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Mainzer Journal. Nr. 135. Mainz, 10. November 1848.

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[Beginn Spaltensatz] setzt werden solle. Der Justizminister unterstützte den Antrag mit
Nachdruck; derselbe fiel jedoch durch und der Betrag für den
Staatsrath ward zu 699,134 Fr. festgesetzt. -- Hr. Senard
verlas hierauf einen Bericht über die Feier, welche zu Ehren der
Verfassung Statt finden soll. Nach der Bemerkung, daß die Ver-
fassung zwar unvollkommen, dennoch aber durch sie ein wichtiger
Schritt zur Lösung der socialen Fragen geschehen sey, äußerte
er, die Nationalversammlung müsse die Verfassung im Angesichte
von ganz Frankreich verkünden. Die Commission beantrage
daher, daß die öffentliche Verlesung derselben in Paris am
12. Nov. und in den Departements am nächstfolgenden Sonntage
vor sich gehen solle. Er meint auch, daß es gut seyn würde, Abge-
ordnete der Nationalgarde des ganzen Landes nach Paris zu be-
rufen, die zeitig genug anlangen könnten, da schon morgen eine
telegraphische Depesche abgehen solle. Für die Kosten habe der
Minister des Jnnern 100,000 Fr. als zureichend erachtet; die
Commission wolle aber, daß der Tag, an welchem die Verfassung
veröffentlicht werde, ein Tag des Wohlbefindens für die Armen
seyn solle, und deshalb beantrage sie für die Vertheilung in
Paris und den Departements die Summe von 600,000 Fr.
Bemerkenswerth ist noch die nachfolgende Aeußerung Senards
in seinem Berichte: "Vor Allem haben wir es für nothwendig
erachtet, daß diese Verkündigungsfeier überall einen religiösen
Charakter an sich tragen müsse. ( Sehr gut! ) Wir haben es ge-
fühlt und Sie fühlen es mit uns, daß in allen feierlichen Augen-
blicken des Völkerlebens der erste Gedanke sich zu Gott erheben
muß. ( Sehr gut! Sehr gut! ) Jst ja doch die religiöse Weihe der
Urkunde, welche die Geschicke eines großen Volkes leiten soll, nicht
nur ein Tribut der Dankbarkeit, sondern auch eine Bitte um
Schutz. ( Sehr gut! ) " Sämmtliche Vorschläge wurden von der
Kammer genehmigt. -- Das System der Ersparungen im recti-
ficirten Büdget wird nun mit Nächstem auch die Justiz treffen,
die bis jetzt das Land nur 26,800,000 Frs. kostet, von welcher
Summe 3,800,000 Frs. abgezogen werden sollen. Hier geht die
Oekonomie offenbar zu weit, denn die französischen Justizbeamten
werden herzlich schlecht bezahlt. Ein Richter an einem Tribunale
erster Jnstanz hat z. B. 1800 Frs., ein Friedensrichter 1440 Frs.
und auch diese Gehalte sollen auf 1600 und 1200 Frs. reducirt
werden. Man erinnert sich dabei wider Willen an Herrn von
Peyronnet, der während der Restauration den Vorschlag machte,
es solle Niemand im Justizdienste angestellt werden, der nicht ein
jährliches Einkommen von wenigstens 3000 Frs. nachweisen
könne. Die Republik erreicht durch ihre Maßregeln gerade das-
selbe Ziel, welches ein ziemlich absolutistischer Minister während
der Monarchie erstrebte: nur die Reichen werden künftig ein Amt
annehmen können, weil die rechtliche Armuth nicht davon leben
kann. -- Das Comit e für die Constitution hat den Vorschlag
Mathieus, eine Vertagung der Nationalversammlung eintreten
zu lassen, geprüft und sich im Principe damit einverstanden er-
klärt. Die Vertagung soll jedoch nur vom 15. November bis zum
8. December stattfinden.

* * * Paris 8. November. Die Kammer hat gestern den Be-
schluß gefaßt, sich nicht zu vertagen. Auf eine an ihn gerich-
tete Jnterpellation über die italienischen Angelegenheiten erwiederte
Bastide, daß die ganze Sache sich friedlich beilegen werde.

