Mährisches Tagblatt. Nr. 19, Olmütz, 24.01.1890.[Spaltenumbruch]
wo sie in der dortigen milden Luft und ruhigen "Das ist der Zauber an Blume und Kind, Daß Beide nicht wissen, wie reizend sie sind." Eines ihrer berühmtesten Gedichte ist wohl "Durch die Lüfte rauscht ein Mahnen, Einer Sturmesahnung gleich: Reicht die Hände euch, Germanen, In dem schönen Oesterreich! Bildet eine heil'ge Gilde, Nicht allein durch Stahl und Erz, Wahrt die besten eurer Schilde: Deutsche Zunge, deutsches Herz. Seht, aus deutscher Erde quellen Eurer Donan blaue Fluth -- Deutsche Tropfen ihre Wellen; Deutsche Tropfen euer Blut. Nicht nur in des Rheines Gauen, Sucht das deutsche Vaterland! Lebt's nicht in den grünen Augen Auch am alten Donaustrand? Das prächtige nationale Gedicht, das schon "Durch die Lüfte rauscht ein Mahnen, Immer lauter dringt's herein: Reicht die Hände euch, Germanen, An der Donau und am Rhein!" (Zur Aetiologie der Influenza.) Einige (Die Geheimuisse der Cognac-Fabri- cation.) Das deutsche Reichs-Gesundheitsamt Protokoll über die 55. Sitzung des Stadtverordneten-Colle- Entschuldigt waren die Herren: Buchberger, Das Protokoll über die Sitzung vom 16. Referent Herr GR. Lang. Z. 2471 W. -- Zuschrift des Herrn R. Z. 2444 W. -- Gesuch der freiw. Feuer- Z. 2501 W. -- Note des k. k. Bezirks- Z. 2515 W. -- Gesuch des städt. Markt- Z. 15320 p. -- Eingabe des Curatoriums Z. 2521 W. -- Eingabe des Theater- [Spaltenumbruch] Referent Herr GR. Wzik. Z. 2511 W. -- Dankschreiben des För- Z. 2572 W. -- Gesuch eines städt. Beam- Referent Herr GR. Hübl. Z. 2159, 2345 W. und 14023 p. -- Wurde beschlossen: 1. Der allgemeine Voranschlag für den Die Ermittlung des als Bedeckung dienen- 3. Das für die Wohlfahrtsanstalten im Z. 2400 W. -- Bericht der 3. Section Wurde beschlossen: 1. Das für den Straßenbau aus der Spar- 2. Von dem Inventarwerthe des Mauthhäus- 3. Die aus den Baugeldern erworbenen 4. Der für Grundtausch noch schuldige, in Referent Herr GR. Brandhuber. Z. 2441 -- Eingabe der Gemeindevorste- Von der Tagesordnung abgesetzt. Referent Herr StV. Borree. Z. 2300 W. -- Bericht der 3. Section Wird beschlossen, dem Gesuchsteller das Hei- Referent Herr StV. Hollaus. Z. 2336 W. -- Bericht der 3. Section Wurde btschlossen, dem Bittsteller Ferdinand Nr. 2402 W. -- Bericht der 3. Sec. über Referent Herr StV. Brndniok. -- Z. 2276 W. -- Bericht der 2. Section [Spaltenumbruch]
wo ſie in der dortigen milden Luft und ruhigen „Das iſt der Zauber an Blume und Kind, Daß Beide nicht wiſſen, wie reizend ſie ſind.“ Eines ihrer berühmteſten Gedichte iſt wohl „Durch die Lüfte rauſcht ein Mahnen, Einer Sturmesahnung gleich: Reicht die Hände euch, Germanen, In dem ſchönen Oeſterreich! Bildet eine heil’ge Gilde, Nicht allein durch Stahl und Erz, Wahrt die beſten eurer Schilde: Deutſche Zunge, deutſches Herz. Seht, aus deutſcher Erde quellen Eurer Donan blaue Fluth — Deutſche Tropfen ihre Wellen; Deutſche Tropfen euer Blut. Nicht nur in des Rheines Gauen, Sucht das deutſche Vaterland! Lebt’s nicht in den grünen Augen Auch am alten Donauſtrand? Das prächtige nationale Gedicht, das ſchon „Durch die Lüfte rauſcht ein Mahnen, Immer lauter dringt’s herein: Reicht die Hände euch, Germanen, An der Donau und am Rhein!