Mährisches Tagblatt. Nr. 71, Olmütz, 29.03.1886.[Spaltenumbruch]
Redner erklärt, daß nicht er darüber Beschwerde Der Präsident ermahnt die Redner, nicht auf Es folgt die Fortsetzung der Debatte über Abg. Fiegl erzählt, daß eine von ihm für Abg. Kronawetter: Einer großen Abg. Schönerer bemerkt, daß der Be- [Spaltenumbruch] Atlas, eine atlassene Chemisette, eine Hose, ein So haben wir denn bis jetzt in Pater Franz [Spaltenumbruch]
Redner erklärt, daß nicht er darüber Beſchwerde Der Präſident ermahnt die Redner, nicht auf Es folgt die Fortſetzung der Debatte über Abg. Fiegl erzählt, daß eine von ihm für Abg. Kronawetter: Einer großen Abg. Schönerer bemerkt, daß der Be- [Spaltenumbruch] Atlas, eine atlaſſene Chemiſette, eine Hoſe, ein So haben wir denn bis jetzt in Pater Franz <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="original1" next="#original2" type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div next="#reichsrath3" xml:id="reichsrath2" prev="#reichsrath1" type="jArticle" n="2"> <p>Redner erklärt, daß nicht er darüber Beſchwerde<lb/> geführt hat, ſondern ein regierungsfreundlicher<lb/> Abgeordneter der Rechten. Weiter erklärt Redner,<lb/> daß er nicht von der Förderung des tſchechiſchen<lb/> Schulvereines in Nordböhmen durch die Regie-<lb/> rung, ſondern von jenem des tſchechiſchen National-<lb/> vereins geſprochen habe. Wenn das nicht eine<lb/> Entſtellung iſt, ſagt Redner, ſo iſt es eine Ver-<lb/> dächtigung, aus welcher hervorgeht, daß der Herr<lb/> Miniſter-Präſident über die Verhältniſſe in<lb/> Böhmen ſchlecht orientirt iſt und daher nicht in<lb/> der Lage ſein kann, dem Statthalter Weiſungen<lb/> zu ertheilen, ſondern ſolche von ihm empfängt.<lb/> (Beifall links)</p><lb/> <p>Der Präſident ermahnt die Redner, nicht auf<lb/> die Generaldebatte über das Budget zurückzu-<lb/> greifen, weil er ſonſt den Betreffenden das Wort<lb/> entziehen würde.</p><lb/> <p>Es folgt die Fortſetzung der Debatte über<lb/> den Voranſchlag des Miniſteriums des Innern.<lb/> Zur Verhandlung gelangt zunächſt der Titel:<lb/> „Auslagen der Staatspolizei“, 120.000 fl.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Fiegl</hi> erzählt, daß eine von ihm für<lb/> den 16. Mai 1885 in Baden einberufene Ver-<lb/> ſammlung der Reichsrathswähler verboten wurde,<lb/> trotzdem damals die Wahlen ausgeſchrieben waren,<lb/> daher das Verbot der Verſammlung geſetzwidrig<lb/> war. Ein Recurs an den Statthalter blieb un-<lb/> beantwortet. Das iſt der berühmte öſterreichiſche<lb/> Inſtanzenzug, auf welchen ſich der Miniſterpräſi-<lb/> dent immer beruft, ſagt Redner. Derſelbe theilt<lb/> ferner mit, daß für Wanderverſammlungen, welche<lb/> der Deutſchnationale Verein nach Bruck an der<lb/> Leitha einberufen hatte, von der dortigen Bezirks-<lb/> hauptmannſchaft auf Grund der Ausnahmsgeſetze<lb/> die Vorlage des Programms verlangt wurde,<lb/> trotzdem Graf Taaffe die beſtimmte Verſicherung<lb/> abgegeben hatte, daß das Ausnahmsgeſetz nicht<lb/> zu politiſchen Zwecken mißbraucht werden wird.<lb/> Die betreffenden Beamten kennen entweder nicht<lb/> das Geſetz oder ſie haben ſich eines Amtsmiß-<lb/> brauches ſchuldig gemacht und ſie handeln, was<lb/> das Schlimmſte wäre, im höheren Auftrage.<lb/> Redner ſchließt mit den Worten: „Es gibt nichts<lb/> Schlimmeres für den Patriotismus, als dieſe<lb/> Anarchie von oben.“</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Kronawetter:</hi> Einer großen<lb/> Maſſe des Volkes ſind jetzt alle bürgerlichen Rechte,<lb/> die Rechte der Vertretung, der Preſſe, das Ver-<lb/> eins- und Verſammlungsrecht, das Recht der Frei-<lb/> zügigkeit geſchmälert, ja ganz benommen. Das<lb/> iſt die große Maſſe der Arbeiter in Oeſterreich.