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Mainzer Journal. Nr. 103. Mainz, 4. Oktober 1848.

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[Beginn Spaltensatz] vesche Partei einen förmlichen Raubzug organisirt hatte und ihr
Hauptaugenmerk auf öffentliche Kassen und reiche Privatleute ge-
richtet zu haben schien.

Aus dem Breisgau 2. October. ( Karlsr. Z. ) Wie man
jetzt erfährt, hatten die Aufrührer außer den sonstigen Arten von
Gelderpressung, die sie in mannigfaltiger Abwechselung ausübten,
auch den Plan eines großen "Anlehens" vorbereitet, das sich über
ganz Deutschland ausbreiten sollte. Man hat nämlich lithogra-
phirte Schuldscheine gefunden, die sie zu diesem Zwecke mit sich
führten. Dieselben sind in Quart, zierlich mit Figuren und Sinn-
bildern ausgestattet, und tragen die Ueberschrift: "Freiwilliges
Anlehen zu Gunsten der deutschen Republik." Das Exemplar,
welches ich sah, lautete auf "700 fl. oder 400 Thlr.", mit 5 vom
Hundert verzinslich. Die Beisetzung des Werthes in preußischen
Thalern beweist, daß diese Papiere nicht blos für unser Oberland
bestimmt waren, für welche es eines solchen Beisatzes nicht be-
durfte. Wie es mit der "Freiwilligkeit" des Anlehens ausgesehen
haben würde, mag man aus den freiwilligen Zuzügen schließen,
die man durch Bedrohung mit Erschießen zusammenbrachte. Ueb-
rigens war auch da die Behandlungsweise verschieden und der
Geldpunkt keineswegs außer Acht gelassen. Mußte da oder dort
ein vermöglicher Mann sich mit 100, 200, bis auf 1000 fl. von
dem Zuzuge loskaufen, so gab es auch Fälle, wo man bis auf
einen Kronenthaler herunterhandelte; ja, man erzählt, daß ein
Bauer, der eben nicht mehr hatte, mit der Gabe von 30 kr. da-
von kam.

Frankfurt 4. October. ( O. P. A. Z. ) Wie wir aus sicherer
Quelle vernehmen, sind sechs der als Mörder von Auerswald
und Lichnowsky steckbrieflich Verfolgten in Straßburg verhaftet
worden, und ist die französische Behörde nicht gesonnen, das
Asylrecht für politische Flüchtlinge auf Canibalen auszudehnen.
Ein solches Verfahren kann den Grundsätzen der Republik nur
zur Ehre gereichen.

Schweiz.

Basel. Von Schaffhausen wird gemeldet: "An die Aemter
der badischen Grenze ist der Befehl zu einer gänzlichen Real= und
Personalsperre, selbst für Unterbrechung der Eilwägen gegen die
Schweiz ergangen, und derselbe tritt in Vollzug, sowie die Reichs-
truppen an der Grenze eintreffen." Auch die Regierung von
Schaffhausen meldet Aehnliches in einem Kreisschreiben an alle
Stände. Wir halten diese Angaben für einmal noch für voreilig.
An unserer Grenze sind die Truppen schon seit einigen Tagen ein-
gerückt, und man sieht noch nichts von eigentlicher Absperrung;
nur daß gestern Spaziergänger, die sich nicht ausweisen konnten,
von der badischen Grenze zurückgewiesen wurden, wahrscheinlich
um den Zudrang von Arbeitern zu vermeiden.

Jtalien.

Genua 24. September. ( K. Z. ) Es herrscht hier fortwäh-
rend eine große Gährung, die durch die Umtriebe der republikani-
schen Partei immer wieder neue Nahrung erhält. Gegenwärtig
sind die Wühlereien hauptsächlich gegen das hieher verlegte Mili-
tär gerichtet, das aus leicht begreiflichen Gründen den Radikalen
ein Dorn im Auge ist. Der bessere Theil der Einwohner sieht da-
gegen in der Anwesenheit dieser Truppen eine wahre Wohlthat,
weil die Stadt dadurch gegen die immer unverhüllter hervortre-
tenden Gelüste eines zügellosen und raublustigen Gesindels eine
Stütze erhalten hat.

