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Mainzer Journal. Nr. 165. Mainz, 15. Dezember 1848.

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Mainzer Journal.


Das Mainzer Journal erscheint täglich ( mit Ausnahme der höchsten Festtage ) und zwar so, daß das Hauptblatt mit den "Rheinischen Unterhaltungs-
blättern " schon am Vorabende, die ständige Beilage am Vormittage des betreffenden Tages selbst ausgegeben wird. Bestellungen nehmen alle Postämter an;
für Mainz und die nächste Umgebung die Buchhandlung von Kirchheim, Schott und Thielmann am Leichhofe. Der Preiß des Blattes ist hier in Mainz
jährlich 8 fl. in vierteljährigen Vorausbezahlungen von 2 fl.; in dem gesammten Gebiete des Fürstlich Thurn= und Taxisschen Postbezirkes jährlich eben-
falls 8 fl. Jnserate aller Art werden aufgenommen und die dreispaltige Petitzeile oder deren Raum mit 3 kr. berechnet.



Nro 165. Freitag, den 15. December. 1848.


[Beginn Spaltensatz] Bestellungen auf das mit dem 1. Januar 1849
beginnende neue Quartal des Mainzer Journals neh-
men alle Postämter an und wir ersuchen die resp.
Abonnenten, dieselben möglichst bald machen zu
wollen, damit wir die Größe der Auflage bestimmen
können. Eben so bitten wir alle Freunde sich nach
Kräften für die Verbreitung unseres Blattes zu in-
teressiren.

Oesterreich und Deutschland.
I.

*** Nach unserer Ueberzeugung ist nie der deutschen Ein-
heit und Größe ein empfindlicherer Schlag versetzt worden, als
durch den bekannten, freilich vor der Hand nur noch provisori-
schen Beschluß über die Personalunion; und nie ist ein großer,
über das Schicksal und die Zukunft Deutschlands oder besser der
deutschen Nation und der deutschen Sache entscheidender Beschluß
auf so leere Theorien und eine so oberflächliche Betrachtungsweise
der Dinge gebaut gewesen. Die Theorie war die gänzlich un-
wahre und äußerliche, die Grenzen der Reiche ganz mechanisch
nach nationalen Bestandtheilen zu sondern. Wir haben es schon
oft wiederholt, daß durch die ganze Weltgeschichte gewisse Haupt-
nationen hervortreten, die immer über Nebenländer und Neben-
völker dominiren, und es ist Solches stets der Entwickelung der
Menschheit im großen Ganzen zuträglich, ja eine wesentliche Be-
dingung derselben gewesen, weil seine Hauptnationen zugleich
Träger der Civilisation und großer Jdeen waren. Es ist eben in
der moralischen Ordnung der Weltgeschichte, wie in der physischen
des Weltgebäudes, wo auch die Hauptplaneten Nebenplaneten in
ihrem Gefolge haben, oder wenn ein großartigeres Bild mehr ge-
fällt, wo Sonnen immer von Planeten umkreist sind, denen sie
Licht, Wärme und geordnete Bewegung spenden.

