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Marburger Zeitung. Nr. 55, Marburg, 08.05.1913.

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Nr. 55, 8. Mai 1913 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] bau) werkmeistern ernannt. -- Die an das K.-M. zu
richtenden, eigenhändig geschriebenen Gesuche dieser
Unteroffiziere, welche Gesuche eine kurze Schilderung
ihrer bisherigen technischen Verwendung im Zivil-
stande zu enthalten haben und mit etwa vorhandenen
Schulzeugnissen, Bestätigungen von Arbeitgebern usw.,
sowie mit einem Zeugnisse über die politische Ver-
läßlichkeit der Aspiranten zu ergänzen sind, haben
im Wege der politischen Behörden bis spätestens
18. Mai 1913 beim k. u. k. Ergänzungsbezirks-
kommando in Marburg einzulangen.

Flüchtig gewordener Spediteur.

Mit
Beschluß vom 22. v. M. wurde über den hiesigen
Spediteur Christian Unterkofler vom Kreisge-
richte der Konkurs eröffnet, zum Konkurskommissär
OLGR Dr. Wokaun und zum Masseverwalter
Dr. Krenn ernannt. Unmittelbar nach Verhängung
des Konkurses wurde Unterkofler, der außer seinem
Speditionsgeschäfte in der letzten Zeit auch ein
Autotaxunternehmen betrieb, welches er vom Cafetier
Herrn Wagner abgelöst hatte, flüchtig, ohne daß
man weiß, wohin er sich gewendet hat. Das Kreis-
gericht Marburg hat deshalb gegen ihn einen Steck-
brief erlassen.

Sommerfest des Marburger Stadt-
verschönerungs-Vereines.

Morgen Freitag
8 Uhr abends findet ein Gasthof "zum schwarzen
Adler", 1. Stock, eine Festausschußsitzung statt und
ergeht an alle jene Damen und Herren, die an dem
großen Sommerfest mitwirken wollen, die Einladung,
dieser Sitzung beizuwohnen.

Es geht vorwärts in Steinbrück!

Sonntag nachmittags wurde in Steinbrück eine
Südmarkortsgruppe gegründet, die unseren völkischen
Gegnern ganz besonders ungelegen kam. Seit
Jahren sind sie bemüht, Steinbrück, diesen alten
deutschen Industrieort, zu einem slowenischen Stütz-
punkt auszugestalten, wobei ihnen die Ernennung
vieler slowenischer Post- und Bahnbeamten gute
Dienste leistete. Das Deutschtum von Steinbrück
ist jedoch noch immer so stark, daß bei den letzten
Gemeindewahlen der erste Wahlkörper leichten
Spieles erobert werden konnte. Die slowenisch-
liberalen Hetzer veranstalteten eine Protestver-
sammlung, an der aber aus Steinbrück nur etwa
zehn Leute teilnahmen, ferners einige aufgeregte
Leute aus Krain und 15 slowenischnationale Berg-
arbeiter aus Trifail, die der Bahnbeamte Mohorko
am Bahnhofe empfing und ins Gasthaus Juvancic
führte. Als Sprecher tat sich Dr. Kukovec auf.
Die Behörde hatte Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
In der Südmarkversammlung, die Südbahningenieur
Heinrich Payr leitete, hielt der Südmarkwander-
lehrer Schneider eine prächtige Rede. Südmark-
Gauobmann Dr. Otto Ambroschitsch sprach als
Mitglied der Hauptleitung. Die Wahl des Aus-
schusses hatte folgendes Ergebnis: Obmann: In-
genieur Heinrich Payr, Bahnkommissär, Stellver-
treter: Betriebsleiter Josef Nießner, Zahlmeister:
Buchhalter Adolf Prelog, Stellvertreter: Bahn-
restaurateur Alfred Petschnigg, Schriftführer: Post-
assistent Josef Namar, Beträte: Luschitzky und
Jauschnig, Werkmeister, Rechnungsprüfer: Bahn-
assistent Adolf Harbich und Post[e]xpedient Karl
Schmelzer. Die Ortsgruppe zählt bereits 150
Mitglieder, die alle in Steinbrück selbst wohnen.
Sie ist somit eine der stärksten Südmarkortsgruppen
des Unterlandes. Von den Begrüßungen wurden
mit besonders stürmischem Beifall aufgenommen
jene Peter Roseggers und Ottokar Kernstocks. An
der Versammlung nahmen auch Abordnungen der
Südmarkortsgruppen von Cilli, Tüffer, Lichtenwald,
Rann und Hrastnigg teil. Heil Steinbrück!