“ (Zur Aetiologie der Influenza.) Einige (Die Geheimuiſſe der Cognac-Fabri- cation.) Das deutſche Reichs-Geſundheitsamt Protokoll über die 55. Sitzung des Stadtverordneten-Colle- Entſchuldigt waren die Herren: Buchberger, Das Protokoll über die Sitzung vom 16. Referent Herr GR. Lang. Z. 2471 W. — Zuſchrift des Herrn R. Z. 2444 W. — Geſuch der freiw. Feuer- Z. 2501 W. — Note des k. k. Bezirks- Z. 2515 W. — Geſuch des ſtädt. Markt- Z. 15320 p. — Eingabe des Curatoriums Z. 2521 W. — Eingabe des Theater- [Spaltenumbruch] Referent Herr GR. Wžik. Z. 2511 W. — Dankſchreiben des För- Z. 2572 W. — Geſuch eines ſtädt. Beam- Referent Herr GR. Hübl. Z. 2159, 2345 W. und 14023 p. — Wurde beſchloſſen: 1. Der allgemeine Voranſchlag für den Die Ermittlung des als Bedeckung dienen- 3. Das für die Wohlfahrtsanſtalten im Z. 2400 W. — Bericht der 3. Section Wurde beſchloſſen: 1. Das für den Straßenbau aus der Spar- 2. Von dem Inventarwerthe des Mauthhäus- 3. Die aus den Baugeldern erworbenen 4. Der für Grundtauſch noch ſchuldige, in Referent Herr GR. Brandhuber. Z. 2441 — Eingabe der Gemeindevorſte- Von der Tagesordnung abgeſetzt. Referent Herr StV. Borreé. Z. 2300 W. — Bericht der 3. Section Wird beſchloſſen, dem Geſuchſteller das Hei- Referent Herr StV. Hollaus. Z. 2336 W. — Bericht der 3. Section Wurde btſchloſſen, dem Bittſteller Ferdinand Nr. 2402 W. — Bericht der 3. Sec. über Referent Herr StV. Brndniok. — Z. 2276 W. — Bericht der 2. Section <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0006" n="[6]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jVarious" n="1"> <div xml:id="gräfin2" prev="#gräfin1" type="jArticle" n="2"> <p>wo ſie in der dortigen milden Luft und ruhigen<lb/> Gegend Erholung für ihre ungemein gereizten<lb/> Nerven zu finden hoffte. Seit Jahren lebte ſie<lb/> dort und erfreute ſich namentlich in der letzteren<lb/> Zeit eines beſſeren Wohlbefindens, bis auch in<lb/> Südtirol die Influenza ausbrach, an welcher die<lb/> Gräfin nicht unbedenklich erkrankte. Der Zuſtand<lb/> beſſerte ſich aber, bis plötzlich eine bedeutende<lb/> Verſchlimmerung eintrat, welcher ſie auch erlag.<lb/> Die Nachricht von ihrem Tode erſchütterte ihre<lb/> in Wien lebenden Verwandten bis in’s Innerſte,<lb/> denn ſie kam ganz unerwartet. Geſtern begab ſich<lb/> Frau Gräfin Palffy, die Schweſter der Verſtor-<lb/> benen, mit ihrem Gemal, dem Grafen Palffy,<lb/> welcher Capitän der ungariſchen Leibgarde iſt,<lb/> zum Leichenbegängniß. Gräfin Almaſy iſt am<lb/> 8. April 1845 zu Ofen geboren. Sie kam früh<lb/> nach Wien, wo Friedrich Halm und die Schau-<lb/> ſpielerin Julie Rettich <hi rendition="#g">ih</hi>re Entwicklung günſtig<lb/> beeinflußten. Später heirathete ſie in dem Grafen<lb/> Albert Wickenburg, der ſelbſt dichtete, einen warmen<lb/> Verehrer ihrer Muſe, und lebte mit demſelben<lb/> in ſehr glücklicher Ehe. Sie veröffentlichte von<lb/> 1867 bis in die letzte Zeit mehrere Bände,<lb/> lyriſche, epiſche und auch dramatiſche Dich-<lb/> tungen. Eine der letzteren gelangte vor einigen<lb/> Jahren im Burgtheater zur Aufführung. Ihre<lb/> Gedichte zeichnen ſich durch lieblichen Duft und<lb/> Sinnigkeit aus. Ein Spruch, den ſie ihrer Nichte<lb/> ins Stammbuch ſchrieb, kennzeichnet die Dichterin<lb/> vortrefflich. Er lautet:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>„Das iſt der Zauber an Blume und Kind,</l><lb/> <l>Daß Beide nicht wiſſen, wie reizend ſie ſind.“</l> </lg><lb/> <p>Eines ihrer berühmteſten Gedichte iſt wohl<lb/> der <hi rendition="#g">Mahnruf an die Deutſchen</hi> in <hi rendition="#g">Oeſter-<lb/> reich</hi>“. 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Jolles habe in ſeinemchemiſch-mikroſkopiſchen<lb/> Laboratorium in W<supplied>i</supplied>en bei Unerſuchungen<lb/> des Auswurfes Influenza-Kranker einen Bacillus<lb/> gefunden, den er als die Urſache der Enſtehung<lb/> und Verbreitung der Influenza-Epidemie betrachte.