Seit Rom und Griechenland untergegangen, war ohne Zwei-
fel die deutsche Nation die erwählte Trägerin der Geschichte und
Civilisation, und sie war es nur in ihrer Verbindung mit Jtalien.
Schon als Knabe hat sich der Schreiber dieses oft geärgert über
die Schulfüchse, die sich Geschichtschreiber nennen und gar beweg-
liche Klagelieder darüber anstimmen, daß die deutschen Kaiser
dereinst in den großen Zeiten der deutschen Nation Römerzüge
unternommen und so viel mit Jtalien und den falschen Wälschen
sich zu schaffen gemacht, anstatt im lieben Vaterlande zu Hause zu
bleiben und so damals schon den biedern deutschen Michel zu
spielen, der seit diesen letzten miserabelen Jahrhunderten so
altklug spricht und so kindisch handelt. Noch hat Deutschland
von dem alten Kaisermantel, dem so mancher Fetzen abge-
rissen wurde, Zeug genug behalten, um zu rechter Zeit sich
wieder mit den alten Ehren zu umkleiden. Das Haus Habs-
burg ist im Besitze all dieser Reichskleinodien. Noch ist Oester-
reich ein deutsches Land,
bis in die neueste Zeit hat Nie-
mand daran gezweifelt: denn obwohl die Mehrzahl seiner Völ-
ker fremden Stammes ist, so war doch stets das deutsche Ele-
ment das herrschende, und Jtaliäner, Slaven und Magyaren
ihm untergeordnet. So war es durch Jahrhunderte: freilich hatte
das deutsche Oesterreich, so lange Habsburg die deutsche Kaiser-
krone trug, das ganze Reich zur Stütze und Hinter-
lage,
und dies wird so lange bleiben, so lange Oesterreich selbst
in sich unzertheilt, und zugleich von Deutschland
[Spaltenumbruch] ungeschieden
bleibt: denn so lange wird nothwendig das
deutsche Element in Oesterreich herrschen. So lange dieses aber
der Fall, so lange ist Deutschland auch das reichste und mäch-
tigste Land Europa's.

Nun aber, was hat das Parlament durch jenen, jedoch Gott
sey Dank noch provisorischen Beschluß gethan? Es hat die Ein-
heit Oesterreichs aufgelöst und zugleich Oesterreich seiner größten
Masse nach von Deutschland geschieden; ein Unternehmen, wie
es -- wir können keine andere Ueberzeugung gewinnen, -- der
ärgste Feind Deutschlands nicht besser hätte ausdenken können.
Vorausgesetzt, die Vollziehung dieses Beschlusses wäre möglich;
was wäre die Folge? das nicht deutsche Oesterreich würde ent-
weder
in eine Reihe kleinerer vorzugsweise slavischer Staaten
zerfallen, die eine sehr lockende Beute für Rußland wären; oder
aber es bliebe die ganze außerdeutsche Ländermasse, etwa mit Aus-
nahme von Jtalien, verbunden -- dann hätte man sich selbst
ein mächtiges Slavenreich im Osten und Süden
gegründet,
das mehr und mehr von allen deutschen Elementen
sich reinigen, hingegen alles Stammverwandte, vor Allem die Sla-
ven in Böhmen und Mähren an sich ziehen und so bis in das
Herz Deutschlands vordringen würde. Der ganze Osten Deutsch-
lands und bis hinauf ans Meer ist mehr oder minder von slavi-
schen Stämmen durchdrungen und durchwebt, alle diese würden
in die mächtige Erhebung des Slaventhumes hineingezogen, --
und so könnten die Deutschen, wenigstens zum Theil, weil sie
aus lauter Edelmuth und Philosophie über keine
Slaven herrschen wollten, nun selbst von Slaven
beherrscht werden.
Freilich das würde nicht auf einmal ein-
treten, dazu gehörte, wie bei Allem in der Geschichte -- Zeit.
Allein die großen Philosophen in der Paulskirche und sogar die
Männer der Zukunft schweben nur in der allermodernsten Gegen-
wart, wie die ganze Geschichte der Vergangenheit in ihren Augen
nichts ist als alter Zopf, so sind alle Gedanken, was denn in der
Zukunft aus Etwas, das die absolute und souveräne Vernunft
dieser Herren angeordnet, entstehen werde, nichts Anderes als
reactionäre Philisterhaftigkeit.

