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Marburger Zeitung. Nr. 138, Marburg, 18.11.1913.

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Marburger Zeitung Nr. 138, 18. November 1913

[Spaltenumbruch]
Politische Umschau.
Bosnien geht vor!
Die Lokalbahnvorlage.

Seit Jahren wird die österreichische Lokalbahn-
vorlage, bezw. ihre Gesetzwerdung von den Abge-
ordneten verlangt, aber die Regierung hat, wie
siets bei Volksforderungen, kein Geld; Geld hat
sie nur für Großkampfsch[i]ffe und andere Groß-
machiforderungen, u. zw. gleich für hunderte Millionen.
Unsere Lokalbahnforderungen schlasen also. Da
kommt die Regierung urplötzlich mit einer Lokal-
bahnvorlage, die sie rasch erledigt haben will und
schon die kaiserliche Vorsanktion erhielt, bevor die
Öffentlichkeit von ihr etwas wußte -- aber es ist
eine Lokalbahnvorlage für Bosnien und Herzego-
wina, welche natürlich aus unseren Taschen bezahlt
werden soll. Die österreichische Lokalbahnvorlage
aber soll wieder zurückgestellt werden, wie der
Eisenbahnminister dieser Tage den Abgeordneten
erkärte. Nicht einmal darauf will die Regierung
eingehen, daß die bosnische mit der österreichischen
Lokalbahnvorlage verbunden wird -- es soll nur
die bosnische bewilligt werden! Ob sich die öster-
reichischen Volksvertreter auch das noch gefallen
lassen? Wir glauben: Ja!

Der Balkanfriede.
Rufe nach den Blutbädern.

Aus Konstantinopel kam die Botschaft, daß
der Friede zwischen der Türkei und Griechenland
geschlossen ist. Damit ist endgültig Ruhe auf dem
von den rasch aufeinander folgenden Kriegen erschüt-
terten Balkan eingekehrt. Die letzten Hindernisse:
die Rivalitäten und die ernsten Differenzen zwischen
Griechenland und der Türkel sind beseitigt. Noch
brodelts. In Serbien und in Bulgarien findet man
sich nur schwer in das Schicksal, das der zweite
Balkankrieg über das Land gebracht hat; aber
diese Stimmungen und Mißstimmungen schlummern
in der Tiefe und werden kaum so bald an die
Oberfläche kommen. Daß aber später einmal, wenn
Bulgarien sich erholt hat und die Situation eine
günstigere ist, Bulgarien mit der Vollkraft aller
Leidenschaften an Serbien Rache zu nehmen ver-
suchen wird, ist wohl voraussichtlich.




Pettauer Nachrichten.
Gattin und Tochter vergiftet.

Montag
abends wurde in Leoben der 1876 in Wendroschitz,
Bezirk Pettau, geborene Werksarbeiter Josef
Petrena, welcher seit vier Monaten in den
Werken der alpinen Montangesellschaft in Donawitz
beschäftigt ist, unter dem Verdachte, seine Frau und
Tochter vergiftet zu haben, von der Gendarmerie
verhaftet. Petrena fuhr letzten Sonntag zu seiner
von ihm getrennt lebenden Gattin Marie Petrena
nach Großsonntag, um sie angeblich zu besuchen.
Er ging mit ihr und seinem sechsjährigen Töch-
terchen in ein Gasthaus und bestellte dort einen
[Spaltenumbruch] Liter Wein. Plötzlich entfernte sich der Mann und
löste eine Schnellzugskarte und fuhr, ohne vorher
von seiner Frau Abschied genommen zu haben,
nach Leoben. Am Heimwege vom Gasthause bereits
wurden Frau und Tochter Petrenas von schwerem
Unwohlsein befallen. Dle Frau starb bald darauf,
während das Mädchen mit dem Tode ringt. --
Alle Anzeichen lassen darauf schließen, daß eine
Vergiftung seitens des Gatten vorliegt. Auf Grund
der Anzeige wurde Petrena verhaftet und dem
Kreisgerichte Leoben eingeliefert. Petrena lebte in
Donawitz mit der Witwe Windisch in Konkubinat.
Die Witwe hat bereits sechs Kinder im Alter von
fünf bis zwölf Jahren. Petrena gab sich ihr gegen-
über als ledig aus und traf bereits Anstalten, um
sie zu ehelichen. Er ließ sich bereits pfarrämtlich
verkünden. Als die Frau Petrenas vor einigen
Wochen ihren Gatten besuchte, sagte er, nachdem
seine Frau wieder fort war, zur Windisch, daß
diese die ehemalige Wirtschafterin gewesen sei.
Petrena leugnet, einen Giftmord an seiner Gattin
verübt zu haben.




Eigenberichte.
(Schiller-
und Jahrhundertfeier.)

Die Frauen- und
Mädchenortsgruppe "Drautal" des Deutschen Schul-
vereines veranstaltete am 10. November unter ge-
fälliger Mitwirkung des Pragerhofer Vokalquartettes
in Herrn Dobnigs Gasthof eine Schiller- und Jahr-
hundertgedenkfeier. welche würdig und genußreich
verlief. Nach der die Bedeutung des Tages beleuch-
tenden Rede des Herrn Bürgermeisters Erber brachte
das Pragerhofer Quartett, bestehend aus den Herren
Peinitsch, Nowak, Oberlehrer Krek (Dirigent) und
Pfeifer, Prlen des deutschen Liederschatzes meister-
haft zum Vortrage; der selten schöne Zusammen-
klang der vier prächtigen Stimmen löste berechtigten
und nicht enden wollenden Beifall aus. Desgleichen
muß des schönen Zitherspieles des Herrn L. Nowak
ehrend gedacht werden. Wenn dem Deutschen Schul-
vereine ein für hiesige Verhältnisse ansehnliches
Sümmchen zugeführt werden kann, so gebührt hie-
für in erster Linte der größte Dank den Prager-
hofer Herren, die in uneigennützigster Weise die
Reise hieher nicht scheuten, um der völkischen Sache
einen Dienst zu erweisen.

