Marburger Zeitung. Nr. 57, Marburg, 11.03.1915.Nr. 57 11. März 1915 Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] wird jetzt der Anbau sich noch schwieriger gestalten. In Bezug auf die Arbeiterfrage wurde ein Beschluß gefaßt, welcher sich ablehnend gegen die Aufnahme von Flüchtlingen als Arbeitskräfte verhält. Es wäre zu erwägen, ob es nicht von großem Vorteile für den Staat wäre, wenn solche Leute, die früher auf dem Lande waren und nur durch die bekannte Landflucht in den Städten sich aufhalten und dort vielfach zu erübrigen wären, jetzt in dieser dringenden Zeit aufs Land hinaus gehen müßten, da nur solche die Arbeiten verstehen. Auch wäre es not- wendig, daß an maßgebenden Stellen darauf Rück- sicht genommen werde bei der Brotzuweisung, daß die landwirtschaftbetreibende Bevölkerung mehr Brot benötigt, als diejenigen, die keine anstren- genden Arbeiten zu verrichten haben. Desgleichen sind für ein starkes Zugpferd drei Kilo Hafer zu wenig, serner möge den anderen Zugtieren auch eine Haferportion zugewiesen werden, da diese aus Mangel an Pferden hier sehr stark in Anspruch genommen werden. Nachdem vom Obmannstellver- treter, Herrn Dechant, dem Obmanne für seine besonders eifrige Tätigkeit der Dank ausgesprochen worden war, schloß dieser mit Dankesworten für die Unterstützung durch den Hochw. H. Dechant die Versammlung. Für die arme Frau mit den 8 Kindern Ein Marburger Postmarder festge- nommen. Der kaum 17 Jahre alte Franz Die Genossenschaft der Kleidermacher Der deutsche Bergverein ,Marburger Namhafte Spende für das ,Rote Kreuz'. Der patriotische Besitzer Herr Alois Jug in Maria- Feldpostkarte für die Brunndorfer. Von Reichsbund Deutscher Eisenbahner. Die Letzte Drahtnachrichten. Deutscher Kriegsbericht. Berlin, 11. März. (Wolff-Büro.) Großes Haupt- quartier, 11. März vormittags. #art#Westlicher Kriegsschauplatz. Ein englischer Flieger warf über Menin Die Engländer griffen gestern unsere Stel- In der Champagne richteten die Franzosen Die Kämpfe um den Reichsackerhof in #art#Östlicher Kriegsschauplatz. Westlich von Sereje nahmen wir den Russen Ein erneuter Durchbruchsversuch der Unsere Angriffe nördlich und nordwestlich von Im Kampfe nordwestlich von Nowe Miasto Griechenland bleibt neutral. Wichtige Erklärung der neuen Regierung und Vernichtung der Hoffnungen des Dreiverbandes. Athen, 10. März. (K.-B.) Die Agence Athene Nach seinen siegreichen Kriegen hat Französische Zeitungsanschauung. Paris, 11. März. (K.-B.) Der ,Temps' Teuerungskrawalle in Portugal. Mit Schuß und Hieb ,beruhigt'. Lissabon, 10. März. (K.-B) [Meldung der Gegen die -- englische Preßzensur. Rotterdam, 11. März. (K.-B.) Der ,Niewe Tote. Ofenpest, 10. März. (K.-B.) Der gewesene München, 10. März. (K.-B.) Der frühere "Da werden Weiber ...." Die blutdürstige Ministersgattin. London, 10. März. (K.-B.) Frau Churchill Zuckerladung aus Triest verloren. Der Dampfer gesunken. Triest, 11. März. Aus Salonichi und Spendet Zigaretten! Für die Reservespitäler Marburg übernimmt [irrelevantes Material]
