Marburger Zeitung. Nr. 57, Marburg, 11.03.1915.Marburger Zeitung Nr. 56, 10. März 1915 [Spaltenumbruch] Balkanarmee stehen und kämpfen deutsche Truppen Wie köstlich ist doch das sagenumsponnene Rhein- Aber das Wunderbarste hat seine Jugend voll- Winterschlacht in der Champagne. 6 Armeekorps gegen 2 Divisionen. Der gestrige deutsche Kriegsbericht, der für In Tag und Nacht ununterbroche- echt mädchenhaft, ohne jede altjungferliche Würde; Ich drückte mich hinter die Gardinen, um Frisch und angeregt trat Sophie ins Zimmer: "Was -- aber?" fragte ich. "Ich fürchte, daß sie ihn noch gar nicht genug "Du hast dich nicht getäuscht!" fiel ich ein, "Suche ihr Vertrauen zu gewinnen und lege ihr "Nein, gewiß nicht!" gestand sie ehrlich. -- (Fortsetzung folgt.) [Spaltenumbruch] teidigte Front von acht Kilometer Breite ge- Ein neues Ruhmesblatt hat deutsche Ost.-ung. Generalstabsbericht. Der gestrige Bericht besagt u. a.: In Westgalizien wurde das von unseren Bei Nadworna wurden angreifende feind- Reichsdeutsche Balkautruppen. Ermächtigung zu Auszeichnungen. Wien, 10. März. (K.-B.) Aus dem Kriegs- Der Seekrieg. Ein deutsches Unterseeboot gerammt. Berlin, 10. März. (K.-B.) Das Wolff-Büro Einer amtlichen Bekanntmachung der briti- Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: Behnke. Was ein englischer Admiral fordert. Paris, 10. März. (K.-B.) ,Echo de Paris' #art#Wieder 9 englische Dampfer verloren. Hamburg, 10. März. (K.-B.) Das ,Ham- Der Bürgerkrieg in Mexiko. #art#Die gefährliche Lage der Ausländer. Rotterdam, 10. März. (K.-B.) Aus Mexiko Die Lage in der Hauptstadt Mexikos Die Diplomaten ersuchten telegraphisch ihre #art#Meuternde Kosaken. Ofenpest, 10. März. Die in den Karpathen #art#Das "Herzklopfen" französischer Soldaten, Aufdeckung eines Befreiungsschwindels. Lyon, 10. März. (K.-B.) ,Le Lyon Repu- #art#Die Offiziersnot in Rußland. Schnellsiedekursoffiziere. Petersburg, 10. März. (K.-B.) Im ,Rußki Marburger Nachrichten. Todesfall. Am 10. März starb hier Frau Spende. Vom Einjährig-Freiwilligen-Feld- Landwirtschaftliche Versammlung in Straß. Am 21. Feber hielt die Filiale Straß Marburger Zeitung Nr. 56, 10. März 1915 [Spaltenumbruch] Balkanarmee ſtehen und kämpfen deutſche Truppen Wie köſtlich iſt doch das ſagenumſponnene Rhein- Aber das Wunderbarſte hat ſeine Jugend voll- Winterſchlacht in der Champagne. 6 Armeekorps gegen 2 Diviſionen. Der geſtrige deutſche Kriegsbericht, der für In Tag und Nacht ununterbroche- echt mädchenhaft, ohne jede altjungferliche Würde; Ich drückte mich hinter die Gardinen, um Friſch und angeregt trat Sophie ins Zimmer: „Was — aber?“ fragte ich. „Ich fürchte, daß ſie ihn noch gar nicht genug „Du haſt dich nicht getäuſcht!“ fiel ich ein, „Suche ihr Vertrauen zu gewinnen und lege ihr „Nein, gewiß nicht!“ geſtand ſie ehrlich. — (Fortſetzung folgt.) [Spaltenumbruch] teidigte Front von acht Kilometer Breite ge- Ein neues Ruhmesblatt hat deutſche Oſt.-ung. Generalſtabsbericht. Der geſtrige Bericht beſagt u. a.: In Weſtgalizien wurde das von unſeren Bei Nadworna wurden angreifende feind- Reichsdeutſche Balkautruppen. Ermächtigung zu Auszeichnungen. Wien, 10. März. (K.-B.) Aus dem Kriegs- Der Seekrieg. Ein deutſches Unterſeeboot gerammt. Berlin, 10. März. (K.-B.) Das Wolff-Büro Einer amtlichen Bekanntmachung der briti- Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabes: Behnke. Was ein engliſcher Admiral fordert. Paris, 10. März. (K.-B.) ‚Echo de Paris‘ #art#Wieder 9 engliſche Dampfer verloren. Hamburg, 10. März. (K.-B.) Das ‚Ham- Der Bürgerkrieg in Mexiko. #art#Die gefährliche Lage der Ausländer. Rotterdam, 10. März. (K.-B.) Aus Mexiko Die Lage in der Hauptſtadt Mexikos Die Diplomaten erſuchten telegraphiſch ihre #art#Meuternde Koſaken. Ofenpeſt, 10. März. Die in den Karpathen #art#Das „Herzklopfen“ franzöſiſcher Soldaten, Aufdeckung eines Befreiungsſchwindels. Lyon, 10. März. (K.-B.) ‚Le Lyon Repu- #art#Die Offiziersnot in Rußland. Schnellſiedekursoffiziere. Petersburg, 10. März. (K.