<lb/> Redner führt aus, daß die freiheitlichen Rechte<lb/> wiederholt verſprochen, wiederholt ſiſtirt und nie-<lb/> mals vollſtändig gewährt wurden. Unſere Ge-<lb/> ſetzgebung enthalte leider Ermächtigung für die<lb/> Regierung, die Grundrechte auch gegen den Wil-<lb/> len des Parlaments zu ſuspendiren. Inzwiſchen<lb/> iſt die ſociale Frage emporgewachſen, die Gegen-<lb/> ſätze gegen den Capitalismus ſind auch bei uns<lb/> in Folge des Mancheſterthums, das nur die In-<lb/><cb/> dividualität anerkennt, zum Vorſchein gekommen.<lb/> So oft die Unterdrückten zum Bewußtſein kom-<lb/> men, daß ihnen ihre natürlichen Rechte entzogen<lb/> werden, drängen ſie dahin, die Geſellſchaftsord-<lb/> nung zu ihren Gunſten zu ändern. Damit treten<lb/> die Unterdrückten in einen offenen Gegenſatz zur<lb/> beſtehenden Geſellſchaftsordnung. Dieſer Gegenſatz<lb/> läßt ſich auf die Dauer durch die Macht nicht<lb/> niederhalten und darum ſind alle Ausnahmsver-<lb/> ordnungen ein Fehler. So lange die Socialiſten<lb/> die Ehre, das Vermögen und die körperliche In-<lb/> tegrität ihrer Mitglieder nicht antaſten, muß ihnen<lb/> im Namen des Rechtsſtaates geſtattet ſein, zu glau-<lb/> ben, was ſie wollen. Die Anarchiſten brauchen<lb/> nicht das Vereins- und Verſammlungsrecht, nicht<lb/> die Preßfreiheit. Redner ſchildert die üblen Wir-<lb/> kungen der ſocialiſtiſchen Geſetzgebung, die in ihrer<lb/> ganzen Härte angewendet werde, ſobald ei-<lb/> nige Halbwahnſinnige ſich zu ſchweren Ver-<lb/> brechen hinreißen laſſen. Er verweiſt auf die<lb/> Organiſation der ſocialiſtiſchen Partei und<lb/> bemerkt, daß einer geänderten Weltanſchauung<lb/> ohnedies die Zukunft gehöre. Es ſei grauſam,<lb/> Denjenigen, die ſich jetzt bereits zu dieſer An-<lb/> ſchauung bekennen, blos aus dem Grunde ſo hart<lb/> zu begegnen, weil den herrſchenden Claſſen dieſe<lb/> Anſchauung ſo unangenehm ſei. Die Geſetzgebung<lb/> beſprechend, erklärt Redner, daß die gegenwärtig<lb/> im Strafproceß beobachtete Methode, durch welche<lb/> an Stelle des Beweismaterials lediglich die Ueber-<lb/> zeugung des Richters getreten iſt, in einem Zeit-<lb/> alter, wo nationale, ſociale und wirthſchaftliche<lb/> Gegenſätze in allen Kreiſen ſich bemerkbar machen,<lb/> zu ſehr bedenklichen Conſequenzen führen können.<lb/> Daran anſchließend, erörtert Redner die Beſtim-<lb/> mungen zum Schutze des Hausrechtes, die auf<lb/> dem Papiere ſtehen, in der Praxis aber in wahr-<lb/> haft ſchaudererregender Weiſe umgangen werden.<lb/> Redner ſchildert weiter, wie man den Unter-<lb/> ſuchungshäftlingen gegenüber conſequent das Geſetz<lb/> umgehe. Die Polizei marterte die ſocialiſtiſchen<lb/> Gefangenen, um ein Geſtändniß herauszupreſſen.<lb/> Wenn ich Juſtizminiſter wäre, ruft Redner aus,<lb/> ich würde dies nicht dulden. Der Unterſuchungs-<lb/> richter kümmere ſich um den Beſchuldigten ſo lange<lb/> nicht, als er in der Verwahrung der Polizei ſei,<lb/> die ihn länger in ihrer Obhut behält, als das<lb/> Geſetz geſtatte. Für die Polizei gelte der Straf-<lb/> proceß nicht, und ſie quäle und martere den Häftling<lb/> in grauſamer Weiſe. Redner erzählt, wie Polizei-<lb/> Commiſſär Frankl bei Auffindung der anarchi-<lb/> ſtiſchen Geheimpreſſe in Wien einen der Mit-<lb/> ſchuldigen Namens Emanuel Doctor zur Namens-<lb/> nennung aller übrigen Mitſchuldigen durch<lb/> verſchiedene draſtiſche Mittel zu verhalten wußte.