Mainzer Journal. Nr. 37. Mainz, 22. Juli 1848.
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daß die Stimmung in der Provinz, selbst in den dort gebildeten Potsdam 18. Juli. ( Z. H. ) Die hiesigen Schützen haben Hannover 18. Juli. ( W. Z. ) Seit gestern wird stündlich Rendsburg 17. Juli. ( W. Z. ) Am 20. d. M. wird das Die Auflösung des Tann' schen Freicorps ist durch folgenden Aus Rendsburg vom 17. Juli wird dem Hamburger Corre- Oesterreichische Monarchie. Pesth 15. Juli. ( D. A. Z. ) Gestern ist hier ein Kurier aus Jnnsbruck Jtalien. Venedig 10. Juli. ( D. Z. ) Die Gazetta di Venezia, obgleich Vom Feldmarschall=Lieutenant Baron Welden ist aus Padua Geld-und Wechselcourse.
Diverse Actien und Loo se.
Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg. [Beginn Spaltensatz]
daß die Stimmung in der Provinz, selbst in den dort gebildeten Potsdam 18. Juli. ( Z. H. ) Die hiesigen Schützen haben Hannover 18. Juli. ( W. Z. ) Seit gestern wird stündlich Rendsburg 17. Juli. ( W. Z. ) Am 20. d. M. wird das Die Auflösung des Tann' schen Freicorps ist durch folgenden Aus Rendsburg vom 17. Juli wird dem Hamburger Corre- Oesterreichische Monarchie. Pesth 15. Juli. ( D. A. Z. ) Gestern ist hier ein Kurier aus Jnnsbruck Jtalien. Venedig 10. Juli. ( D. Z. ) Die Gazetta di Venezia, obgleich Vom Feldmarschall=Lieutenant Baron Welden ist aus Padua Geld-und Wechselcourse.
Diverse Actien und Loo se.
Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg. <TEI> <text> <back> <div type="jSupplement" n="1"> <floatingText> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006"/><cb type="start"/> daß die Stimmung in der Provinz, selbst in den dort gebildeten<lb/> demokratischen Vereinen, keineswegs eine solch radicale gewesen<lb/> ist, wie hier bei den breslauer Demokraten, und daß daher die<lb/> letzteren nun ebenfalls eine Aenderung ihres Programms eintreten<lb/> lassen oder sich isoliren müssen. Sie werden jedenfalls das<lb/> Erstere vorziehen, da die öffentliche Stimmung selbst hier in<lb/> Breslau entschieden ihnen entgegen zu treten anfängt, in vielen<lb/> Theilen der Provinz aber eine geradezu feindselige geworden ist.<lb/> Dagegen entwickeln die constitutionellen Vereine wieder eine neue<lb/> und anerkennungswerthe Thätigkeit.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Potsdam 18. Juli. ( Z. H. ) Die hiesigen Schützen haben<lb/> neulich beschlossen, <hi rendition="#g">die deutschen Farben nicht zu tragen.</hi><lb/> Dieser Beschluß werde an den Pranger der Oeffentlichkeit ge-<lb/> schlagen!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Hannover 18. Juli. ( W. Z. ) Seit gestern wird stündlich<lb/> von Frankfurt <hi rendition="#g">eine Deputation des Reichsministe-<lb/> riums</hi> erwartet, um den Beschluß der Nationalversammlung in<lb/> der Hannoverschen Frage zu ersequiren. Dieselbe soll aus drei<lb/> Deutschen Deputirten, welche nicht unserm Lande angehören, be-<lb/> stehen, und ist von dem Reichsministerium abgesandt. Alles ist<lb/> auf die Ankunft und den Erfolg dieser Deputation aufs Höchste<lb/> gespannt. Uebrigens hört man sehr viele Aeußerungen <hi rendition="#g">zu Gun-<lb/> sten</hi> des Landesministeriums.