Die spanischen Schatzschwindler

ver-
suchen immer wieder in Österreich Opfer zu ge-
winnen; so erhielt in Marburg wieder ein Ge-
schäftsmann einen Brief aus Barcelona folgenden
Inhaltes: Sehr geehrter Herr! Als Gefangener
hier wegen Bankerott, bitte ich Sie mir zur Zurück-
ziehung von 300.000 Frank zu verhelfen, welche
Summe ich in einem Koffer auf einem auslän-
dischen Bahnhofe lagern habe. Es ist dringend
notwendig, daß sie nach Spanien kommen und
durch Bezahlung meiner Prozeßkosten und Geld-
strafe an das hiesige Gericht zusammen 9.500
Franken, mein hier mit Beschlag belegtes Hand-
gepäck auslösen, in welchen sich in einem Geheim-
fache gewisse Dokumente befinden, ohne welche es
unmöglich ist, mein Vermögen beheben zu können.
Als Belohnung für Ihre Mühe und Dienste trete
ich Ihnen den dritten Teil der obgenannten Summe
ab. Wenn Sie ernstlich entschlossen sind, die Reise
hieher anzutreten und den Betrag von 9.500
[Spaltenumbruch] Franken einzuzahlen, so senden Sie mir sofort bei-
liegendes Telegramm, nach dessen Empfang ich Ihnen
die ganze Geschichte genau und eigenhändig schil-
dern und meinen Namen bekannt geben werde.
Sprechen Sie mit niemanden über diese Sache
usw. Der Geschäftsmann hat jedoch auf den hier
schon zur genüge bekannten spanischen Schatzgräber
Schwindel selbstverständlich nicht reagiert.

Schutzhilfe der Südmark.

In der zweiten
Aprilhälfte wurden u. a. folgende Schutzmaßregeln
getroffen: Sieben Notstandsspenden (1250 K.), dar-
unter den obdachlosen Abbrändlern des Dorfes Nuß-
dorf in Salzburg eine rasche Hilfsgabe von 500
Kronen und ebenso sieben brandgeschädigten Klein-
häuslern in Vösendorf (N.-Ö.) 500 K. Darlehen
(14.470 K.) an sieben Volksgenossen zur Erhaltung
und Erwerbung von Haus- und Grundbesitz in Süd-
tirol, Kärnten und Steiermark. Ein Zinsenbeitrag
für ein Darlehen von 6000 K. an einen Klein-
besitzer in Niederösterreich. 500 K. für Studenten-
und Schülerherbergen in Südösterreich. Eine größere
Spareinlage erhielt eine Darlehenskasse in Kärnten.
Schließlich wurden zwei Waisenknaben in die Obhut
des Vereines genommen und bei einem vertrauens-
würdigen Landwirte in Pflege gegeben.

Die Fleischpreise

im Monate Mai
1913 sind bei nachstehenden Fleischhauern folgende:


Ochsen-
fleisch
1. Qual.
Ochsen-
fleisch
2. Qual.
Kuhfleisch
oder
Jungrind
Kalb-
fleisch
Schweine
fleisch
K K K K K
Mohorko ..--·----·--1·601·801·80
Sollak Johann--·----·--1·801.802·--
Merkl Josef .--·----·--1·802·--2·--
Rachle Kaspar .1·681·60--·--1·801·80
Wombek Joh..1.681.601.601.801.80
Holzknecht Josef1·681·601·601·801·80
Trattar Josef .1·681·601·601·802·--
Detitschek Franz1·801·681·521·802·--
Nendl Johann .1·801·70--·--1·801·80
Pirsch Vinzenz1·801·601·601·801·80
Schifko Jakob .1·801·721·801·801·80
Pergdolt Franz1·801·801·801·801·80
Welle Rudolf .1·801·801·801.801·80
Wreßnig Peter1·84--·----·--1·842.--
Polegeg Otto .1·881·801·801·801·80
Gsellmann Bl.1·881·801·801·801·80
Reißmann Fr.1·881·801·802.--2·--
Sollak Rudolf1·901·601·601·801·80
Hochnetz Franz1·921·84--·--1.921·92
Muchitsch Ed..1·921·80--·--1·802·--
Schrott Georg1·921·801·801·802·--
Stoßier Franz.1·921·801·801·802·--
Zokaly Franz .1·921·801·801·802·--
Benzik Johann1·961·92--·--2·--2·--
Achtig Albert .2.--2.----.--2·202·40
Reißmann Th.2.--1.80--·--2·--2·40
Leyrer Josef .2·--1·68--·--2·--2·40
Tschernoschek
M.
2·----·----·--2.--2.40
Kirbisch Josef .2·--2·----·--2·--2·--
Fritz Karl ..2·162·----·--2·--2·--
Tscherne Joh.2·202·--2·--2·202·40
Drei kleinere Anwesen in Egydi-
Tunuel

gelangen durch Vermittlung des Vereines
"Südmark" Graz zu vorteilhaften Bedingungen
an deutsche Volksgenossen zum Verkaufe und
sollten ehestens erworben werden. Zwei dieser Be-
sitze bestehen aus villenartigen, netten Landhäusern
mit kaum 3 Joch angrenzenden Grundstücken,
während das dritte Anwesen aus einem für be-
scheidene Ansprüche bestimmten Häuschen und 4
Joch Grundstücken besteht. Zum Zweck der Stär-
kung des Deutschtums in der bekannten Sprach-
grenzgemeinde Egydi-Tunnel wäre auch eine regere
Ansiedlung von deutschen Pensionistenfamilien
(deren es dort bereits über 20 gibt) sehr er-
wünscht.