<lb/> Wäre ich Miniſter, ſagte der Redner, ich würde<lb/> einen ſolchen Beamten ſofort entlaſſen. Redner<lb/> ſchildert die Behandlung des aus gleichem An-<lb/> laſſe zu zwölf Jahren verurtheilten Brady im<lb/> Strafhauſe zu Pilſen. (Rufe: Langſamer Mord.)<lb/> Zwei Leute, welche im Grazer Hochverrathspro-<lb/><cb/> ceſſe zu mehrmonatlicher Kerkerſtrafe verurtheilt<lb/> wurden, ſind nach in Suben abgebüßter Strafe<lb/> in Ketten nach Graz zurückgebracht worden. Redner<lb/> fragt den Juſtizminiſter vor dem ganzen Hauſe,<lb/> vor Oeſterreich, vor ganz Europa, warum gegen<lb/> ſolche pflichtvergeſſene Beamte, die ſich derlei<lb/> Willküracte zu Schulden kommen laſſen, nicht ein-<lb/> geſchritten wird? (Lebhafte Zuſtimmung links.)<lb/> Er verweiſt auf Deutſchland und ſpeciell die Ver-<lb/> urtheilung der Frankfurter Polizeibeamten. Bei<lb/> uns würde kein Staatsanwalt eine ſolche An-<lb/> klage gegen Polizeibeamte erheben. (Lebhafter Bei-<lb/> fall links.) Redner beſpricht dann die Art und<lb/> Weiſe, wie bezüglich der Freizügigkeit von den<lb/> Behörden vorgegangen wird. Es wurden Leute<lb/> in Folge von Denunciationen durch acht bis zehn<lb/> Wochen in Haft behalten, und wenn ſich dieſe<lb/> Leute nur „mucken“, werden ſie abgeſchoben. Sehr<lb/> traurig ſei es auch, wenn Perſonen auf Grund<lb/> der Ausnahmsbeſtimmungen abgeſchoben werden.<lb/> Redner findet, daß für die vom Abgeordneten Per-<lb/> nerſtorfer erzählten Fälle der Behandlung für welche<lb/> derſelbe den richtigen Ausdruck nicht gebrauchen<lb/> wollte, nur der Ausdruck Infamie paſſe. (Zu-<lb/> ſtimmung links.) Redner erzählt, daß ein aus<lb/> Graz ausgewieſener Arbeiter blos deshalb in<lb/> Ketten gelegt ward, weil bei ihm eine zeriſſene<lb/> Nummer der „Freiheit“ vorgefunden wurde.<lb/> Weil aber der Betreffende nicht einmal leſen kann<lb/> (Heiterkeit), wußte die Behörde nichts mit ihm<lb/> anzufangen, und ſie begnügte ſich, ihn nach dem<lb/> Vagabundengeſetz zu beſtrafen. Gegen einen aus-<lb/> gewieſenen Arbeiter, der ſich nach Würbenthal<lb/> wendete und dort Arbeit fand, ſchritt die Gen-<lb/> darmerie ein, um zu verhindern, daß er Arbeit<lb/> finde. Schließlich erſucht der Bezirkshauptmann<lb/> den betreffenden Fabrikanten aus Patriotismus,<lb/> den Arbeiter nicht länger zu behalten (Hört!<lb/> Hört! links). — Kronawetter erzählt weiter, in<lb/> welch’ urglaublich roher Weiſe Polizeiorgane bei<lb/> Hausdurchſuchungen vorgehen, die nicht einmal<lb/> vom Gerichte angeordnet wurden. Schwangere<lb/> Frauen werden aus den Betten geriſſen, die<lb/> nackten Kinder brutal behandelt, wobei ſich die<lb/> Polizeiorgane oft die widerlichſten Uebergriffe<lb/> erlauben. Wenn der Miniſter-Präſident nicht<lb/> Waſſer, ſondern Blut in den Adern hat und zu-<lb/> ſehen müßte, daß man auch gegen ſeine Frau<lb/> und ſeine Kinder in ähnlicher Weiſe ſich benehmen<lb/> würde, es wäre kein Wunder, wenn auch er die<lb/> Beſinnung und die Herrſchaft über ſich ſelbſt<lb/> verlieren würde. (Stürmiſcher Beifall links.)</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Schönerer</hi> bemerkt, daß der Be-<lb/> zirkshauptmann von Bruck die Abhaltung einer<lb/> für morgen einberufenen Wanderverſammlung<lb/> des deutſch-nationalen Vereines verboten habe,<lb/> inſoferne, daß er im letzten Augenblicke in un-<lb/> geſetzlicher Weiſe die Vorlage des Programmes<lb/> verlange. Wenn der Miniſter ſeine Pflicht thun<lb/> wolle, ſo müſſe er noch heute dieſen Bezirkshaupt-<lb/> mann telegraphiſch anweiſen, der Verſammlung</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div next="#original3" xml:id="original2" prev="#original1" type="jArticle" n="2"> <p>Atlas, eine atlaſſene Chemiſette, eine Hoſe, ein<lb/> Parapluie von Seide, ein paar Hoſenträger auf<lb/> Merlin geſtickt und ein Tonſurkappel von Sammt.