Großbritannien.

London 6. November. Die Königin der Belgier schiffte sich
gestern zu Dover, wo der Herzog von Wellington sie empfing,
nach Ostende ein. -- Die Abgeordneten des Brüsseler Friedens-
congresses wohnten vorgestern einer zahlreichen Versammlung in
der Stadthalle zu Manchester bei, wo entsprechende Vorträge ge-
halten wurden. Jnsbesondere erregte die Rede des Hrn. Vischers
von Brüssel, welche Dr. Bowring Satz für Satz dolmetschte,
großes Jnteresse. -- Zu Dublin vertagte sich am 3. die zur Ab-
urtheilung der angeklagten Staatsgefangenen niedergesetzte Com-
mission bis zum 12. December, nachdem sie das Verfahren gegen
Gavan Duffy vorläufig ausgesetzt, O'Doherty zu zehn Jahren
Deportation verurtheilt und die Freilassung von Williams ange-
ordnet hatte, der von der Jury für nicht schuldig erklärt worden
war. -- Die massenweisen Auswanderungen dauern in Jrland
fort; zu Dublin sieht man täglich auf den Eisenbahnen gesunde,
kräftige und wohlgekleidete Landleute eintreffen, welche den Aus-
wandererschiffen zuströmen, um der Noth zu entgehen, welche
ihrer im Heimathlande wartet.

Handelsberichte.

* * * Mainz 10. November. Für Waizen in schwerer Qualität
war diese Woche über die Frage groß, jedoch fehlte es an entsprechen-
den Partieen, wodurch der Umsatz beschränkt, und eine Steigerung der
Preise hervorgerufen wurde. Man bewilligt nun heute für schönen
Frankenwaizen willig fl.9 3 / 4, für Pfälzer fl.9 1 / 3 per Netto
100 Klgr. Jn Korn geschieht nichts, und werden nur Kleinigkeiten
[Spaltenumbruch] für den Consumo gekauft, welche man mit fl. 6 bis fl.6 1 / 6 per Netto
100 Klgr. bezahlt.

Auch Gerste findet wenig Beachtung, da schwerere Sorten fehlen,
und leichtere zum Versande nicht passen; pfälzer fl.5 1 / 3, franken fl.
5 1 / 4 per Malter.

Für effekt. Ruböl besteht starker Begehr, und entwickelt nun na-
mentlich auch das Oberland Bedarf. Effekt.: Rthlr. 40 die 280
l. G. Rthlr. 41. die 290 l. G. Mai ohne Speculationslust und
a Rthlr.39 1 / 2 -- 1 / 4. offerirt. Rother Kleesaamen seit einigen Tagen
wieder leichter zu placiren, doch noch immer niedrig im Preise, fl.
16 1 / 2 per 50 Klgr.

** Köln 8. November. Nun nachdem die Octoberverbindlichkeiten
geordnet sind, ist das Geschäft in Rüböl von wenig Belang. Effective
Waare, welche sich größtentheils in festen Händen befindet, behauptet
sich fest im Preise, während auf Lieferung etwas billiger zu kaufen ist.
Die Notirungen sind: effect. Thlr. 30, Mai Thlr.29 1 / 2, October 1849
Thlr.30 1 / 4. Waizen wird bei starker Frage zum Exporte höher im
Preise gehalten und gilt effect. und per Lauf dieses Monats Thlr.6 1 / 3,
per März Thlr.6 1 / 2 -- 7 / 12.

Roggen bleibt flau, ohne daß jedoch die ohnehin schon sehr niedri-
gen Preise einen weitern Rückgang erfahren hätten, -- effect. und per
November Thlr.3 2 / 3 -- 7 / 10, März Thlr.4 2 / 15.

Gerste hies. Thlr.3 1 / 6, oberländ. Thlr.3 2 / 3. Hafer effect. Thlr.
1 5 / 6, März Thlr. 2.



Durchschnittspreise
der in der Stadt Mainz vom 4. November bis zum 10. November 1848 ver-
kauften Früchte.