Deutsche Sommerfrischen am Fuße
der Karawanken

in Kärnten. Die Südmark
empfiehlt den Volksgenossen dieses hübsch bebilderte
Verzeichnis für die sommerliche Reise- und Wan-
derzeit aufs beste: wer bei der Wahl von Reise-
zielen versprengte völkisch bedrängte deutsche Orte
berücksichtigt, der unterstützt dadurch wirtschaftlich
die völkische Schutzbewegung und trägt viel zur
Stärkung deutscher Grenz- oder Außenstellungen
bei. Das genannte Flugblatt wird samt dem
Gaststättenverzeichnis für Österreich vom Fremden-
verkehrsausschuß der deutschen Volksräte in Klagen-
furt, Gasometergasse 4 kostenlos zu Aufklärungs-
zwecken versendet.

Alter Haß.

Am 4. Februar dieses Jahres
ging der Besitzer Johann Schwarz mit seinen
Söhnen Lorenz, Johann und Anton Schwarz von
[Spaltenumbruch] seinem Weingarten in Ternovetzberg, Bezirk Pettau,
heim. Als am Wege Schwarz d. Ä. mit dem
Johann Bresnik sprach, weshalb alle stehen blieben,
rief der 20jährige Besitzerssohn Johann Mesarec,
der schon seit längerer Zeit von tiefer Feindschaft
gegen Schwarz beseelt ist, den Anton Schwarz auf
die Seite. Im nächsten Augenblicke erfaßte er ihn
schon am Rocke; Lorenz wollte seinen Bruder weg-
ziehen, erhielt aber von Mesarec sofort einen
Prügelhieb. Nun war die Rauferei eingeleitet; an
ihr beteiligte sich auch ein gewisser Franz Ornig,
der seinem Freunde Mesarec zu Hilfe kam. Und
nun hatten Prügel und Messer das entscheidende
Wort. Alle Mitwirkenden wurden verletzt, am
schwersten Lorenz Schwarz, der einen Messerstich
in die Brust erhielt. Mesarec und Ornig blieben
Sieger: die Familie Schwarz ergriff die Flucht.
Bei der vorgestern vor dem Kreisgerichte durchge-
führten Verhandlung bekam Mesarec vier Monate
schweren Kerker zugemessen, während die anderen
Helden, die durchwegs slowenisch sprachen, dem
Bezirksgerichte Pettau zur Aburteilung zugewiesen
wurden.




[irrelevantes Material]

Nr. 55, 8. Mai 1913 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] bau) werkmeiſtern ernannt. — Die an das K.-M. zu
richtenden, eigenhändig geſchriebenen Geſuche dieſer
Unteroffiziere, welche Geſuche eine kurze Schilderung
ihrer bisherigen techniſchen Verwendung im Zivil-
ſtande zu enthalten haben und mit etwa vorhandenen
Schulzeugniſſen, Beſtätigungen von Arbeitgebern uſw.,
ſowie mit einem Zeugniſſe über die politiſche Ver-
läßlichkeit der Aſpiranten zu ergänzen ſind, haben
im Wege der politiſchen Behörden bis ſpäteſtens
18. Mai 1913 beim k. u. k. Ergänzungsbezirks-
kommando in Marburg einzulangen.

Flüchtig gewordener Spediteur.

Mit
Beſchluß vom 22. v. M. wurde über den hieſigen
Spediteur Chriſtian Unterkofler vom Kreisge-
richte der Konkurs eröffnet, zum Konkurskommiſſär
OLGR Dr. Wokaun und zum Maſſeverwalter
Dr. Krenn ernannt. Unmittelbar nach Verhängung
des Konkurſes wurde Unterkofler, der außer ſeinem
Speditionsgeſchäfte in der letzten Zeit auch ein
Autotaxunternehmen betrieb, welches er vom Cafetier
Herrn Wagner abgelöſt hatte, flüchtig, ohne daß
man weiß, wohin er ſich gewendet hat. Das Kreis-
gericht Marburg hat deshalb gegen ihn einen Steck-
brief erlaſſen.

Sommerfeſt des Marburger Stadt-
verſchönerungs-Vereines.

Morgen Freitag
8 Uhr abends findet ein Gaſthof „zum ſchwarzen
Adler“, 1. Stock, eine Feſtausſchußſitzung ſtatt und
ergeht an alle jene Damen und Herren, die an dem
großen Sommerfeſt mitwirken wollen, die Einladung,
dieſer Sitzung beizuwohnen.

Es geht vorwärts in Steinbrück!