Die österreichische Monarchie ist im Laufe von sechs Jahr-
hunderten zusammengewachsen; die gewaltigsten Stürme, die
über sie dahin gebrauset, haben nur die Wurzeln ihrer zusam-
menhaltenden Kraft gestärkt, weder der dreißigjährige, noch der
siebenjährige Krieg, noch die französischen Kriege vermochten
die Fugen dieses merkwürdigen Gebäudes auseinanderzulösen,
noch die unergründliche Kraft dieses Reiches zu erschöpfen. Und
wie hat sich erst in der neuesten Zeit diese Kraft bewährt! Seit
dem Frankreich der napoleonischen Zeit hat kein Reich Europa'r
eine ähnliche kriegerische Stärke entwickelt als Oesterreich in den
letzten sechs Monaten. Diese ganze kriegerische Macht steht der
Monarchie unbedingt zu Gebote, und gleichzeitig ist dieselbe Mo-
narchie, welche alle diese verschiedenen Stämme in Einheit ver-
bindet, in Oestreich nicht ein Schattenbild, nicht eine Fabel
aus alter Zeit oder das Product einer papiernen Constitution,
sondern eine in dem innersten Herzen jener Völker wurzelnde mo-
ralische Macht von unberechenbarer Lebensfülle und Lebenszähig-
keit. Außerdem ist der Complex der österreichischen Länder bei
weitem zum größten Theile durch die wichtigsten materiellen
Jnteressen verbunden. Der ganze Reichthum und alles Gedeihen
der deutschen Provinzen hängt zum guten Theile von der Be-
herrschung der Donau und des Mittelmeeres ab, was beides nur
in der einigen österreichischen Gesammtmonarchie seine Gewährung
findet. Das sind drei Bande, wie fast keine mächtigeren zu finden:
die kriegerische Macht des Heeres, die moralische Macht des
[Ende Spaltensatz]

Mainzer Journal.


Das Mainzer Journal erscheint täglich ( mit Ausnahme der höchsten Festtage ) und zwar so, daß das Hauptblatt mit den „Rheinischen Unterhaltungs-
blättern “ schon am Vorabende, die ständige Beilage am Vormittage des betreffenden Tages selbst ausgegeben wird. Bestellungen nehmen alle Postämter an;
für Mainz und die nächste Umgebung die Buchhandlung von Kirchheim, Schott und Thielmann am Leichhofe. Der Preiß des Blattes ist hier in Mainz
jährlich 8 fl. in vierteljährigen Vorausbezahlungen von 2 fl.; in dem gesammten Gebiete des Fürstlich Thurn= und Taxisschen Postbezirkes jährlich eben-
falls 8 fl. Jnserate aller Art werden aufgenommen und die dreispaltige Petitzeile oder deren Raum mit 3 kr. berechnet.



Nro 165. Freitag, den 15. December. 1848.


[Beginn Spaltensatz] Bestellungen auf das mit dem 1. Januar 1849
beginnende neue Quartal des Mainzer Journals neh-
men alle Postämter an und wir ersuchen die resp.
Abonnenten, dieselben möglichst bald machen zu
wollen, damit wir die Größe der Auflage bestimmen
können. Eben so bitten wir alle Freunde sich nach
Kräften für die Verbreitung unseres Blattes zu in-
teressiren.

Oesterreich und Deutschland.
I.

⁂ Nach unserer Ueberzeugung ist nie der deutschen Ein-
heit und Größe ein empfindlicherer Schlag versetzt worden, als
durch den bekannten, freilich vor der Hand nur noch provisori-
schen Beschluß über die Personalunion; und nie ist ein großer,
über das Schicksal und die Zukunft Deutschlands oder besser der
deutschen Nation und der deutschen Sache entscheidender Beschluß
auf so leere Theorien und eine so oberflächliche Betrachtungsweise
der Dinge gebaut gewesen. Die Theorie war die gänzlich un-
wahre und äußerliche, die Grenzen der Reiche ganz mechanisch
nach nationalen Bestandtheilen zu sondern. Wir haben es schon
oft wiederholt, daß durch die ganze Weltgeschichte gewisse Haupt-
nationen hervortreten, die immer über Nebenländer und Neben-
völker dominiren, und es ist Solches stets der Entwickelung der
Menschheit im großen Ganzen zuträglich, ja eine wesentliche Be-
dingung derselben gewesen, weil seine Hauptnationen zugleich
Träger der Civilisation und großer Jdeen waren. Es ist eben in
der moralischen Ordnung der Weltgeschichte, wie in der physischen
des Weltgebäudes, wo auch die Hauptplaneten Nebenplaneten in
ihrem Gefolge haben, oder wenn ein großartigeres Bild mehr ge-
fällt, wo Sonnen immer von Planeten umkreist sind, denen sie
Licht, Wärme und geordnete Bewegung spenden.