Nr. 57 11. März 1915 Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] wird jetzt der Anbau ſich noch ſchwieriger geſtalten. In Bezug auf die Arbeiterfrage wurde ein Beſchluß gefaßt, welcher ſich ablehnend gegen die Aufnahme von Flüchtlingen als Arbeitskräfte verhält. Es wäre zu erwägen, ob es nicht von großem Vorteile für den Staat wäre, wenn ſolche Leute, die früher auf dem Lande waren und nur durch die bekannte Landflucht in den Städten ſich aufhalten und dort vielfach zu erübrigen wären, jetzt in dieſer dringenden Zeit aufs Land hinaus gehen müßten, da nur ſolche die Arbeiten verſtehen. Auch wäre es not- wendig, daß an maßgebenden Stellen darauf Rück- ſicht genommen werde bei der Brotzuweiſung, daß die landwirtſchaftbetreibende Bevölkerung mehr Brot benötigt, als diejenigen, die keine anſtren- genden Arbeiten zu verrichten haben. Desgleichen ſind für ein ſtarkes Zugpferd drei Kilo Hafer zu wenig, ſerner möge den anderen Zugtieren auch eine Haferportion zugewieſen werden, da dieſe aus Mangel an Pferden hier ſehr ſtark in Anſpruch genommen werden. Nachdem vom Obmannſtellver- treter, Herrn Dechant, dem Obmanne für ſeine beſonders eifrige Tätigkeit der Dank ausgeſprochen worden war, ſchloß dieſer mit Dankesworten für die Unterſtützung durch den Hochw. H. Dechant die Verſammlung. Für die arme Frau mit den 8 Kindern Ein Marburger Poſtmarder feſtge- nommen. Der kaum 17 Jahre alte Franz Die Genoſſenſchaft der Kleidermacher Der deutſche Bergverein ‚Marburger Namhafte Spende für das ‚Rote Kreuz‘. Der patriotiſche Beſitzer Herr Alois Jug in Maria- Feldpoſtkarte für die Brunndorfer. Von Reichsbund Deutſcher Eiſenbahner. Die Letzte Drahtnachrichten. Deutſcher Kriegsbericht. Berlin, 11. März. (Wolff-Büro.) Großes Haupt- quartier, 11. März vormittags. #art#Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Ein engliſcher Flieger warf über Menin Die Engländer griffen geſtern unſere Stel- In der Champagne richteten die Franzoſen Die Kämpfe um den Reichsackerhof in #art#Öſtlicher Kriegsſchauplatz. Weſtlich von Sereje nahmen wir den Ruſſen Ein erneuter Durchbruchsverſuch der Unſere Angriffe nördlich und nordweſtlich von Im Kampfe nordweſtlich von Nowe Miaſto Griechenland bleibt neutral. Wichtige Erklärung der neuen Regierung und Vernichtung der Hoffnungen des Dreiverbandes. Athen, 10. März. (K.-B.) Die Agence Athéne Nach ſeinen ſiegreichen Kriegen hat Franzöſiſche Zeitungsanſchauung. Paris, 11. März. (K.-B.) Der ‚Temps‘ Teuerungskrawalle in Portugal. Mit Schuß und Hieb ‚beruhigt‘. Liſſabon, 10. März. (K.-B) [Meldung der Gegen die — engliſche Preßzenſur. Rotterdam, 11. März. (K.-B.) Der ‚Niewe Tote. Ofenpeſt, 10. März. (K.-B.) Der geweſene München, 10. März. (K.-B.) Der frühere „Da werden Weiber ....“ Die blutdürſtige Miniſtersgattin. London, 10. März. (K.-B.) Frau Churchill Zuckerladung aus Trieſt verloren. Der Dampfer geſunken. Trieſt, 11. März. Aus Salonichi und Spendet Zigaretten! Für die Reſerveſpitäler Marburg übernimmt [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="3"/><fw place="top" type="header">Nr. 57 11. März 1915 Marburger Zeitung</fw><lb/><cb/> wird jetzt der Anbau ſich noch ſchwieriger geſtalten.