Sonntag nachmittags wurde in Steinbrück eine
Südmarkortsgruppe gegründet, die unſeren völkiſchen
Gegnern ganz beſonders ungelegen kam. Seit
Jahren ſind ſie bemüht, Steinbrück, dieſen alten
deutſchen Induſtrieort, zu einem ſloweniſchen Stütz-
punkt auszugeſtalten, wobei ihnen die Ernennung
vieler ſloweniſcher Poſt- und Bahnbeamten gute
Dienſte leiſtete. Das Deutſchtum von Steinbrück
iſt jedoch noch immer ſo ſtark, daß bei den letzten
Gemeindewahlen der erſte Wahlkörper leichten
Spieles erobert werden konnte. Die ſloweniſch-
liberalen Hetzer veranſtalteten eine Proteſtver-
ſammlung, an der aber aus Steinbrück nur etwa
zehn Leute teilnahmen, ferners einige aufgeregte
Leute aus Krain und 15 ſloweniſchnationale Berg-
arbeiter aus Trifail, die der Bahnbeamte Mohorko
am Bahnhofe empfing und ins Gaſthaus Juvancic
führte. Als Sprecher tat ſich Dr. Kukovec auf.
Die Behörde hatte Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
In der Südmarkverſammlung, die Südbahningenieur
Heinrich Payr leitete, hielt der Südmarkwander-
lehrer Schneider eine prächtige Rede. Südmark-
Gauobmann Dr. Otto Ambroſchitſch ſprach als
Mitglied der Hauptleitung. Die Wahl des Aus-
ſchuſſes hatte folgendes Ergebnis: Obmann: In-
genieur Heinrich Payr, Bahnkommiſſär, Stellver-
treter: Betriebsleiter Joſef Nießner, Zahlmeiſter:
Buchhalter Adolf Prelog, Stellvertreter: Bahn-
reſtaurateur Alfred Petſchnigg, Schriftführer: Poſt-
aſſiſtent Joſef Namar, Beträte: Luſchitzky und
Jauſchnig, Werkmeiſter, Rechnungsprüfer: Bahn-
aſſiſtent Adolf Harbich und Poſt[e]xpedient Karl
Schmelzer. Die Ortsgruppe zählt bereits 150
Mitglieder, die alle in Steinbrück ſelbſt wohnen.
Sie iſt ſomit eine der ſtärkſten Südmarkortsgruppen
des Unterlandes. Von den Begrüßungen wurden
mit beſonders ſtürmiſchem Beifall aufgenommen
jene Peter Roſeggers und Ottokar Kernſtocks. An
der Verſammlung nahmen auch Abordnungen der
Südmarkortsgruppen von Cilli, Tüffer, Lichtenwald,
Rann und Hraſtnigg teil. Heil Steinbrück!

Die ſpaniſchen Schatzſchwindler

ver-
ſuchen immer wieder in Öſterreich Opfer zu ge-
winnen; ſo erhielt in Marburg wieder ein Ge-
ſchäftsmann einen Brief aus Barcelona folgenden
Inhaltes: Sehr geehrter Herr! Als Gefangener
hier wegen Bankerott, bitte ich Sie mir zur Zurück-
ziehung von 300.000 Frank zu verhelfen, welche
Summe ich in einem Koffer auf einem auslän-
diſchen Bahnhofe lagern habe. Es iſt dringend
notwendig, daß ſie nach Spanien kommen und
durch Bezahlung meiner Prozeßkoſten und Geld-
ſtrafe an das hieſige Gericht zuſammen 9.500
Franken, mein hier mit Beſchlag belegtes Hand-
gepäck auslöſen, in welchen ſich in einem Geheim-
fache gewiſſe Dokumente befinden, ohne welche es
unmöglich iſt, mein Vermögen beheben zu können.
Als Belohnung für Ihre Mühe und Dienſte trete
ich Ihnen den dritten Teil der obgenannten Summe
ab. Wenn Sie ernſtlich entſchloſſen ſind, die Reiſe
hieher anzutreten und den Betrag von 9.500
[Spaltenumbruch] Franken einzuzahlen, ſo ſenden Sie mir ſofort bei-
liegendes Telegramm, nach deſſen Empfang ich Ihnen
die ganze Geſchichte genau und eigenhändig ſchil-
dern und meinen Namen bekannt geben werde.
Sprechen Sie mit niemanden über dieſe Sache
uſw. Der Geſchäftsmann hat jedoch auf den hier
ſchon zur genüge bekannten ſpaniſchen Schatzgräber
Schwindel ſelbſtverſtändlich nicht reagiert.

Schutzhilfe der Südmark.

In der zweiten
Aprilhälfte wurden u. a. folgende Schutzmaßregeln
getroffen: Sieben Notſtandsſpenden (1250 K.), dar-
unter den obdachloſen Abbrändlern des Dorfes Nuß-
dorf in Salzburg eine raſche Hilfsgabe von 500
Kronen und ebenſo ſieben brandgeſchädigten Klein-
häuslern in Vöſendorf (N.-Ö.) 500 K. Darlehen
(14.470 K.) an ſieben Volksgenoſſen zur Erhaltung
und Erwerbung von Haus- und Grundbeſitz in Süd-
tirol, Kärnten und Steiermark. Ein Zinſenbeitrag
für ein Darlehen von 6000 K. an einen Klein-
beſitzer in Niederöſterreich. 500 K. für Studenten-
und Schülerherbergen in Südöſterreich. Eine größere
Spareinlage erhielt eine Darlehenskaſſe in Kärnten.
Schließlich wurden zwei Waiſenknaben in die Obhut
des Vereines genommen und bei einem vertrauens-
würdigen Landwirte in Pflege gegeben.