Säcke. Fruchtgattungen. fl. kr.
-- Weißmehl das Malter a 140 Pfund 8 30
-- Roggenmehl ditto 6 10
430 Waizen a 200 Pfund 9 21
105 Korn " 6 21
203 Gerste " 5 54
105 Hafer " 6 4
2 Spelz "620

Scke. Jn der Halle am 10. Nov. fl. kr. Scke. Außerhalb derselben: fl. kr.
322 Waizen a 200 Pfd. 9 29 108 Waizen a 200 Pfd. 8 58
105 Korn " 6 21 -- Korn " -- --
68 Gerste " 5 50 135 Gerste " 5 55
105 Hafer " 6 4 -- Hafer " -- --
2 Spelz " 6 20 -- Spelz "----
Brodtaxe vom 10. November.
kr. pf. kr. pf.
Schwarzbrod ( 4 Pfd ) 10 -- Gemischtes Brod ( 3 Pfd. ) 14--
Fleischpreise
für die Stadt Mainz vom 7. November bis einschließlich 11. November.

kr.
pf. kr. pf.
Ochsenfleisch allgem. Preis 12 -- Schweinenfleisch allgem. Pr. 13 --
Kalbfleisch 12 -- Rinderfleisch 10 --
Hammelfleisch 10 -- Kuhfleisch 9 --
Amtliche Brodtaxe vom 11. November
für die Gemeinden der Friedensgerichtsbezirke Niederolm und Oppen-
heim
für die nächsten acht Tage.

kr.
pf. kr. pf.
1te Sorte ( 4 Pfd. ) 9 -- 2te Sorte ( 4 Pfd. ) 82



Anzeigen.
Der Piusverein für religiöse Freiheit
in Mainz

schlägt nach Beschluß der Versammlung vom 8. d. für die
Wahl der Bezirksräthe
folgende Bürger vor:

1. D'Avis, J. J., Kaufmann.

2. Dael, F. Ludwig, Richter.

3. Hestermann, C., Kaufmann.

4. Nillius, Georg, Tapezierer.

Zu Ersatzmännern:

1. Aleiter, M., Maschinenfabrikant.

2. Ruland, J. D., Einnehmer des Universitätsfonds.

3. Schalck, J. B., Friedensrichter.

4. Schöller, Fr., Gymnasiallehrer.



Filzschuhe und Stiefel in allen Farben mit und
ohne Ledersohlen, feine, warm gefütterte Litzenschuhe
und Stiefel, Gesundheitssohlen in großer Auswahl bei

    Joh. Rücker, Schuhfabrikant,
    auf dem Markte am Eingange der Schustergasse.



Frischer Russischer Caviar, neue Bremer Briken
und grüne bittere Pomeranzen sind angekommen bei

    C. J. Giani.

[Ende Spaltensatz]

Redacteur Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg.