<lb/> In den ſoeben erſchienenen „Wiener medi-<lb/> einiſchen Blättern“ legt nun Dr. Jolles gegen<lb/> dieſe ohne ſein Wiſſen und Wollen erfolgte Ver-<lb/> öffentlichung Verwahrung ein und bezeichnet<lb/> dieſelbe als falſch und entſtellt. Zugleich macht<lb/> er aber für die Fachmänner Mittheilungen über<lb/> ſeine Beobachtungen bei der bacteriologiſchen<lb/> Unterſuchung der ihm während der Influenza-<lb/> Epidemie von Wiener und auswärtigen Aerzten<lb/> zugeſendeten Auswurfſtoffe. Er fand darin zahl-<lb/> reiche, den Pneumo-Bacillen Friedländer’s ſehr<lb/> ähnliche Kapſelcoccen und ſah ſich veranlaßt, die<lb/> Aerzte auf das enorm zahlreiche Vorkommen<lb/> der von ihm beobachteten Mikro-Organismen<lb/> aufmerkſam zu machen. Er conſtatirt ferner,<lb/> daß die von ihm unterſuchten Auswürfe keine<lb/> Tuberkel-Bacillen enthielten. Seine Beobachtun-<lb/> gen lenken ihn nun mit einer immer mehr ſich<lb/> ſteigernden Wahrſcheinlichkeit auf die Vermuthung<lb/> hin, daß der von ihm gefundene Mikro-Organis-<lb/> mus in einem urſächlichen Zuſammenhange mit<lb/> der Jufluenza ſtehen könne. Die Verſuche der<lb/><cb/> Einimpfung an Thieren ergaben vorläufig nur<lb/> negative Reſultate. Dr. Jolles bringt deshalb<lb/> ſeine Befunde mit dem Wunſche zur allgemeinen<lb/> Kenntniß der Aerzte, daß auf Grund derſelben<lb/> der Gegenſtand weiter verfolgt werden möge.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Geheimuiſſe der Cognac-Fabri-<lb/> cation.)</hi> </head> <p>Das deutſche Reichs-Geſundheitsamt<lb/> theilt in ſeinen amtlichen Nachrichten zwei Fälle<lb/> mit, welche durch gerichtliche Unterſuchungen feſt-<lb/> geſtellt ſind. Ein Gaſtwirth bereitete ſeinen Cog-<lb/> nac aus einem Gemiſch fuſelhaftigen Sprits,<lb/> Rum-Eſſenz, Zuckerfarbſtoff, Gerbſäure und Nuß-<lb/> tinctur. Dieſe Flüſſigkeit, welche einen Werth<lb/> von 30 bis 40 Pfennig per Literflaſche darſtellte,<lb/> ſetzte er ſeinen Gäſten als Cognac vor, die das<lb/> Getränk häufig beanſtändeten und ſchließlich deſ-<lb/> ſen polizeiliche Beſchlagnahme herbeiführten, was<lb/> die Beſtrafung des Gaſtwirthes wegen Vergehens<lb/> gegen das Nahrungsmittelgeſetz zur Folge hatte.<lb/> — In einem anderen Falle bereitete ein Kauf-<lb/> mann in Lübeck Cognac durch eine Miſchung von<lb/> Sprit, Waſſerfarbe, unter Zuſatz einer ſogenannten<lb/> Cognac-Eſſenz, welche von einer Fabrik in Zerbſt für<lb/> 6 bis 12 Mark per Kilo bezogen war. Außer-<lb/> dem war dem Gemiſch noch Vanille-Tinctur und<lb/> Zucker zugeſetzt; im Weſentlichen aber beſtand<lb/> das Gemiſch zu einer Hälfte aus Waſſer, wäh-<lb/> rend die übrigen Beſtandtheile nur in ſehr ge-<lb/> ringen Mengen vorhanden waren. So kamen z.<lb/> B. auf 48 Flaſchen des Gemiſches ein Pfund<lb/> Zucker und für 15 Pfennige Vauilli-Tinctur,<lb/> außerdem ein kleines Weinglas voll Cognaceſſenz<lb/> und etwas Couleur. Zwar behauptete der Kauf-<lb/> mann, als die gerichtliche Unterſuchung gegen ihn<lb/> eingeleitet worden war, er habe dem Gemiſch<lb/> ſtets eine beträchtliche Menge guten Cognac zu-<lb/> geſetzt; allein dieſe Behauptung wurde durch das<lb/> Zeugniß des Arbeiters, den er bei ſeiner Cognoc-<lb/> Fabrikation beſchäftigte, als unwahr nachgewie-<lb/> ſen. Das Gemiſch wurde als Cognac für 1 Mk.<lb/> 20 Pfeunige bis 1 Mark 50 Pfennige pro Flaſche<lb/> verkauft. Ein bedeutender Theil dieſer Waare<lb/> diente als Verkaufsmaterial bei den bekannten<lb/> fliegenden Auctionen. Das Gericht hat auch in<lb/> dieſem Falle der Herſtellung von Cognac eineu<lb/> Verſtoß gegen das Nahrungsmittelgeſetz erblickt<lb/> und den Kaufmann mit einer erheblicheu Geld-<lb/> ſtrafe (500 Mark) belegt. Außerdem wurde die Ver-<lb/> öffentlichung des gerichtlichen Strafurtheils durch<lb/> diejenigen Blätter angeordnet, in denen die Be-<lb/> ſtraften ihre Fabrikate anzupreiſen pflegten.