<lb/> In Bezug auf die Arbeiterfrage wurde ein Beſchluß<lb/> gefaßt, welcher ſich ablehnend gegen die Aufnahme<lb/> von Flüchtlingen als Arbeitskräfte verhält. Es wäre<lb/> zu erwägen, ob es nicht von großem Vorteile für<lb/> den Staat wäre, wenn ſolche Leute, die früher<lb/> auf dem Lande waren und nur durch die bekannte<lb/> Landflucht in den Städten ſich aufhalten und dort<lb/> vielfach zu erübrigen wären, jetzt in dieſer dringenden<lb/> Zeit aufs Land hinaus gehen müßten, da nur<lb/> ſolche die Arbeiten verſtehen. Auch wäre es not-<lb/> wendig, daß an maßgebenden Stellen darauf Rück-<lb/> ſicht genommen werde bei der Brotzuweiſung, daß<lb/> die landwirtſchaftbetreibende Bevölkerung mehr<lb/> Brot benötigt, als diejenigen, die keine anſtren-<lb/> genden Arbeiten zu verrichten haben. Desgleichen<lb/> ſind für ein ſtarkes Zugpferd drei Kilo Hafer zu<lb/> wenig, ſerner möge den anderen Zugtieren auch<lb/> eine Haferportion zugewieſen werden, da dieſe aus<lb/> Mangel an Pferden hier ſehr ſtark in Anſpruch<lb/> genommen werden. Nachdem vom Obmannſtellver-<lb/> treter, Herrn Dechant, dem Obmanne für ſeine<lb/> beſonders eifrige Tätigkeit der Dank ausgeſprochen<lb/> worden war, ſchloß dieſer mit Dankesworten für<lb/> die Unterſtützung durch den Hochw. H. 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Der Text lautet: An unſer<lb/> Brunndorf! — In weiter Ferne auf Bergeshöhen,<lb/> — In friſchgebauten Erdenhöhlen, — Da liegen<lb/> die Söhne Brunndorfs, — Sie ſpielen, pfeifen und<lb/> ſingen, — Sind luſtig von früh bis nachts — Und<lb/> warten mit Sehnſucht geduldig, — Bis die Stunde<lb/> der Erlöſung naht. — Sie gedenken der Lieben<lb/> daheim — Und möchten gar gerne in ihrer Mitte<lb/> ſein. — Doch erſt heißt es den Feind bezwingen, —<lb/> Den gewaltigen Ruſſen niederzuringen. — So klein<lb/> unſer Dörflein iſt, — So lieb haben es wir, —<lb/> Wir ſenden allen Bewohnern — Die herzlichſten<lb/> Grüße von hier. — Abſender iſt Rudolf <hi rendition="#g">Peſtitſchek,</hi><lb/><cb/> Zugsführer im JR. 47, 6. 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März. (K.-B.)</dateline> <p>Die Agence Ath<hi rendition="#aq">é</hi>ne<lb/> meldet: Die Preſſe veröffentlicht folgenden <hi rendition="#g">Text</hi><lb/> der <hi rendition="#g">Regierungserklärung</hi> des <hi rendition="#g">neuen<lb/> Miniſteriums:</hi> </p><lb/> <p>Nach ſeinen <hi rendition="#g">ſiegreichen</hi> Kriegen hat<lb/><hi rendition="#g">Griechenland</hi> das <hi rendition="#g">gebieteriſche Be-<lb/> dürfnis</hi> nach einer <hi rendition="#g">langen Friedensperiode</hi><lb/> um an dem <hi rendition="#g">Gedeihen</hi> des <hi rendition="#g">Landes</hi> zu arbeiten.<lb/> Die Organiſation der öffentlichen Verwaltung und jene<lb/> der Land- und Seemacht ſowie die Entwickelung<lb/> des Volksreichtumes hatten Griechenland gegen jeden<lb/> Angriff auf ſeine mit ſo großen Opfern erworbenen<lb/> Güter geſichert und ihm zugleich geſtattet, ein den<lb/> Intereſſen des Staates dienliches Programm durch-<lb/> zuführen und eine Politik anzunehmen, die den<lb/> nationalen Überlieferungen entſpricht. Bei dieſer<lb/> Lage der Dinge war die <hi rendition="#g">Neutralität</hi> vom An-<lb/> beginne der europäiſchen Kriſe ein <hi rendition="#g">Gebot für</hi><lb/><cb/> Griechenland, aber es hatte auch und hat noch<lb/> immer die abſolute <hi rendition="#g">Pflicht,</hi> ſeine, durch <hi rendition="#g">Allianz</hi><lb/> eingegangenen <hi rendition="#g">Verpflichtungen</hi> zu erfüllen und<lb/> ſeine eigenen Intereſſen zu befriedigen, <hi rendition="#g">ohne</hi><lb/> indeß zu <hi rendition="#g">riskieren,</hi> die <hi rendition="#g">Integrität ſeines<lb/> Gebietes aufs Spiel zu ſetzen.