[Beginn Spaltensatz] setzt werden solle. Der Justizminister unterstützte den Antrag mit
Nachdruck; derselbe fiel jedoch durch und der Betrag für den
Staatsrath ward zu 699,134 Fr. festgesetzt. — Hr. Senard
verlas hierauf einen Bericht über die Feier, welche zu Ehren der
Verfassung Statt finden soll. Nach der Bemerkung, daß die Ver-
fassung zwar unvollkommen, dennoch aber durch sie ein wichtiger
Schritt zur Lösung der socialen Fragen geschehen sey, äußerte
er, die Nationalversammlung müsse die Verfassung im Angesichte
von ganz Frankreich verkünden. Die Commission beantrage
daher, daß die öffentliche Verlesung derselben in Paris am
12. Nov. und in den Departements am nächstfolgenden Sonntage
vor sich gehen solle. Er meint auch, daß es gut seyn würde, Abge-
ordnete der Nationalgarde des ganzen Landes nach Paris zu be-
rufen, die zeitig genug anlangen könnten, da schon morgen eine
telegraphische Depesche abgehen solle. Für die Kosten habe der
Minister des Jnnern 100,000 Fr. als zureichend erachtet; die
Commission wolle aber, daß der Tag, an welchem die Verfassung
veröffentlicht werde, ein Tag des Wohlbefindens für die Armen
seyn solle, und deshalb beantrage sie für die Vertheilung in
Paris und den Departements die Summe von 600,000 Fr.
Bemerkenswerth ist noch die nachfolgende Aeußerung Senards
in seinem Berichte: „Vor Allem haben wir es für nothwendig
erachtet, daß diese Verkündigungsfeier überall einen religiösen
Charakter an sich tragen müsse. ( Sehr gut! ) Wir haben es ge-
fühlt und Sie fühlen es mit uns, daß in allen feierlichen Augen-
blicken des Völkerlebens der erste Gedanke sich zu Gott erheben
muß. ( Sehr gut! Sehr gut! ) Jst ja doch die religiöse Weihe der
Urkunde, welche die Geschicke eines großen Volkes leiten soll, nicht
nur ein Tribut der Dankbarkeit, sondern auch eine Bitte um
Schutz. ( Sehr gut! ) “ Sämmtliche Vorschläge wurden von der
Kammer genehmigt. — Das System der Ersparungen im recti-
ficirten Büdget wird nun mit Nächstem auch die Justiz treffen,
die bis jetzt das Land nur 26,800,000 Frs. kostet, von welcher
Summe 3,800,000 Frs. abgezogen werden sollen. Hier geht die
Oekonomie offenbar zu weit, denn die französischen Justizbeamten
werden herzlich schlecht bezahlt. Ein Richter an einem Tribunale
erster Jnstanz hat z. B. 1800 Frs., ein Friedensrichter 1440 Frs.
und auch diese Gehalte sollen auf 1600 und 1200 Frs. reducirt
werden. Man erinnert sich dabei wider Willen an Herrn von
Peyronnet, der während der Restauration den Vorschlag machte,
es solle Niemand im Justizdienste angestellt werden, der nicht ein
jährliches Einkommen von wenigstens 3000 Frs. nachweisen
könne. Die Republik erreicht durch ihre Maßregeln gerade das-
selbe Ziel, welches ein ziemlich absolutistischer Minister während
der Monarchie erstrebte: nur die Reichen werden künftig ein Amt
annehmen können, weil die rechtliche Armuth nicht davon leben
kann. — Das Comit é für die Constitution hat den Vorschlag
Mathieus, eine Vertagung der Nationalversammlung eintreten
zu lassen, geprüft und sich im Principe damit einverstanden er-
klärt. Die Vertagung soll jedoch nur vom 15. November bis zum
8. December stattfinden.

* * * Paris 8. November. Die Kammer hat gestern den Be-
schluß gefaßt, sich nicht zu vertagen. Auf eine an ihn gerich-
tete Jnterpellation über die italienischen Angelegenheiten erwiederte
Bastide, daß die ganze Sache sich friedlich beilegen werde.

Großbritannien.

London 6. November. Die Königin der Belgier schiffte sich
gestern zu Dover, wo der Herzog von Wellington sie empfing,
nach Ostende ein. — Die Abgeordneten des Brüsseler Friedens-
congresses wohnten vorgestern einer zahlreichen Versammlung in
der Stadthalle zu Manchester bei, wo entsprechende Vorträge ge-
halten wurden. Jnsbesondere erregte die Rede des Hrn. Vischers
von Brüssel, welche Dr. Bowring Satz für Satz dolmetschte,
großes Jnteresse. — Zu Dublin vertagte sich am 3. die zur Ab-
urtheilung der angeklagten Staatsgefangenen niedergesetzte Com-
mission bis zum 12. December, nachdem sie das Verfahren gegen
Gavan Duffy vorläufig ausgesetzt, O'Doherty zu zehn Jahren
Deportation verurtheilt und die Freilassung von Williams ange-
ordnet hatte, der von der Jury für nicht schuldig erklärt worden
war. — Die massenweisen Auswanderungen dauern in Jrland
fort; zu Dublin sieht man täglich auf den Eisenbahnen gesunde,
kräftige und wohlgekleidete Landleute eintreffen, welche den Aus-
wandererschiffen zuströmen, um der Noth zu entgehen, welche
ihrer im Heimathlande wartet.