<lb/> Er notirt mit peinlicher Gewiſſenhaftigkeit, wie viel<lb/> und was für Wäſcheſtücke er zum Reinigen gibt,<lb/> und begnügt ſich nicht zu ſagen, ein färbiges<lb/> Sacktuch, ſondern ſchreibt genau: ein roth qua-<lb/> drillirtes, ein blau quadrillirtes, ein gelbes<lb/> Schnupftuch, ebenſo, daß die Wäſcherin Joſefa<lb/> Kolařik heißt. Sein Waſchtag iſt der 23. eines<lb/> jeden Monates. Er unterläßt auch nicht jede von<lb/> ihm vollzogene geiſtliche Function zu verzeichnen;<lb/> ſo begräbt er am 4. Februar 1840 einen erfro-<lb/> renen Mann, Namens Johannes Reich, tauft auf<lb/> die gewöhnlichen Namen und nimmt zahlreiche<lb/> Beichten entgegen, wobei er öfter nicht verab-<lb/> ſäumt, das Beichtkind näher zu bezeichnen; ſo<lb/> heißt es „die Beichte abgenommen von Unbe-<lb/> kannten, von Verſchiedenen, von einem alten<lb/> Weibe, von zwei Dirnen, von drei Dirnen, von<lb/> einem Weibe (Abends), von einem Menſchen, von<lb/> fünf Perſonen aus der Bruderſchaft des ſüßeſten<lb/> Herzens Jeſu, von zwei Bräutigams u. ſ. w.<lb/> Seine Schulden ſind genau angeführt, erheben<lb/> ſich aber nicht über die Höhe von 12 fl. C. M.</p><lb/> <p>So haben wir denn bis jetzt in Pater Franz<lb/> einen Mann kennen gelernt, der ganz lobens-<lb/> werthe Eigenſchaften hatte und dem es, zumal er<lb/> ein Freund der Ordnung und pflichtgetreuer Prieſter<lb/> war, nicht an Ausſichten für die künftige Carriére<lb/> mindeſtens aber nicht an Hoffnung auf irgend<lb/> eine annehmbare Pfarre fehlen mochte. Allein es<lb/><cb/> ſollte anders kommen. Im Jahre 1841 verließ<lb/> er ſeinen Dienſtpoſten und wir finden ihn durch<lb/> eine lange Reihe von Jahren an verſchiedenen<lb/> Orten als Cooperator, ſo im Gayaer und im<lb/> Müglitzer Bezirk, bis er endlich in der Mitte<lb/> der Sechziger Jahre ſtatt einer Pfarre die Stelle<lb/> eines Schloßcaplans in P. bekommt, welche er<lb/> bis an ſein Lebensende, das iſt bis zum Jahre<lb/> 1885, bekleidete. Die Umſtände, welche ihn auf<lb/> dieſen verfehlten Lebensweg führten, laſſen ſich<lb/> wohl in ſeinem Character finden. Wir haben<lb/> ſeine peinliche Genauigkeit ſelbſt bei Kleinigkeiten<lb/> dargethan; eine ſolche ſtark ausgeprägte Eigen-<lb/> ſ<supplied>c</supplied>haft iſt aber faſt immer die Begleiterin, oder<lb/> beſſer geſagt, die Vorläuferin von Habſucht und<lb/> Geiz. Bei unſerem Geiſtlichen traf dies in vollem<lb/> Maße zu; er mag wegen ſeiner Pedanterie viel-<lb/> fach in Colliſionen mit Vorgeſetzten und Collegen<lb/> gekommen ſein, wodurch er ſich veranlaßt ſah,<lb/> ſich zurückzuziehen. In demſelben Maße nun, in<lb/> welchem ſich bei ihm das ſchwärmeriſche Freund-<lb/> ſchaftsgefühl für Geld entwickelte und die Verſuche,<lb/> ſolches zu erwerben, ſich mehrten, ſchwand das<lb/> Vertrauen ſeiner Obern in ſeine Qualification zum<lb/> Pfarrer. Vielfach verbittert zog er ſich ganz auf<lb/> ſich ſelbſt zurück und fand eine Erholung im<lb/> Schreiben. Ein ganzer Stoß von Schriften liegt<lb/> vor uns; ſie enthalten nichts anderes als Con-<lb/> cepte von Briefen, die er abſendete; der gute<lb/> Mann hatte eben den ganzen Tag Zeit und ſo<lb/> war er in der Lage, nicht nur von jedem Briefe<lb/> ein Concept zu machen, ſondern auch gewiſſe<lb/><cb/> Buchſtaben, wie vor Jahrhunderten die abſchrei-<lb/> benden Mönche, mit zierlichen Schnörkeln zu ver-<lb/> ſehen. Die Briefe aber, die er ſchrieb, hatten es<lb/> nothwendig, ihrem Inhalte nach getreulich aufbe-<lb/> wahrt zu werden; ſie waren Geſchäftsbriefe und<lb/> noch deutlicher geſagt Mahnbriefe, denn Pater<lb/> Franz J. war ein greulicher Wucherer geworden,<lb/> der ſelbſt Summen von nur einem Gulden ver-<lb/> lieh und in der harmloſen Form von einigen<lb/> Wochenkreuzern die ſchamloſeſten Wucherzinſen<lb/> unerbittlich einforderte. Wie ſein ganzes Weſen,<lb/> zeigen auch dieſe Mahnbriefe ſeine Originalität.