(Brandlegung.)

Das Wirtschaftsgebäude des Peter Klamensek
in Dobovetz brannte infolge Brandlegung nieder.
Der Schaden von 3000 K. ist nur zur Hälfte
durch Versicherung gedeckt.

(Brand.)

G[e]-
stern mittags brach bei Herrn Johann Ulbing
vulgo Weberschneider in Buchegg bei Oberhaag ein
Feuer aus, welches das ganze Stallgebäude ein-
äscherte. Dem raschen Eingreifen der Feuerwehren
von Oberhaag und St. Johann unter Hauptmann
Alois Krieger ist es zu verdanken, daß das Wohn-
gebäude verschont blieb. Bei den Löscharbeiten tat
[Spaltenumbruch] sich besonders Frau Karoline Passegger hervor, welche
trotz ihrer versengten Kleider und der erlittenen
Brandwunden wacker weiterarbeitete. Der Schaden ist
größtenteils durch Versicherung gedeckt.

(Ein Pferd
durch den elektrischen Strom getötet.)

Gestern fuhr der Grnndbesitzer Endel aus Deutsch-
Haseldorf bei Klöch mit seinem Pferde nach Rad-
kersburg. Auf der Bahnhofstraße, im Zuge der
Goritzerstraße, ist man eben mit der Vollendung
der elektrischen Beleuchtungsanlage beschäftigt. Durch
einen unglücklichen Zufall kam das Pferd mit einer
elektrischen Leitung in Berührung und wurde durch
den elektrischen Strom auf der Stelle getötet. Das
Pferd war noch jung und hatte nach Angabe des
Besitzers einen Wert von 1200 K.

(Im
Rauche erstickt.)

Die Antonia Mix in Eich-
Ratzenberg sperrte am 12. ihren vierjährigen Sohn
Anton, dann die dreijährige Tochter Maria und
die zweijährige Tochter Franziska im Zimmer ein
und begab sich auf das Feld. Bei ihrer Rückkehr
fand sie die Kinder im raucherfüllten Zimmer be-
bewußtlos auf. Der kleine Anton starb am 13.
Die anderen Kinder sind schwer krank. Die Kinder
dürsten mit Zündhölzchen gespielt haben, wodurch
sie ein Feuer entfachten und das Unglück herbet-
führten.

(Teures Schnäps-
chen.)

Dem Hochenegger Schneidermeister Anton
Eller wurde am 12. November, während er in
einer Greisleret in Hochenegg ein Stamperl
Schnaps trank, seine Geldbörse mit 140 Kronen
gestohlen.

(Schon wieder
kroatische Einbrecher.)

Gestern brachen beim
Kaufmanne Josef Kopinc in Dobova kroatische
Strolche ein und stahlen 600 K. Bargeld und
Waren im gleich hohen Wertbetrage. Auf die
Hausleute schossen die Diebe aus Revolvern, so
daß sich die Hausleute eiligst flüchten mußten.
Eine Tür im Geschäftslokale wurde von sechs
Kugeln durchbohrt. Die Diebe flüchteten mit ihrer
Beute nach Kroatien.

(Totschlag.)

Am
9. November abends zechten im Gasthause der Marie
Peitler in Wrebrovnik, Bezirk Friedau, unter an-
deren Gästen die Brüder Alois, Josef und Stephan
Ciglaric aus Weinberg, Franz Kociper und Ferdi-
nand Ratek aus Wrebrovnik, sämtliche Winzers-
söhne. Als die Brüder Ciglaric gegen halb 9 Uhr
den dortigen Winzerssohn Josef Majcen, dem sie
seit einiger Zeit feindlich gesinnt sind, vor dem Gast-
hause wahrnahmen, beschlossen sie diesen durchzu-
prügeln. Majcen ergriff vor den ihn verfolgenden,
mit Prügeln bewaffneten Burschen die Flucht zu
seiner fünf Minuten vom Gasthause entfernten Be-
hausung. Vor derselben stellte er sich mit Hilfe
seines Vaters Jakob Majcen, der sich mit einer
Hacke bewaffnet hatte, seinen Versolgern zur Wehre.
Es entstand eine Schlägerei, wobei Jakob Majcen
entwaffnet und durch Prügelhiebe zu Boden ge-




[Spaltenumbruch]

lionär in Schulden, und die Hand eines Fräulein
von Dieskau sollte sie bezahlen.

Daneben stieg wieder das Bild des Mannes
auf, der, allein im Leben stehend, den Kampf mit
diesem aufgenommen und in diesem Kampfe gesiegt
hatte.

Zum ersten Male fühlte sie jetzt mit ungeahn-
ter Stärke, daß dieses Bild sich stets zwischen sie
und jeden andern drängen würde, dem man sie zum
Welbe geben wollte. Und er? Hatte sie nicht seinen
Blick tief im Herzen empfunden -- seinen Blick,
dessen Leuchten das innige Fühlen einer teilnahms-
vollen Seele barg?

Äußerlich ruhig, doch in einem Aufruhr ihrer
Seele, wie sie ihn nie zuvor gekannt hatte, betrat
sie das Zimmer ihrer mütterlichen Pflegerin und
Freundin.

Frau von Herstell, eine Dame von feinen durch-
geistigten Zügen und gütigem Gesichtsausdruck, die
in dem Antlitz ihres Liebling wie in einem Buche
las, erkannte sofort, daß Hildas Zusammenkunft
mit ihrem Vater eine schwerwiegende Bedeutung
gehabt habe, und die Starrheit in dem Gesicht Hil-
das erschreckte sie.

Die Mehrzahl aller jungen Mädchen würde
nach einem solchen Sturme in ihrem Innern sich
an die Brust einer mütterlichen Freundin geworfen
und ihrer Seelenqual in einem Strom von Tränen
Luft gemacht haben.