Handelsberichte.

* * * Mainz 10. November. Für Waizen in schwerer Qualität
war diese Woche über die Frage groß, jedoch fehlte es an entsprechen-
den Partieen, wodurch der Umsatz beschränkt, und eine Steigerung der
Preise hervorgerufen wurde. Man bewilligt nun heute für schönen
Frankenwaizen willig fl.9 3 / 4, für Pfälzer fl.9 1 / 3 per Netto
100 Klgr. Jn Korn geschieht nichts, und werden nur Kleinigkeiten
[Spaltenumbruch] für den Consumo gekauft, welche man mit fl. 6 bis fl.6 1 / 6 per Netto
100 Klgr. bezahlt.

Auch Gerste findet wenig Beachtung, da schwerere Sorten fehlen,
und leichtere zum Versande nicht passen; pfälzer fl.5 1 / 3, franken fl.
5 1 / 4 per Malter.

Für effekt. Ruböl besteht starker Begehr, und entwickelt nun na-
mentlich auch das Oberland Bedarf. Effekt.: Rthlr. 40 die 280
l. G. Rthlr. 41. die 290 l. G. Mai ohne Speculationslust und
à Rthlr.39 1 / 2 — 1 / 4. offerirt. Rother Kleesaamen seit einigen Tagen
wieder leichter zu placiren, doch noch immer niedrig im Preise, fl.
16 1 / 2 per 50 Klgr.

** Köln 8. November. Nun nachdem die Octoberverbindlichkeiten
geordnet sind, ist das Geschäft in Rüböl von wenig Belang. Effective
Waare, welche sich größtentheils in festen Händen befindet, behauptet
sich fest im Preise, während auf Lieferung etwas billiger zu kaufen ist.
Die Notirungen sind: effect. Thlr. 30, Mai Thlr.29 1 / 2, October 1849
Thlr.30 1 / 4. Waizen wird bei starker Frage zum Exporte höher im
Preise gehalten und gilt effect. und per Lauf dieses Monats Thlr.6 1 / 3,
per März Thlr.6 1 / 2 — 7 / 12.

Roggen bleibt flau, ohne daß jedoch die ohnehin schon sehr niedri-
gen Preise einen weitern Rückgang erfahren hätten, — effect. und per
November Thlr.3 2 / 3 — 7 / 10, März Thlr.4 2 / 15.

Gerste hies. Thlr.3 1 / 6, oberländ. Thlr.3 2 / 3. Hafer effect. Thlr.
1 5 / 6, März Thlr. 2.



Durchschnittspreise
der in der Stadt Mainz vom 4. November bis zum 10. November 1848 ver-
kauften Früchte.

Säcke. Fruchtgattungen. fl. kr.
Weißmehl das Malter à 140 Pfund 8 30
Roggenmehl ditto 6 10
430 Waizen à 200 Pfund 9 21
105 Korn „ 6 21
203 Gerste „ 5 54
105 Hafer „ 6 4
2 Spelz „620

Scke. Jn der Halle am 10. Nov. fl. kr. Scke. Außerhalb derselben: fl. kr.
322 Waizen à 200 Pfd. 9 29 108 Waizen à 200 Pfd. 8 58
105 Korn „ 6 21 Korn „
68 Gerste „ 5 50 135 Gerste „ 5 55
105 Hafer „ 6 4 Hafer „
2 Spelz „ 6 20 Spelz „
Brodtaxe vom 10. November.
kr. pf. kr. pf.
Schwarzbrod ( 4 Pfd ) 10 Gemischtes Brod ( 3 Pfd. ) 14
Fleischpreise
für die Stadt Mainz vom 7. November bis einschließlich 11. November.

kr.
pf. kr. pf.
Ochsenfleisch allgem. Preis 12 Schweinenfleisch allgem. Pr. 13
Kalbfleisch 12 Rinderfleisch 10
Hammelfleisch 10 Kuhfleisch 9
Amtliche Brodtaxe vom 11. November
für die Gemeinden der Friedensgerichtsbezirke Niederolm und Oppen-
heim
für die nächsten acht Tage.