Die Fleiſchpreiſe

im Monate Mai
1913 ſind bei nachſtehenden Fleiſchhauern folgende:


Ochſen-
fleiſch
1. Qual.
Ochſen-
fleiſch
2. Qual.
Kuhfleiſch
oder
Jungrind
Kalb-
fleiſch
Schweine
fleiſch
K K K K K
Mohorko ..—·——·—1·601·801·80
Sollak Johann—·——·—1·801.802·—
Merkl Joſef .—·——·—1·802·—2·—
Rachle Kaſpar .1·681·60—·—1·801·80
Wombek Joh..1.681.601.601.801.80
Holzknecht Joſef1·681·601·601·801·80
Trattar Joſef .1·681·601·601·802·—
Detitſchek Franz1·801·681·521·802·—
Nendl Johann .1·801·70—·—1·801·80
Pirſch Vinzenz1·801·601·601·801·80
Schifko Jakob .1·801·721·801·801·80
Pergdolt Franz1·801·801·801·801·80
Welle Rudolf .1·801·801·801.801·80
Wreßnig Peter1·84—·——·—1·842.—
Polegeg Otto .1·881·801·801·801·80
Gſellmann Bl.1·881·801·801·801·80
Reißmann Fr.1·881·801·802.—2·—
Sollak Rudolf1·901·601·601·801·80
Hochnetz Franz1·921·84—·—1.921·92
Muchitſch Ed..1·921·80—·—1·802·—
Schrott Georg1·921·801·801·802·—
Stoßier Franz.1·921·801·801·802·—
Zokaly Franz .1·921·801·801·802·—
Benzik Johann1·961·92—·—2·—2·—
Achtig Albert .2.—2.——.—2·202·40
Reißmann Th.2.—1.80—·—2·—2·40
Leyrer Joſef .2·—1·68—·—2·—2·40
Tſchernoſchek
M.
2·——·——·—2.—2.40
Kirbiſch Joſef .2·—2·——·—2·—2·—
Fritz Karl ..2·162·——·—2·—2·—
Tſcherne Joh.2·202·—2·—2·202·40
Drei kleinere Anweſen in Egydi-
Tunuel

gelangen durch Vermittlung des Vereines
„Südmark“ Graz zu vorteilhaften Bedingungen
an deutſche Volksgenoſſen zum Verkaufe und
ſollten eheſtens erworben werden. Zwei dieſer Be-
ſitze beſtehen aus villenartigen, netten Landhäuſern
mit kaum 3 Joch angrenzenden Grundſtücken,
während das dritte Anweſen aus einem für be-
ſcheidene Anſprüche beſtimmten Häuschen und 4
Joch Grundſtücken beſteht. Zum Zweck der Stär-
kung des Deutſchtums in der bekannten Sprach-
grenzgemeinde Egydi-Tunnel wäre auch eine regere
Anſiedlung von deutſchen Penſioniſtenfamilien
(deren es dort bereits über 20 gibt) ſehr er-
wünſcht.

Deutſche Sommerfriſchen am Fuße
der Karawanken

in Kärnten. Die Südmark
empfiehlt den Volksgenoſſen dieſes hübſch bebilderte
Verzeichnis für die ſommerliche Reiſe- und Wan-
derzeit aufs beſte: wer bei der Wahl von Reiſe-
zielen verſprengte völkiſch bedrängte deutſche Orte
berückſichtigt, der unterſtützt dadurch wirtſchaftlich
die völkiſche Schutzbewegung und trägt viel zur
Stärkung deutſcher Grenz- oder Außenſtellungen
bei. Das genannte Flugblatt wird ſamt dem
Gaſtſtättenverzeichnis für Öſterreich vom Fremden-
verkehrsausſchuß der deutſchen Volksräte in Klagen-
furt, Gaſometergaſſe 4 koſtenlos zu Aufklärungs-
zwecken verſendet.

Alter Haß.