Nicht so Hilda.

Ihre Seele war durch die Notwendigkeit, sich
[Spaltenumbruch] auf sich selbst zu verlassen und die nötige Kraft
aus dem eigenen Innern zu schöpfen, früh gefestigt
worden.

So sehr sie auch ihre mütterliche Freundin
liebte, so gab es doch Gebiete in ihrem Innern,
die auch vor dieser verschlossen blieben. Nicht
immer konnte Frau von Herstell ihr Pflegekind
verstehen.

"Was gab es, Liebling?" fragte sie besorgt.

"Ach, nicht viel. Allein es drängt mich,
Dieskau sofort zu verlassen und nach der Stadt
zu übersiedeln, ich hätte überhaupt nicht so lange
hier bleiben sollen. Bitte, lassen Sie packen, ich
werde den Wagen bestellen."

Es war ein ernster Blick, mit dem die alte
Dame Hildas verschlossenes Gesicht durchforschte.

"Hast Du kein Vertrauen mehr zu mir, Hilda?
Warum reisen wir so plötzlich?"

"Die Herren von Dieskau haben mich dem
Herrn Baron Sakal zur Gattin bestimmt, und ich
möchte mich der Nähe dieses Gentleman und der
mir zugedachten Ehre entziehen."

Die alte Dame erschrack, denn dieser zweifel-
hafte Herr war ihr ebenso widerwärtig als Hilda,
zugleich aber überraschte sie diese Mitteilung umso-
mehr, als sie das kräftige Standesbewußtsein des
alten Herrn kannte. Wie schlimm mußte es um
die Vermögensverhältnisse bestellt sein, wenn er sich
entschloß, sein Kind diesem Emporkömmling zu
geben, sagte sich die erfahrene Frau.


[Spaltenumbruch]

"Sollte Dein Entschluß nicht etwas übereilt
kommen?"

"Nein, Mütterchen, ich fürchte die Roheit und
Gewalttätigkeit Haralds, der unzweifelhaft der Vater
des Gedankens ist, mich zur Frau von Sakal zu
machen. Wir müssen schleunigst den Rückzug an-
treten."

Dann schoß ihr allerdings der Gedanke durch
den Kopf, daß sie mit der Entfernung von Dieskau
auch der Möglichkeit beraubt wurde, ,ihn' wieder-
zusehen.

Ein gütiges Geschick hatte ihn in die Wälder
von Dieskau geführt, warum sollte er jetzt trennend
zwischen sie treten? Welche widerwärtige Erscheinung
bildete dieser Sakal neben Holtau! Selbst Harald,
der einst in der Uniform eine ritterliche Figur bot,
nahm sich jetzt recht unvorteilhaft neben dem vor-
nehmen Holtau aus. Aber was halfen alle
Grübeleien.

Hilda sagte resolut:

"Wir müssen reisen."

"Doch nicht, ohne vorher Deinen Vater von
Deiner Absicht in Kenntnis zu setzen?"

"Es wird das beste sein, nicht zu fragen,
wir setzen uns sonst Unannehmlichkeiten aus."

"Nein, Kind, das wäre gegen meine Pflicht."

"So gehe ich sofort und allein nach der
Station, Du kennst Harald nicht wie ich."

Die alte Dame sah sehr besorgt aus.

"Du siehst vielleicht zu schwarz, Hilda. Laß
mich mit Deinem Bater reden, er wird Deinem


Marburger Zeitung Nr. 138, 18. November 1913

[Spaltenumbruch]
Politiſche Umſchau.
Bosnien geht vor!
Die Lokalbahnvorlage.

Seit Jahren wird die öſterreichiſche Lokalbahn-
vorlage, bezw. ihre Geſetzwerdung von den Abge-
ordneten verlangt, aber die Regierung hat, wie
ſiets bei Volksforderungen, kein Geld; Geld hat
ſie nur für Großkampfſch[i]ffe und andere Groß-
machiforderungen, u. zw. gleich für hunderte Millionen.
Unſere Lokalbahnforderungen ſchlaſen alſo. Da
kommt die Regierung urplötzlich mit einer Lokal-
bahnvorlage, die ſie raſch erledigt haben will und
ſchon die kaiſerliche Vorſanktion erhielt, bevor die
Öffentlichkeit von ihr etwas wußte — aber es iſt
eine Lokalbahnvorlage für Bosnien und Herzego-
wina, welche natürlich aus unſeren Taſchen bezahlt
werden ſoll. Die öſterreichiſche Lokalbahnvorlage
aber ſoll wieder zurückgeſtellt werden, wie der
Eiſenbahnminiſter dieſer Tage den Abgeordneten
erkärte. Nicht einmal darauf will die Regierung
eingehen, daß die bosniſche mit der öſterreichiſchen
Lokalbahnvorlage verbunden wird — es ſoll nur
die bosniſche bewilligt werden! Ob ſich die öſter-
reichiſchen Volksvertreter auch das noch gefallen
laſſen? Wir glauben: Ja!

Der Balkanfriede.
Rufe nach den Blutbädern.

Aus Konſtantinopel kam die Botſchaft, daß
der Friede zwiſchen der Türkei und Griechenland
geſchloſſen iſt. Damit iſt endgültig Ruhe auf dem
von den raſch aufeinander folgenden Kriegen erſchüt-
terten Balkan eingekehrt. Die letzten Hinderniſſe:
die Rivalitäten und die ernſten Differenzen zwiſchen
Griechenland und der Türkel ſind beſeitigt. Noch
brodelts. In Serbien und in Bulgarien findet man
ſich nur ſchwer in das Schickſal, das der zweite
Balkankrieg über das Land gebracht hat; aber
dieſe Stimmungen und Mißſtimmungen ſchlummern
in der Tiefe und werden kaum ſo bald an die
Oberfläche kommen. Daß aber ſpäter einmal, wenn
Bulgarien ſich erholt hat und die Situation eine
günſtigere iſt, Bulgarien mit der Vollkraft aller
Leidenſchaften an Serbien Rache zu nehmen ver-
ſuchen wird, iſt wohl vorausſichtlich.