-B.) Im ‚Rußki Marburger Nachrichten. Todesfall. Am 10. März ſtarb hier Frau Spende. Vom Einjährig-Freiwilligen-Feld- Landwirtſchaftliche Verſammlung in Straß. Am 21. Feber hielt die Filiale Straß <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="2"/> <fw place="top" type="header">Marburger Zeitung Nr. 56, 10. März 1915</fw><lb/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="a1b" prev="#a1a" type="jArticle" n="2"> <p>Balkanarmee ſtehen und kämpfen deutſche Truppen<lb/> und ſie alle ſind notwendig dort, wo ſie ſind, kein<lb/> Bataillon konnte von ihnen weggezogen werden in<lb/> die kampfdurchwühlte Champagne. Und dennoch<lb/> wurde wieder ein Wunder zur lebendigen Wahrheit,<lb/> dennoch brachen an jedem Tage und in jeder der<lb/> ruhloſen Nächte die Sturmangriffe des Feindes zu-<lb/> ſammen, die ſechsfache Übermacht kommt in mehr<lb/> als drei Wochen nicht einen Schritt weiter und<lb/> die Verluſte des Feindes wurden dreimal ſo groß<lb/> als die eigenen und wuchſen empor zu erſchüt-<lb/> ternder Größe, zur Alpenhöhe von 45.000 Mann.<lb/> Und ſolche Triebkraft lebte in dieſer Heldenſchar,<lb/> daß ſie ſelber noch vorſtieß und Tauſende von<lb/> Feinden gefangen nahm.</p><lb/> <p>Wie köſtlich iſt doch das ſagenumſponnene Rhein-<lb/> land; wie ſonnig und wie ſtark; dort iſt in Zeiten<lb/> des Friedens der goldigſte Frohſinn daheim und<lb/> uralte Geſchichte umwebt ſeine Burgen mit ver-<lb/> klärendem Glanze und Eſſe an Eſſe verkündet den<lb/> Rieſen der Induſtrien von Stahl.</p><lb/> <p>Aber das Wunderbarſte hat ſeine Jugend voll-<lb/> bracht, haben ſeine Männer geſchaffen, die in der<lb/> Champagne die Wacht am Rheine hielten. Schon<lb/> hat in dieſem Kriege jeder deutſche Stamm ſeinen<lb/> beſonderen Ehrentag gehabt; des Rheinlands Söhne<lb/> haben ſich aber auf althiſtoriſchem Boden vielleicht<lb/> die ſchönſte Siegerkrone geholt und nur wer bei<lb/> Grodek und Przemyslani der Ruſſenübermacht gegen-<lb/> überſtand, kann die Taten der Söhne des Rhein-<lb/> landes annähernd ermeſſen. Wenn ferne in der<lb/> Champagne das Heil Dir im Siegerkranz ertönt,<lb/> dann klingt auch bei uns in Öſterreich jubelnd auf<lb/> der Siegesſang von „Lorbeerreiſern, die das Heer<lb/> ſo oft ſich wand.“</p> <byline>N. J.</byline> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div xml:id="a2a" next="#a2b" type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Winterſchlacht in der Champagne.<lb/> 6 Armeekorps gegen 2 Diviſionen.</hi> </head><lb/> <p>Der geſtrige deutſche Kriegsbericht, der für<lb/> unſere geſtrige Ausgabe zu ſpät erſchien, behandelt<lb/> u. a. die <hi rendition="#g">Winterſchlacht</hi> in der <hi rendition="#g">Champagne.</hi><lb/> Die <hi rendition="#g">franzöſiſche Heeresleitung</hi> wollte,<lb/> ohne Rückſicht auf die <hi rendition="#g">Opfer,</hi> durch einen <hi rendition="#g">Durch-<lb/> bruch</hi> den in <hi rendition="#g">Maſuren bedrängten Ruſſen<lb/> Entlaſtung</hi> bringen — aber dieſer Verſuch darf<lb/> heute als völlig und <hi rendition="#g">kläglich geſcheitert</hi> be-<lb/> trachten werden, Dank der <hi rendition="#g">heldenhaftigen<lb/> Haltung</hi> der dortigen <hi rendition="#g">deutſchen Truppen</hi><lb/> und der Umſicht ihrer Führer, vor allem des Ge-<lb/> neraloberſten v. <hi rendition="#g">Einem</hi> und der Kommandierenden<lb/> Generäle <hi rendition="#g">Riemann</hi> und <hi rendition="#g">Fleck.</hi> Der Bericht<lb/> führt dann wie folgt fort.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">In Tag und Nacht ununterbroche-<lb/> nen Kämpfen hat der Gegner ſeit dem<lb/> 16. Feber nacheinander mehr als ſechs<lb/> voll ausgefüllte Armeekorps und un-<lb/> geheuerliche Maſſen ſchwere Artillerie-<lb/> munition — eigener</hi> und <hi rendition="#g">amerikaniſcher<lb/> Fertigung</hi> — oft <hi rendition="#g">mehr als 100.000 Schüſſe<lb/> in 24 Stunden — gegen die von zwei<lb/> ſchwachen rheiniſchen Diviſionen ver-</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="f1b" prev="#f1a" type="jArticle" n="2"> <p>echt mädchenhaft, ohne jede altjungferliche Würde;<lb/> auch in Erikas trüben Augen leuchtete ein warmer<lb/> Schein, als ſie der neuen Freundin die Hand reichte.