Seit Rom und Griechenland untergegangen, war ohne Zwei-
fel die deutsche Nation die erwählte Trägerin der Geschichte und
Civilisation, und sie war es nur in ihrer Verbindung mit Jtalien.
Schon als Knabe hat sich der Schreiber dieses oft geärgert über
die Schulfüchse, die sich Geschichtschreiber nennen und gar beweg-
liche Klagelieder darüber anstimmen, daß die deutschen Kaiser
dereinst in den großen Zeiten der deutschen Nation Römerzüge
unternommen und so viel mit Jtalien und den falschen Wälschen
sich zu schaffen gemacht, anstatt im lieben Vaterlande zu Hause zu
bleiben und so damals schon den biedern deutschen Michel zu
spielen, der seit diesen letzten miserabelen Jahrhunderten so
altklug spricht und so kindisch handelt. Noch hat Deutschland
von dem alten Kaisermantel, dem so mancher Fetzen abge-
rissen wurde, Zeug genug behalten, um zu rechter Zeit sich
wieder mit den alten Ehren zu umkleiden. Das Haus Habs-
burg ist im Besitze all dieser Reichskleinodien. Noch ist Oester-
reich ein deutsches Land,
bis in die neueste Zeit hat Nie-
mand daran gezweifelt: denn obwohl die Mehrzahl seiner Völ-
ker fremden Stammes ist, so war doch stets das deutsche Ele-
ment das herrschende, und Jtaliäner, Slaven und Magyaren
ihm untergeordnet. So war es durch Jahrhunderte: freilich hatte
das deutsche Oesterreich, so lange Habsburg die deutsche Kaiser-
krone trug, das ganze Reich zur Stütze und Hinter-
lage,
und dies wird so lange bleiben, so lange Oesterreich selbst
in sich unzertheilt, und zugleich von Deutschland
[Spaltenumbruch] ungeschieden
bleibt: denn so lange wird nothwendig das
deutsche Element in Oesterreich herrschen. So lange dieses aber
der Fall, so lange ist Deutschland auch das reichste und mäch-
tigste Land Europa's.

Nun aber, was hat das Parlament durch jenen, jedoch Gott
sey Dank noch provisorischen Beschluß gethan? Es hat die Ein-
heit Oesterreichs aufgelöst und zugleich Oesterreich seiner größten
Masse nach von Deutschland geschieden; ein Unternehmen, wie
es — wir können keine andere Ueberzeugung gewinnen, — der
ärgste Feind Deutschlands nicht besser hätte ausdenken können.
Vorausgesetzt, die Vollziehung dieses Beschlusses wäre möglich;
was wäre die Folge? das nicht deutsche Oesterreich würde ent-
weder
in eine Reihe kleinerer vorzugsweise slavischer Staaten
zerfallen, die eine sehr lockende Beute für Rußland wären; oder
aber es bliebe die ganze außerdeutsche Ländermasse, etwa mit Aus-
nahme von Jtalien, verbunden — dann hätte man sich selbst
ein mächtiges Slavenreich im Osten und Süden
gegründet,
das mehr und mehr von allen deutschen Elementen
sich reinigen, hingegen alles Stammverwandte, vor Allem die Sla-
ven in Böhmen und Mähren an sich ziehen und so bis in das
Herz Deutschlands vordringen würde. Der ganze Osten Deutsch-
lands und bis hinauf ans Meer ist mehr oder minder von slavi-
schen Stämmen durchdrungen und durchwebt, alle diese würden
in die mächtige Erhebung des Slaventhumes hineingezogen, —
und so könnten die Deutschen, wenigstens zum Theil, weil sie
aus lauter Edelmuth und Philosophie über keine
Slaven herrschen wollten, nun selbst von Slaven
beherrscht werden.
Freilich das würde nicht auf einmal ein-
treten, dazu gehörte, wie bei Allem in der Geschichte — Zeit.
Allein die großen Philosophen in der Paulskirche und sogar die
Männer der Zukunft schweben nur in der allermodernsten Gegen-
wart, wie die ganze Geschichte der Vergangenheit in ihren Augen
nichts ist als alter Zopf, so sind alle Gedanken, was denn in der
Zukunft aus Etwas, das die absolute und souveräne Vernunft
dieser Herren angeordnet, entstehen werde, nichts Anderes als
reactionäre Philisterhaftigkeit.