</hi> Die Re-<lb/> gierung iſt ſich ihrer Pflicht bewußt, ſo den Intereſſen<lb/> des Landes zu dienen und iſt überzeugt, daß der<lb/> Patriotismus des Volkes den vollen Schutz dieſer<lb/> Intereſſen ſichern wird.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Franzöſiſche Zeitungsanſchauung.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Paris,</hi> 11. März.</dateline> <p>(K.-B.) Der ‚Temps‘<lb/> meldet: Der Überſeedampfer ‚<hi rendition="#g">Rochambon</hi>‘ hat<lb/><hi rendition="#g">Havre</hi> am 7. März verlaſſen. An Bord befand<lb/> ſich eine <hi rendition="#g">franzöſiſche Studienmiſſion,</hi><lb/> welche von der franzöſiſchen Regierung nach den<lb/> Unionſtaaten geſchickt wurde. Auf der 300 Kilo-<lb/> meter langen Fahrt durch die Gefahrzone wurde<lb/><hi rendition="#g">kein</hi> deutſches Unterſeeboot geſichtet. (Hat großes<lb/> Glück gehabt!) Das Blatt fügt hinzu: Die deutſche<lb/> Blockade werde von keinem Kapitän mehr ernſt<lb/> genommen (??) Es ſei beſchloſſen worden, jedes<lb/> Unterſeeboot anzugreifen, ſobald es geſichtet wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Teuerungskrawalle in Portugal.<lb/> Mit Schuß und Hieb ‚beruhigt‘.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Liſſabon,</hi> 10. März.</dateline> <p>(K.-B) [Meldung der<lb/> Agence Havas.]: Infolge der <hi rendition="#g">Brotverteue-<lb/> rung</hi> kam es zu mehreren <hi rendition="#g">Zuſammenſtößen</hi><lb/> zwiſchen den <hi rendition="#g">Arbeitern</hi> des <hi rendition="#g">Marine-Ar-<lb/> ſenals</hi> und der <hi rendition="#g">Polizei.</hi> Da die Polizei mit<lb/> Steinen beworfen wurde, machte ſie von der<lb/><hi rendition="#g">Schußwaffe</hi> Gebrauch, wobei mehrere Perſonen<lb/> verletzt wurden. Nach Arbeitsſchluß fanden wieder<lb/> einige Zuſammenſtöße ſtatt. Die Menge mußte mit<lb/><hi rendition="#g">Säbelhieben</hi> auseinander getrieben werden,<lb/> die ‚Ruhe‘ wurde ſchließlich wieder ‚hergeſtellt‘.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gegen die — engliſche Preßzenſur.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Rotterdam,</hi> 11. März.</dateline> <p>(K.-B.) Der ‚Niewe<lb/> Rotterdam’ſche Courant‘ meldet aus <hi rendition="#g">London:</hi><lb/> ‚Daily News‘ veröffentlichen einen <hi rendition="#g">energiſchen<lb/> Proteſt</hi> gegen die <hi rendition="#g">obſkurante Politik</hi> des<lb/><hi rendition="#g">Preßbüros,</hi> das <hi rendition="#g">wichtige Nachrichten</hi><lb/> der öffentlichen <hi rendition="#g">Erörterung entzieht</hi> und<lb/> dem Publikum <hi rendition="#g">verheimlichen</hi> will.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Tote.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Ofenpeſt,</hi> 10. März.</dateline> <p>(K.