</p><lb/> <p>Ich drückte mich hinter die Gardinen, um<lb/> mich nicht ſehen zu laſſen, und es gelang mir auch.</p><lb/> <p>Friſch und angeregt trat Sophie ins Zimmer:<lb/> „Es war herrlich! Ich hätte nicht gedacht, daß die<lb/> Stadt eine ſo ſchöne Umgebung habe. Morgen ſpielen<lb/> wir zuſammen. Ich muß doch verſuchen, das arme<lb/> Mädchen etwas aus ihrer trübſinnigen Stimmung<lb/> zu bringen. Es iſt ja furchtbar hart, einen ſolchen<lb/> Vater in Lebensgefahr zu wiſſen, aber —“</p><lb/> <p>„Was — aber?“ fragte ich.</p><lb/> <p>„Ich fürchte, daß ſie ihn noch gar nicht genug<lb/> zu ſchätzen weiß. Kinder erkennen ſelten die Vor-<lb/> züge ihrer Eltern — deshalb ſcheint mir irgendein<lb/> Herzensgeheimnis vorzuliegen — ich hörte das ja<lb/> ſchon geſtern aus ihrem Geſange —“</p><lb/> <p>„Du haſt dich nicht getäuſcht!“ fiel ich ein,<lb/> um einen Teil meiner Miſſion los zu werden.</p><lb/> <p>„Suche ihr Vertrauen zu gewinnen und lege ihr<lb/> die Kindespflicht recht dringend ans Herz, das wird<lb/> dir ja bei deiner Schwärmerei für Herrn Franke<lb/> nicht ſchwer fallen!“</p><lb/> <p>„Nein, gewiß nicht!“ geſtand ſie ehrlich. —</p><lb/> <p> <ref>(Fortſetzung folgt.)</ref> </p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="a2b" prev="#a2a" type="jArticle" n="2"> <p><hi rendition="#g">teidigte Front</hi> von acht Kilometer Breite ge-<lb/> worfen. Unerſchütterlich haben die Rheinländer und<lb/> die zu ihrer Unterſtützung herangezogenen Bataillone<lb/> der Garde und andere Verbände dem <hi rendition="#g">Anſturm<lb/> ſechsfacher Ueberlegenheit nicht</hi> nur<lb/> ſtandgehalten, ſondern ſind ihm oft genug mit kräfti-<lb/> gem Gegenſtoß zuvorgekommen. So erklärt ſich, daß,<lb/> trotzdem es ſich hier um reine Verteidigungskämpfe<lb/> handelt, doch <hi rendition="#g">mehr als</hi> <hi rendition="#b">2450</hi> <hi rendition="#g">unverwundete<lb/> Gefangene,</hi> darunter 35 Offiziere, in unſeren<lb/> Händen blieben. Freilich ſind unſere Verluſte einem<lb/> tapferen Gegner gegenüber ſchwer; ſie <hi rendition="#g">übertreffen</hi><lb/> ſogar diejenigen, die die geſamten in der <hi rendition="#g">Maſu-<lb/> renſchlacht</hi> beteiligten deutſchen Kräfte erlitten.<lb/> Aber ſie ſind nicht umſonſt gebracht. Die <hi rendition="#g">Einbuße</hi><lb/> des <hi rendition="#g">Feindes</hi> iſt auf mindeſtens das <hi rendition="#g">Dreifache<lb/> der unſrigen,</hi> das heißt <hi rendition="#g">mehr als</hi> <hi rendition="#b">45.000</hi><lb/><hi rendition="#g">Mann,</hi> zu ſchätzen. Unſere Front in der Cham-<lb/> pagne ſteht feſter als je. Die franzöſiſchen Anſtren-<lb/> gungen haben keinerlei Einfluß auf den Verlauf<lb/> der Dinge im Oſten auszuüben vermocht.</p><lb/> <p>Ein <hi rendition="#g">neues Ruhmesblatt</hi> hat <hi rendition="#g">deutſche<lb/> Tapferkeit</hi> und deutſche Zähigkeit erworben,<lb/> das ſich demjenigen, das faſt zur ſelben Zeit in<lb/><hi rendition="#g">Maſuren</hi> erkämpſt wurde, gleichwertig anreiht.</p><lb/> <byline> <hi rendition="#g">Oberſte Heeresleitung.</hi> </byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Oſt.-ung. Generalſtabsbericht.</hi> </head><lb/> <p>Der geſtrige Bericht beſagt u. a.:</p><lb/> <p>In Weſtgalizien wurde das von unſeren<lb/> Truppen ſüdlich <hi rendition="#g">Gorlice</hi> eroberte Gebiet noch<lb/><hi rendition="#g">erweitert.</hi> Ein anſchließender <hi rendition="#g">Schützengra-<lb/> ben</hi> des Feindes wurde <hi rendition="#g">erſtürmt,</hi> über 200<lb/> Mann Gefangene gemacht. Eine nahe vor den<lb/> eigenen Stellungen liegende Rückenlinie in der<lb/><hi rendition="#g">Karpathenfront,</hi> die von feindlicher Inſanterie<lb/> beſetzt war, wurde infolge des <hi rendition="#g">flankierenden<lb/> Feuers unſerer Artillerie fluchtartig<lb/> geräumt</hi> und <hi rendition="#g">erlitt</hi> hierbei der <hi rendition="#g">Feind</hi> im<lb/> wirkſamſten <hi rendition="#g">Schrapnellfeuer ſchwere Ver-<lb/> luſte.</hi> Bei Eroberung einer Stellung in dieſer<lb/> Front wurden 300 Mann gefangen, viel Kriegs-<lb/> material erbeutet.</p><lb/> <p>Bei <hi rendition="#g">Nadworna</hi> wurden angreifende feind-<lb/> liche Bataillone geworfen und 190 Mann gefangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Reichsdeutſche Balkautruppen.