Die österreichische Monarchie ist im Laufe von sechs Jahr-
hunderten zusammengewachsen; die gewaltigsten Stürme, die
über sie dahin gebrauset, haben nur die Wurzeln ihrer zusam-
menhaltenden Kraft gestärkt, weder der dreißigjährige, noch der
siebenjährige Krieg, noch die französischen Kriege vermochten
die Fugen dieses merkwürdigen Gebäudes auseinanderzulösen,
noch die unergründliche Kraft dieses Reiches zu erschöpfen. Und
wie hat sich erst in der neuesten Zeit diese Kraft bewährt! Seit
dem Frankreich der napoleonischen Zeit hat kein Reich Europa'r
eine ähnliche kriegerische Stärke entwickelt als Oesterreich in den
letzten sechs Monaten. Diese ganze kriegerische Macht steht der
Monarchie unbedingt zu Gebote, und gleichzeitig ist dieselbe Mo-
narchie, welche alle diese verschiedenen Stämme in Einheit ver-
bindet, in Oestreich nicht ein Schattenbild, nicht eine Fabel
aus alter Zeit oder das Product einer papiernen Constitution,
sondern eine in dem innersten Herzen jener Völker wurzelnde mo-
ralische Macht von unberechenbarer Lebensfülle und Lebenszähig-
keit. Außerdem ist der Complex der österreichischen Länder bei
weitem zum größten Theile durch die wichtigsten materiellen
Jnteressen verbunden. Der ganze Reichthum und alles Gedeihen
der deutschen Provinzen hängt zum guten Theile von der Be-
herrschung der Donau und des Mittelmeeres ab, was beides nur
in der einigen österreichischen Gesammtmonarchie seine Gewährung
findet. Das sind drei Bande, wie fast keine mächtigeren zu finden:
die kriegerische Macht des Heeres, die moralische Macht des
[Ende Spaltensatz]