kr.
pf. kr. pf.
1te Sorte ( 4 Pfd. ) 9 2te Sorte ( 4 Pfd. ) 82



Anzeigen.
Der Piusverein für religiöse Freiheit
in Mainz

schlägt nach Beschluß der Versammlung vom 8. d. für die
Wahl der Bezirksräthe
folgende Bürger vor:

1. D'Avis, J. J., Kaufmann.

2. Dael, F. Ludwig, Richter.

3. Hestermann, C., Kaufmann.

4. Nillius, Georg, Tapezierer.

Zu Ersatzmännern:

1. Aleiter, M., Maschinenfabrikant.

2. Ruland, J. D., Einnehmer des Universitätsfonds.

3. Schalck, J. B., Friedensrichter.

4. Schöller, Fr., Gymnasiallehrer.



Filzschuhe und Stiefel in allen Farben mit und
ohne Ledersohlen, feine, warm gefütterte Litzenschuhe
und Stiefel, Gesundheitssohlen in großer Auswahl bei

    Joh. Rücker, Schuhfabrikant,
    auf dem Markte am Eingange der Schustergasse.



Frischer Russischer Caviar, neue Bremer Briken
und grüne bittere Pomeranzen sind angekommen bei

    C. J. Giani.

[Ende Spaltensatz]