Am 4. Februar dieſes Jahres
ging der Beſitzer Johann Schwarz mit ſeinen
Söhnen Lorenz, Johann und Anton Schwarz von
[Spaltenumbruch] ſeinem Weingarten in Ternovetzberg, Bezirk Pettau,
heim. Als am Wege Schwarz d. Ä. mit dem
Johann Bresnik ſprach, weshalb alle ſtehen blieben,
rief der 20jährige Beſitzersſohn Johann Meſarec,
der ſchon ſeit längerer Zeit von tiefer Feindſchaft
gegen Schwarz beſeelt iſt, den Anton Schwarz auf
die Seite. Im nächſten Augenblicke erfaßte er ihn
ſchon am Rocke; Lorenz wollte ſeinen Bruder weg-
ziehen, erhielt aber von Meſarec ſofort einen
Prügelhieb. Nun war die Rauferei eingeleitet; an
ihr beteiligte ſich auch ein gewiſſer Franz Ornig,
der ſeinem Freunde Meſarec zu Hilfe kam. Und
nun hatten Prügel und Meſſer das entſcheidende
Wort. Alle Mitwirkenden wurden verletzt, am
ſchwerſten Lorenz Schwarz, der einen Meſſerſtich
in die Bruſt erhielt. Meſarec und Ornig blieben
Sieger: die Familie Schwarz ergriff die Flucht.
Bei der vorgeſtern vor dem Kreisgerichte durchge-
führten Verhandlung bekam Meſarec vier Monate
ſchweren Kerker zugemeſſen, während die anderen
Helden, die durchwegs ſloweniſch ſprachen, dem
Bezirksgerichte Pettau zur Aburteilung zugewieſen
wurden.




