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Mährisches Tagblatt. Nr. 136, Olmütz, 14.06.1888.

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[Spaltenumbruch]

bisher auf dem Gebiete des gewerblichen Ausstel-
lungswesens in Oesterreich geleistet worden ist,
und da die Ausstellung ein geradezu überraschen-
des Bild des emsigen und großartigen Gewerbe-
fleißes nahezu des gesammten Vaterlandes ge-
währt, so dürfte das Project dieser Excursion bei
unseren Gewerbetreibenden und noch mehr bei
den vielen Freunden der letzteren der wärmsten
Sympathie begegnen und sich deshalb einer be-
sonders regen Betheiligung und kräftigen Förde-
rung erfreuen. Wenngleich nun aber die verschie-
denen Bahnverwaltungen Oesterreichs den gewerb-
lichen Vereinen für den Fall des corporativen
Besuches der Wiener Jubiläumsausstellung ganz
namhafte Fahrpreisermäßigungen gewähren, so
wird es dennnoch vielen strebsamen Gewerbetrei-
benden, welche in allererster Linie aus dem Be-
suche der Ausstellung den größten Vortheil zie-
hen sollen, da sie durch die persönliche Anschau-
ung der mannigfachen Gewerbeproducte sich Be-
lehrung und manche Anregung zu eigenem Schaf-
fen holen können, schwer fallen, sich an dieser
Excursion zu betheiligen, da ein mehrtägiger Auf-
enthalt in Wien selbst bei ganz bescheidenen An-
sprüchen mit nicht unbedeutenden, für manchen
braven Handwerksmann sogar unerschwinglichen
Auslagen verbunden ist. Damit die projectirte
Excursion nicht nur eine große, sondern auch eine
zweckentsprechende und in ihren Erfolgen eine se-
gensreiche werde, wird es demnach eine vornehme
Aufgabe der Vereinsleitung sein müssen, darüber
rechtzeitig eingehende Berathung zu pflegen, auf
welche Weise die Mittel zu beschaffen wären, um
einer größeren Anzahl von strebsamen aber
unbemittelten Vereinsgenossen und weiters,
der Intention des Actionsprogramms des
Vereines gemäß, auch einer Anzahl von bra-
ven, besonders befähigten u. tüchtigen deutschen Ge-
werbegehilfen den Besuch dieser in jeder Bezie-
hung mannigfaltigen und lehrreichen Ausstellung
zu ermöglichen. Es dürfte sich zu diesem Zwecke
empfehlen nach dem Beispiele des tüchtigen ober-
österreichischen Gewerbevereines einen Aufruf an
alle Freunde des Kleingewerbes zu richten, um
diese zu veranlassen, dieses Unternehmen durch
Geldspenden zu unterstützen. Es würde wohl auch
weiters von Seite der Olmützer Gemeindever-
tretung und von Seite der der Olmützer Han-
dels- und Gewerbekammer, welche Körperschaften
stets alle gewerblichen gemeinnützigen Bestrebun-
gen in der humansten und werkthätigsten Weise
unterstützt haben, die Bitte des Gewerbevereines
um Gewährung von Subventionen der liberalsten
Gewährung begegnen. Endlich sollte der Olmützer
Gewerbeverein aus Anlaß des vierzigjährigen
Regierungsjubiläums aus Vereinsmitteln einen
größeren Betrag für Geldspenden zum Besuche
der Ausstellung selbst widmen. -- Schließlich
[Spaltenumbruch] machen wir noch darauf aufmerksam, daß sich das
hiesige Excursionscomite wegen Beschaffung von
billigen und bequem gelegenen Quartieren mit
dem von Seite der Redaction der "Deutschen
Gewerbezeitung in Wien
(IX. Kolin-
gasse 1) ins Leben gerufenen Actionscomite ins
Einvernehmen setzen möge, welches Comite über-
haupt alle auf die Ausstellung Bezug habenden
Schritte unentgeltlich besorgt.

(Maturitäts-Prüfungen.)

An der hie-
sigen k. k. Staatsoberrealschule finden die münd-
lichen Maturitätsprüfungen am 30. Juni statt.

(Zur Einführung der electrischen Be-
leuchtung im Olmützer Stadttheater.)

Wie
schon erwähnt, wird mit der Installirung der
electrischen Beleuchtung im Olmützer Stadtthea-
ter demnächst begonnen werden. Zuerst wird man
zur Installirung der Beleuchtung der Bühne schrei-
ten und erst dann jene des Zuschauerraumes vor-
nehmen. Bei diesen Arbeiten wird eine transpor-
table electrische Bogenlampe in Anwendung kom-
men, welche auf Drähten befestigt ist und nach
allen Richtungen hin leicht bewegt werden kann.
Man hofft schon Anfaugs August die erste Be-
leuchtungsprobe vornehmen zu können.