Jn Livorno herrscht Ruhe; die Stadt ist aber nach wie vor
in den Händen des republikanischen Volksausschusses, der ganz
nach eigenem Gutdünken verwaltet und regiert. Die schwache
Centralregierung muß sich Dies gefallen lassen, weil ihr bei der
bedenklichen Stimmung, die überall im Lande herrscht, die Mittel
fehlen, die meuterische Stadt zum Gehorsam zurückzuführen. Jn-
deß ist der Handel des Platzes fast ganz vernichtet, die wohlhaben-
den Familien sind ausgewandert, und die Folgen des muthwilli-
gen Revolutionsmachens drücken bereits schwer auf alle Klassen der
Bevölkerung.

Dieser Tage sind zwei Regimenter sardinische Truppen in Tos-
kana eingerückt, angeblich um zur Vertheidigung des toskanischen
Gebiets gegen die Oesterreicher mitzuwirken, in der That aber,
um zur Aufrechthaltung der innern Ordnung verwendet zu wer-
den. Sie haben keine sonderliche Aufnahme bei der Bevölkerung
gefunden, die in ihr "fremde Söldlinge" zur Unterdrückung der
Volksfreiheit erblickt. Sie sehen, es ist im "einigen Jtalien" nicht
viel besser, als im "einigen Deutschland." Die sardinische Flotte
befindet sich noch immer im adriatischen Meere, woraus man hier
schließen will, daß der Plan, einen Handstreich gegen das vor
Venedig liegende österreichische Geschwader zu unternehmen, noch
nicht aufgegeben sey.

[Spaltenumbruch]
Belgien.

Brüssel 29. September. ( D. A. Z. ) Niemals hat Belgien
seine dem Gedächtnisse des glorreichen Unabhängigkeitskampfes
von 1830 gewidmeten Septembertage auf eine glänzendere,
erhabenere Weise gefeiert; nie Brüssel so viele Früchte eines ge-
segneten politischen Zustandes den Fremdenmassen entfaltet, die
sich in seinen Straßen drängten, nie so mannichfaltige Genüsse
geboten als im verhängnißvollen Jahre 1848. Es wäre jetzt un-
angemessen, Jhre Spalten mit Schilderungen aus dem sogenann-
ten Ommegang ( Umzug der traditionellen Figuren des Landes ) oder
mit Bildern der zwölf allegorischen Festwagen anzufüllen, welche,
Belgiens geistige und materielle Thätigkeit, seine natürlichen Er-
zeugnisse und industriellen Producte in geschmackvollen Gruppir-
ungen darstellend, zweimal unter Pauken= und Trompetenschall,
nebst schimmerndem militärischen Zubehör, die reichgeschmückten,
von 300,000 Zuschauern wimmelnden Straßen durchzogen. Aber
auch eine ernstere Seite hatten unsere Septemberfeste. Die Be-
rathungen der beiden Congresse der Freunde des Friedens aus
allen Ländern und der belgischen Landwirthe, die Ausstellung der
Naturerzeugnisse und der zum Landbau dienlichen Thiere, die
öffentliche Sitzung der königlichen Akademie der schönen Künste
und die Preisvertheilung an die Sieger des alljährlichen Univer-
sitäts- und Gymnasialconcurses waren eben so viele Gelegen-
heiten, die wichtigsten Fragen der Zeit über geistige und sittliche
Bildung des Volks, über materielle Vervollkommnung und
Sicherung des allgemeinen Völkerfriedens anzuregen. Dem
jüngsten Staate Europas gebührt die Ehre, im eignen Schooße
die Eintracht gepflegt, die rechtliche Grundlage, wie sie vor
achtzehn Jahren gelegt worden, vor Eingriffen gesichert und
nach außen wie nach innen befestigt zu haben. Schließlich
erwähne ich noch den Enthusiasmus, den allerwärts die
Erscheinung des Staatsoberhauptes und seiner Familie her-
vorgerufen. Niemals hat das Volk so warm, so innig
dem Könige seine Anhänglichkeit kundgegeben. Als die könig-
liche Familie am letzten Festabende plötzlich auf dem geräu-
migen Platze am Namurschen Thore unter die tanzende Menge
sich mischte, da kannte die Beisterung keine Grenze mehr, und
mehr als ein Arbeiter hat die Hand des Königs ergriffen und
geküßt. Es ist dies ein bedeutsames Zeichen in einem Lande, wo
die Massen sich nie durch den Glanz des Hofes blenden und durch
die Worte eines Fürsten bethören ließen, bei einem Monarchen,
der nie um des Volkes Gunst gebuhlt, nie nach dem Applaus der
Menge gestrebt hat.



Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld.am 4. Octob. 1848. Papier Geld.
Oestr. Met. Oblg. 5% 73 3 / 8 72 7 / 8 Amsterdam fl. 100 k. S. -- 101 1 / 8
" " " 4% 60 --     ditto " 2 M. -- 100 1 / 2
" " "2 1 / 2 % 38 3 / 8 38 1 / 8 Augsburg fl. 100 k. S. 119 3 / 4 --
" Bankactien 1200 1190     ditto " 2 M. -- --
" 250 fl. L. b. Roths. 80 1 / 2 80 Berlin Thlr. 60 k. S. 105 1 / 2 105 1 / 4
" 500 fl. " " 118 1 / 4 117 3 / 4     ditto " 2 M. -- --
"4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 68 67 Bremen 50 Th. Ls. k. S. -- 98 7 / 8
" 4% " " 60 1 / 2 59 1 / 2     ditto " 2 M. -- --
Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 75 1 / 4 74 3 / 4 Hamburg Mb. 100. k. S. 88 3 / 4 --
" Prämienscheine. 88 87 1 / 2     ditto " 2 M. -- 88
Bair.3 1 / 2 Obligation. 77 76 1 / 2 Leipzig Thlr. 60 k. S. 105 1 / 2 105 1 / 4
Hessen 50 fl. Loose. 60 3 / 4 60 1 / 4     ditto in der Messe -- --
" 25 fl. " 20 1 / 2 20 London Lst. 10 k. S. -- 120 7 / 8
"3 1 / 2 % Obl. 74 3 / 4 74 1 / 4     ditto " 3 M. -- 120
" 4% " 83 1 / 2 -- Lyon Frs. 200 k. S. -- 94 7 / 8
Baden Obligat.3 1 / 2 % 73 5 / 8 73 1 / 8     ditto " 2 M. -- --
" 50 fl. Loose 45 1 / 4 -- Mailand Lr. 250 k. S. -- 101
" 35 fl. " 25 5 / 8 25 3 / 8     ditto " 2 M. -- --
Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 76 75 3 / 4 Paris Frs. 200 k. S. -- 94 7 / 8
" Neue4 1 / 2 % " 92 7 / 8 92 3 / 8     ditto " 3 M. -- --
Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 80 1 / 2 80 Wien fl. 100 C. k. S. 111 1 / 4 110 3 / 4
" 25 fl. Loose. 20 1 / 2 20     ditto " 3 M. -- --
Frankfrt. Obligat. 3% 78 -- Disconto -- 2
    ditto v. 1839.3 1 / 2 % 90 --
    ditto v. 1846.3 1 / 2 %8685 1 / 2 fl. kr.
Frankf, Taunusbahn 271 267 Pistolen 9 56
Holland.2 1 / 2 Integral. 45 5 / 8 45 1 / 8 Preus. Friedrichsd'or. 9 57
" Holländische 4% -- 70 Holl. fl. 10 Stücke 10 4
" Syndicats3 1 / 2 % -- 69 1 / 2 Rand-Ducaten 5 36
Spanien 5% Active -- -- 20 Franken-Stücke 9 38
" 3% Innere 18 1 / 4 18 Engl. Sovereigns 12 2
Portgl. Cons. a 12 fl. 3% -- -- Gold al Marco 382 --
Polen fl. 500 Lot. L. Rth. -- 92 1 / 2 Laubth., ganze 2 43 1 / 4
" Obl. de fl. 500 4% 67 1 / 2 67 Preussische Thaler 1 45
Russland i. R. 3 fl. 4% -- 77 3 / 4 5 Frankenthlr -- --
" b. Stieglitz 4% -- 77 3 / 4 Hochhaltig Silber 24 24

Gering u. mittelh.
2418
[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferebrg.

[Beginn Spaltensatz] vesche Partei einen förmlichen Raubzug organisirt hatte und ihr
Hauptaugenmerk auf öffentliche Kassen und reiche Privatleute ge-
richtet zu haben schien.