<lb/> Ermächtigung zu Auszeichnungen.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Wien,</hi> 10. März. (K.-B.)</dateline> <p>Aus dem Kriegs-<lb/> preſſequartier wird gemeldet: Auf Grund einer<lb/> kaiſerlichen Entſchließung wurde dem <hi rendition="#g">Komman-<lb/> danten</hi> der <hi rendition="#g">Balkanſtreitkräfte</hi> das <hi rendition="#g">Recht</hi><lb/> eingeräumt, an Mannſchaftsperſonen der ihm <hi rendition="#g">un-<lb/> terſtellten deutſchen Heereskörper</hi> für<lb/> verdienſtvolle Leiſtungen die Silberne Tapferkeits-<lb/> medaille erſter und zweiter Klaſſe zu verleihen.<lb/> Das Recht der Verleihung der Goldenen Tapfer-<lb/> keitsmedaille hat ſich das Oberkommando vorbe-<lb/> halten.</p> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Seekrieg.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Ein deutſches Unterſeeboot gerammt.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Berlin,</hi> 10. März. (K.-B.)</dateline> <p>Das Wolff-Büro<lb/> meldet:</p><lb/> <p>Einer amtlichen Bekanntmachung der briti-<lb/> ſchen Admiralität zufolge iſt das <hi rendition="#g">deutſche Un-<lb/> terſeeboot</hi> ‚U 20‘ heute durch den engliſchen<lb/><hi rendition="#g">Zerſtörer</hi> ‚Ariel‘ <hi rendition="#g">gerammt</hi> und zum <hi rendition="#g">Sinken</hi><lb/> gebracht worden. Die Beſatzung wurde <hi rendition="#g">gerettet.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabes:</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Behnke.</hi> </hi> </p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Was ein engliſcher Admiral fordert.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Paris,</hi> 10. März. (K.-B.)</dateline> <p>‚Echo de Paris‘<lb/> meldet aus <hi rendition="#g">London:</hi> Admiral <hi rendition="#g">Beresford</hi><lb/> ſtellte auf Grund des alten Seekriegsgeſetzes,<lb/> welches beſtimmt, daß <hi rendition="#g">Seeräuber gehenkt</hi><lb/> werden ſollen, die <hi rendition="#g">Forderung</hi> auf, daß dieſes<lb/> Geſetz auf die <hi rendition="#g">gefangenen Offiziere deut-<lb/> ſcher Unterſeeboote angewendet</hi> werde.<lb/> (Da müßte ganz England als Seeräuber gehenkt<lb/> werden! Übrigens hat Deutſchland genug engliſche<lb/> Offiziere als Geiſeln, die analog dazu wegen<lb/> „Mord“, „Landfriedensbruch“ u. ſ. w. gehenkt<lb/> werden könnten!)</p><lb/> <div n="3"> <head>#art#<hi rendition="#b">Wieder 9 engliſche Dampfer verloren.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Hamburg,</hi> 10. März. (K.-B.)</dateline> <p>Das ‚Ham-<lb/> burger Fremdenblatt‘ meldet aus <hi rendition="#g">Rotterdam:</hi><lb/> Zwiſchen dem 1. und 6. März ſind <hi rendition="#g">neun</hi> auf der<lb/> Fahrt <hi rendition="#g">England — Holland</hi> und <hi rendition="#g">England<lb/> — Skandinavien</hi> begriffene <hi rendition="#g">engliſche<lb/> Dampfer überfällig</hi> geweſen. Die <hi rendition="#g">Lon-<lb/><cb/> doner Reeder ſchränken</hi> weiterhin die An-<lb/> nahme von Frachtſtücken nach Holland und Skan-<lb/> dinavien ein.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Bürgerkrieg in Mexiko.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>#art#<hi rendition="#b">Die gefährliche Lage der Ausländer.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Rotterdam,</hi> 10. März. (K.-B.)</dateline> <p>Aus <hi rendition="#g">Mexiko</hi><lb/> wird gemeldet:</p><lb/> <p>Die Lage in der <hi rendition="#g">Hauptſtadt Mexikos</hi><lb/> hat durch die <hi rendition="#g">Verhinderung</hi> der <hi rendition="#g">Zufuhr</hi> von<lb/><hi rendition="#g">Lebensmitteln,</hi> durch die <hi rendition="#g">Beſchlagnahme</hi><lb/> der vorhandenen <hi rendition="#g">Vorräte</hi> und <hi rendition="#g">Abſperrung</hi> der<lb/><hi rendition="#g">Waſſerleitung durch Carranza</hi> einen<lb/> äußerſt <hi rendition="#g">bedrohlichen Charakter</hi> angenommen.