<lb/> In ſeinem Conceptbuche findet ſich bei jedem<lb/> Briefe zuerſt eine genaue Adreſſe des Schuldners<lb/> nud die Inhaltsangabe des Briefes; als Beiſpiel<lb/> wollen wir Nachſtehendes anführen: „Dem<lb/> Johann Kantor in der Dorfgemeinde O .....<lb/><hi rendition="#aq">sub</hi> Nr. <hi rendition="#aq">conscrp.</hi> 273 wohnhaft und unweit<lb/> Rožnau ſituirt, wegen ſeiner — ſo Gott will —<lb/> am 24. Juni 1868 an mich zu zahlenden, gleich-<lb/> wie auch gewiſſenhaft und rechtmäßig ſchuldigen<lb/> ganzjährigen Intereſſen per 5 Gulden und 90<lb/> Neukreuzern in Oeſterreichiſcher Währung franco<lb/> durch die Rožnauer Poſt“. Dies iſt, wie geſagt,<lb/> mit den nothwendigen Namensabänderungen die<lb/> ſtehende Formel. Man kann aus derſelben auf<lb/> eine beſondere Form der Briefe ſelbſt ſchließen.<lb/> Dieſe ſind bald deutſch, bald ſlaviſch abgefaßt;<lb/> Pater J. weiß, ſobald es ſich um Eintreibung<lb/> ſeiner Gelder handelt, mit beiden Sprachen vor-<lb/> trefflich umzugehen. Die Einleitung eines jeden<lb/> Schreibens lautet: „Gelobet ſei Jeſus Chriſtus,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Redner erklärt, daß nicht er darüber Beſchwerde
geführt hat, ſondern ein regierungsfreundlicher
Abgeordneter der Rechten. Weiter erklärt Redner,
daß er nicht von der Förderung des tſchechiſchen
Schulvereines in Nordböhmen durch die Regie-
rung, ſondern von jenem des tſchechiſchen National-
vereins geſprochen habe. Wenn das nicht eine
Entſtellung iſt, ſagt Redner, ſo iſt es eine Ver-
dächtigung, aus welcher hervorgeht, daß der Herr
Miniſter-Präſident über die Verhältniſſe in
Böhmen ſchlecht orientirt iſt und daher nicht in
der Lage ſein kann, dem Statthalter Weiſungen
zu ertheilen, ſondern ſolche von ihm empfängt.
(Beifall links)
Der Präſident ermahnt die Redner, nicht auf
die Generaldebatte über das Budget zurückzu-
greifen, weil er ſonſt den Betreffenden das Wort
entziehen würde.
Es folgt die Fortſetzung der Debatte über
den Voranſchlag des Miniſteriums des Innern.
Zur Verhandlung gelangt zunächſt der Titel:
„Auslagen der Staatspolizei“, 120.000 fl.
Abg. Fiegl erzählt, daß eine von ihm für
den 16. Mai 1885 in Baden einberufene Ver-
ſammlung der Reichsrathswähler verboten wurde,
trotzdem damals die Wahlen ausgeſchrieben waren,
daher das Verbot der Verſammlung geſetzwidrig
war. Ein Recurs an den Statthalter blieb un-
beantwortet. Das iſt der berühmte öſterreichiſche
Inſtanzenzug, auf welchen ſich der Miniſterpräſi-
dent immer beruft, ſagt Redner. Derſelbe theilt
ferner mit, daß für Wanderverſammlungen, welche
der Deutſchnationale Verein nach Bruck an der
Leitha einberufen hatte, von der dortigen Bezirks-
hauptmannſchaft auf Grund der Ausnahmsgeſetze
die Vorlage des Programms verlangt wurde,
trotzdem Graf Taaffe die beſtimmte Verſicherung
abgegeben hatte, daß das Ausnahmsgeſetz nicht
zu politiſchen Zwecken mißbraucht werden wird.
Die betreffenden Beamten kennen entweder nicht
das Geſetz oder ſie haben ſich eines Amtsmiß-
brauches ſchuldig gemacht und ſie handeln, was
das Schlimmſte wäre, im höheren Auftrage.