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Protokoll</hi> </head><lb/> <p>über die 55. Sitzung des Stadtverordneten-Colle-<lb/> giums der königl. Hauptſtadt Olmütz am 23.<lb/> December 1889 unter dem Vorſitze des Herrn<lb/> Bürgermeiſters<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Joſef von Engel</hi></hi><lb/> in Gegenwart der Herren Stadtverordneten:<lb/> Auſt, Dr. Bayer, Borreé, Brandhuber, Brudniok,<lb/> Domes, Hollaus, Hübl, Konečny, Lang, Läufer,<lb/> Michel, Mžik, Nather, Opila, Patloch, Primaveſi,<lb/> Sachs, Dr. Schrötter, Trenkler und Wlaka.</p><lb/> <p>Entſchuldigt waren die Herren: Buchberger,<lb/> Engliſch, Hamburger, Lachnik, Mader, Dr. Mick,<lb/> Nietſche und Thannabaur.</p><lb/> <p>Das Protokoll über die Sitzung vom 16.<lb/> December 1889 wurde vorgeleſen und genehmigt.</p><lb/> <p>Referent Herr GR. <hi rendition="#b">Lang.</hi> </p><lb/> <p>Z. 2471 W. — Zuſchrift des Herrn R.<lb/> Trautmann, anläßlich der Eröffnung des ſtädt.<lb/> Waſſerwerkes. (Wird zur Kenntniß genommen<lb/> und beſchloſſen, den Dank auszuſprechen.)</p><lb/> <p>Z. 2444 W. — Geſuch der freiw. Feuer-<lb/> wehr um Anſchaffung von zwei Schlauchwagen<lb/> ſammt Schläuchen. (1. Section.)</p><lb/> <p>Z. 2501 W. — Note des k. k. Bezirks-<lb/> ſchulrathes über einen Disciplinarfall. (2. Sec-<lb/> tion) —</p><lb/> <p>Z. 2515 W. — Geſuch des ſtädt. Markt-<lb/> functionärs Joſeſ Schuha um Remuneration der<lb/> Dienſte am Viehmarktplatze im Jahre 1889.<lb/> (3. Section.)</p><lb/> <p>Z. 15320 <hi rendition="#aq">p.</hi> — Eingabe des Curatoriums<lb/> der ſtädt. Pfandleihanſtalt in Betreff der Wahl<lb/> zweier Rechnungsreviſoren. (Wurden über Antrag<lb/> des Herrn GR. Lang einhellig gewählt die Herren:<lb/> GR. Hübl und St.-V. Patloch.)</p><lb/> <p>Z. 2521 W. — Eingabe des Theater-<lb/> directors Herrn Carl Stick. (An das Theater-<lb/> Comité.)</p><lb/> <cb/> <p>Referent Herr GR. <hi rendition="#b">W<hi rendition="#aq">ž</hi>ik.</hi> </p><lb/> <p>Z. 2511 W. — Dankſchreiben des För-<lb/> ſters A. Dwořak in Mautzendorf. (Zur Kenntniß<lb/> genommen.)</p><lb/> <p>Z. 2572 W. — Geſuch eines ſtädt. Beam-<lb/> ten um Gehaltsvorſchuß. (3. Section.)</p><lb/> <p>Referent Herr GR. <hi rendition="#b">Hübl.</hi> </p><lb/> <p>Z. 2159, 2345 W. und 14023 <hi rendition="#aq">p.</hi> —<lb/> Bericht der 3. Section über den Gemeindevor-<lb/> anſchlag pro 1890 und über das außerordentliche<lb/> Präliminare der ſtädt. Wohlfahrtsanſtalten für<lb/> die gleiche Zeit. (2. Leſung.)</p><lb/> <p>Wurde beſchloſſen:</p><lb/> <p>1. Der allgemeine Voranſchlag für den<lb/> communalen Haushalt pro 1890 mit einem or-<lb/> dentlichen Aufwande von 322.406 fl. 30 kr. und<lb/> einem Extraordinarium, u. zw.: für die An-<lb/> ſchaffung von 2 Schlauchwägen mit 600 fl., für<lb/> die Canalherſtellung in Horka mit 1500 fl., für<lb/> Uebertragung des Röhrkaſtens von der Eli-<lb/> ſabethſtraße auf den Franz Joſefs-Platz mit<lb/> 3000 fl., zuſammen mit 327.506 fl. 30 kr. ge-<lb/> nehmigt.</p><lb/> <p>Die Ermittlung des als Bedeckung dienen-<lb/> den Betrages, einſchließlich der darin enthaltenen<lb/> 2percentigen Schulumlage mit insgefammt<lb/> 309.084 fl. 96 kr. wird genehmigend zur<lb/> Kenntniß genommen. Das hieraus reſultirende<lb/> Deficit von 18421 fl. 34 kr. wird vorläufig zur<lb/> Kenntniß genommen.</p><lb/> <p>3. Das für die Wohlfahrtsanſtalten im<lb/> Aufwande und in der Bedeckung mit 43.978 fl.