Aus dem Breisgau 2. October. ( Karlsr. Z. ) Wie man
jetzt erfährt, hatten die Aufrührer außer den sonstigen Arten von
Gelderpressung, die sie in mannigfaltiger Abwechselung ausübten,
auch den Plan eines großen „Anlehens“ vorbereitet, das sich über
ganz Deutschland ausbreiten sollte. Man hat nämlich lithogra-
phirte Schuldscheine gefunden, die sie zu diesem Zwecke mit sich
führten. Dieselben sind in Quart, zierlich mit Figuren und Sinn-
bildern ausgestattet, und tragen die Ueberschrift: „Freiwilliges
Anlehen zu Gunsten der deutschen Republik.“ Das Exemplar,
welches ich sah, lautete auf „700 fl. oder 400 Thlr.“, mit 5 vom
Hundert verzinslich. Die Beisetzung des Werthes in preußischen
Thalern beweist, daß diese Papiere nicht blos für unser Oberland
bestimmt waren, für welche es eines solchen Beisatzes nicht be-
durfte. Wie es mit der „Freiwilligkeit“ des Anlehens ausgesehen
haben würde, mag man aus den freiwilligen Zuzügen schließen,
die man durch Bedrohung mit Erschießen zusammenbrachte. Ueb-
rigens war auch da die Behandlungsweise verschieden und der
Geldpunkt keineswegs außer Acht gelassen. Mußte da oder dort
ein vermöglicher Mann sich mit 100, 200, bis auf 1000 fl. von
dem Zuzuge loskaufen, so gab es auch Fälle, wo man bis auf
einen Kronenthaler herunterhandelte; ja, man erzählt, daß ein
Bauer, der eben nicht mehr hatte, mit der Gabe von 30 kr. da-
von kam.

Frankfurt 4. October. ( O. P. A. Z. ) Wie wir aus sicherer
Quelle vernehmen, sind sechs der als Mörder von Auerswald
und Lichnowsky steckbrieflich Verfolgten in Straßburg verhaftet
worden, und ist die französische Behörde nicht gesonnen, das
Asylrecht für politische Flüchtlinge auf Canibalen auszudehnen.
Ein solches Verfahren kann den Grundsätzen der Republik nur
zur Ehre gereichen.

Schweiz.

Basel. Von Schaffhausen wird gemeldet: „An die Aemter
der badischen Grenze ist der Befehl zu einer gänzlichen Real= und
Personalsperre, selbst für Unterbrechung der Eilwägen gegen die
Schweiz ergangen, und derselbe tritt in Vollzug, sowie die Reichs-
truppen an der Grenze eintreffen.“ Auch die Regierung von
Schaffhausen meldet Aehnliches in einem Kreisschreiben an alle
Stände. Wir halten diese Angaben für einmal noch für voreilig.
An unserer Grenze sind die Truppen schon seit einigen Tagen ein-
gerückt, und man sieht noch nichts von eigentlicher Absperrung;
nur daß gestern Spaziergänger, die sich nicht ausweisen konnten,
von der badischen Grenze zurückgewiesen wurden, wahrscheinlich
um den Zudrang von Arbeitern zu vermeiden.

Jtalien.

Genua 24. September. ( K. Z. ) Es herrscht hier fortwäh-
rend eine große Gährung, die durch die Umtriebe der republikani-
schen Partei immer wieder neue Nahrung erhält. Gegenwärtig
sind die Wühlereien hauptsächlich gegen das hieher verlegte Mili-
tär gerichtet, das aus leicht begreiflichen Gründen den Radikalen
ein Dorn im Auge ist. Der bessere Theil der Einwohner sieht da-
gegen in der Anwesenheit dieser Truppen eine wahre Wohlthat,
weil die Stadt dadurch gegen die immer unverhüllter hervortre-
tenden Gelüste eines zügellosen und raublustigen Gesindels eine
Stütze erhalten hat.

