. Aber auch bei allen denjenigen, die noch mitten im Kampf um den Erfolg im Leben, ſei es auf wirtſchaftlichem oder wiſſenſchaftlichem Gebiet, ſtehen, wird der Gebrauch von Sanatogen die glücklichſten Erfolge zeitigen, da der Organismus durch das Präparat vorbeugend geſtärkt und ſeine Wider- ſtandsfähigkeit außerordentlich geſteigert wird. Wir verweiſen ausdrücklich auf den der heutigen Nummer

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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 5, Marburg, 11.01.1910, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger5_1910/4>, abgerufen am 29.03.2024.