<lb/> bezifferte Präliminare wird gleichfalls genehmigend<lb/> zur Kenntniß genommen, mit dem Beifügen, daß<lb/> bezüglich der Ergebniſſe der Waſſerleitung ſchon<lb/> nach Ablauf des 1. Quartals ſeitens der Rech-<lb/> nungsabtheilung Bericht erſtattet werde.</p><lb/> <p>Z. 2400 W. — Bericht der 3. Section<lb/> über die Baurechnung der neuen Bahnhofftraße.<lb/> (2. Leſung.)</p><lb/> <p>Wurde beſchloſſen:</p><lb/> <p>1. Das für den Straßenbau aus der Spar-<lb/> caſſa entnommene Darlehen von 181.817 fl. iſt<lb/> als Paſſivpoſt in die Hauptrechnung der ſtädt.<lb/> Wohlfahrtsanſtalten aufzunehmen, dagegen in die<lb/> Vermögeus-Invertur derſelben Rechnung nach-<lb/> ſtehende Objecte, u. zw. das Mauthhäuschen mit<lb/> 600 fl., die Straßenwalze mit 1000 fl. (ſammt<lb/> Schutzdach), die Beleuchtungsanlage mit 137 fl.<lb/> als Activbeſtand der Bahnhofftraße einzuſtellen.</p><lb/> <p>2. Von dem Inventarwerthe des Mauthhäus-<lb/> chens iſt, jährlich eine 5perc. von jenem der<lb/> Straßenanlage und der Beleuchtungsanlage jähr-<lb/> lich eine 10perc. Abſchreibung vorzunehmen.</p><lb/> <p>3. Die aus den Baugeldern erworbenen<lb/> Grundſtücke ſind als zur Gänze im Körper der<lb/> Straße aufgegangen und dermalen ein öffentli-<lb/> liches Gut bildend, inventariſch nicht zu bewerthen.</p><lb/> <p>4. Der für Grundtauſch noch ſchuldige, in<lb/> der Baukoſtenſumme von 181.817 fl. nicht ent-<lb/> haltene Betrag von ca. 200 fl. iſt nach erlangter<lb/> Liquidität bei der Begleichung der nächſten Dar-<lb/> lehenstilgungsrate in Abſchlag zu bringen.</p><lb/> <p>Referent Herr GR. <hi rendition="#b">Brandhuber.</hi> </p><lb/> <p>Z. 2441 — Eingabe der Gemeindevorſte-<lb/> hung Neu- und Greinergaſſe um Anbringung<lb/> eines Feuerwechſels am Hauptdruckrohre.</p><lb/> <p>Von der Tagesordnung abgeſetzt.</p><lb/> <p>Referent Herr StV. <hi rendition="#b">Borreé.</hi> </p><lb/> <p>Z. 2300 W. — Bericht der 3. Section<lb/> über ein Geſuch des Herrn Joſef Deutſch um<lb/> das Heimat- und Bürgerrecht.</p><lb/> <p>Wird beſchloſſen, dem Geſuchſteller das Hei-<lb/> matrecht gegen Taxertrag zu verleihen, dagegen<lb/> das Begehren um Ertheilung des Bürgerrechtes<lb/> abweislich zu beſcheiden.</p><lb/> <p>Referent Herr StV. <hi rendition="#b">Hollaus.</hi> </p><lb/> <p>Z. 2336 W. — Bericht der 3. Section<lb/> über das Geſuch des Schuldieners F. Sopper<lb/> um Erhöhung ſeiner Bezüge. (2. Leſung.)</p><lb/> <p>Wurde btſchloſſen, dem Bittſteller Ferdinand<lb/> Sopper vom 1. Jänner 1889 ab einen Jahres-<lb/> gehalt von 350 fl. zu bewilligen.</p><lb/> <p>Nr. 2402 W. — Bericht der 3. Sec. über<lb/> das Geſuch des Holzgartenaufſehers G. Schwanzer<lb/> um Erhöhung ſeiner Bezüge. (2. Leſung.)<lb/> Wurde beſchloſſen, dem Bittſteller ſeinen Jahres-<lb/> gehalt unter Belaſſung ſeiner bisherigen Depu-<lb/> tate auf 400 fl. ö. W. zu erhöhen.</p><lb/> <p>Referent Herr StV. <hi rendition="#b">Brndniok.</hi> —</p><lb/> <p>Z. 2276 W. — Bericht der 2. Section<lb/> über das Geſuch der Herrn Hanns & Theodor<lb/> Zbitek um Bewilligung einer Zweigleitung aus<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
wo ſie in der dortigen milden Luft und ruhigen
Gegend Erholung für ihre ungemein gereizten
Nerven zu finden hoffte. Seit Jahren lebte ſie
dort und erfreute ſich namentlich in der letzteren
Zeit eines beſſeren Wohlbefindens, bis auch in
Südtirol die Influenza ausbrach, an welcher die
Gräfin nicht unbedenklich erkrankte. Der Zuſtand
beſſerte ſich aber, bis plötzlich eine bedeutende
Verſchlimmerung eintrat, welcher ſie auch erlag.