Jn Livorno herrscht Ruhe; die Stadt ist aber nach wie vor
in den Händen des republikanischen Volksausschusses, der ganz
nach eigenem Gutdünken verwaltet und regiert. Die schwache
Centralregierung muß sich Dies gefallen lassen, weil ihr bei der
bedenklichen Stimmung, die überall im Lande herrscht, die Mittel
fehlen, die meuterische Stadt zum Gehorsam zurückzuführen. Jn-
deß ist der Handel des Platzes fast ganz vernichtet, die wohlhaben-
den Familien sind ausgewandert, und die Folgen des muthwilli-
gen Revolutionsmachens drücken bereits schwer auf alle Klassen der
Bevölkerung.

Dieser Tage sind zwei Regimenter sardinische Truppen in Tos-
kana eingerückt, angeblich um zur Vertheidigung des toskanischen
Gebiets gegen die Oesterreicher mitzuwirken, in der That aber,
um zur Aufrechthaltung der innern Ordnung verwendet zu wer-
den. Sie haben keine sonderliche Aufnahme bei der Bevölkerung
gefunden, die in ihr „fremde Söldlinge“ zur Unterdrückung der
Volksfreiheit erblickt. Sie sehen, es ist im „einigen Jtalien“ nicht
viel besser, als im „einigen Deutschland.“ Die sardinische Flotte
befindet sich noch immer im adriatischen Meere, woraus man hier
schließen will, daß der Plan, einen Handstreich gegen das vor
Venedig liegende österreichische Geschwader zu unternehmen, noch
nicht aufgegeben sey.

[Spaltenumbruch]
Belgien.

Brüssel 29. September. ( D. A. Z. ) Niemals hat Belgien
seine dem Gedächtnisse des glorreichen Unabhängigkeitskampfes
von 1830 gewidmeten Septembertage auf eine glänzendere,
erhabenere Weise gefeiert; nie Brüssel so viele Früchte eines ge-
segneten politischen Zustandes den Fremdenmassen entfaltet, die
sich in seinen Straßen drängten, nie so mannichfaltige Genüsse
geboten als im verhängnißvollen Jahre 1848. Es wäre jetzt un-
angemessen, Jhre Spalten mit Schilderungen aus dem sogenann-
ten Ommegang ( Umzug der traditionellen Figuren des Landes ) oder
mit Bildern der zwölf allegorischen Festwagen anzufüllen, welche,
Belgiens geistige und materielle Thätigkeit, seine natürlichen Er-
zeugnisse und industriellen Producte in geschmackvollen Gruppir-
ungen darstellend, zweimal unter Pauken= und Trompetenschall,
nebst schimmerndem militärischen Zubehör, die reichgeschmückten,
von 300,000 Zuschauern wimmelnden Straßen durchzogen. Aber
auch eine ernstere Seite hatten unsere Septemberfeste. Die Be-
rathungen der beiden Congresse der Freunde des Friedens aus
allen Ländern und der belgischen Landwirthe, die Ausstellung der
Naturerzeugnisse und der zum Landbau dienlichen Thiere, die
öffentliche Sitzung der königlichen Akademie der schönen Künste
und die Preisvertheilung an die Sieger des alljährlichen Univer-
sitäts- und Gymnasialconcurses waren eben so viele Gelegen-
heiten, die wichtigsten Fragen der Zeit über geistige und sittliche
Bildung des Volks, über materielle Vervollkommnung und
Sicherung des allgemeinen Völkerfriedens anzuregen. Dem
jüngsten Staate Europas gebührt die Ehre, im eignen Schooße
die Eintracht gepflegt, die rechtliche Grundlage, wie sie vor
achtzehn Jahren gelegt worden, vor Eingriffen gesichert und
nach außen wie nach innen befestigt zu haben. Schließlich
erwähne ich noch den Enthusiasmus, den allerwärts die
Erscheinung des Staatsoberhauptes und seiner Familie her-
vorgerufen. Niemals hat das Volk so warm, so innig
dem Könige seine Anhänglichkeit kundgegeben. Als die könig-
liche Familie am letzten Festabende plötzlich auf dem geräu-
migen Platze am Namurschen Thore unter die tanzende Menge
sich mischte, da kannte die Beisterung keine Grenze mehr, und
mehr als ein Arbeiter hat die Hand des Königs ergriffen und
geküßt. Es ist dies ein bedeutsames Zeichen in einem Lande, wo
die Massen sich nie durch den Glanz des Hofes blenden und durch
die Worte eines Fürsten bethören ließen, bei einem Monarchen,
der nie um des Volkes Gunst gebuhlt, nie nach dem Applaus der
Menge gestrebt hat.



Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld.am 4. Octob. 1848. Papier Geld.
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Baden Obligat.3 1 / 2 % 73 5 / 8 73 1 / 8     ditto „ 2 M.
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Frankfrt. Obligat. 3% 78 Disconto 2
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Frankf, Taunusbahn 271 267 Pistolen 9 56
Holland.2 1 / 2 Integral. 45 5 / 8 45 1 / 8 Preus. Friedrichsd'or. 9 57
„ Holländische 4% 70 Holl. fl. 10 Stücke 10 4
„ Syndicats3 1 / 2 % 69 1 / 2 Rand-Ducaten 5 36
Spanien 5% Active 20 Franken-Stücke 9 38
„ 3% Innere 18 1 / 4 18 Engl. Sovereigns 12 2
Portgl. Cons. à 12 fl. 3% Gold al Marco 382
Polen fl. 500 Lot. L. Rth. 92 1 / 2 Laubth., ganze 2 43 1 / 4
„ Obl. de fl. 500 4% 67 1 / 2 67 Preussische Thaler 1 45
Russland i. R. 3 fl. 4% 77 3 / 4 5 Frankenthlr
„ b. Stieglitz 4% 77 3 / 4 Hochhaltig Silber 24 24

Gering u. mittelh.
2418
[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferebrg.