Redner ſchließt mit den Worten: „Es gibt nichts
Schlimmeres für den Patriotismus, als dieſe
Anarchie von oben.“
Abg. Kronawetter: Einer großen
Maſſe des Volkes ſind jetzt alle bürgerlichen Rechte,
die Rechte der Vertretung, der Preſſe, das Ver-
eins- und Verſammlungsrecht, das Recht der Frei-
zügigkeit geſchmälert, ja ganz benommen. Das
iſt die große Maſſe der Arbeiter in Oeſterreich.
Redner führt aus, daß die freiheitlichen Rechte
wiederholt verſprochen, wiederholt ſiſtirt und nie-
mals vollſtändig gewährt wurden. Unſere Ge-
ſetzgebung enthalte leider Ermächtigung für die
Regierung, die Grundrechte auch gegen den Wil-
len des Parlaments zu ſuspendiren. Inzwiſchen
iſt die ſociale Frage emporgewachſen, die Gegen-
ſätze gegen den Capitalismus ſind auch bei uns
in Folge des Mancheſterthums, das nur die In-
dividualität anerkennt, zum Vorſchein gekommen.
So oft die Unterdrückten zum Bewußtſein kom-
men, daß ihnen ihre natürlichen Rechte entzogen
werden, drängen ſie dahin, die Geſellſchaftsord-
nung zu ihren Gunſten zu ändern. Damit treten
die Unterdrückten in einen offenen Gegenſatz zur
beſtehenden Geſellſchaftsordnung. Dieſer Gegenſatz
läßt ſich auf die Dauer durch die Macht nicht
niederhalten und darum ſind alle Ausnahmsver-
ordnungen ein Fehler. So lange die Socialiſten
die Ehre, das Vermögen und die körperliche In-
tegrität ihrer Mitglieder nicht antaſten, muß ihnen
im Namen des Rechtsſtaates geſtattet ſein, zu glau-
ben, was ſie wollen. Die Anarchiſten brauchen
nicht das Vereins- und Verſammlungsrecht, nicht
die Preßfreiheit. Redner ſchildert die üblen Wir-
kungen der ſocialiſtiſchen Geſetzgebung, die in ihrer
ganzen Härte angewendet werde, ſobald ei-
nige Halbwahnſinnige ſich zu ſchweren Ver-
brechen hinreißen laſſen. Er verweiſt auf die
Organiſation der ſocialiſtiſchen Partei und
bemerkt, daß einer geänderten Weltanſchauung
ohnedies die Zukunft gehöre. Es ſei grauſam,
Denjenigen, die ſich jetzt bereits zu dieſer An-
ſchauung bekennen, blos aus dem Grunde ſo hart
zu begegnen, weil den herrſchenden Claſſen dieſe
Anſchauung ſo unangenehm ſei. Die Geſetzgebung
beſprechend, erklärt Redner, daß die gegenwärtig
im Strafproceß beobachtete Methode, durch welche
an Stelle des Beweismaterials lediglich die Ueber-
zeugung des Richters getreten iſt, in einem Zeit-
alter, wo nationale, ſociale und wirthſchaftliche
Gegenſätze in allen Kreiſen ſich bemerkbar machen,
zu ſehr bedenklichen Conſequenzen führen können.
Daran anſchließend, erörtert Redner die Beſtim-
mungen zum Schutze des Hausrechtes, die auf
dem Papiere ſtehen, in der Praxis aber in wahr-
haft ſchaudererregender Weiſe umgangen werden.
Redner ſchildert weiter, wie man den Unter-
ſuchungshäftlingen gegenüber conſequent das Geſetz
umgehe. Die Polizei marterte die ſocialiſtiſchen
Gefangenen, um ein Geſtändniß herauszupreſſen.
Wenn ich Juſtizminiſter wäre, ruft Redner aus,
ich würde dies nicht dulden. Der Unterſuchungs-
richter kümmere ſich um den Beſchuldigten ſo lange
nicht, als er in der Verwahrung der Polizei ſei,
die ihn länger in ihrer Obhut behält, als das
Geſetz geſtatte. Für die Polizei gelte der Straf-
proceß nicht, und ſie quäle und martere den Häftling
in grauſamer Weiſe. Redner erzählt, wie Polizei-
Commiſſär Frankl bei Auffindung der anarchi-
ſtiſchen Geheimpreſſe in Wien einen der Mit-
ſchuldigen Namens Emanuel Doctor zur Namens-
nennung aller übrigen Mitſchuldigen durch
verſchiedene draſtiſche Mittel zu verhalten wußte.
Wäre ich Miniſter, ſagte der Redner, ich würde
einen ſolchen Beamten ſofort entlaſſen. Redner
ſchildert die Behandlung des aus gleichem An-
laſſe zu zwölf Jahren verurtheilten Brady im
Strafhauſe zu Pilſen. (Rufe: Langſamer Mord.)