Redacteur Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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          <p>Frischer Russischer Caviar, neue Bremer Briken<lb/>
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        <p>Redacteur Franz Sausen. &#x2014; Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. &#x2014; Druck von Florian Kupferberg.</p>
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[0004] setzt werden solle. Der Justizminister unterstützte den Antrag mit Nachdruck; derselbe fiel jedoch durch und der Betrag für den Staatsrath ward zu 699,134 Fr. festgesetzt. — Hr. Senard verlas hierauf einen Bericht über die Feier, welche zu Ehren der Verfassung Statt finden soll. Nach der Bemerkung, daß die Ver- fassung zwar unvollkommen, dennoch aber durch sie ein wichtiger Schritt zur Lösung der socialen Fragen geschehen sey, äußerte er, die Nationalversammlung müsse die Verfassung im Angesichte von ganz Frankreich verkünden. Die Commission beantrage daher, daß die öffentliche Verlesung derselben in Paris am 12. Nov. und in den Departements am nächstfolgenden Sonntage vor sich gehen solle. Er meint auch, daß es gut seyn würde, Abge- ordnete der Nationalgarde des ganzen Landes nach Paris zu be- rufen, die zeitig genug anlangen könnten, da schon morgen eine telegraphische Depesche abgehen solle. Für die Kosten habe der Minister des Jnnern 100,000 Fr. als zureichend erachtet; die Commission wolle aber, daß der Tag, an welchem die Verfassung veröffentlicht werde, ein Tag des Wohlbefindens für die Armen seyn solle, und deshalb beantrage sie für die Vertheilung in Paris und den Departements die Summe von 600,000 Fr. Bemerkenswerth ist noch die nachfolgende Aeußerung Senards in seinem Berichte: „Vor Allem haben wir es für nothwendig erachtet, daß diese Verkündigungsfeier überall einen religiösen Charakter an sich tragen müsse. ( Sehr gut! ) Wir haben es ge- fühlt und Sie fühlen es mit uns, daß in allen feierlichen Augen- blicken des Völkerlebens der erste Gedanke sich zu Gott erheben muß. ( Sehr gut! Sehr gut! ) Jst ja doch die religiöse Weihe der Urkunde, welche die Geschicke eines großen Volkes leiten soll, nicht nur ein Tribut der Dankbarkeit, sondern auch eine Bitte um Schutz. ( Sehr gut! ) “ Sämmtliche Vorschläge wurden von der Kammer genehmigt. — Das System der Ersparungen im recti- ficirten Büdget wird nun mit Nächstem auch die Justiz treffen, die bis jetzt das Land nur 26,800,000 Frs. kostet, von welcher Summe 3,800,000 Frs. abgezogen werden sollen. Hier geht die Oekonomie offenbar zu weit, denn die französischen Justizbeamten werden herzlich schlecht bezahlt. Ein Richter an einem Tribunale erster Jnstanz hat z. B. 1800 Frs., ein Friedensrichter 1440 Frs. und auch diese Gehalte sollen auf 1600 und 1200 Frs. reducirt werden. Man erinnert sich dabei wider Willen an Herrn von Peyronnet, der während der Restauration den Vorschlag machte, es solle Niemand im Justizdienste angestellt werden, der nicht ein jährliches Einkommen von wenigstens 3000 Frs. nachweisen könne. Die Republik erreicht durch ihre Maßregeln gerade das- selbe Ziel, welches ein ziemlich absolutistischer Minister während der Monarchie erstrebte: nur die Reichen werden künftig ein Amt annehmen können, weil die rechtliche Armuth nicht davon leben kann. — Das Comit é für die Constitution hat den Vorschlag Mathieus, eine Vertagung der Nationalversammlung eintreten zu lassen, geprüft und sich im Principe damit einverstanden er- klärt. Die Vertagung soll jedoch nur vom 15. November bis zum 8. December stattfinden. * * * Paris 8. November. Die Kammer hat gestern den Be- schluß gefaßt, sich nicht zu vertagen. Auf eine an ihn gerich- tete Jnterpellation über die italienischen Angelegenheiten erwiederte Bastide, daß die ganze Sache sich friedlich beilegen werde. Großbritannien. London 6. November. Die Königin der Belgier schiffte sich gestern zu Dover, wo der Herzog von Wellington sie empfing, nach Ostende ein. — Die Abgeordneten des Brüsseler Friedens- congresses wohnten vorgestern einer zahlreichen Versammlung in der Stadthalle zu Manchester bei, wo entsprechende Vorträge ge- halten wurden. Jnsbesondere erregte die Rede des Hrn. Vischers von Brüssel, welche Dr. Bowring Satz für Satz dolmetschte, großes Jnteresse. — Zu Dublin vertagte sich am 3. die zur Ab- urtheilung der angeklagten Staatsgefangenen niedergesetzte