Pettauer Nachrichten.
Gattin und Tochter vergiftet.

Montag
abends wurde in Leoben der 1876 in Wendroſchitz,
Bezirk Pettau, geborene Werksarbeiter Joſef
Petrena, welcher ſeit vier Monaten in den
Werken der alpinen Montangeſellſchaft in Donawitz
beſchäftigt iſt, unter dem Verdachte, ſeine Frau und
Tochter vergiftet zu haben, von der Gendarmerie
verhaftet. Petrena fuhr letzten Sonntag zu ſeiner
von ihm getrennt lebenden Gattin Marie Petrena
nach Großſonntag, um ſie angeblich zu beſuchen.
Er ging mit ihr und ſeinem ſechsjährigen Töch-
terchen in ein Gaſthaus und beſtellte dort einen
[Spaltenumbruch] Liter Wein. Plötzlich entfernte ſich der Mann und
löſte eine Schnellzugskarte und fuhr, ohne vorher
von ſeiner Frau Abſchied genommen zu haben,
nach Leoben. Am Heimwege vom Gaſthauſe bereits
wurden Frau und Tochter Petrenas von ſchwerem
Unwohlſein befallen. Dle Frau ſtarb bald darauf,
während das Mädchen mit dem Tode ringt. —
Alle Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß eine
Vergiftung ſeitens des Gatten vorliegt. Auf Grund
der Anzeige wurde Petrena verhaftet und dem
Kreisgerichte Leoben eingeliefert. Petrena lebte in
Donawitz mit der Witwe Windiſch in Konkubinat.
Die Witwe hat bereits ſechs Kinder im Alter von
fünf bis zwölf Jahren. Petrena gab ſich ihr gegen-
über als ledig aus und traf bereits Anſtalten, um
ſie zu ehelichen. Er ließ ſich bereits pfarrämtlich
verkünden. Als die Frau Petrenas vor einigen
Wochen ihren Gatten beſuchte, ſagte er, nachdem
ſeine Frau wieder fort war, zur Windiſch, daß
dieſe die ehemalige Wirtſchafterin geweſen ſei.
Petrena leugnet, einen Giftmord an ſeiner Gattin
verübt zu haben.




Eigenberichte.
(Schiller-
und Jahrhundertfeier.)

Die Frauen- und
Mädchenortsgruppe „Drautal“ des Deutſchen Schul-
vereines veranſtaltete am 10. November unter ge-
fälliger Mitwirkung des Pragerhofer Vokalquartettes
in Herrn Dobnigs Gaſthof eine Schiller- und Jahr-
hundertgedenkfeier. welche würdig und genußreich
verlief. Nach der die Bedeutung des Tages beleuch-
tenden Rede des Herrn Bürgermeiſters Erber brachte
das Pragerhofer Quartett, beſtehend aus den Herren
Peinitſch, Nowak, Oberlehrer Krek (Dirigent) und
Pfeifer, Prlen des deutſchen Liederſchatzes meiſter-
haft zum Vortrage; der ſelten ſchöne Zuſammen-
klang der vier prächtigen Stimmen löſte berechtigten
und nicht enden wollenden Beifall aus. Desgleichen
muß des ſchönen Zitherſpieles des Herrn L. Nowak
ehrend gedacht werden. Wenn dem Deutſchen Schul-
vereine ein für hieſige Verhältniſſe anſehnliches
Sümmchen zugeführt werden kann, ſo gebührt hie-
für in erſter Linte der größte Dank den Prager-
hofer Herren, die in uneigennützigſter Weiſe die
Reiſe hieher nicht ſcheuten, um der völkiſchen Sache
einen Dienſt zu erweiſen.

(Brandlegung.)

Das Wirtſchaftsgebäude des Peter Klamenſek
in Dobovetz brannte infolge Brandlegung nieder.
Der Schaden von 3000 K. iſt nur zur Hälfte
durch Verſicherung gedeckt.

(Brand.)

G[e]-
ſtern mittags brach bei Herrn Johann Ulbing
vulgo Weberſchneider in Buchegg bei Oberhaag ein
Feuer aus, welches das ganze Stallgebäude ein-
äſcherte. Dem raſchen Eingreifen der Feuerwehren
von Oberhaag und St. Johann unter Hauptmann
Alois Krieger iſt es zu verdanken, daß das Wohn-
gebäude verſchont blieb. Bei den Löſcharbeiten tat
[Spaltenumbruch] ſich beſonders Frau Karoline Paſſegger hervor, welche
trotz ihrer verſengten Kleider und der erlittenen
Brandwunden wacker weiterarbeitete. Der Schaden iſt
größtenteils durch Verſicherung gedeckt.

(Ein Pferd
durch den elektriſchen Strom getötet.)

Geſtern fuhr der Grnndbeſitzer Endel aus Deutſch-
Haſeldorf bei Klöch mit ſeinem Pferde nach Rad-
kersburg. Auf der Bahnhofſtraße, im Zuge der
Goritzerſtraße, iſt man eben mit der Vollendung
der elektriſchen Beleuchtungsanlage beſchäftigt. Durch
einen unglücklichen Zufall kam das Pferd mit einer
elektriſchen Leitung in Berührung und wurde durch
den elektriſchen Strom auf der Stelle getötet. Das
Pferd war noch jung und hatte nach Angabe des
Beſitzers einen Wert von 1200 K.

(Im
Rauche erſtickt.)