-B.) Der geweſene<lb/> Oberbürgermeiſter von Ofenpeſt, Reichstagsabge-<lb/> ordneter Joſef <hi rendition="#g">Markus</hi> iſt heute Nacht im Alter<lb/> von 62 Jahren geſtorben.</p> </div><lb/> <div n="3"> <dateline><hi rendition="#g">München,</hi> 10. März.</dateline> <p>(K.-B.) Der frühere<lb/> Kultusminiſter Anton Ritter von <hi rendition="#g">Wehner</hi> iſt<lb/> heute Nachmittag geſtorben.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">„Da werden Weiber ....“<lb/> Die blutdürſtige Miniſtersgattin.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">London,</hi> 10. März.</dateline> <p>(K.-B.) Frau <hi rendition="#g">Churchill</hi><lb/> hielt in <hi rendition="#g">Dundee</hi> eine Rede, worin ſie ſagte, wir<lb/> (England) müſſen am <hi rendition="#g">Ende des Jahres drei<lb/> Millionen Mann</hi> unter den Fahnen haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zuckerladung aus Trieſt verloren.<lb/> Der Dampfer geſunken.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Trieſt,</hi> 11. März.</dateline> <p>Aus <hi rendition="#g">Salonichi</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Athen</hi> kommt die Nachricht, daß der griechiſche<lb/> Dampfer ‚Ecatherine‘ im griechiſchen Archipel ge-<lb/> ſunken iſt. Das Schiff hatte eine Ladung von 15.000<lb/> Säcken Zucker, in Trieſt verladen, an Bord und be-<lb/> fand ſich auf der Reiſe nach Dedeagatſch. Die ganze<lb/> Ladung iſt verloren; dieſe konnte wegen der Kriegs-<lb/> gefahr nicht verſichert werden. Die Mannſchaft hat<lb/> ſich gerettet.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Spendet Zigaretten!</hi> </head><lb/> <p>Für die Reſerveſpitäler Marburg übernimmt<lb/> Spenden und weiſt aus die Verwaltung der Mar-<lb/> burger Zeitung. Wir erhielten weiters: von Herrn<lb/> Anton Arſenſchek namens der Bahnerhaltungsſektion<lb/> Marburg K.-B. 1000 Stück Zigaretten.</p> </div> </div><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Nr. 57 11. März 1915 Marburger Zeitung
wird jetzt der Anbau ſich noch ſchwieriger geſtalten.
In Bezug auf die Arbeiterfrage wurde ein Beſchluß
gefaßt, welcher ſich ablehnend gegen die Aufnahme
von Flüchtlingen als Arbeitskräfte verhält. Es wäre
zu erwägen, ob es nicht von großem Vorteile für
den Staat wäre, wenn ſolche Leute, die früher
auf dem Lande waren und nur durch die bekannte
Landflucht in den Städten ſich aufhalten und dort
vielfach zu erübrigen wären, jetzt in dieſer dringenden
Zeit aufs Land hinaus gehen müßten, da nur
ſolche die Arbeiten verſtehen. Auch wäre es not-
wendig, daß an maßgebenden Stellen darauf Rück-
ſicht genommen werde bei der Brotzuweiſung, daß
die landwirtſchaftbetreibende Bevölkerung mehr
Brot benötigt, als diejenigen, die keine anſtren-
genden Arbeiten zu verrichten haben. Desgleichen
ſind für ein ſtarkes Zugpferd drei Kilo Hafer zu
wenig, ſerner möge den anderen Zugtieren auch
eine Haferportion zugewieſen werden, da dieſe aus
Mangel an Pferden hier ſehr ſtark in Anſpruch
genommen werden. Nachdem vom Obmannſtellver-
treter, Herrn Dechant, dem Obmanne für ſeine
beſonders eifrige Tätigkeit der Dank ausgeſprochen
worden war, ſchloß dieſer mit Dankesworten für
die Unterſtützung durch den Hochw. H. Dechant die
Verſammlung.