Com- mission bis zum 12. December, nachdem sie das Verfahren gegen Gavan Duffy vorläufig ausgesetzt, O'Doherty zu zehn Jahren Deportation verurtheilt und die Freilassung von Williams ange- ordnet hatte, der von der Jury für nicht schuldig erklärt worden war. — Die massenweisen Auswanderungen dauern in Jrland fort; zu Dublin sieht man täglich auf den Eisenbahnen gesunde, kräftige und wohlgekleidete Landleute eintreffen, welche den Aus- wandererschiffen zuströmen, um der Noth zu entgehen, welche ihrer im Heimathlande wartet. Handelsberichte. * * * Mainz 10. November. Für Waizen in schwerer Qualität war diese Woche über die Frage groß, jedoch fehlte es an entsprechen- den Partieen, wodurch der Umsatz beschränkt, und eine Steigerung der Preise hervorgerufen wurde. Man bewilligt nun heute für schönen Frankenwaizen willig fl.9 3 / 4, für Pfälzer fl.9 1 / 3 per Netto 100 Klgr. Jn Korn geschieht nichts, und werden nur Kleinigkeiten für den Consumo gekauft, welche man mit fl. 6 bis fl.6 1 / 6 per Netto 100 Klgr. bezahlt. Auch Gerste findet wenig Beachtung, da schwerere Sorten fehlen, und leichtere zum Versande nicht passen; pfälzer fl.5 1 / 3, franken fl. 5 1 / 4 per Malter. Für effekt. Ruböl besteht starker Begehr, und entwickelt nun na- mentlich auch das Oberland Bedarf. Effekt.: Rthlr. 40 die 280 l. G. Rthlr. 41. die 290 l. G. Mai ohne Speculationslust und à Rthlr.39 1 / 2 — 1 / 4. offerirt. Rother Kleesaamen seit einigen Tagen wieder leichter zu placiren, doch noch immer niedrig im Preise, fl. 16 1 / 2 per 50 Klgr. ** Köln 8. November. Nun nachdem die Octoberverbindlichkeiten geordnet sind, ist das Geschäft in Rüböl von wenig Belang. Effective Waare, welche sich größtentheils in festen Händen befindet, behauptet sich fest im Preise, während auf Lieferung etwas billiger zu kaufen ist. Die Notirungen sind: effect. Thlr. 30, Mai Thlr.29 1 / 2, October 1849 Thlr.30 1 / 4. Waizen wird bei starker Frage zum Exporte höher im Preise gehalten und gilt effect. und per Lauf dieses Monats Thlr.6 1 / 3, per März Thlr.6 1 / 2 — 7 / 12. Roggen bleibt flau, ohne daß jedoch die ohnehin schon sehr niedri- gen Preise einen weitern Rückgang erfahren hätten, — effect. und per November Thlr.3 2 / 3 — 7 / 10, März Thlr.4 2 / 15. Gerste hies. Thlr.3 1 / 6, oberländ. Thlr.3 2 / 3. Hafer effect. Thlr. 1 5 / 6, März Thlr. 2. Durchschnittspreise der in der Stadt Mainz vom 4. November bis zum 10. November 1848 ver- kauften Früchte. Säcke. Fruchtgattungen. fl. kr. — Weißmehl das Malter à 140 Pfund 8 30 — Roggenmehl ditto 6 10 430 Waizen à 200 Pfund 9 21 105 Korn „ 6 21 203 Gerste „ 5 54 105 Hafer „ 6 4 2 Spelz „ 6 20 Scke. Jn der Halle am 10. Nov. fl. kr. Scke. Außerhalb derselben: fl. kr. 322 Waizen à 200 Pfd. 9 29 108 Waizen à 200 Pfd. 8 58 105 Korn „ 6 21 — Korn „ — — 68 Gerste „ 5 50 135 Gerste „ 5 55 105 Hafer „ 6 4 — Hafer „ — — 2 Spelz „ 6 20 — Spelz „ — — Brodtaxe vom 10. November. kr. pf. kr. pf. Schwarzbrod ( 4 Pfd ) 10 — Gemischtes Brod ( 3 Pfd. ) 14 — Fleischpreise für die Stadt Mainz vom 7. November bis einschließlich 11. November. kr. pf. kr. pf. Ochsenfleisch allgem. Preis 12 — Schweinenfleisch allgem. Pr. 13 — Kalbfleisch 12 — Rinderfleisch 10 — Hammelfleisch 10 — Kuhfleisch 9 — Amtliche Brodtaxe vom 11. November für die Gemeinden der Friedensgerichtsbezirke Niederolm und Oppen- heim für die nächsten acht Tage. kr. pf. kr. pf. 1te Sorte ( 4 Pfd. ) 9 — 2te Sorte ( 4 Pfd. ) 8 2 Anzeigen. Der Piusverein für religiöse Freiheit in Mainz schlägt nach Beschluß der Versammlung vom 8. d. für die Wahl der Bezirksräthe folgende Bürger vor: 1. D'Avis, J. J., Kaufmann. 2. Dael, F. Ludwig, Richter. 3. Hestermann, C., Kaufmann. 4. Nillius, Georg, Tapezierer. Zu Ersatzmännern: 1. Aleiter, M., Maschinenfabrikant. 2. Ruland, J. D., Einnehmer des Universitätsfonds. 3. Schalck, J. B., Friedensrichter. 4. Schöller, Fr., Gymnasiallehrer. Filzschuhe und Stiefel in allen Farben mit und ohne Ledersohlen, feine, warm gefütterte Litzenschuhe und Stiefel, Gesundheitssohlen in großer Auswahl bei Joh. Rücker, Schuhfabrikant, auf dem Markte am Eingange der Schustergasse. Frischer Russischer Caviar, neue Bremer Briken und grüne bittere Pomeranzen sind angekommen bei C. J. Giani. Redacteur Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 135. Mainz, 10. November 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal135_1848/4>, abgerufen am 22.11.2024.