<lb/> Das <hi rendition="#g">diplomatiſche Korps,</hi> das vor einigen<lb/> Tagen einſtimmig beſchloſſen hatte, die <hi rendition="#g">Hauptſtadt</hi><lb/> zu <hi rendition="#g">verlaſſen,</hi> hat dieſe Abſicht vorläufig auf-<lb/> gegeben, anſcheinend auf Anregung der Waſhingtoner<lb/> Regierung. Inzwiſchen wurde auch die <hi rendition="#g">Eiſen-<lb/> bahnverbindung</hi> mit <hi rendition="#g">Mexiko-City un-<lb/> terbrochen,</hi> ſo daß das <hi rendition="#g">Verlaſſen</hi> der Haupt-<lb/> ſtadt für die <hi rendition="#g">Diplomaten</hi> und die zahlreichen<lb/><hi rendition="#g">Ausländer unmöglich</hi> wurde.</p><lb/> <p>Die Diplomaten erſuchten telegraphiſch ihre<lb/> Regierungen um Vorſtellungen in <hi rendition="#g">Waſhington,</hi><lb/> damit ſeitens der amerikaniſchen Regierung Maß-<lb/> nahmen zum Schutze der Ausländer ergriffen werden.<lb/> Die <hi rendition="#g">deutſche</hi> Negierung hat ihrem Vertreter in<lb/> Waſhington entſprechende Vorſtellungen aufgetragen.<lb/> Inzwiſchen <hi rendition="#g">entſandte</hi> die <hi rendition="#g">amerikaniſche</hi><lb/> Regierung den geſchützten <hi rendition="#g">Kreuzer ‚Tacoma‘,</hi><lb/> den <hi rendition="#g">Panzerkreuzer ‚Waſhington‘</hi> und das<lb/><hi rendition="#g">Schlachtſchiff ‚Georgia‘</hi> bereits nach Veracruz.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head>#art#<hi rendition="#b">Meuternde Koſaken.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Ofenpeſt,</hi> 10. März.</dateline> <p>Die in den Karpathen<lb/> kämpfenden Koſaken haben, wie die in unſere Ge-<lb/> fangenſchaft geratenen Patrouillen erzählten, zwei-<lb/> mal gemeutert. Die Urſache des Aufſtandes war,<lb/> daß die Soldaten ihren Sold nicht erhalten hatten.<lb/> Bei der erſten Gelegenheit begannen 8000 bis<lb/> 9000 Koſaken zu meutern, und ſpäter wiederholte<lb/> ſich dieſer Fall. Die meuternden Regimenter wurden<lb/> ſofort in das Innere des Landes geſendet.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>#art#<hi rendition="#b">Das „Herzklopfen“ franzöſiſcher Soldaten,<lb/> Aufdeckung eines Befreiungsſchwindels.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Lyon,</hi> 10. März. (K.-B.)</dateline> <p>‚Le Lyon Repu-<lb/> blicaine‘ meldet aus <hi rendition="#g">Paris:</hi> Die Polizei <hi rendition="#g">ver-<lb/> haftete</hi> die Mitglieder einer <hi rendition="#g">Agentur,</hi> welche<lb/> den an der Front befindlichen <hi rendition="#g">Soldaten Mittel</hi><lb/> zukommen ließen, um ſich vom <hi rendition="#g">Militärdienſte<lb/> befreien</hi> zu laſſen. Dieſe Mittel beſtehen in den<lb/> meiſten Fällen aus <hi rendition="#g">Pulvern,</hi> welche <hi rendition="#g">ſtarkes<lb/> Herzklopfen</hi> verurſachen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>#art#<hi rendition="#b">Die Offiziersnot in Rußland.<lb/> Schnellſiedekursoffiziere.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Petersburg,</hi> 10. März. (K.-B.)</dateline> <p>Im ‚Rußki<lb/> Invalid‘ werden amtliche Beſtimmungen über eine<lb/><hi rendition="#g">beſchleunigte Ausbildung</hi> der <hi rendition="#g">Offiziere</hi><lb/> bekannt gegeben. Es wird <hi rendition="#g">nur eine vier-<lb/> monatige Vorbildung</hi> vorgeſehen. Auch<lb/><hi rendition="#g">Landſtürmer,</hi> welche die nötige Bildung haben,<lb/> werden zum <hi rendition="#g">Offiziersſtande</hi> zugelaſſen.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Marburger Nachrichten.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Todesfall.</hi> </head> <p>Am 10. März ſtarb hier Frau<lb/> Anna <hi rendition="#g">Koren,</hi> geb. Frank, Südbahnakkordantens-<lb/> witwe, im 60. Lebensjahre. Sie wird Freitag um<lb/> 4 Uhr in der Stadtfriedhofleichenhalle eingeſegnet<lb/> und auf dem ſtädtiſchen Friedhof in Poberſch be-<lb/> ſtattet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Spende.</hi> </head> <p>Vom Einjährig-Freiwilligen-Feld-<lb/> webel Herrn Arpad Conte <hi rendition="#g">Veith</hi> wurde der Frei-<lb/> willigen Rettungsabteilung ein Betrag von 29 K. 55 H.<lb/> (Gebühren) durch die erſte Erſatzkompagnie des k. u. k.<lb/> Inf.-Reg. 47 übermittelt, wofür der beſte Dank<lb/> ausgeſprochen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Landwirtſchaftliche Verſammlung in<lb/> Straß.