Die Nachricht von ihrem Tode erſchütterte ihre
in Wien lebenden Verwandten bis in’s Innerſte,
denn ſie kam ganz unerwartet. Geſtern begab ſich
Frau Gräfin Palffy, die Schweſter der Verſtor-
benen, mit ihrem Gemal, dem Grafen Palffy,
welcher Capitän der ungariſchen Leibgarde iſt,
zum Leichenbegängniß. Gräfin Almaſy iſt am
8. April 1845 zu Ofen geboren. Sie kam früh
nach Wien, wo Friedrich Halm und die Schau-
ſpielerin Julie Rettich ihre Entwicklung günſtig
beeinflußten. Später heirathete ſie in dem Grafen
Albert Wickenburg, der ſelbſt dichtete, einen warmen
Verehrer ihrer Muſe, und lebte mit demſelben
in ſehr glücklicher Ehe. Sie veröffentlichte von
1867 bis in die letzte Zeit mehrere Bände,
lyriſche, epiſche und auch dramatiſche Dich-
tungen. Eine der letzteren gelangte vor einigen
Jahren im Burgtheater zur Aufführung. Ihre
Gedichte zeichnen ſich durch lieblichen Duft und
Sinnigkeit aus. Ein Spruch, den ſie ihrer Nichte
ins Stammbuch ſchrieb, kennzeichnet die Dichterin
vortrefflich. Er lautet:
„Das iſt der Zauber an Blume und Kind,
Daß Beide nicht wiſſen, wie reizend ſie ſind.“
Eines ihrer berühmteſten Gedichte iſt wohl
der Mahnruf an die Deutſchen in Oeſter-
reich“. Wir finden dasſelbe im „Trutzbüchlein“
und es hebt alſo an:
„Durch die Lüfte rauſcht ein Mahnen,
Einer Sturmesahnung gleich:
Reicht die Hände euch, Germanen,
In dem ſchönen Oeſterreich!
Bildet eine heil’ge Gilde,
Nicht allein durch Stahl und Erz,
Wahrt die beſten eurer Schilde:
Deutſche Zunge, deutſches Herz.
Seht, aus deutſcher Erde quellen
Eurer Donan blaue Fluth —
Deutſche Tropfen ihre Wellen;
Deutſche Tropfen euer Blut.
Nicht nur in des Rheines Gauen,
Sucht das deutſche Vaterland!
Lebt’s nicht in den grünen Augen
Auch am alten Donauſtrand?
Das prächtige nationale Gedicht, das ſchon
mehrfach vertont wurde, ſchließt mit den Verſen:
„Durch die Lüfte rauſcht ein Mahnen,
Immer lauter dringt’s herein:
Reicht die Hände euch, Germanen,
An der Donau und am Rhein!“
(Zur Aetiologie der Influenza.) Einige
Blätter brachten jüngſt die Mittheilung, Dr.
M. Jolles habe in ſeinemchemiſch-mikroſkopiſchen
Laboratorium in Wien bei Unerſuchungen
des Auswurfes Influenza-Kranker einen Bacillus
gefunden, den er als die Urſache der Enſtehung
und Verbreitung der Influenza-Epidemie betrachte.
In den ſoeben erſchienenen „Wiener medi-
einiſchen Blättern“ legt nun Dr. Jolles gegen
dieſe ohne ſein Wiſſen und Wollen erfolgte Ver-
öffentlichung Verwahrung ein und bezeichnet
dieſelbe als falſch und entſtellt. Zugleich macht
er aber für die Fachmänner Mittheilungen über
ſeine Beobachtungen bei der bacteriologiſchen
Unterſuchung der ihm während der Influenza-
Epidemie von Wiener und auswärtigen Aerzten
zugeſendeten Auswurfſtoffe. Er fand darin zahl-
reiche, den Pneumo-Bacillen Friedländer’s ſehr
ähnliche Kapſelcoccen und ſah ſich veranlaßt, die
Aerzte auf das enorm zahlreiche Vorkommen
der von ihm beobachteten Mikro-Organismen
aufmerkſam zu machen. Er conſtatirt ferner,
daß die von ihm unterſuchten Auswürfe keine
Tuberkel-Bacillen enthielten. Seine Beobachtun-
gen lenken ihn nun mit einer immer mehr ſich
ſteigernden Wahrſcheinlichkeit auf die Vermuthung
hin, daß der von ihm gefundene Mikro-Organis-
mus in einem urſächlichen Zuſammenhange mit
der Jufluenza ſtehen könne. Die Verſuche der
Einimpfung an Thieren ergaben vorläufig nur
negative Reſultate. Dr. Jolles bringt deshalb
ſeine Befunde mit dem Wunſche zur allgemeinen
Kenntniß der Aerzte, daß auf Grund derſelben
der Gegenſtand weiter verfolgt werden möge.