Die Antonia Mix in Eich-
Ratzenberg ſperrte am 12. ihren vierjährigen Sohn
Anton, dann die dreijährige Tochter Maria und
die zweijährige Tochter Franziska im Zimmer ein
und begab ſich auf das Feld. Bei ihrer Rückkehr
fand ſie die Kinder im raucherfüllten Zimmer be-
bewußtlos auf. Der kleine Anton ſtarb am 13.
Die anderen Kinder ſind ſchwer krank. Die Kinder
dürſten mit Zündhölzchen geſpielt haben, wodurch
ſie ein Feuer entfachten und das Unglück herbet-
führten.

(Teures Schnäps-
chen.)

Dem Hochenegger Schneidermeiſter Anton
Eller wurde am 12. November, während er in
einer Greisleret in Hochenegg ein Stamperl
Schnaps trank, ſeine Geldbörſe mit 140 Kronen
geſtohlen.

(Schon wieder
kroatiſche Einbrecher.)

Geſtern brachen beim
Kaufmanne Joſef Kopinc in Dobova kroatiſche
Strolche ein und ſtahlen 600 K. Bargeld und
Waren im gleich hohen Wertbetrage. Auf die
Hausleute ſchoſſen die Diebe aus Revolvern, ſo
daß ſich die Hausleute eiligſt flüchten mußten.
Eine Tür im Geſchäftslokale wurde von ſechs
Kugeln durchbohrt. Die Diebe flüchteten mit ihrer
Beute nach Kroatien.

(Totſchlag.)

Am
9. November abends zechten im Gaſthauſe der Marie
Peitler in Wrebrovnik, Bezirk Friedau, unter an-
deren Gäſten die Brüder Alois, Joſef und Stephan
Ciglaric aus Weinberg, Franz Kociper und Ferdi-
nand Ratek aus Wrebrovnik, ſämtliche Winzers-
ſöhne. Als die Brüder Ciglaric gegen halb 9 Uhr
den dortigen Winzersſohn Joſef Majcen, dem ſie
ſeit einiger Zeit feindlich geſinnt ſind, vor dem Gaſt-
hauſe wahrnahmen, beſchloſſen ſie dieſen durchzu-
prügeln. Majcen ergriff vor den ihn verfolgenden,
mit Prügeln bewaffneten Burſchen die Flucht zu
ſeiner fünf Minuten vom Gaſthauſe entfernten Be-
hauſung. Vor derſelben ſtellte er ſich mit Hilfe
ſeines Vaters Jakob Majcen, der ſich mit einer
Hacke bewaffnet hatte, ſeinen Verſolgern zur Wehre.
Es entſtand eine Schlägerei, wobei Jakob Majcen
entwaffnet und durch Prügelhiebe zu Boden ge-




[Spaltenumbruch]

lionär in Schulden, und die Hand eines Fräulein
von Dieskau ſollte ſie bezahlen.

Daneben ſtieg wieder das Bild des Mannes
auf, der, allein im Leben ſtehend, den Kampf mit
dieſem aufgenommen und in dieſem Kampfe geſiegt
hatte.

Zum erſten Male fühlte ſie jetzt mit ungeahn-
ter Stärke, daß dieſes Bild ſich ſtets zwiſchen ſie
und jeden andern drängen würde, dem man ſie zum
Welbe geben wollte. Und er? Hatte ſie nicht ſeinen
Blick tief im Herzen empfunden — ſeinen Blick,
deſſen Leuchten das innige Fühlen einer teilnahms-
vollen Seele barg?

Äußerlich ruhig, doch in einem Aufruhr ihrer
Seele, wie ſie ihn nie zuvor gekannt hatte, betrat
ſie das Zimmer ihrer mütterlichen Pflegerin und
Freundin.

Frau von Herſtell, eine Dame von feinen durch-
geiſtigten Zügen und gütigem Geſichtsausdruck, die
in dem Antlitz ihres Liebling wie in einem Buche
las, erkannte ſofort, daß Hildas Zuſammenkunft
mit ihrem Vater eine ſchwerwiegende Bedeutung
gehabt habe, und die Starrheit in dem Geſicht Hil-
das erſchreckte ſie.

Die Mehrzahl aller jungen Mädchen würde
nach einem ſolchen Sturme in ihrem Innern ſich
an die Bruſt einer mütterlichen Freundin geworfen
und ihrer Seelenqual in einem Strom von Tränen
Luft gemacht haben.

Nicht ſo Hilda.

Ihre Seele war durch die Notwendigkeit, ſich
[Spaltenumbruch] auf ſich ſelbſt zu verlaſſen und die nötige Kraft
aus dem eigenen Innern zu ſchöpfen, früh gefeſtigt
worden.

So ſehr ſie auch ihre mütterliche Freundin
liebte, ſo gab es doch Gebiete in ihrem Innern,
die auch vor dieſer verſchloſſen blieben. Nicht
immer konnte Frau von Herſtell ihr Pflegekind
verſtehen.

„Was gab es, Liebling?“ fragte ſie beſorgt.

„Ach, nicht viel. Allein es drängt mich,
Dieskau ſofort zu verlaſſen und nach der Stadt
zu überſiedeln, ich hätte überhaupt nicht ſo lange
hier bleiben ſollen. Bitte, laſſen Sie packen, ich
werde den Wagen beſtellen.“

Es war ein ernſter Blick, mit dem die alte
Dame Hildas verſchloſſenes Geſicht durchforſchte.

„Haſt Du kein Vertrauen mehr zu mir, Hilda?
Warum reiſen wir ſo plötzlich?“

„Die Herren von Dieskau haben mich dem
Herrn Baron Sakal zur Gattin beſtimmt, und ich
möchte mich der Nähe dieſes Gentleman und der
mir zugedachten Ehre entziehen.“

Die alte Dame erſchrack, denn dieſer zweifel-
hafte Herr war ihr ebenſo widerwärtig als Hilda,
zugleich aber überraſchte ſie dieſe Mitteilung umſo-
mehr, als ſie das kräftige Standesbewußtſein des
alten Herrn kannte. Wie ſchlimm mußte es um
die Vermögensverhältniſſe beſtellt ſein, wenn er ſich
entſchloß, ſein Kind dieſem Emporkömmling zu
geben, ſagte ſich die erfahrene Frau.