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Rendsburg 17. Juli. ( W. Z. ) Am 20. d. M. wird das<lb/> v. d. Tann'sche Freicorps hier einrücken, um — entlassen zu<lb/> werden. Die Ursache ist nicht bekannt; man spricht von einem<lb/> Streit des Herrn Oberstlieutenannt v. d. Tann mit dem Prinzen<lb/> Friedrich von Schleswig=Holstein; so viel ist gewiß, daß Schles-<lb/> wigs=Holsteins Volk mit tiefem Bedauern ein Corps wird scheiden<lb/> sehen, daß bei jeder ihm gebotenen Gelegenheit sich ausgezeichnet<lb/> hat. An Erhaltung des Corps ist, obwohl Delegirte desselben<lb/> hier angelangt sind, um bei der prov. Regierung darauf anzu-<lb/> tragen, unter den obwaltenden Umständen wohl schwerlich zu<lb/> denken, um so weniger, da der tapfere Führer desselben und<lb/> die übrigen bayerischen Officiere auf jeden Fall in ihr Vaterland<lb/> heimkehren wollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Die Auflösung des <hi rendition="#g">Tann'</hi> schen Freicorps ist durch folgenden<lb/> von dem Oberbefehlshaber der Bundestruppen, General Wran-<lb/> gel, an den Major v. d. Tann gerichteten Befehl <hi rendition="#aq">d. d</hi>. Haders-<lb/> leben den 13. Juli verfügt: „Bei der nahen Aussicht auf einen<lb/> längere Zeit dauernden Waffenstillstand habe ich, in Folge der<lb/> von Ew. Hochwohlgeboren mir gemachten Mittheilungen die Ent-<lb/> lassung des Freicorps von der Armee beschlossen, und ersuche<lb/> Sie deshalb, den Rückmarsch mit dem Jhnen untergebenen<lb/> Corps vom 16. d. Mts. nach Rendsburg anzutreten, wo die<lb/> provisorische Regierung die Auflösung desselben beschaffen wird.<lb/> Am 16. d., am ersten Marschtage, wird das Corps bis Apen-<lb/> rade gehen, am 17. d. bis Flensburg, und am 18. d. bis<lb/> Schleswig, wo Jhnen anheimgestellt wird, einen Ruhetag zu<lb/> machen. Am folgenden Tage endlich wird dasselbe in Rendsburg<lb/> eintreffen. Einer baldigen Anzeige, ob der Ruhetag in Schles-<lb/> wig genommen wird oder nicht, sehe ich entgegen. Mit beson-<lb/> derem Vergnügen nehme ich dabei Veranlassung, die vielen guten<lb/> Dienste anzuerkennen, welche das Corps unter Ew. Hochwohlgeb.<lb/> kräftiger und umsichtsvoller Führung unserer gemeinsamen deut-<lb/> schen Sache geleistet hat, Jhnen sowohl wie dem ganzen Corps<lb/> sage ich dafür meinen Dank, indem ich Allen zugleich ein herzli-<lb/> ches Lebewohl zurufe. Der Oberbefehlshaber v. <hi rendition="#g">Wrangel.</hi> “</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Aus Rendsburg vom 17. Juli wird dem Hamburger Corre-<lb/> spondenten in Bezug auf die Nachricht über den Abbruch der Un-<lb/> terhandlungen mitgetheilt, daß mit dem Abend dieses Tages der<lb/> Waffenstillstand ablaufe, und daß aller Wahrscheinlichkeit nach den<lb/> Aeußerungen des dänischen Commissars zufolge Dänemark auf<lb/> die vorgelegten Bedingungen nicht eingehen werde, in welchem<lb/> Falle dann <hi rendition="#g">General</hi> v. <hi rendition="#g">Wrangel in Jütland einrücken<lb/> werde.</hi> Die dänischen Pfiffe, welche Kopenhagener Blätter<lb/> ganz gemüthlich ausplaudern, wären damit zu Schanden gemacht.</p> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head>Oesterreichische Monarchie.</head><lb/> <p>Pesth 15. Juli. ( D. A. Z. ) Gestern ist hier ein Kurier aus Jnnsbruck<lb/> mit der förmlichen <hi rendition="#g">Sanction der Union Siebenbür-<lb/> gens mit Ungarn</hi> eingetroffen. Derselbe setzte sogleich seinen<lb/> Weg nach Klausenburg fort. — Es verbreitet sich eben das Ge-<lb/> rücht, daß ein Theil des nicht ungarischen österreichischen Militärs<lb/> zu den Aufständischen übergegangen sey. Diese haben auch Turitz<lb/> geplündert. Aus Neu=Moldova, Szaska und Oravitza gehen<lb/> betrübende Schilderungen von den serbianischen Plünderungszü-<lb/> gen ein.</p> </div><lb/> <cb n="2"/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#g">Jtalien.