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&#x017F;ammlung, an der aber aus Steinbrück nur etwa<lb/>
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Schmelzer. Die Ortsgruppe zählt bereits 150<lb/>
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[5/0005] Nr. 55, 8. Mai 1913 Marburger Zeitung bau) werkmeiſtern ernannt. — Die an das K.-M. zu richtenden, eigenhändig geſchriebenen Geſuche dieſer Unteroffiziere, welche Geſuche eine kurze Schilderung ihrer bisherigen techniſchen Verwendung im Zivil- ſtande zu enthalten haben und mit etwa vorhandenen Schulzeugniſſen, Beſtätigungen von Arbeitgebern uſw., ſowie mit einem Zeugniſſe über die politiſche Ver- läßlichkeit der Aſpiranten zu ergänzen ſind, haben im Wege der politiſchen Behörden bis ſpäteſtens 18. Mai 1913 beim k. u. k. Ergänzungsbezirks- kommando in Marburg einzulangen. Flüchtig gewordener Spediteur. Mit Beſchluß vom 22. v. M. wurde über den hieſigen Spediteur Chriſtian Unterkofler vom Kreisge- richte der Konkurs eröffnet, zum Konkurskommiſſär OLGR Dr. Wokaun und zum Maſſeverwalter Dr. Krenn ernannt. Unmittelbar nach Verhängung des Konkurſes wurde Unterkofler, der außer ſeinem Speditionsgeſchäfte in der letzten Zeit auch ein Autotaxunternehmen betrieb, welches er vom Cafetier Herrn Wagner abgelöſt hatte, flüchtig, ohne daß man weiß, wohin er ſich gewendet hat. Das Kreis- gericht Marburg hat deshalb gegen ihn einen Steck- brief erlaſſen. Sommerfeſt des Marburger Stadt- verſchönerungs-Vereines. Morgen Freitag 8 Uhr abends findet ein Gaſthof „zum ſchwarzen Adler“, 1. Stock, eine Feſtausſchußſitzung ſtatt und ergeht an alle jene Damen und Herren, die an dem großen Sommerfeſt mitwirken wollen, die Einladung, dieſer Sitzung beizuwohnen. Es geht vorwärts in Steinbrück! Sonntag nachmittags wurde in Steinbrück eine Südmarkortsgruppe gegründet, die unſeren völkiſchen Gegnern ganz beſonders ungelegen kam. Seit Jahren ſind ſie bemüht, Steinbrück, dieſen alten deutſchen Induſtrieort, zu einem ſloweniſchen Stütz- punkt auszugeſtalten, wobei ihnen die Ernennung vieler ſloweniſcher Poſt- und Bahnbeamten gute Dienſte leiſtete. Das Deutſchtum von Steinbrück iſt jedoch noch immer ſo ſtark, daß bei den letzten Gemeindewahlen der erſte Wahlkörper leichten Spieles erobert werden konnte. Die ſloweniſch- liberalen Hetzer veranſtalteten eine Proteſtver- ſammlung, an der aber aus Steinbrück nur etwa zehn Leute teilnahmen, ferners einige aufgeregte Leute aus Krain und 15 ſloweniſchnationale Berg- arbeiter aus Trifail, die der Bahnbeamte Mohorko am Bahnhofe empfing und ins Gaſthaus Juvancic führte. Als Sprecher tat ſich Dr. Kukovec auf. Die Behörde hatte Sicherheitsmaßnahmen getroffen. In der Südmarkverſammlung, die Südbahningenieur Heinrich Payr leitete, hielt der Südmarkwander- lehrer Schneider eine prächtige Rede. Südmark- Gauobmann Dr. Otto Ambroſchitſch ſprach als Mitglied der Hauptleitung. Die Wahl des Aus- ſchuſſes hatte folgendes Ergebnis: Obmann: In- genieur Heinrich Payr, Bahnkommiſſär, Stellver- treter: Betriebsleiter Joſef Nießner, Zahlmeiſter: Buchhalter Adolf Prelog, Stellvertreter: Bahn- reſtaurateur Alfred Petſchnigg, Schriftführer: Poſt- aſſiſtent Joſef Namar, Beträte: Luſchitzky und Jauſchnig, Werkmeiſter, Rechnungsprüfer: Bahn- aſſiſtent Adolf Harbich und Poſtexpedient Karl Schmelzer. Die Ortsgruppe zählt bereits 150 Mitglieder, die alle in Steinbrück ſelbſt wohnen. Sie iſt ſomit eine der ſtärkſten Südmarkortsgruppen des Unterlandes. Von den Begrüßungen wurden mit beſonders ſtürmiſchem Beifall aufgenommen jene Peter Roſeggers und Ottokar Kernſtocks. An der Verſammlung nahmen auch Abordnungen der Südmarkortsgruppen von Cilli, Tüffer, Lichtenwald, Rann und Hraſtnigg teil. Heil Steinbrück! Die ſpaniſchen Schatzſchwindler ver- ſuchen immer wieder in Öſterreich Opfer zu ge- winnen; ſo erhielt in Marburg wieder ein Ge- ſchäftsmann einen Brief aus Barcelona folgenden Inhaltes: Sehr geehrter Herr! Als Gefangener hier wegen Bankerott, bitte ich Sie mir zur Zurück- ziehung von 300.000 Frank zu verhelfen, welche Summe ich in einem Koffer auf einem auslän- diſchen Bahnhofe lagern habe. Es iſt dringend notwendig, daß ſie nach Spanien kommen und durch Bezahlung meiner Prozeßkoſten und Geld- ſtrafe an das hieſige Gericht zuſammen 9.500 Franken, mein hier mit Beſchlag belegtes Hand- gepäck auslöſen, in welchen ſich in einem Geheim- fache gewiſſe Dokumente befinden, ohne welche es unmöglich iſt, mein Vermögen beheben zu können. Als Belohnung für Ihre Mühe und Dienſte trete ich Ihnen den dritten Teil der obgenannten Summe ab. Wenn Sie ernſtlich entſchloſſen ſind, die Reiſe hieher anzutreten und den Betrag von 9.500 Franken einzuzahlen, ſo ſenden Sie mir ſofort bei- liegendes Telegramm, nach deſſen Empfang ich Ihnen die ganze Geſchichte genau und eigenhändig ſchil- dern und meinen Namen bekannt geben werde. Sprechen Sie mit niemanden über dieſe Sache uſw. Der Geſchäftsmann hat jedoch auf den hier ſchon zur genüge bekannten ſpaniſchen Schatzgräber Schwindel ſelbſtverſtändlich nicht reagiert. Schutzhilfe der Südmark. In der zweiten Aprilhälfte wurden u. a. folgende Schutzmaßregeln getroffen: Sieben Notſtandsſpenden (1250 K.), dar- unter den obdachloſen Abbrändlern des Dorfes Nuß- dorf in Salzburg eine raſche Hilfsgabe von 500 Kronen und ebenſo ſieben brandgeſchädigten Klein- häuslern in Vöſendorf (N.