[Spaltenumbruch]

„Sollte Dein Entſchluß nicht etwas übereilt
kommen?“

„Nein, Mütterchen, ich fürchte die Roheit und
Gewalttätigkeit Haralds, der unzweifelhaft der Vater
des Gedankens iſt, mich zur Frau von Sakal zu
machen. Wir müſſen ſchleunigſt den Rückzug an-
treten.“

Dann ſchoß ihr allerdings der Gedanke durch
den Kopf, daß ſie mit der Entfernung von Dieskau
auch der Möglichkeit beraubt wurde, ‚ihn’ wieder-
zuſehen.

Ein gütiges Geſchick hatte ihn in die Wälder
von Dieskau geführt, warum ſollte er jetzt trennend
zwiſchen ſie treten? Welche widerwärtige Erſcheinung
bildete dieſer Sakal neben Holtau! Selbſt Harald,
der einſt in der Uniform eine ritterliche Figur bot,
nahm ſich jetzt recht unvorteilhaft neben dem vor-
nehmen Holtau aus. Aber was halfen alle
Grübeleien.

Hilda ſagte reſolut:

„Wir müſſen reiſen.“

„Doch nicht, ohne vorher Deinen Vater von
Deiner Abſicht in Kenntnis zu ſetzen?“

„Es wird das beſte ſein, nicht zu fragen,
wir ſetzen uns ſonſt Unannehmlichkeiten aus.“

„Nein, Kind, das wäre gegen meine Pflicht.“

„So gehe ich ſofort und allein nach der
Station, Du kennſt Harald nicht wie ich.“

Die alte Dame ſah ſehr beſorgt aus.

„Du ſiehſt vielleicht zu ſchwarz, Hilda. Laß
mich mit Deinem Bater reden, er wird Deinem