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Venedig 10. Juli. ( D. Z. ) Die Gazetta di Venezia, obgleich<lb/> immer noch mit dem Löwen von San Marco geziert, nennt sich<lb/> nicht offizielle Zeitung der Republik, sondern der provisorischen<lb/> Regierung. Die Republik von San Marko hat aufgehört nach<lb/> einem Bestehen von etwa 100 Tagen. Dem Corriere Veneziano<lb/> zufolge hat General Ferrari mit 1200 Mann vorgestern einen<lb/> Ausfall von Brandolo aus gethan, um die Operationen der<lb/> Oesterreicher zu hemmen, wurde aber bald durch das österreichi-<lb/> sche Geschütz gezwungen, sich zurückzuziehen. Aus Vicenza schreibt<lb/> man vom 9. d. M., daß am 14. oder 15. <hi rendition="#g">eine blutige<lb/> Schlacht geschlagen werden wird;</hi> es ist dies kein leeres<lb/> Gerücht — Radetzky cancentrirt seine Truppen und bereitet sich<lb/> zu einem entscheidenden Schlage vor.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Vom Feldmarschall=Lieutenant Baron Welden ist aus Padua<lb/> unterm 15. dieses folgende dienstliche Eröffnung nach Jnnsbruck<lb/> gelangt: „Nachdem ein Corps von 6000 Mann unter dem Ge-<lb/> neral Fürst Franz Liechtenstein schon am 12. d. Mts. von dem<lb/> Feldmarschall Graf Radetzky den Befehl erhalten hatte, über den<lb/> Po zu gehen, und die dort versammelten päbstlichen Truppen<lb/> aus Ferrara hinaus zu jagen, so fand dieß am 14. um 9 Uhr<lb/> Morgens statt, allwo die Colonnen des Fürsten Liechtenstein bei<lb/> Polesella, Francolino und Pontelago=Scuro den Po passirten, die<lb/> yäpstlichen Truppen nach Ferrara zurückjagten und gegen Mittagauf<lb/> dem Glacis der Citadelle aufmarschirten, aus der die Stadt mit Bom-<lb/> ben beschossen werden sollte. Noch ehe aber dieß in Ausführung<lb/> gebracht wurde, kam eine Deputation der Bürgerschaft, die weiße<lb/> Fahne ward aufgezogen, <hi rendition="#g">und die Stadt Ferrara ergab<lb/><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="4"/>sich auf Gnade und Ungnade.</hi> Dieser neue Erfolg sichert<lb/> den untern Po und die ganze untere Einschließungskette von Ve-<lb/> nedig, abgesehen, daß nun der angedrohten Bewegung Karl Al-<lb/> berts auf dem rechten Poufer ein Ziel gesetzt ist. Welden, Feld-<lb/> marschall=Lieutenant.“</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#aq">Geld-und Wechselcourse.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <table> <row> <cell><hi rendition="#aq">Frankfurter Börse</hi>.</cell> <cell> <hi rendition="#aq">Papier.</hi> </cell> <cell><hi rendition="#aq">Geld</hi>.</cell> <cell><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">am</hi> 21. <hi rendition="#i">Juli</hi></hi> 1848.</cell> <cell> <hi rendition="#aq">Papier</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">Geld.</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#aq">Oestr. Met. Oblg. 5%</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">67 1 / 2</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">67</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">Amsterdam fl. 100 k. 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daß die Stimmung in der Provinz, selbst in den dort gebildeten
demokratischen Vereinen, keineswegs eine solch radicale gewesen
ist, wie hier bei den breslauer Demokraten, und daß daher die
letzteren nun ebenfalls eine Aenderung ihres Programms eintreten
lassen oder sich isoliren müssen. Sie werden jedenfalls das
Erstere vorziehen, da die öffentliche Stimmung selbst hier in
Breslau entschieden ihnen entgegen zu treten anfängt, in vielen
Theilen der Provinz aber eine geradezu feindselige geworden ist.