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Volksfreiheit erblickt. Sie sehen, es ist im &#x201E;einigen Jtalien&#x201C; nicht<lb/>
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befindet sich noch immer im adriatischen Meere, woraus man hier<lb/>
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sitäts- und Gymnasialconcurses waren eben so viele Gelegen-<lb/>
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              <p>Redacteur: Franz Sausen. &#x2014; Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. &#x2014; Druck von Florian Kupferebrg.</p>
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[0006] vesche Partei einen förmlichen Raubzug organisirt hatte und ihr Hauptaugenmerk auf öffentliche Kassen und reiche Privatleute ge- richtet zu haben schien. Aus dem Breisgau 2. October. ( Karlsr. Z. ) Wie man jetzt erfährt, hatten die Aufrührer außer den sonstigen Arten von Gelderpressung, die sie in mannigfaltiger Abwechselung ausübten, auch den Plan eines großen „Anlehens“ vorbereitet, das sich über ganz Deutschland ausbreiten sollte. Man hat nämlich lithogra- phirte Schuldscheine gefunden, die sie zu diesem Zwecke mit sich führten. Dieselben sind in Quart, zierlich mit Figuren und Sinn- bildern ausgestattet, und tragen die Ueberschrift: „Freiwilliges Anlehen zu Gunsten der deutschen Republik.“ Das Exemplar, welches ich sah, lautete auf „700 fl. oder 400 Thlr.“, mit 5 vom Hundert verzinslich. Die Beisetzung des Werthes in preußischen Thalern beweist, daß diese Papiere nicht blos für unser Oberland bestimmt waren, für welche es eines solchen Beisatzes nicht be- durfte. Wie es mit der „Freiwilligkeit“ des Anlehens ausgesehen haben würde, mag man aus den freiwilligen Zuzügen schließen, die man durch Bedrohung mit Erschießen zusammenbrachte. Ueb- rigens war auch da die Behandlungsweise verschieden und der Geldpunkt keineswegs außer Acht gelassen. Mußte da oder dort ein vermöglicher Mann sich mit 100, 200, bis auf 1000 fl. von dem Zuzuge loskaufen, so gab es auch Fälle, wo man bis auf einen Kronenthaler herunterhandelte; ja, man erzählt, daß ein Bauer, der eben nicht mehr hatte, mit der Gabe von 30 kr. da- von kam. Frankfurt 4. October. ( O. P. A. Z. ) Wie wir aus sicherer Quelle vernehmen, sind sechs der als Mörder von Auerswald und Lichnowsky steckbrieflich Verfolgten in Straßburg verhaftet worden, und ist die französische Behörde nicht gesonnen, das Asylrecht für politische Flüchtlinge auf Canibalen auszudehnen. Ein solches Verfahren kann den Grundsätzen der Republik nur zur Ehre gereichen. Schweiz. Basel. Von Schaffhausen wird gemeldet: „An die Aemter der badischen Grenze ist der Befehl zu einer gänzlichen Real= und Personalsperre, selbst für Unterbrechung der Eilwägen gegen die Schweiz ergangen, und derselbe tritt in Vollzug, sowie die Reichs- truppen an der Grenze eintreffen.“ Auch die Regierung von Schaffhausen meldet Aehnliches in einem Kreisschreiben an alle Stände. Wir halten diese Angaben für einmal noch für voreilig. An unserer Grenze sind die Truppen schon seit einigen Tagen ein- gerückt, und man sieht noch nichts von eigentlicher Absperrung; nur daß gestern Spaziergänger, die sich nicht ausweisen konnten, von der badischen Grenze zurückgewiesen wurden, wahrscheinlich um den Zudrang von Arbeitern zu vermeiden. Jtalien. Genua 24. September. ( K. Z. ) Es herrscht hier fortwäh- rend eine große Gährung, die durch die Umtriebe der republikani- schen Partei immer wieder neue Nahrung erhält. Gegenwärtig sind die Wühlereien hauptsächlich gegen das hieher verlegte Mili- tär gerichtet, das aus leicht begreiflichen Gründen den Radikalen ein Dorn im Auge ist. Der bessere Theil der Einwohner sieht da- gegen in der Anwesenheit dieser Truppen eine wahre Wohlthat, weil die Stadt dadurch gegen die immer unverhüllter hervortre- tenden Gelüste eines zügellosen und raublustigen Gesindels eine Stütze erhalten hat. Jn Livorno herrscht Ruhe; die Stadt ist aber nach wie vor in den Händen des republikanischen Volksausschusses, der ganz nach eigenem Gutdünken verwaltet und regiert. Die schwache Centralregierung muß sich Dies gefallen lassen, weil ihr bei der bedenklichen Stimmung, die überall im Lande herrscht, die Mittel fehlen, die meuterische Stadt zum Gehorsam zurückzuführen. Jn- deß ist der Handel des Platzes fast ganz vernichtet, die wohlhaben- den Familien sind ausgewandert, und die Folgen des muthwilli- gen Revolutionsmachens drücken bereits schwer auf alle Klassen der Bevölkerung. Dieser Tage sind zwei Regimenter sardinische Truppen in Tos- kana eingerückt, angeblich um zur Vertheidigung des toskanischen Gebiets gegen die Oesterreicher mitzuwirken, in der That aber, um zur Aufrechthaltung der innern Ordnung verwendet zu wer- den. Sie haben keine sonderliche Aufnahme bei der Bevölkerung gefunden, die in ihr „fremde Söldlinge“ zur Unterdrückung der Volksfreiheit erblickt. Sie sehen, es ist im „einigen Jtalien“ nicht viel besser, als im „einigen Deutschland.