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[2/0002] Marburger Zeitung Nr. 138, 18. November 1913 Politiſche Umſchau. Bosnien geht vor! Die Lokalbahnvorlage. Seit Jahren wird die öſterreichiſche Lokalbahn- vorlage, bezw. ihre Geſetzwerdung von den Abge- ordneten verlangt, aber die Regierung hat, wie ſiets bei Volksforderungen, kein Geld; Geld hat ſie nur für Großkampfſchiffe und andere Groß- machiforderungen, u. zw. gleich für hunderte Millionen. Unſere Lokalbahnforderungen ſchlaſen alſo. Da kommt die Regierung urplötzlich mit einer Lokal- bahnvorlage, die ſie raſch erledigt haben will und ſchon die kaiſerliche Vorſanktion erhielt, bevor die Öffentlichkeit von ihr etwas wußte — aber es iſt eine Lokalbahnvorlage für Bosnien und Herzego- wina, welche natürlich aus unſeren Taſchen bezahlt werden ſoll. Die öſterreichiſche Lokalbahnvorlage aber ſoll wieder zurückgeſtellt werden, wie der Eiſenbahnminiſter dieſer Tage den Abgeordneten erkärte. Nicht einmal darauf will die Regierung eingehen, daß die bosniſche mit der öſterreichiſchen Lokalbahnvorlage verbunden wird — es ſoll nur die bosniſche bewilligt werden! Ob ſich die öſter- reichiſchen Volksvertreter auch das noch gefallen laſſen? Wir glauben: Ja! Der Balkanfriede. Rufe nach den Blutbädern. Aus Konſtantinopel kam die Botſchaft, daß der Friede zwiſchen der Türkei und Griechenland geſchloſſen iſt. Damit iſt endgültig Ruhe auf dem von den raſch aufeinander folgenden Kriegen erſchüt- terten Balkan eingekehrt. Die letzten Hinderniſſe: die Rivalitäten und die ernſten Differenzen zwiſchen Griechenland und der Türkel ſind beſeitigt. Noch brodelts. In Serbien und in Bulgarien findet man ſich nur ſchwer in das Schickſal, das der zweite Balkankrieg über das Land gebracht hat; aber dieſe Stimmungen und Mißſtimmungen ſchlummern in der Tiefe und werden kaum ſo bald an die Oberfläche kommen. Daß aber ſpäter einmal, wenn Bulgarien ſich erholt hat und die Situation eine günſtigere iſt, Bulgarien mit der Vollkraft aller Leidenſchaften an Serbien Rache zu nehmen ver- ſuchen wird, iſt wohl vorausſichtlich. Pettauer Nachrichten. Gattin und Tochter vergiftet. Montag abends wurde in Leoben der 1876 in Wendroſchitz, Bezirk Pettau, geborene Werksarbeiter Joſef Petrena, welcher ſeit vier Monaten in den Werken der alpinen Montangeſellſchaft in Donawitz beſchäftigt iſt, unter dem Verdachte, ſeine Frau und Tochter vergiftet zu haben, von der Gendarmerie verhaftet. Petrena fuhr letzten Sonntag zu ſeiner von ihm getrennt lebenden Gattin Marie Petrena nach Großſonntag, um ſie angeblich zu beſuchen. Er ging mit ihr und ſeinem ſechsjährigen Töch- terchen in ein Gaſthaus und beſtellte dort einen Liter Wein. Plötzlich entfernte ſich der Mann und löſte eine Schnellzugskarte und fuhr, ohne vorher von ſeiner Frau Abſchied genommen zu haben, nach Leoben. Am Heimwege vom Gaſthauſe bereits wurden Frau und Tochter Petrenas von ſchwerem Unwohlſein befallen. Dle Frau ſtarb bald darauf, während das Mädchen mit dem Tode ringt. — Alle Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß eine Vergiftung ſeitens des Gatten vorliegt. Auf Grund der Anzeige wurde Petrena verhaftet und dem Kreisgerichte Leoben eingeliefert. Petrena lebte in Donawitz mit der Witwe Windiſch in Konkubinat. Die Witwe hat bereits ſechs Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren. Petrena gab ſich ihr gegen- über als ledig aus und traf bereits Anſtalten, um ſie zu ehelichen. Er ließ ſich bereits pfarrämtlich verkünden. Als die Frau Petrenas vor einigen Wochen ihren Gatten beſuchte, ſagte er, nachdem ſeine Frau wieder fort war, zur Windiſch, daß dieſe die ehemalige Wirtſchafterin geweſen ſei. Petrena leugnet, einen Giftmord an ſeiner Gattin verübt zu haben. Eigenberichte. Hohenmanthen, 15. November. (Schiller- und Jahrhundertfeier.) Die Frauen- und Mädchenortsgruppe „Drautal“ des Deutſchen Schul- vereines veranſtaltete am 10. November unter ge- fälliger Mitwirkung des Pragerhofer Vokalquartettes in Herrn Dobnigs Gaſthof eine Schiller- und Jahr- hundertgedenkfeier. welche würdig und genußreich verlief. Nach der die Bedeutung des Tages beleuch- tenden Rede des Herrn Bürgermeiſters Erber brachte das Pragerhofer Quartett, beſtehend aus den Herren Peinitſch, Nowak, Oberlehrer Krek (Dirigent) und Pfeifer, Prlen des deutſchen Liederſchatzes meiſter- haft zum Vortrage; der ſelten ſchöne Zuſammen- klang der vier prächtigen Stimmen löſte berechtigten und nicht enden wollenden Beifall aus. Desgleichen muß des ſchönen Zitherſpieles des Herrn L. Nowak ehrend gedacht werden. Wenn dem Deutſchen Schul- vereine ein für hieſige Verhältniſſe anſehnliches Sümmchen zugeführt werden kann, ſo gebührt hie- für in erſter Linte der größte Dank den Prager- hofer Herren, die in uneigennützigſter Weiſe die Reiſe hieher nicht ſcheuten, um der völkiſchen Sache einen Dienſt zu erweiſen. Rohitſch, 14. November. (Brandlegung.) Das Wirtſchaftsgebäude des Peter Klamenſek in Dobovetz brannte infolge Brandlegung nieder. Der Schaden von 3000 K. iſt nur zur Hälfte durch Verſicherung gedeckt. Oberhaag, 15. November. (Brand.) Ge- ſtern mittags brach bei Herrn Johann Ulbing vulgo Weberſchneider in Buchegg bei Oberhaag ein Feuer aus, welches das ganze Stallgebäude ein- äſcherte. Dem raſchen Eingreifen der Feuerwehren von Oberhaag und St. Johann unter Hauptmann Alois Krieger iſt es zu verdanken, daß das Wohn- gebäude verſchont blieb. Bei den Löſcharbeiten tat ſich beſonders Frau Karoline Paſſegger hervor, welche trotz ihrer verſengten Kleider und der erlittenen Brandwunden wacker weiterarbeitete. Der Schaden iſt größtenteils durch Verſicherung gedeckt. Radkersburg, 16. November. (Ein Pferd durch den elektriſchen Strom getötet.) Geſtern fuhr der Grnndbeſitzer Endel aus Deutſch- Haſeldorf bei Klöch mit ſeinem Pferde nach Rad- kersburg. Auf der Bahnhofſtraße, im Zuge der Goritzerſtraße, iſt man eben mit der Vollendung der elektriſchen Beleuchtungsanlage beſchäftigt. Durch einen unglücklichen Zufall kam das Pferd mit einer elektriſchen Leitung in Berührung und wurde durch den elektriſchen Strom auf der Stelle