</hi> </head> <p>Am 21. Feber hielt die Filiale Straß<lb/> der Landwirtſchaftsgeſellſchaft ihre diesjährige Haupt-<lb/> verſammlung, die einen ſehr guten Beſuch aufwies,<lb/> ab. Obmann Herr Karl <hi rendition="#g">Stift</hi> begrüßte alle und<lb/> trug den Jahresbericht vor. Beſtellt wurden 25.000<lb/> Stück Reben, 20.000 Waldpflanzen und 100 Obſt-<lb/> bäume. Abgegeben wurden Subventionsſtiere, Eber,<lb/> Geflügel und Subventionsgeräte. Trotz der Mo-<lb/> biliſierung entwickelte die Filiale eine rege Tätigkeit.<lb/> Der Herbſtanbau im hieſigen Filialſprengel iſt ſehr<lb/> gut vor ſich gegangen. Die Filiale blieb mit ſämt-<lb/> lichen Gemeinden in enger Fühlung, um den An-<lb/> bau zu übernehmen. Da nun jetzt der Arbeiter-<lb/> und Zugtiermangel größer iſt als im Herbſte, ſo<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0002]
Marburger Zeitung Nr. 56, 10. März 1915
Balkanarmee ſtehen und kämpfen deutſche Truppen
und ſie alle ſind notwendig dort, wo ſie ſind, kein
Bataillon konnte von ihnen weggezogen werden in
die kampfdurchwühlte Champagne. Und dennoch
wurde wieder ein Wunder zur lebendigen Wahrheit,
dennoch brachen an jedem Tage und in jeder der
ruhloſen Nächte die Sturmangriffe des Feindes zu-
ſammen, die ſechsfache Übermacht kommt in mehr
als drei Wochen nicht einen Schritt weiter und
die Verluſte des Feindes wurden dreimal ſo groß
als die eigenen und wuchſen empor zu erſchüt-
ternder Größe, zur Alpenhöhe von 45.000 Mann.
Und ſolche Triebkraft lebte in dieſer Heldenſchar,
daß ſie ſelber noch vorſtieß und Tauſende von
Feinden gefangen nahm.
Wie köſtlich iſt doch das ſagenumſponnene Rhein-
land; wie ſonnig und wie ſtark; dort iſt in Zeiten
des Friedens der goldigſte Frohſinn daheim und
uralte Geſchichte umwebt ſeine Burgen mit ver-
klärendem Glanze und Eſſe an Eſſe verkündet den
Rieſen der Induſtrien von Stahl.
Aber das Wunderbarſte hat ſeine Jugend voll-
bracht, haben ſeine Männer geſchaffen, die in der
Champagne die Wacht am Rheine hielten. Schon
hat in dieſem Kriege jeder deutſche Stamm ſeinen
beſonderen Ehrentag gehabt; des Rheinlands Söhne
haben ſich aber auf althiſtoriſchem Boden vielleicht
die ſchönſte Siegerkrone geholt und nur wer bei
Grodek und Przemyslani der Ruſſenübermacht gegen-
überſtand, kann die Taten der Söhne des Rhein-
landes annähernd ermeſſen. Wenn ferne in der
Champagne das Heil Dir im Siegerkranz ertönt,
dann klingt auch bei uns in Öſterreich jubelnd auf
der Siegesſang von „Lorbeerreiſern, die das Heer
ſo oft ſich wand.“
N. J.
Winterſchlacht in der Champagne.
6 Armeekorps gegen 2 Diviſionen.
Der geſtrige deutſche Kriegsbericht, der für
unſere geſtrige Ausgabe zu ſpät erſchien, behandelt
u. a. die Winterſchlacht in der Champagne.
Die franzöſiſche Heeresleitung wollte,
ohne Rückſicht auf die Opfer, durch einen Durch-
bruch den in Maſuren bedrängten Ruſſen
Entlaſtung bringen — aber dieſer Verſuch darf
heute als völlig und kläglich geſcheitert be-
trachten werden, Dank der heldenhaftigen
Haltung der dortigen deutſchen Truppen
und der Umſicht ihrer Führer, vor allem des Ge-
neraloberſten v. Einem und der Kommandierenden
Generäle Riemann und Fleck. Der Bericht
führt dann wie folgt fort.
In Tag und Nacht ununterbroche-
nen Kämpfen hat der Gegner ſeit dem
16. Feber nacheinander mehr als ſechs
voll ausgefüllte Armeekorps und un-
geheuerliche Maſſen ſchwere Artillerie-
munition — eigener und amerikaniſcher
Fertigung — oft mehr als 100.000 Schüſſe
in 24 Stunden — gegen die von zwei
ſchwachen rheiniſchen Diviſionen ver-
echt mädchenhaft, ohne jede altjungferliche Würde;
auch in Erikas trüben Augen leuchtete ein warmer
Schein, als ſie der neuen Freundin die Hand reichte.
Ich drückte mich hinter die Gardinen, um
mich nicht ſehen zu laſſen, und es gelang mir auch.
Friſch und angeregt trat Sophie ins Zimmer:
„Es war herrlich! Ich hätte nicht gedacht, daß die
Stadt eine ſo ſchöne Umgebung habe. Morgen ſpielen
wir zuſammen. Ich muß doch verſuchen, das arme
Mädchen etwas aus ihrer trübſinnigen Stimmung
zu bringen. Es iſt ja furchtbar hart, einen ſolchen
Vater in Lebensgefahr zu wiſſen, aber —“
„Was — aber?“ fragte ich.