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Abonnenten, dieselben möglichst bald machen zu wollen, damit wir die Größe der Auflage bestimmen können. Eben so bitten wir alle Freunde sich nach Kräften für die Verbreitung unseres Blattes zu in- teressiren. Oesterreich und Deutschland. I. ⁂ Nach unserer Ueberzeugung ist nie der deutschen Ein- heit und Größe ein empfindlicherer Schlag versetzt worden, als durch den bekannten, freilich vor der Hand nur noch provisori- schen Beschluß über die Personalunion; und nie ist ein großer, über das Schicksal und die Zukunft Deutschlands oder besser der deutschen Nation und der deutschen Sache entscheidender Beschluß auf so leere Theorien und eine so oberflächliche Betrachtungsweise der Dinge gebaut gewesen. Die Theorie war die gänzlich un- wahre und äußerliche, die Grenzen der Reiche ganz mechanisch nach nationalen Bestandtheilen zu sondern. 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Noch ist Oester- reich ein deutsches Land, bis in die neueste Zeit hat Nie- mand daran gezweifelt: denn obwohl die Mehrzahl seiner Völ- ker fremden Stammes ist, so war doch stets das deutsche Ele- ment das herrschende, und Jtaliäner, Slaven und Magyaren ihm untergeordnet. So war es durch Jahrhunderte: freilich hatte das deutsche Oesterreich, so lange Habsburg die deutsche Kaiser- krone trug, das ganze Reich zur Stütze und Hinter- lage, und dies wird so lange bleiben, so lange Oesterreich selbst in sich unzertheilt, und zugleich von Deutschland ungeschieden bleibt: denn so lange wird nothwendig das deutsche Element in Oesterreich herrschen. So lange dieses aber der Fall, so lange ist Deutschland auch das reichste und mäch- tigste Land Europa's. Nun aber, was hat das Parlament durch jenen, jedoch Gott sey Dank noch provisorischen Beschluß gethan? Es hat die Ein- heit Oesterreichs aufgelöst und zugleich Oesterreich seiner größten Masse nach von Deutschland geschieden; ein Unternehmen, wie es — wir können keine andere Ueberzeugung gewinnen, — der ärgste Feind Deutschlands nicht besser hätte ausdenken können. Vorausgesetzt, die Vollziehung dieses Beschlusses wäre möglich; was wäre die Folge? das nicht deutsche Oesterreich würde ent- weder in eine Reihe kleinerer vorzugsweise slavischer Staaten zerfallen, die eine sehr lockende Beute für Rußland wären; oder aber es bliebe die ganze außerdeutsche Ländermasse, etwa mit Aus- nahme von Jtalien, verbunden — dann hätte man sich selbst ein mächtiges Slavenreich im Osten und Süden gegründet, das mehr und mehr von allen deutschen Elementen sich reinigen, hingegen alles Stammverwandte, vor Allem die Sla- ven in Böhmen und Mähren an sich ziehen und so bis in das Herz Deutschlands vordringen würde. Der ganze Osten Deutsch- lands und bis hinauf ans Meer ist mehr oder minder von slavi- schen Stämmen durchdrungen und durchwebt, alle diese würden in die mächtige Erhebung des Slaventhumes hineingezogen, — und so könnten die Deutschen, wenigstens zum Theil, weil sie aus lauter Edelmuth und Philosophie über keine Slaven herrschen wollten, nun selbst von Slaven beherrscht werden. Freilich das würde nicht auf einmal ein- treten, dazu gehörte, wie bei Allem in der Geschichte — Zeit. Allein die großen Philosophen in der Paulskirche und sogar die Männer der Zukunft schweben nur in der allermodernsten Gegen- wart, wie die ganze Geschichte der Vergangenheit in ihren Augen nichts ist als alter Zopf, so sind alle Gedanken, was denn in der Zukunft aus Etwas, das die absolute und souveräne Vernunft dieser Herren angeordnet, entstehen werde, nichts Anderes als reactionäre Philisterhaftigkeit. Die österreichische Monarchie ist im Laufe von sechs Jahr- hunderten zusammengewachsen; die gewaltigsten Stürme, die über sie dahin gebrauset, haben nur die Wurzeln ihrer zusam- menhaltenden Kraft gestärkt, weder der dreißigjährige, noch der siebenjährige Krieg, noch die französischen Kriege vermochten die Fugen dieses merkwürdigen Gebäudes auseinanderzulösen, noch die unergründliche Kraft dieses Reiches zu erschöpfen. Und wie hat sich erst in der neuesten Zeit diese Kraft bewährt! Seit dem Frankreich der napoleonischen Zeit hat kein Reich Europa'r eine ähnliche kriegerische Stärke entwickelt als Oesterreich in den letzten sechs Monaten. Diese ganze kriegerische Macht steht der Monarchie unbedingt zu Gebote, und gleichzeitig ist dieselbe Mo- narchie, welche alle diese verschiedenen Stämme in Einheit ver- bindet, in Oestreich nicht ein Schattenbild, nicht eine Fabel aus alter Zeit oder das Product einer papiernen Constitution, sondern eine in dem innersten Herzen jener Völker wurzelnde mo- ralische Macht von unberechenbarer Lebensfülle und Lebenszähig- keit. Außerdem ist der Complex der österreichischen Länder bei weitem zum größten Theile durch die wichtigsten materiellen Jnteressen verbunden. Der ganze Reichthum und alles Gedeihen der deutschen Provinzen hängt zum guten Theile von der Be- herrschung der Donau und des Mittelmeeres ab, was beides nur in der einigen österreichischen Gesammtmonarchie seine Gewährung findet. Das sind drei Bande, wie fast keine mächtigeren zu finden: die kriegerische Macht des Heeres, die moralische Macht des

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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 165. Mainz, 15. Dezember 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal165_1848/1>, abgerufen am 15.05.2024.