Für die arme Frau mit den 8 Kindern
ſpendete Graf H. Dunay 20 K.
Ein Marburger Poſtmarder feſtge-
nommen. Der kaum 17 Jahre alte Franz
Pillichar aus Partin, Bezirk Marburg, welcher
ſich in Marburg ſeit längerer Zeit herumtrieb, hat
zum Nachteile des Bioſkop-Geſchäftsleiters einen
Effekten-Diebſtahl verübt und einem Geſchäfts-
manne 66 K. veruntreut. Es wurde nun feſtgeſtellt.
daß Pillichar im Jänner 1915 am Bahnhofpoſt-
amte zu Marburg, wo er als Aushilfsdiener tätig
war, eine größere Anzahl von Poſtſendungen
entwendet hat. Pillichar hatte es hauptſächlich
auf Eßwaren abgeſehen. Im Anſtandsorte am
Bahnſteige öffnete er die Pakete und nahm den
Inhalt heraus. Erſt heute gelang es der Polizei,
dem Pillichar die Schuld zu beweiſen. Er wurde
dem Kreisgerichte eingeliefert.
Die Genoſſenſchaft der Kleidermacher
gibt bekannt, daß die Geſuche zur Geſellenprüfung
ſpäteſtens bis Montag den 15. März um 6 Uhr
abends beim Vorſtande, Schwarzgaſſe 5, abzugeben
ſind. Später einlangende Geſuche können nicht mehr
berückſichtigt werden.
Der deutſche Bergverein ‚Marburger
Hütte‘ hält am Samstag den 13. März abends
im Großgaſthofe ‚Erzherzog Johann‘ ſeine Haupt-
verſammlung ab. Auf der Tagesordnung ſtehen die
Bexichte der Ämterführer, die Neuwahl und freie
Anträge.
Namhafte Spende für das ‚Rote Kreuz‘.
Der patriotiſche Beſitzer Herr Alois Jug in Maria-
Raſt hat anläßlich eines Ausgleiches für das Rote
Kreuz den namhaften Betrag von hundert Kronen
geſpendet.
Feldpoſtkarte für die Brunndorfer. Von
Kämpfern aus unſerem 47. Inf.-Reg. erhielten wir
vom nordöſtlichen Kriegsſchauplatze eine Feldpoſt-
karte, deren Inhalt ſich an die Brunndorfer wendet
und um deren Veröffentlichung wir von den Ab-
ſendern erſucht wurden. Der Text lautet: An unſer
Brunndorf! — In weiter Ferne auf Bergeshöhen,
— In friſchgebauten Erdenhöhlen, — Da liegen
die Söhne Brunndorfs, — Sie ſpielen, pfeifen und
ſingen, — Sind luſtig von früh bis nachts — Und
warten mit Sehnſucht geduldig, — Bis die Stunde
der Erlöſung naht. — Sie gedenken der Lieben
daheim — Und möchten gar gerne in ihrer Mitte
ſein. — Doch erſt heißt es den Feind bezwingen, —
Den gewaltigen Ruſſen niederzuringen. — So klein
unſer Dörflein iſt, — So lieb haben es wir, —
Wir ſenden allen Bewohnern — Die herzlichſten
Grüße von hier. — Abſender iſt Rudolf Peſtitſchek,
Zugsführer im JR. 47, 6. Feldkompagnie, Feldpoſt
73; ferner ſind unterzeichnet: Joſef Ferk, Joſef
Vollmaier, Gottfried Gornik, Johann Kollar und
Max Uſſar.