(Die Geheimuiſſe der Cognac-Fabri-
cation.) Das deutſche Reichs-Geſundheitsamt
theilt in ſeinen amtlichen Nachrichten zwei Fälle
mit, welche durch gerichtliche Unterſuchungen feſt-
geſtellt ſind. Ein Gaſtwirth bereitete ſeinen Cog-
nac aus einem Gemiſch fuſelhaftigen Sprits,
Rum-Eſſenz, Zuckerfarbſtoff, Gerbſäure und Nuß-
tinctur. Dieſe Flüſſigkeit, welche einen Werth
von 30 bis 40 Pfennig per Literflaſche darſtellte,
ſetzte er ſeinen Gäſten als Cognac vor, die das
Getränk häufig beanſtändeten und ſchließlich deſ-
ſen polizeiliche Beſchlagnahme herbeiführten, was
die Beſtrafung des Gaſtwirthes wegen Vergehens
gegen das Nahrungsmittelgeſetz zur Folge hatte.
— In einem anderen Falle bereitete ein Kauf-
mann in Lübeck Cognac durch eine Miſchung von
Sprit, Waſſerfarbe, unter Zuſatz einer ſogenannten
Cognac-Eſſenz, welche von einer Fabrik in Zerbſt für
6 bis 12 Mark per Kilo bezogen war. Außer-
dem war dem Gemiſch noch Vanille-Tinctur und
Zucker zugeſetzt; im Weſentlichen aber beſtand
das Gemiſch zu einer Hälfte aus Waſſer, wäh-
rend die übrigen Beſtandtheile nur in ſehr ge-
ringen Mengen vorhanden waren. So kamen z.
B. auf 48 Flaſchen des Gemiſches ein Pfund
Zucker und für 15 Pfennige Vauilli-Tinctur,
außerdem ein kleines Weinglas voll Cognaceſſenz
und etwas Couleur. Zwar behauptete der Kauf-
mann, als die gerichtliche Unterſuchung gegen ihn
eingeleitet worden war, er habe dem Gemiſch
ſtets eine beträchtliche Menge guten Cognac zu-
geſetzt; allein dieſe Behauptung wurde durch das
Zeugniß des Arbeiters, den er bei ſeiner Cognoc-
Fabrikation beſchäftigte, als unwahr nachgewie-
ſen. Das Gemiſch wurde als Cognac für 1 Mk.
20 Pfeunige bis 1 Mark 50 Pfennige pro Flaſche
verkauft. Ein bedeutender Theil dieſer Waare
diente als Verkaufsmaterial bei den bekannten
fliegenden Auctionen. Das Gericht hat auch in
dieſem Falle der Herſtellung von Cognac eineu
Verſtoß gegen das Nahrungsmittelgeſetz erblickt
und den Kaufmann mit einer erheblicheu Geld-
ſtrafe (500 Mark) belegt. Außerdem wurde die Ver-
öffentlichung des gerichtlichen Strafurtheils durch
diejenigen Blätter angeordnet, in denen die Be-
ſtraften ihre Fabrikate anzupreiſen pflegten.
Protokoll
über die 55. Sitzung des Stadtverordneten-Colle-
giums der königl. Hauptſtadt Olmütz am 23.
December 1889 unter dem Vorſitze des Herrn
Bürgermeiſters
Joſef von Engel
in Gegenwart der Herren Stadtverordneten:
Auſt, Dr. Bayer, Borreé, Brandhuber, Brudniok,
Domes, Hollaus, Hübl, Konečny, Lang, Läufer,
Michel, Mžik, Nather, Opila, Patloch, Primaveſi,
Sachs, Dr. Schrötter, Trenkler und Wlaka.
Entſchuldigt waren die Herren: Buchberger,
Engliſch, Hamburger, Lachnik, Mader, Dr. Mick,
Nietſche und Thannabaur.
Das Protokoll über die Sitzung vom 16.
December 1889 wurde vorgeleſen und genehmigt.
Referent Herr GR. Lang.
Z. 2471 W. — Zuſchrift des Herrn R.
Trautmann, anläßlich der Eröffnung des ſtädt.
Waſſerwerkes. (Wird zur Kenntniß genommen
und beſchloſſen, den Dank auszuſprechen.)
Z. 2444 W. — Geſuch der freiw. Feuer-
wehr um Anſchaffung von zwei Schlauchwagen
ſammt Schläuchen. (1. Section.)
Z. 2501 W. — Note des k. k. Bezirks-
ſchulrathes über einen Disciplinarfall. (2. Sec-
tion) —
Z. 2515 W. — Geſuch des ſtädt. Markt-
functionärs Joſeſ Schuha um Remuneration der
Dienſte am Viehmarktplatze im Jahre 1889.
(3. Section.)
Z. 15320 p. — Eingabe des Curatoriums
der ſtädt. Pfandleihanſtalt in Betreff der Wahl
zweier Rechnungsreviſoren. (Wurden über Antrag
des Herrn GR. Lang einhellig gewählt die Herren:
GR. Hübl und St.-V. Patloch.)
Z. 2521 W. — Eingabe des Theater-
directors Herrn Carl Stick. (An das Theater-
Comité.)
Referent Herr GR. Wžik.
Z. 2511 W. — Dankſchreiben des För-
ſters A. Dwořak in Mautzendorf. (Zur Kenntniß
genommen.)