„Ich fürchte, daß ſie ihn noch gar nicht genug
zu ſchätzen weiß. Kinder erkennen ſelten die Vor-
züge ihrer Eltern — deshalb ſcheint mir irgendein
Herzensgeheimnis vorzuliegen — ich hörte das ja
ſchon geſtern aus ihrem Geſange —“
„Du haſt dich nicht getäuſcht!“ fiel ich ein,
um einen Teil meiner Miſſion los zu werden.
„Suche ihr Vertrauen zu gewinnen und lege ihr
die Kindespflicht recht dringend ans Herz, das wird
dir ja bei deiner Schwärmerei für Herrn Franke
nicht ſchwer fallen!“
„Nein, gewiß nicht!“ geſtand ſie ehrlich. —
(Fortſetzung folgt.)
teidigte Front von acht Kilometer Breite ge-
worfen. Unerſchütterlich haben die Rheinländer und
die zu ihrer Unterſtützung herangezogenen Bataillone
der Garde und andere Verbände dem Anſturm
ſechsfacher Ueberlegenheit nicht nur
ſtandgehalten, ſondern ſind ihm oft genug mit kräfti-
gem Gegenſtoß zuvorgekommen. So erklärt ſich, daß,
trotzdem es ſich hier um reine Verteidigungskämpfe
handelt, doch mehr als 2450 unverwundete
Gefangene, darunter 35 Offiziere, in unſeren
Händen blieben. Freilich ſind unſere Verluſte einem
tapferen Gegner gegenüber ſchwer; ſie übertreffen
ſogar diejenigen, die die geſamten in der Maſu-
renſchlacht beteiligten deutſchen Kräfte erlitten.
Aber ſie ſind nicht umſonſt gebracht. Die Einbuße
des Feindes iſt auf mindeſtens das Dreifache
der unſrigen, das heißt mehr als 45.000
Mann, zu ſchätzen. Unſere Front in der Cham-
pagne ſteht feſter als je. Die franzöſiſchen Anſtren-
gungen haben keinerlei Einfluß auf den Verlauf
der Dinge im Oſten auszuüben vermocht.
Ein neues Ruhmesblatt hat deutſche
Tapferkeit und deutſche Zähigkeit erworben,
das ſich demjenigen, das faſt zur ſelben Zeit in
Maſuren erkämpſt wurde, gleichwertig anreiht.
Oberſte Heeresleitung.
Oſt.-ung. Generalſtabsbericht.
Der geſtrige Bericht beſagt u. a.:
In Weſtgalizien wurde das von unſeren
Truppen ſüdlich Gorlice eroberte Gebiet noch
erweitert. Ein anſchließender Schützengra-
ben des Feindes wurde erſtürmt, über 200
Mann Gefangene gemacht. Eine nahe vor den
eigenen Stellungen liegende Rückenlinie in der
Karpathenfront, die von feindlicher Inſanterie
beſetzt war, wurde infolge des flankierenden
Feuers unſerer Artillerie fluchtartig
geräumt und erlitt hierbei der Feind im
wirkſamſten Schrapnellfeuer ſchwere Ver-
luſte. Bei Eroberung einer Stellung in dieſer
Front wurden 300 Mann gefangen, viel Kriegs-
material erbeutet.
Bei Nadworna wurden angreifende feind-
liche Bataillone geworfen und 190 Mann gefangen.
Reichsdeutſche Balkautruppen.
Ermächtigung zu Auszeichnungen.
Wien, 10. März. (K.-B.) Aus dem Kriegs-
preſſequartier wird gemeldet: Auf Grund einer
kaiſerlichen Entſchließung wurde dem Komman-
danten der Balkanſtreitkräfte das Recht
eingeräumt, an Mannſchaftsperſonen der ihm un-
terſtellten deutſchen Heereskörper für
verdienſtvolle Leiſtungen die Silberne Tapferkeits-
medaille erſter und zweiter Klaſſe zu verleihen.
Das Recht der Verleihung der Goldenen Tapfer-
keitsmedaille hat ſich das Oberkommando vorbe-
halten.
Der Seekrieg.
Ein deutſches Unterſeeboot gerammt.
Berlin, 10. März. (K.-B.) Das Wolff-Büro
meldet:
Einer amtlichen Bekanntmachung der briti-
ſchen Admiralität zufolge iſt das deutſche Un-
terſeeboot ‚U 20‘ heute durch den engliſchen
Zerſtörer ‚Ariel‘ gerammt und zum Sinken
gebracht worden. Die Beſatzung wurde gerettet.
Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabes:
Behnke.
Was ein engliſcher Admiral fordert.
Paris, 10. März. (K.-B.) ‚Echo de Paris‘
meldet aus London: Admiral Beresford
ſtellte auf Grund des alten Seekriegsgeſetzes,
welches beſtimmt, daß Seeräuber gehenkt
werden ſollen, die Forderung auf, daß dieſes
Geſetz auf die gefangenen Offiziere deut-
ſcher Unterſeeboote angewendet werde.
(Da müßte ganz England als Seeräuber gehenkt
werden! Übrigens hat Deutſchland genug engliſche
Offiziere als Geiſeln, die analog dazu wegen
„Mord“, „Landfriedensbruch“ u. ſ. w. gehenkt
werden könnten!)
#art#Wieder 9 engliſche Dampfer verloren.