Zwei Leute, welche im Grazer Hochverrathspro-
ceſſe zu mehrmonatlicher Kerkerſtrafe verurtheilt
wurden, ſind nach in Suben abgebüßter Strafe
in Ketten nach Graz zurückgebracht worden. Redner
fragt den Juſtizminiſter vor dem ganzen Hauſe,
vor Oeſterreich, vor ganz Europa, warum gegen
ſolche pflichtvergeſſene Beamte, die ſich derlei
Willküracte zu Schulden kommen laſſen, nicht ein-
geſchritten wird? (Lebhafte Zuſtimmung links.)
Er verweiſt auf Deutſchland und ſpeciell die Ver-
urtheilung der Frankfurter Polizeibeamten. Bei
uns würde kein Staatsanwalt eine ſolche An-
klage gegen Polizeibeamte erheben. (Lebhafter Bei-
fall links.) Redner beſpricht dann die Art und
Weiſe, wie bezüglich der Freizügigkeit von den
Behörden vorgegangen wird. Es wurden Leute
in Folge von Denunciationen durch acht bis zehn
Wochen in Haft behalten, und wenn ſich dieſe
Leute nur „mucken“, werden ſie abgeſchoben. Sehr
traurig ſei es auch, wenn Perſonen auf Grund
der Ausnahmsbeſtimmungen abgeſchoben werden.
Redner findet, daß für die vom Abgeordneten Per-
nerſtorfer erzählten Fälle der Behandlung für welche
derſelbe den richtigen Ausdruck nicht gebrauchen
wollte, nur der Ausdruck Infamie paſſe. (Zu-
ſtimmung links.) Redner erzählt, daß ein aus
Graz ausgewieſener Arbeiter blos deshalb in
Ketten gelegt ward, weil bei ihm eine zeriſſene
Nummer der „Freiheit“ vorgefunden wurde.
Weil aber der Betreffende nicht einmal leſen kann
(Heiterkeit), wußte die Behörde nichts mit ihm
anzufangen, und ſie begnügte ſich, ihn nach dem
Vagabundengeſetz zu beſtrafen. Gegen einen aus-
gewieſenen Arbeiter, der ſich nach Würbenthal
wendete und dort Arbeit fand, ſchritt die Gen-
darmerie ein, um zu verhindern, daß er Arbeit
finde. Schließlich erſucht der Bezirkshauptmann
den betreffenden Fabrikanten aus Patriotismus,
den Arbeiter nicht länger zu behalten (Hört!
Hört! links). — Kronawetter erzählt weiter, in
welch’ urglaublich roher Weiſe Polizeiorgane bei
Hausdurchſuchungen vorgehen, die nicht einmal
vom Gerichte angeordnet wurden. Schwangere
Frauen werden aus den Betten geriſſen, die
nackten Kinder brutal behandelt, wobei ſich die
Polizeiorgane oft die widerlichſten Uebergriffe
erlauben. Wenn der Miniſter-Präſident nicht
Waſſer, ſondern Blut in den Adern hat und zu-
ſehen müßte, daß man auch gegen ſeine Frau
und ſeine Kinder in ähnlicher Weiſe ſich benehmen
würde, es wäre kein Wunder, wenn auch er die
Beſinnung und die Herrſchaft über ſich ſelbſt
verlieren würde. (Stürmiſcher Beifall links.)
Abg. Schönerer bemerkt, daß der Be-
zirkshauptmann von Bruck die Abhaltung einer
für morgen einberufenen Wanderverſammlung
des deutſch-nationalen Vereines verboten habe,
inſoferne, daß er im letzten Augenblicke in un-
geſetzlicher Weiſe die Vorlage des Programmes
verlange. Wenn der Miniſter ſeine Pflicht thun
wolle, ſo müſſe er noch heute dieſen Bezirkshaupt-
mann telegraphiſch anweiſen, der Verſammlung
Atlas, eine atlaſſene Chemiſette, eine Hoſe, ein
Parapluie von Seide, ein paar Hoſenträger auf
Merlin geſtickt und ein Tonſurkappel von Sammt.
Er notirt mit peinlicher Gewiſſenhaftigkeit, wie viel
und was für Wäſcheſtücke er zum Reinigen gibt,
und begnügt ſich nicht zu ſagen, ein färbiges
Sacktuch, ſondern ſchreibt genau: ein roth qua-
drillirtes, ein blau quadrillirtes, ein gelbes
Schnupftuch, ebenſo, daß die Wäſcherin Joſefa
Kolařik heißt. Sein Waſchtag iſt der 23. eines
jeden Monates. Er unterläßt auch nicht jede von
ihm vollzogene geiſtliche Function zu verzeichnen;
ſo begräbt er am 4. Februar 1840 einen erfro-
renen Mann, Namens Johannes Reich, tauft auf
die gewöhnlichen Namen und nimmt zahlreiche
Beichten entgegen, wobei er öfter nicht verab-
ſäumt, das Beichtkind näher zu bezeichnen; ſo
heißt es „die Beichte abgenommen von Unbe-
kannten, von Verſchiedenen, von einem alten
Weibe, von zwei Dirnen, von drei Dirnen, von
einem Weibe (Abends), von einem Menſchen, von
fünf Perſonen aus der Bruderſchaft des ſüßeſten
Herzens Jeſu, von zwei Bräutigams u. ſ. w.