Dagegen entwickeln die constitutionellen Vereine wieder eine neue
und anerkennungswerthe Thätigkeit.
Potsdam 18. Juli. ( Z. H. ) Die hiesigen Schützen haben
neulich beschlossen, die deutschen Farben nicht zu tragen.
Dieser Beschluß werde an den Pranger der Oeffentlichkeit ge-
schlagen!
Hannover 18. Juli. ( W. Z. ) Seit gestern wird stündlich
von Frankfurt eine Deputation des Reichsministe-
riums erwartet, um den Beschluß der Nationalversammlung in
der Hannoverschen Frage zu ersequiren. Dieselbe soll aus drei
Deutschen Deputirten, welche nicht unserm Lande angehören, be-
stehen, und ist von dem Reichsministerium abgesandt. Alles ist
auf die Ankunft und den Erfolg dieser Deputation aufs Höchste
gespannt. Uebrigens hört man sehr viele Aeußerungen zu Gun-
sten des Landesministeriums.
Rendsburg 17. Juli. ( W. Z. ) Am 20. d. M. wird das
v. d. Tann'sche Freicorps hier einrücken, um — entlassen zu
werden. Die Ursache ist nicht bekannt; man spricht von einem
Streit des Herrn Oberstlieutenannt v. d. Tann mit dem Prinzen
Friedrich von Schleswig=Holstein; so viel ist gewiß, daß Schles-
wigs=Holsteins Volk mit tiefem Bedauern ein Corps wird scheiden
sehen, daß bei jeder ihm gebotenen Gelegenheit sich ausgezeichnet
hat. An Erhaltung des Corps ist, obwohl Delegirte desselben
hier angelangt sind, um bei der prov. Regierung darauf anzu-
tragen, unter den obwaltenden Umständen wohl schwerlich zu
denken, um so weniger, da der tapfere Führer desselben und
die übrigen bayerischen Officiere auf jeden Fall in ihr Vaterland
heimkehren wollen.
Die Auflösung des Tann' schen Freicorps ist durch folgenden
von dem Oberbefehlshaber der Bundestruppen, General Wran-
gel, an den Major v. d. Tann gerichteten Befehl d. d. Haders-
leben den 13. Juli verfügt: „Bei der nahen Aussicht auf einen
längere Zeit dauernden Waffenstillstand habe ich, in Folge der
von Ew. Hochwohlgeboren mir gemachten Mittheilungen die Ent-
lassung des Freicorps von der Armee beschlossen, und ersuche
Sie deshalb, den Rückmarsch mit dem Jhnen untergebenen
Corps vom 16. d. Mts. nach Rendsburg anzutreten, wo die
provisorische Regierung die Auflösung desselben beschaffen wird.
Am 16. d., am ersten Marschtage, wird das Corps bis Apen-
rade gehen, am 17. d. bis Flensburg, und am 18. d. bis
Schleswig, wo Jhnen anheimgestellt wird, einen Ruhetag zu
machen. Am folgenden Tage endlich wird dasselbe in Rendsburg
eintreffen. Einer baldigen Anzeige, ob der Ruhetag in Schles-
wig genommen wird oder nicht, sehe ich entgegen. Mit beson-
derem Vergnügen nehme ich dabei Veranlassung, die vielen guten
Dienste anzuerkennen, welche das Corps unter Ew. Hochwohlgeb.