Reichsbund Deutſcher Eiſenbahner. Die
Ortsgruppe 2, Marburg Hauptbahnhof, veranſtaltet
ihre diesjahrige Hauptverſammlung Montag, den
15. März im Vereinsheime, ‚Gaſthof zur alten
Bierquelle‘, Edmund Schmidgaſſe, Beginn 8 Uhr
abends. Die Tagesordnung wird ſchriftlich bekannt-
gegeben. Wir richten auch auf dieſem Wege an alle
Mitglieder die Bitte, an dieſer Verſammlung teil-
zunehmen.
Letzte Drahtnachrichten.
Deutſcher Kriegsbericht.
Berlin, 11. März. (Wolff-Büro.) Großes Haupt-
quartier, 11. März vormittags.
#art#Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ein engliſcher Flieger warf über Menin
Bomben ab. Erfolg hatte er nur mit einer
Bombe, mit der er ſieben Belgier (!) tötete
und zehn verwundete.
Die Engländer griffen geſtern unſere Stel-
lungen bei Neuve Chapelle an. Sie drangen
an einzelnen Stellen in das Dorf ein; der Kampf
iſt noch im Gange. Ein engliſcher Vorſtoß bei
Givenchy wurde abgeſchlagen.
In der Champagne richteten die Franzoſen
zwei Angriffe gegen den Waldzipfel öſtlich von
Souain, aus dem ſie vorgeſtern geworfen wurden;
beide Angriffe wurden blutig abgewieſen.
Die Kämpfe um den Reichsackerhof in
den Vogeſen wurden geſtern wieder aufgenom-
men.
#art#Öſtlicher Kriegsſchauplatz.
Weſtlich von Sereje nahmen wir den Ruſſen
600 Mann, drei Geſchütze und zwei Ma-
ſchinengewehre ab.
Ein erneuter Durchbruchsverſuch der
Ruſſen ſüdlich von Auguſtow endete mit der
Vernichtung der dort angeſetzten ruſſiſchen
Gruppen. Im Kampfe nordweſtlich von Oſtro-
lenka blieben unſere Truppen ſiegreich; die
Ruſſen ließen 6 Offiziere, 900 Mann und acht
Maſchinengewehre in unſeren Händen.
Unſere Angriffe nördlich und nordweſtlich von
Prasznysz machten weiter Fortſchritte.
Im Kampfe nordweſtlich von Nowe Miaſto
machten wir 1660 Gefangene.
Oberſte Heeresleitung.
Griechenland bleibt neutral.
Wichtige Erklärung der neuen Regierung und
Vernichtung der Hoffnungen des Dreiverbandes.
Athen, 10. März. (K.-B.) Die Agence Athéne
meldet: Die Preſſe veröffentlicht folgenden Text
der Regierungserklärung des neuen
Miniſteriums:
Nach ſeinen ſiegreichen Kriegen hat
Griechenland das gebieteriſche Be-
dürfnis nach einer langen Friedensperiode
um an dem Gedeihen des Landes zu arbeiten.
Die Organiſation der öffentlichen Verwaltung und jene
der Land- und Seemacht ſowie die Entwickelung
des Volksreichtumes hatten Griechenland gegen jeden
Angriff auf ſeine mit ſo großen Opfern erworbenen
Güter geſichert und ihm zugleich geſtattet, ein den
Intereſſen des Staates dienliches Programm durch-
zuführen und eine Politik anzunehmen, die den
nationalen Überlieferungen entſpricht. Bei dieſer
Lage der Dinge war die Neutralität vom An-
beginne der europäiſchen Kriſe ein Gebot für
Griechenland, aber es hatte auch und hat noch
immer die abſolute Pflicht, ſeine, durch Allianz
eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen und
ſeine eigenen Intereſſen zu befriedigen, ohne
indeß zu riskieren, die Integrität ſeines
Gebietes aufs Spiel zu ſetzen. Die Re-
gierung iſt ſich ihrer Pflicht bewußt, ſo den Intereſſen
des Landes zu dienen und iſt überzeugt, daß der
Patriotismus des Volkes den vollen Schutz dieſer
Intereſſen ſichern wird.