getötet. Das Pferd war noch jung und hatte nach Angabe des Beſitzers einen Wert von 1200 K. Oberradkersburg, 15. November. (Im Rauche erſtickt.) Die Antonia Mix in Eich- Ratzenberg ſperrte am 12. ihren vierjährigen Sohn Anton, dann die dreijährige Tochter Maria und die zweijährige Tochter Franziska im Zimmer ein und begab ſich auf das Feld. Bei ihrer Rückkehr fand ſie die Kinder im raucherfüllten Zimmer be- bewußtlos auf. Der kleine Anton ſtarb am 13. Die anderen Kinder ſind ſchwer krank. Die Kinder dürſten mit Zündhölzchen geſpielt haben, wodurch ſie ein Feuer entfachten und das Unglück herbet- führten. Cilli, 15. November. (Teures Schnäps- chen.) Dem Hochenegger Schneidermeiſter Anton Eller wurde am 12. November, während er in einer Greisleret in Hochenegg ein Stamperl Schnaps trank, ſeine Geldbörſe mit 140 Kronen geſtohlen. Rann, 14. November. (Schon wieder kroatiſche Einbrecher.) Geſtern brachen beim Kaufmanne Joſef Kopinc in Dobova kroatiſche Strolche ein und ſtahlen 600 K. Bargeld und Waren im gleich hohen Wertbetrage. Auf die Hausleute ſchoſſen die Diebe aus Revolvern, ſo daß ſich die Hausleute eiligſt flüchten mußten. Eine Tür im Geſchäftslokale wurde von ſechs Kugeln durchbohrt. Die Diebe flüchteten mit ihrer Beute nach Kroatien. Friedau, 15. November. (Totſchlag.) Am 9. November abends zechten im Gaſthauſe der Marie Peitler in Wrebrovnik, Bezirk Friedau, unter an- deren Gäſten die Brüder Alois, Joſef und Stephan Ciglaric aus Weinberg, Franz Kociper und Ferdi- nand Ratek aus Wrebrovnik, ſämtliche Winzers- ſöhne. Als die Brüder Ciglaric gegen halb 9 Uhr den dortigen Winzersſohn Joſef Majcen, dem ſie ſeit einiger Zeit feindlich geſinnt ſind, vor dem Gaſt- hauſe wahrnahmen, beſchloſſen ſie dieſen durchzu- prügeln. Majcen ergriff vor den ihn verfolgenden, mit Prügeln bewaffneten Burſchen die Flucht zu ſeiner fünf Minuten vom Gaſthauſe entfernten Be- hauſung. Vor derſelben ſtellte er ſich mit Hilfe ſeines Vaters Jakob Majcen, der ſich mit einer Hacke bewaffnet hatte, ſeinen Verſolgern zur Wehre. Es entſtand eine Schlägerei, wobei Jakob Majcen entwaffnet und durch Prügelhiebe zu Boden ge- lionär in Schulden, und die Hand eines Fräulein von Dieskau ſollte ſie bezahlen. Daneben ſtieg wieder das Bild des Mannes auf, der, allein im Leben ſtehend, den Kampf mit dieſem aufgenommen und in dieſem Kampfe geſiegt hatte. Zum erſten Male fühlte ſie jetzt mit ungeahn- ter Stärke, daß dieſes Bild ſich ſtets zwiſchen ſie und jeden andern drängen würde, dem man ſie zum Welbe geben wollte. Und er? Hatte ſie nicht ſeinen Blick tief im Herzen empfunden — ſeinen Blick, deſſen Leuchten das innige Fühlen einer teilnahms- vollen Seele barg? Äußerlich ruhig, doch in einem Aufruhr ihrer Seele, wie ſie ihn nie zuvor gekannt hatte, betrat ſie das Zimmer ihrer mütterlichen Pflegerin und Freundin. Frau von Herſtell, eine Dame von feinen durch- geiſtigten Zügen und gütigem Geſichtsausdruck, die in dem Antlitz ihres Liebling wie in einem Buche las, erkannte ſofort, daß Hildas Zuſammenkunft mit ihrem Vater eine ſchwerwiegende Bedeutung gehabt habe, und die Starrheit in dem Geſicht Hil- das erſchreckte ſie. Die Mehrzahl aller jungen Mädchen würde nach einem ſolchen Sturme in ihrem Innern ſich an die Bruſt einer mütterlichen Freundin geworfen und ihrer Seelenqual in einem Strom von Tränen Luft gemacht haben. Nicht ſo Hilda. Ihre Seele war durch die Notwendigkeit, ſich auf ſich ſelbſt zu verlaſſen und die nötige Kraft aus dem eigenen Innern zu ſchöpfen, früh gefeſtigt worden. So ſehr ſie auch ihre mütterliche Freundin liebte, ſo gab es doch Gebiete in ihrem Innern, die auch vor dieſer verſchloſſen blieben. Nicht immer konnte Frau von Herſtell ihr Pflegekind verſtehen. „Was gab es, Liebling?“ fragte ſie beſorgt. „Ach, nicht viel. Allein es drängt mich, Dieskau ſofort zu verlaſſen und nach der Stadt zu überſiedeln, ich hätte überhaupt nicht ſo lange hier bleiben ſollen. Bitte, laſſen Sie packen, ich werde den Wagen beſtellen.“ Es war ein ernſter Blick, mit dem die alte Dame Hildas verſchloſſenes Geſicht durchforſchte. „Haſt Du kein Vertrauen mehr zu mir, Hilda? Warum reiſen wir ſo plötzlich?“ „Die Herren von Dieskau haben mich dem Herrn Baron Sakal zur Gattin beſtimmt, und ich möchte mich der Nähe dieſes Gentleman und der mir zugedachten Ehre entziehen.“ Die alte Dame erſchrack, denn dieſer zweifel- hafte Herr war ihr ebenſo widerwärtig als Hilda, zugleich aber überraſchte ſie dieſe Mitteilung umſo- mehr, als ſie das kräftige Standesbewußtſein des alten Herrn kannte. Wie ſchlimm mußte es um die Vermögensverhältniſſe beſtellt ſein, wenn er ſich entſchloß, ſein Kind dieſem Emporkömmling zu geben, ſagte ſich die erfahrene Frau. „Sollte Dein Entſchluß nicht etwas übereilt kommen?“ „Nein, Mütterchen, ich fürchte die Roheit und Gewalttätigkeit Haralds, der unzweifelhaft der Vater des Gedankens iſt, mich zur Frau von Sakal zu machen. Wir müſſen ſchleunigſt den Rückzug an- treten.“ Dann ſchoß ihr allerdings der Gedanke durch den Kopf, daß ſie mit der Entfernung von Dieskau auch der Möglichkeit beraubt wurde, ‚ihn’ wieder- zuſehen. Ein gütiges Geſchick hatte ihn in die Wälder von Dieskau geführt, warum ſollte er jetzt trennend zwiſchen ſie treten? Welche widerwärtige Erſcheinung bildete dieſer Sakal neben Holtau! Selbſt Harald, der einſt in der Uniform eine ritterliche Figur bot, nahm ſich jetzt recht unvorteilhaft neben dem vor- nehmen Holtau aus. Aber was halfen alle Grübeleien. Hilda ſagte reſolut: „Wir müſſen reiſen.“ „Doch nicht, ohne vorher Deinen Vater von Deiner Abſicht in Kenntnis zu ſetzen?“ „Es wird das beſte ſein, nicht zu fragen, wir ſetzen uns ſonſt Unannehmlichkeiten aus.“ „Nein, Kind, das wäre gegen meine Pflicht.“ „So gehe ich ſofort und allein nach der Station, Du kennſt Harald nicht wie ich.“ Die alte Dame ſah ſehr beſorgt aus. „Du ſiehſt vielleicht zu ſchwarz, Hilda. Laß mich mit Deinem Bater reden, er wird Deinem

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 138, Marburg, 18.11.1913, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger138_1913/2>, abgerufen am 29.03.2024.