kräftiger und umsichtsvoller Führung unserer gemeinsamen deut-
schen Sache geleistet hat, Jhnen sowohl wie dem ganzen Corps
sage ich dafür meinen Dank, indem ich Allen zugleich ein herzli-
ches Lebewohl zurufe. Der Oberbefehlshaber v. Wrangel. “
Aus Rendsburg vom 17. Juli wird dem Hamburger Corre-
spondenten in Bezug auf die Nachricht über den Abbruch der Un-
terhandlungen mitgetheilt, daß mit dem Abend dieses Tages der
Waffenstillstand ablaufe, und daß aller Wahrscheinlichkeit nach den
Aeußerungen des dänischen Commissars zufolge Dänemark auf
die vorgelegten Bedingungen nicht eingehen werde, in welchem
Falle dann General v. Wrangel in Jütland einrücken
werde. Die dänischen Pfiffe, welche Kopenhagener Blätter
ganz gemüthlich ausplaudern, wären damit zu Schanden gemacht.
Oesterreichische Monarchie.
Pesth 15. Juli. ( D. A. Z. ) Gestern ist hier ein Kurier aus Jnnsbruck
mit der förmlichen Sanction der Union Siebenbür-
gens mit Ungarn eingetroffen. Derselbe setzte sogleich seinen
Weg nach Klausenburg fort. — Es verbreitet sich eben das Ge-
rücht, daß ein Theil des nicht ungarischen österreichischen Militärs
zu den Aufständischen übergegangen sey. Diese haben auch Turitz
geplündert. Aus Neu=Moldova, Szaska und Oravitza gehen
betrübende Schilderungen von den serbianischen Plünderungszü-
gen ein.
Jtalien.
Venedig 10. Juli. ( D. Z. ) Die Gazetta di Venezia, obgleich
immer noch mit dem Löwen von San Marco geziert, nennt sich
nicht offizielle Zeitung der Republik, sondern der provisorischen
Regierung. Die Republik von San Marko hat aufgehört nach
einem Bestehen von etwa 100 Tagen. Dem Corriere Veneziano
zufolge hat General Ferrari mit 1200 Mann vorgestern einen
Ausfall von Brandolo aus gethan, um die Operationen der
Oesterreicher zu hemmen, wurde aber bald durch das österreichi-
sche Geschütz gezwungen, sich zurückzuziehen. Aus Vicenza schreibt
man vom 9. d. M., daß am 14. oder 15. eine blutige
Schlacht geschlagen werden wird; es ist dies kein leeres
Gerücht — Radetzky cancentrirt seine Truppen und bereitet sich
zu einem entscheidenden Schlage vor.
Vom Feldmarschall=Lieutenant Baron Welden ist aus Padua
unterm 15. dieses folgende dienstliche Eröffnung nach Jnnsbruck
gelangt: „Nachdem ein Corps von 6000 Mann unter dem Ge-
neral Fürst Franz Liechtenstein schon am 12. d. Mts. von dem
Feldmarschall Graf Radetzky den Befehl erhalten hatte, über den
Po zu gehen, und die dort versammelten päbstlichen Truppen
aus Ferrara hinaus zu jagen, so fand dieß am 14. um 9 Uhr
Morgens statt, allwo die Colonnen des Fürsten Liechtenstein bei
Polesella, Francolino und Pontelago=Scuro den Po passirten, die
yäpstlichen Truppen nach Ferrara zurückjagten und gegen Mittagauf
dem Glacis der Citadelle aufmarschirten, aus der die Stadt mit Bom-
ben beschossen werden sollte. Noch ehe aber dieß in Ausführung
gebracht wurde, kam eine Deputation der Bürgerschaft, die weiße
Fahne ward aufgezogen, und die Stadt Ferrara ergab
____sich auf Gnade und Ungnade. Dieser neue Erfolg sichert
den untern Po und die ganze untere Einschließungskette von Ve-
nedig, abgesehen, daß nun der angedrohten Bewegung Karl Al-
berts auf dem rechten Poufer ein Ziel gesetzt ist. Welden, Feld-
marschall=Lieutenant.“
Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld. am 21. Juli 1848. Papier Geld.