Franzöſiſche Zeitungsanſchauung.
Paris, 11. März. (K.-B.) Der ‚Temps‘
meldet: Der Überſeedampfer ‚Rochambon‘ hat
Havre am 7. März verlaſſen. An Bord befand
ſich eine franzöſiſche Studienmiſſion,
welche von der franzöſiſchen Regierung nach den
Unionſtaaten geſchickt wurde. Auf der 300 Kilo-
meter langen Fahrt durch die Gefahrzone wurde
kein deutſches Unterſeeboot geſichtet. (Hat großes
Glück gehabt!) Das Blatt fügt hinzu: Die deutſche
Blockade werde von keinem Kapitän mehr ernſt
genommen (??) Es ſei beſchloſſen worden, jedes
Unterſeeboot anzugreifen, ſobald es geſichtet wird.
Teuerungskrawalle in Portugal.
Mit Schuß und Hieb ‚beruhigt‘.
Liſſabon, 10. März. (K.-B) [Meldung der
Agence Havas.]: Infolge der Brotverteue-
rung kam es zu mehreren Zuſammenſtößen
zwiſchen den Arbeitern des Marine-Ar-
ſenals und der Polizei. Da die Polizei mit
Steinen beworfen wurde, machte ſie von der
Schußwaffe Gebrauch, wobei mehrere Perſonen
verletzt wurden. Nach Arbeitsſchluß fanden wieder
einige Zuſammenſtöße ſtatt. Die Menge mußte mit
Säbelhieben auseinander getrieben werden,
die ‚Ruhe‘ wurde ſchließlich wieder ‚hergeſtellt‘.
Gegen die — engliſche Preßzenſur.
Rotterdam, 11. März. (K.-B.) Der ‚Niewe
Rotterdam’ſche Courant‘ meldet aus London:
‚Daily News‘ veröffentlichen einen energiſchen
Proteſt gegen die obſkurante Politik des
Preßbüros, das wichtige Nachrichten
der öffentlichen Erörterung entzieht und
dem Publikum verheimlichen will.
Tote.
Ofenpeſt, 10. März. (K.-B.) Der geweſene
Oberbürgermeiſter von Ofenpeſt, Reichstagsabge-
ordneter Joſef Markus iſt heute Nacht im Alter
von 62 Jahren geſtorben.
München, 10. März. (K.-B.) Der frühere
Kultusminiſter Anton Ritter von Wehner iſt
heute Nachmittag geſtorben.
„Da werden Weiber ....“
Die blutdürſtige Miniſtersgattin.
London, 10. März. (K.-B.) Frau Churchill
hielt in Dundee eine Rede, worin ſie ſagte, wir
(England) müſſen am Ende des Jahres drei
Millionen Mann unter den Fahnen haben.
Zuckerladung aus Trieſt verloren.
Der Dampfer geſunken.
Trieſt, 11. März. Aus Salonichi und
Athen kommt die Nachricht, daß der griechiſche
Dampfer ‚Ecatherine‘ im griechiſchen Archipel ge-
ſunken iſt. Das Schiff hatte eine Ladung von 15.000
Säcken Zucker, in Trieſt verladen, an Bord und be-
fand ſich auf der Reiſe nach Dedeagatſch. Die ganze
Ladung iſt verloren; dieſe konnte wegen der Kriegs-
gefahr nicht verſichert werden. Die Mannſchaft hat
ſich gerettet.
Spendet Zigaretten!
Für die Reſerveſpitäler Marburg übernimmt
Spenden und weiſt aus die Verwaltung der Mar-
burger Zeitung. Wir erhielten weiters: von Herrn
Anton Arſenſchek namens der Bahnerhaltungsſektion
Marburg K.-B. 1000 Stück Zigaretten.
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