-Ö.) 500 K. Darlehen (14.470 K.) an ſieben Volksgenoſſen zur Erhaltung und Erwerbung von Haus- und Grundbeſitz in Süd- tirol, Kärnten und Steiermark. Ein Zinſenbeitrag für ein Darlehen von 6000 K. an einen Klein- beſitzer in Niederöſterreich. 500 K. für Studenten- und Schülerherbergen in Südöſterreich. Eine größere Spareinlage erhielt eine Darlehenskaſſe in Kärnten. Schließlich wurden zwei Waiſenknaben in die Obhut des Vereines genommen und bei einem vertrauens- würdigen Landwirte in Pflege gegeben. Die Fleiſchpreiſe im Monate Mai 1913 ſind bei nachſtehenden Fleiſchhauern folgende: Ochſen- fleiſch 1. Qual. Ochſen- fleiſch 2. Qual. Kuhfleiſch oder Jungrind Kalb- fleiſch Schweine fleiſch K K K K K Mohorko .. —·— —·— 1·60 1·80 1·80 Sollak Johann —·— —·— 1·80 1.80 2·— Merkl Joſef . —·— —·— 1·80 2·— 2·— Rachle Kaſpar . 1·68 1·60 —·— 1·80 1·80 Wombek Joh.. 1.68 1.60 1.60 1.80 1.80 Holzknecht Joſef 1·68 1·60 1·60 1·80 1·80 Trattar Joſef . 1·68 1·60 1·60 1·80 2·— Detitſchek Franz 1·80 1·68 1·52 1·80 2·— Nendl Johann . 1·80 1·70 —·— 1·80 1·80 Pirſch Vinzenz 1·80 1·60 1·60 1·80 1·80 Schifko Jakob . 1·80 1·72 1·80 1·80 1·80 Pergdolt Franz 1·80 1·80 1·80 1·80 1·80 Welle Rudolf . 1·80 1·80 1·80 1.80 1·80 Wreßnig Peter 1·84 —·— —·— 1·84 2.— Polegeg Otto . 1·88 1·80 1·80 1·80 1·80 Gſellmann Bl. 1·88 1·80 1·80 1·80 1·80 Reißmann Fr. 1·88 1·80 1·80 2.— 2·— Sollak Rudolf 1·90 1·60 1·60 1·80 1·80 Hochnetz Franz 1·92 1·84 —·— 1.92 1·92 Muchitſch Ed.. 1·92 1·80 —·— 1·80 2·— Schrott Georg 1·92 1·80 1·80 1·80 2·— Stoßier Franz. 1·92 1·80 1·80 1·80 2·— Zokaly Franz . 1·92 1·80 1·80 1·80 2·— Benzik Johann 1·96 1·92 —·— 2·— 2·— Achtig Albert . 2.— 2.— —.— 2·20 2·40 Reißmann Th. 2.— 1.80 —·— 2·— 2·40 Leyrer Joſef . 2·— 1·68 —·— 2·— 2·40 Tſchernoſchek M. 2·— —·— —·— 2.— 2.40 Kirbiſch Joſef . 2·— 2·— —·— 2·— 2·— Fritz Karl .. 2·16 2·— —·— 2·— 2·— Tſcherne Joh. 2·20 2·— 2·— 2·20 2·40 Drei kleinere Anweſen in Egydi- Tunuel gelangen durch Vermittlung des Vereines „Südmark“ Graz zu vorteilhaften Bedingungen an deutſche Volksgenoſſen zum Verkaufe und ſollten eheſtens erworben werden. Zwei dieſer Be- ſitze beſtehen aus villenartigen, netten Landhäuſern mit kaum 3 Joch angrenzenden Grundſtücken, während das dritte Anweſen aus einem für be- ſcheidene Anſprüche beſtimmten Häuschen und 4 Joch Grundſtücken beſteht. Zum Zweck der Stär- kung des Deutſchtums in der bekannten Sprach- grenzgemeinde Egydi-Tunnel wäre auch eine regere Anſiedlung von deutſchen Penſioniſtenfamilien (deren es dort bereits über 20 gibt) ſehr er- wünſcht. Deutſche Sommerfriſchen am Fuße der Karawanken in Kärnten. Die Südmark empfiehlt den Volksgenoſſen dieſes hübſch bebilderte Verzeichnis für die ſommerliche Reiſe- und Wan- derzeit aufs beſte: wer bei der Wahl von Reiſe- zielen verſprengte völkiſch bedrängte deutſche Orte berückſichtigt, der unterſtützt dadurch wirtſchaftlich die völkiſche Schutzbewegung und trägt viel zur Stärkung deutſcher Grenz- oder Außenſtellungen bei. Das genannte Flugblatt wird ſamt dem Gaſtſtättenverzeichnis für Öſterreich vom Fremden- verkehrsausſchuß der deutſchen Volksräte in Klagen- furt, Gaſometergaſſe 4 koſtenlos zu Aufklärungs- zwecken verſendet. Alter Haß. Am 4. Februar dieſes Jahres ging der Beſitzer Johann Schwarz mit ſeinen Söhnen Lorenz, Johann und Anton Schwarz von ſeinem Weingarten in Ternovetzberg, Bezirk Pettau, heim. Als am Wege Schwarz d. Ä. mit dem Johann Bresnik ſprach, weshalb alle ſtehen blieben, rief der 20jährige Beſitzersſohn Johann Meſarec, der ſchon ſeit längerer Zeit von tiefer Feindſchaft gegen Schwarz beſeelt iſt, den Anton Schwarz auf die Seite. Im nächſten Augenblicke erfaßte er ihn ſchon am Rocke; Lorenz wollte ſeinen Bruder weg- ziehen, erhielt aber von Meſarec ſofort einen Prügelhieb. Nun war die Rauferei eingeleitet; an ihr beteiligte ſich auch ein gewiſſer Franz Ornig, der ſeinem Freunde Meſarec zu Hilfe kam. Und nun hatten Prügel und Meſſer das entſcheidende Wort. Alle Mitwirkenden wurden verletzt, am ſchwerſten Lorenz Schwarz, der einen Meſſerſtich in die Bruſt erhielt. Meſarec und Ornig blieben Sieger: die Familie Schwarz ergriff die Flucht. Bei der vorgeſtern vor dem Kreisgerichte durchge- führten Verhandlung bekam Meſarec vier Monate ſchweren Kerker zugemeſſen, während die anderen Helden, die durchwegs ſloweniſch ſprachen, dem Bezirksgerichte Pettau zur Aburteilung zugewieſen wurden. _

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 55, Marburg, 08.05.1913, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger55_1913/5>, abgerufen am 21.11.2024.