Oestr. Met. Oblg. 5% 67 1 / 2 67 Amsterdam fl. 100 k. S. 101 1 / 4 —
„ „ „ 4% 56 — ditto „ 2 M. — _
„ „ „2 1 / 2 % 35 5 / 8 35 1 / 8 Augsburg fl. 100 k. S. 119 3 / 4 —
„ Bankactien 1205 1195 ditto „ 2 M. — —
„ 250 fl. L. b. Roths. 74 1 / 4 73 1 / 4 Berlin Thlr. 60 k. S. — 105
„ 500 fl. „ „ 110 1 / 2 109 1 / 2 ditto „ 2 M. — —
„4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 63 1 / 2 63 Bremen 50 Th. Ls. k. S. — 99 1 / 8
„ 4% „ „ 56 55 ditto „ 2 M. — —
Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 77 76 Hamburg Mb. 100 k. S. — 88 1 / 2
„ Prämienscheine. 89 88 ditto „ 2 M. — 87 1 / 2
Bair.3 1 / 2 Obligation. 77 1 / 4 76 1 / 4 Leipzig Thlr. 60 k. S. — 104 3 / 4
Hessen 50 fl. Loose. 65 64 1 / 2 ditto in der Messe — —
„ 25 fl. „ 22 1 / 4 21 3 / 4 London Lst. 10 k. S. 121 —
„3 1 / 2 % Obl. 79 1 / 2 78 1 / 2 ditto „ 3 M. — 119 3 / 4
„ 4% „ 88 1 / 2 88 Lyon Frs. 200 k. S. 94 7 / 8 —
Baden Obligat.3 1 / 2 % 77 3 / 4 77 ditto „ 2 M. — —
„ 50 fl. Loose 49 1 / 2 49 Mailand Lr. 250 k. S. — 101 1 / 4
„ 35 fl. „ 28 27 1 / 2 ditto „ 2 M. — —
Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 80 1 / 4 79 1 / 2 Paris Frs. 200 k. S. 94 3 / 4 94 1 / 2
„ Neue4 1 / 2 % „ 95 94 1 / 4 ditto „ 3 M. — —
Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 83 82 Wien fl. 100 C. k. S. 105 1 / 2 —
„ 25 fl. Loose. 22 1 / 4 21 3 / 4 ditto „ 3 M. — —
Frankfrt. Obligat. 3% 82 1 / 2 — Disconto — 2
ditto v. 1839.3 1 / 2 % 94 3 / 4 94 1 / 2
ditto v. 1846.3 1 / 2 % 89 1 / 2 89 fl. kr.
Frankf, Taunusbahn 287 282 Pistolen 9 54
Holland.2 1 / 2 Integral. 46 45 1 / 2 Preus. Friedrichsd'or. 9 55
„ Holländische 4% — 71 1 / 4 Holl. fl. 10 Stücke 10 4
„ Syndicats3 1 / 2 % — 69 Rand-Ducaten 5 36
Spanien 5% Active — — 20 Franken-Stücke 9 37
„ 3% Innere 18 3 / 8 17 7 / 8 Engl. Sovereigns 12 2
Portgl. Cons. à 12 fl. 3% — — Gold al Marco 382 —
Polen fl. 500 Lot. L. Rth. — 88 Laubth., ganze 2 43 1 / 4
„ Obl. de fl. 500 4% 64 1 / 4 63 1 / 4 Preussische Thaler 1 45
Russland i. R. 3 fl. 4% — 75 5 Frankenthlr — —
„ b. Stieglitz 4% — 75 Hochhaltig Silber 24 24
Gering u. mittelh. 24 18
Diverse Actien und Loo se.
Brief. Geld. Brief. Geld.
Kurhess. Loose. 27 26 1 / 2 Cöln-Minden 77 76 1 / 2
Sardinische Loose. 25 1 / 4 24 1 / 4 Ludwigsh.-Bexb. 69 1 / 4 68 3 / 4
Cöln-Aachen. — — Fr. W. Nordbahn 39 3 / 8 39 1 / 8
Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.
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| Zitationshilfe: | Mainzer Journal. Nr. 37. Mainz, 22. Juli 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal037_1848/6>, abgerufen am 23.11.2024. |