“ Die sardinische Flotte befindet sich noch immer im adriatischen Meere, woraus man hier schließen will, daß der Plan, einen Handstreich gegen das vor Venedig liegende österreichische Geschwader zu unternehmen, noch nicht aufgegeben sey. Belgien. Brüssel 29. September. ( D. A. Z. ) Niemals hat Belgien seine dem Gedächtnisse des glorreichen Unabhängigkeitskampfes von 1830 gewidmeten Septembertage auf eine glänzendere, erhabenere Weise gefeiert; nie Brüssel so viele Früchte eines ge- segneten politischen Zustandes den Fremdenmassen entfaltet, die sich in seinen Straßen drängten, nie so mannichfaltige Genüsse geboten als im verhängnißvollen Jahre 1848. Es wäre jetzt un- angemessen, Jhre Spalten mit Schilderungen aus dem sogenann- ten Ommegang ( Umzug der traditionellen Figuren des Landes ) oder mit Bildern der zwölf allegorischen Festwagen anzufüllen, welche, Belgiens geistige und materielle Thätigkeit, seine natürlichen Er- zeugnisse und industriellen Producte in geschmackvollen Gruppir- ungen darstellend, zweimal unter Pauken= und Trompetenschall, nebst schimmerndem militärischen Zubehör, die reichgeschmückten, von 300,000 Zuschauern wimmelnden Straßen durchzogen. Aber auch eine ernstere Seite hatten unsere Septemberfeste. Die Be- rathungen der beiden Congresse der Freunde des Friedens aus allen Ländern und der belgischen Landwirthe, die Ausstellung der Naturerzeugnisse und der zum Landbau dienlichen Thiere, die öffentliche Sitzung der königlichen Akademie der schönen Künste und die Preisvertheilung an die Sieger des alljährlichen Univer- sitäts- und Gymnasialconcurses waren eben so viele Gelegen- heiten, die wichtigsten Fragen der Zeit über geistige und sittliche Bildung des Volks, über materielle Vervollkommnung und Sicherung des allgemeinen Völkerfriedens anzuregen. Dem jüngsten Staate Europas gebührt die Ehre, im eignen Schooße die Eintracht gepflegt, die rechtliche Grundlage, wie sie vor achtzehn Jahren gelegt worden, vor Eingriffen gesichert und nach außen wie nach innen befestigt zu haben. Schließlich erwähne ich noch den Enthusiasmus, den allerwärts die Erscheinung des Staatsoberhauptes und seiner Familie her- vorgerufen. Niemals hat das Volk so warm, so innig dem Könige seine Anhänglichkeit kundgegeben. Als die könig- liche Familie am letzten Festabende plötzlich auf dem geräu- migen Platze am Namurschen Thore unter die tanzende Menge sich mischte, da kannte die Beisterung keine Grenze mehr, und mehr als ein Arbeiter hat die Hand des Königs ergriffen und geküßt. Es ist dies ein bedeutsames Zeichen in einem Lande, wo die Massen sich nie durch den Glanz des Hofes blenden und durch die Worte eines Fürsten bethören ließen, bei einem Monarchen, der nie um des Volkes Gunst gebuhlt, nie nach dem Applaus der Menge gestrebt hat. Geld-und Wechselcourse. Frankfurter Börse. Papier. Geld. am 4. Octob. 1848. Papier Geld. Oestr. Met. Oblg. 5% 73 3 / 8 72 7 / 8 Amsterdam fl. 100 k. S. — 101 1 / 8 „ „ „ 4% 60 — ditto „ 2 M. — 100 1 / 2 „ „ „2 1 / 2 % 38 3 / 8 38 1 / 8 Augsburg fl. 100 k. S. 119 3 / 4 — „ Bankactien 1200 1190 ditto „ 2 M. — — „ 250 fl. L. b. Roths. 80 1 / 2 80 Berlin Thlr. 60 k. S. 105 1 / 2 105 1 / 4 „ 500 fl. „ „ 118 1 / 4 117 3 / 4 ditto „ 2 M. — — „4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 68 67 Bremen 50 Th. Ls. k. S. — 98 7 / 8 „ 4% „ „ 60 1 / 2 59 1 / 2 ditto „ 2 M. — — Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 75 1 / 4 74 3 / 4 Hamburg Mb. 100. k. S. 88 3 / 4 — „ Prämienscheine. 88 87 1 / 2 ditto „ 2 M. — 88 Bair.3 1 / 2 Obligation. 77 76 1 / 2 Leipzig Thlr. 60 k. S. 105 1 / 2 105 1 / 4 Hessen 50 fl. Loose. 60 3 / 4 60 1 / 4 ditto in der Messe — — „ 25 fl. „ 20 1 / 2 20 London Lst. 10 k. S. — 120 7 / 8 „3 1 / 2 % Obl. 74 3 / 4 74 1 / 4 ditto „ 3 M. — 120 „ 4% „ 83 1 / 2 — Lyon Frs. 200 k. S. — 94 7 / 8 Baden Obligat.3 1 / 2 % 73 5 / 8 73 1 / 8 ditto „ 2 M. — — „ 50 fl. Loose 45 1 / 4 — Mailand Lr. 250 k. S. — 101 „ 35 fl. „ 25 5 / 8 25 3 / 8 ditto „ 2 M. — — Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 76 75 3 / 4 Paris Frs. 200 k. S. — 94 7 / 8 „ Neue4 1 / 2 % „ 92 7 / 8 92 3 / 8 ditto „ 3 M. — — Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 80 1 / 2 80 Wien fl. 100 C. k. S. 111 1 / 4 110 3 / 4 „ 25 fl. 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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 103. Mainz, 4. Oktober 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal103_1848/6>, abgerufen am 24.11.2024.