Hamburg, 10. März. (K.-B.) Das ‚Ham-
burger Fremdenblatt‘ meldet aus Rotterdam:
Zwiſchen dem 1. und 6. März ſind neun auf der
Fahrt England — Holland und England
— Skandinavien begriffene engliſche
Dampfer überfällig geweſen. Die Lon-
doner Reeder ſchränken weiterhin die An-
nahme von Frachtſtücken nach Holland und Skan-
dinavien ein.
Der Bürgerkrieg in Mexiko.
#art#Die gefährliche Lage der Ausländer.
Rotterdam, 10. März. (K.-B.) Aus Mexiko
wird gemeldet:
Die Lage in der Hauptſtadt Mexikos
hat durch die Verhinderung der Zufuhr von
Lebensmitteln, durch die Beſchlagnahme
der vorhandenen Vorräte und Abſperrung der
Waſſerleitung durch Carranza einen
äußerſt bedrohlichen Charakter angenommen.
Das diplomatiſche Korps, das vor einigen
Tagen einſtimmig beſchloſſen hatte, die Hauptſtadt
zu verlaſſen, hat dieſe Abſicht vorläufig auf-
gegeben, anſcheinend auf Anregung der Waſhingtoner
Regierung. Inzwiſchen wurde auch die Eiſen-
bahnverbindung mit Mexiko-City un-
terbrochen, ſo daß das Verlaſſen der Haupt-
ſtadt für die Diplomaten und die zahlreichen
Ausländer unmöglich wurde.
Die Diplomaten erſuchten telegraphiſch ihre
Regierungen um Vorſtellungen in Waſhington,
damit ſeitens der amerikaniſchen Regierung Maß-
nahmen zum Schutze der Ausländer ergriffen werden.
Die deutſche Negierung hat ihrem Vertreter in
Waſhington entſprechende Vorſtellungen aufgetragen.
Inzwiſchen entſandte die amerikaniſche
Regierung den geſchützten Kreuzer ‚Tacoma‘,
den Panzerkreuzer ‚Waſhington‘ und das
Schlachtſchiff ‚Georgia‘ bereits nach Veracruz.
#art#Meuternde Koſaken.
Ofenpeſt, 10. März. Die in den Karpathen
kämpfenden Koſaken haben, wie die in unſere Ge-
fangenſchaft geratenen Patrouillen erzählten, zwei-
mal gemeutert. Die Urſache des Aufſtandes war,
daß die Soldaten ihren Sold nicht erhalten hatten.
Bei der erſten Gelegenheit begannen 8000 bis
9000 Koſaken zu meutern, und ſpäter wiederholte
ſich dieſer Fall. Die meuternden Regimenter wurden
ſofort in das Innere des Landes geſendet.
#art#Das „Herzklopfen“ franzöſiſcher Soldaten,
Aufdeckung eines Befreiungsſchwindels.
Lyon, 10. März. (K.-B.) ‚Le Lyon Repu-
blicaine‘ meldet aus Paris: Die Polizei ver-
haftete die Mitglieder einer Agentur, welche
den an der Front befindlichen Soldaten Mittel
zukommen ließen, um ſich vom Militärdienſte
befreien zu laſſen. Dieſe Mittel beſtehen in den
meiſten Fällen aus Pulvern, welche ſtarkes
Herzklopfen verurſachen.
#art#Die Offiziersnot in Rußland.
Schnellſiedekursoffiziere.
Petersburg, 10. März. (K.-B.) Im ‚Rußki
Invalid‘ werden amtliche Beſtimmungen über eine
beſchleunigte Ausbildung der Offiziere
bekannt gegeben. Es wird nur eine vier-
monatige Vorbildung vorgeſehen. Auch
Landſtürmer, welche die nötige Bildung haben,
werden zum Offiziersſtande zugelaſſen.
Marburger Nachrichten.
Todesfall. Am 10. März ſtarb hier Frau
Anna Koren, geb. Frank, Südbahnakkordantens-
witwe, im 60. Lebensjahre. Sie wird Freitag um
4 Uhr in der Stadtfriedhofleichenhalle eingeſegnet
und auf dem ſtädtiſchen Friedhof in Poberſch be-
ſtattet.
Spende. Vom Einjährig-Freiwilligen-Feld-
webel Herrn Arpad Conte Veith wurde der Frei-
willigen Rettungsabteilung ein Betrag von 29 K. 55 H.
(Gebühren) durch die erſte Erſatzkompagnie des k. u. k.
Inf.-Reg. 47 übermittelt, wofür der beſte Dank
ausgeſprochen wird.
Landwirtſchaftliche Verſammlung in
Straß. Am 21. Feber hielt die Filiale Straß
der Landwirtſchaftsgeſellſchaft ihre diesjährige Haupt-
verſammlung, die einen ſehr guten Beſuch aufwies,
ab. Obmann Herr Karl Stift begrüßte alle und
trug den Jahresbericht vor. Beſtellt wurden 25.000
Stück Reben, 20.000 Waldpflanzen und 100 Obſt-
bäume. Abgegeben wurden Subventionsſtiere, Eber,
Geflügel und Subventionsgeräte. Trotz der Mo-
biliſierung entwickelte die Filiale eine rege Tätigkeit.
Der Herbſtanbau im hieſigen Filialſprengel iſt ſehr
gut vor ſich gegangen. Die Filiale blieb mit ſämt-
lichen Gemeinden in enger Fühlung, um den An-
bau zu übernehmen. Da nun jetzt der Arbeiter-
und Zugtiermangel größer iſt als im Herbſte, ſo
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