Seine Schulden ſind genau angeführt, erheben
ſich aber nicht über die Höhe von 12 fl. C. M.
So haben wir denn bis jetzt in Pater Franz
einen Mann kennen gelernt, der ganz lobens-
werthe Eigenſchaften hatte und dem es, zumal er
ein Freund der Ordnung und pflichtgetreuer Prieſter
war, nicht an Ausſichten für die künftige Carriére
mindeſtens aber nicht an Hoffnung auf irgend
eine annehmbare Pfarre fehlen mochte. Allein es
ſollte anders kommen. Im Jahre 1841 verließ
er ſeinen Dienſtpoſten und wir finden ihn durch
eine lange Reihe von Jahren an verſchiedenen
Orten als Cooperator, ſo im Gayaer und im
Müglitzer Bezirk, bis er endlich in der Mitte
der Sechziger Jahre ſtatt einer Pfarre die Stelle
eines Schloßcaplans in P. bekommt, welche er
bis an ſein Lebensende, das iſt bis zum Jahre
1885, bekleidete. Die Umſtände, welche ihn auf
dieſen verfehlten Lebensweg führten, laſſen ſich
wohl in ſeinem Character finden. Wir haben
ſeine peinliche Genauigkeit ſelbſt bei Kleinigkeiten
dargethan; eine ſolche ſtark ausgeprägte Eigen-
ſchaft iſt aber faſt immer die Begleiterin, oder
beſſer geſagt, die Vorläuferin von Habſucht und
Geiz. Bei unſerem Geiſtlichen traf dies in vollem
Maße zu; er mag wegen ſeiner Pedanterie viel-
fach in Colliſionen mit Vorgeſetzten und Collegen
gekommen ſein, wodurch er ſich veranlaßt ſah,
ſich zurückzuziehen. In demſelben Maße nun, in
welchem ſich bei ihm das ſchwärmeriſche Freund-
ſchaftsgefühl für Geld entwickelte und die Verſuche,
ſolches zu erwerben, ſich mehrten, ſchwand das
Vertrauen ſeiner Obern in ſeine Qualification zum
Pfarrer. Vielfach verbittert zog er ſich ganz auf
ſich ſelbſt zurück und fand eine Erholung im
Schreiben. Ein ganzer Stoß von Schriften liegt
vor uns; ſie enthalten nichts anderes als Con-
cepte von Briefen, die er abſendete; der gute
Mann hatte eben den ganzen Tag Zeit und ſo
war er in der Lage, nicht nur von jedem Briefe
ein Concept zu machen, ſondern auch gewiſſe
Buchſtaben, wie vor Jahrhunderten die abſchrei-
benden Mönche, mit zierlichen Schnörkeln zu ver-
ſehen. Die Briefe aber, die er ſchrieb, hatten es
nothwendig, ihrem Inhalte nach getreulich aufbe-
wahrt zu werden; ſie waren Geſchäftsbriefe und
noch deutlicher geſagt Mahnbriefe, denn Pater
Franz J. war ein greulicher Wucherer geworden,
der ſelbſt Summen von nur einem Gulden ver-
lieh und in der harmloſen Form von einigen
Wochenkreuzern die ſchamloſeſten Wucherzinſen
unerbittlich einforderte. Wie ſein ganzes Weſen,
zeigen auch dieſe Mahnbriefe ſeine Originalität.
In ſeinem Conceptbuche findet ſich bei jedem
Briefe zuerſt eine genaue Adreſſe des Schuldners
nud die Inhaltsangabe des Briefes; als Beiſpiel
wollen wir Nachſtehendes anführen: „Dem
Johann Kantor in der Dorfgemeinde O .....
sub Nr. conscrp. 273 wohnhaft und unweit
Rožnau ſituirt, wegen ſeiner — ſo Gott will —
am 24. Juni 1868 an mich zu zahlenden, gleich-
wie auch gewiſſenhaft und rechtmäßig ſchuldigen
ganzjährigen Intereſſen per 5 Gulden und 90
Neukreuzern in Oeſterreichiſcher Währung franco
durch die Rožnauer Poſt“. Dies iſt, wie geſagt,
mit den nothwendigen Namensabänderungen die
ſtehende Formel. Man kann aus derſelben auf
eine beſondere Form der Briefe ſelbſt ſchließen.
Dieſe ſind bald deutſch, bald ſlaviſch abgefaßt;
Pater J. weiß, ſobald es ſich um Eintreibung
ſeiner Gelder handelt, mit beiden Sprachen vor-
trefflich umzugehen. Die Einleitung eines jeden
Schreibens lautet: „Gelobet ſei Jeſus Chriſtus,
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