Z. 2572 W. — Geſuch eines ſtädt. Beam-
ten um Gehaltsvorſchuß. (3. Section.)
Referent Herr GR. Hübl.
Z. 2159, 2345 W. und 14023 p. —
Bericht der 3. Section über den Gemeindevor-
anſchlag pro 1890 und über das außerordentliche
Präliminare der ſtädt. Wohlfahrtsanſtalten für
die gleiche Zeit. (2. Leſung.)
Wurde beſchloſſen:
1. Der allgemeine Voranſchlag für den
communalen Haushalt pro 1890 mit einem or-
dentlichen Aufwande von 322.406 fl. 30 kr. und
einem Extraordinarium, u. zw.: für die An-
ſchaffung von 2 Schlauchwägen mit 600 fl., für
die Canalherſtellung in Horka mit 1500 fl., für
Uebertragung des Röhrkaſtens von der Eli-
ſabethſtraße auf den Franz Joſefs-Platz mit
3000 fl., zuſammen mit 327.506 fl. 30 kr. ge-
nehmigt.
Die Ermittlung des als Bedeckung dienen-
den Betrages, einſchließlich der darin enthaltenen
2percentigen Schulumlage mit insgefammt
309.084 fl. 96 kr. wird genehmigend zur
Kenntniß genommen. Das hieraus reſultirende
Deficit von 18421 fl. 34 kr. wird vorläufig zur
Kenntniß genommen.
3. Das für die Wohlfahrtsanſtalten im
Aufwande und in der Bedeckung mit 43.978 fl.
bezifferte Präliminare wird gleichfalls genehmigend
zur Kenntniß genommen, mit dem Beifügen, daß
bezüglich der Ergebniſſe der Waſſerleitung ſchon
nach Ablauf des 1. Quartals ſeitens der Rech-
nungsabtheilung Bericht erſtattet werde.
Z. 2400 W. — Bericht der 3. Section
über die Baurechnung der neuen Bahnhofftraße.
(2. Leſung.)
Wurde beſchloſſen:
1. Das für den Straßenbau aus der Spar-
caſſa entnommene Darlehen von 181.817 fl. iſt
als Paſſivpoſt in die Hauptrechnung der ſtädt.
Wohlfahrtsanſtalten aufzunehmen, dagegen in die
Vermögeus-Invertur derſelben Rechnung nach-
ſtehende Objecte, u. zw. das Mauthhäuschen mit
600 fl., die Straßenwalze mit 1000 fl. (ſammt
Schutzdach), die Beleuchtungsanlage mit 137 fl.
als Activbeſtand der Bahnhofftraße einzuſtellen.
2. Von dem Inventarwerthe des Mauthhäus-
chens iſt, jährlich eine 5perc. von jenem der
Straßenanlage und der Beleuchtungsanlage jähr-
lich eine 10perc. Abſchreibung vorzunehmen.
3. Die aus den Baugeldern erworbenen
Grundſtücke ſind als zur Gänze im Körper der
Straße aufgegangen und dermalen ein öffentli-
liches Gut bildend, inventariſch nicht zu bewerthen.
4. Der für Grundtauſch noch ſchuldige, in
der Baukoſtenſumme von 181.817 fl. nicht ent-
haltene Betrag von ca. 200 fl. iſt nach erlangter
Liquidität bei der Begleichung der nächſten Dar-
lehenstilgungsrate in Abſchlag zu bringen.
Referent Herr GR. Brandhuber.
Z. 2441 — Eingabe der Gemeindevorſte-
hung Neu- und Greinergaſſe um Anbringung
eines Feuerwechſels am Hauptdruckrohre.
Von der Tagesordnung abgeſetzt.
Referent Herr StV. Borreé.
Z. 2300 W. — Bericht der 3. Section
über ein Geſuch des Herrn Joſef Deutſch um
das Heimat- und Bürgerrecht.
Wird beſchloſſen, dem Geſuchſteller das Hei-
matrecht gegen Taxertrag zu verleihen, dagegen
das Begehren um Ertheilung des Bürgerrechtes
abweislich zu beſcheiden.
Referent Herr StV. Hollaus.
Z. 2336 W. — Bericht der 3. Section
über das Geſuch des Schuldieners F. Sopper
um Erhöhung ſeiner Bezüge. (2. Leſung.)
Wurde btſchloſſen, dem Bittſteller Ferdinand
Sopper vom 1. Jänner 1889 ab einen Jahres-
gehalt von 350 fl. zu bewilligen.
Nr. 2402 W. — Bericht der 3. Sec. über
das Geſuch des Holzgartenaufſehers G. Schwanzer
um Erhöhung ſeiner Bezüge. (2. Leſung.)
Wurde beſchloſſen, dem Bittſteller ſeinen Jahres-
gehalt unter Belaſſung ſeiner bisherigen Depu-
tate auf 400 fl. ö. W. zu erhöhen.
Referent Herr StV. Brndniok. —
Z. 2276 W. — Bericht der 2. Section
über das Geſuch der Herrn Hanns & Theodor
Zbitek um Bewilligung einer Zweigleitung aus
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