(Die Liedertafel des Olmützer Männer-
gesangvereins,)

welche am nächsten Sonntag
im Schießstattgarten stattfindet, wird sich vor-
aussichtlich eines zahlreichen Besuches erfreuen.
Herr Capellmeister Labler hat wie wir bereits
mittheilten, für diese Liedertafel ein hübsches und
gewähltes Programm zusammengestellt, welches
durch die Vorträge der Militärcapelle des 54.
Inft.-Regts. noch eine Bereicherung erfahren
wird. Wir können mit Zuversicht erwarten, daß
sich unser Publicum, bei dieser Liedertafel, mit
welcher auch die 50jährige Jubelfeier des "Deut-
schen Liedes" verbunden ist, äußerst zahlreich ein-
finden werde.

(Vom Männergesangverein.)

Morgen
Freitag, den 15. Juni findet die Hauptprobe für
die am Sonntag abzubaltende Liedertafel statt,
wozu die Herren Sänger vollzählig erscheinen
wollen.

(Die Badesaison.)

Die hiesigen Schwimm-
schulen werden seit dem Eintritte der heißen
Jahreszeit stark frequentirt. Sowohl das Frauen-
bad, wie die Civilschwimmschule sind von Bade-
gästen überfüllt und dieß umsomehr als sie in
diesen Bädern allen Comfo[r]t finden und doch
nur billige Preise zu bezahlen haben.

(Nochmals Landesschulinspector Kots-
mich und die "Narodui Listy.")

Das Prager
jungtschechische Organ hat mit seinen Enthüllun-
gen über den zum böhm. Landesschulinspector
ernannten Director des Olmützer slavischen Gym-
nasiums, Herrn A. Kotsmich, den es zum so-
genannten "Auch-Tschechea" und Germani-
[Spaltenumbruch] sator stempeln wollte, kein Glück gehabt. Von
allen Seiten wird unsere Behauptung, daß
der neuernannte Landesschulinspector ein richtiger
Tscheche und niemals mit den Deutschen gegangen
sei, bestätigt. Selbst der hiesige "Pozor" gibt dem
neuen Landesschulinspector das Zeugniß unver-
fälschten Tschechenthums, indem er daran erinnert,
daß Herr Kotsmich bereits 1861 in einer Enquete da-
für plaidirte, das selbstständige tschechische Gymnasien
zu errichten seien. Der "Prager Cech" citirt
einen ihm im vorigen Jahre zugekommenen Brief
Kotsmich's, worin dieser verkündet, daß er jederzeit
ein entschiedener Tscheche war und noch ist,
daß er nie unpatriotisch gehandelt habe, daß er
ein Mann von streng conservativen und katholi-
schen Grundsätzen sei. Diesen Umstand haben dem
"Cech" auch mehrere Professoren des Olmützer
slavischen Gymnasiums bestätigt. Das Märchen
der "Narodni Listy", daß Herr Kotsmich ein naher
Verwandter des Brünner Bürgermeisters und
Reichsrathsabgeordneten Winterholler sei, wird
vom "Tagesboten aus Mähren" gründlich wider-
legt. --

(Aebersiedlung.)

Der autorisirte Bergbau-
Ingenieur Herr Franz Toleczek hat seine Ueber-
siedlung von Müglitz nach Olmütz der competenten
Behörde angezeigt.

(Schwurgerichtssession.)

Die dritte Schwur-
gerichtssession des heurigen Jahres beim hie sigen
Kreisgerichte wurde gestern beendet. Dieselbe hat
bloß 9 Tage in Anspruch genommen. Die nächste
Schwurgerichtssession findet Anfangs September
statt. --

(Militär-Concert im Englisch'schen Re-
staurationsgarten.)

Heute Abend findet im Re-
staurationsgarten des Hrn. Englisch, Johannallee, ein
Concert der Militärcapelle des 93. Inft.-Regts.
mit folgendem Programm statt: 1. Raida:
"Kamerun"-Marsch. 2. Streuß: "Zigeunerbaron"
Ouverture. 3. Robaudi: "Alla stella confidente."
Sole für das Flügelhorn. Romanze. 4. Millöcker:
"Am Nekarstrand" aus der Oper "Die sieben
Schwaben." Walzer. 5. Wagner: Fantafie aus
"Lohengrin." 6. J. Strauß: "Soldatenspiel" aus
"Simplicius." Polka franc. 7. a) Ohslislo:
"Ein Traum" Solo für die Violine. b) Ridley:
"Concert-Czardas" Solo für die Violine. 8.
Schubert: "Libelle" Polka Mazur. 9. Komzak:
"Musikalische Landparthie" Potpourri. 10. Ziehrer:
"Weaner Mad'ln" Walzer. 11. a) Gounod:
"Entreact und Bachantentanz" aus der Oper
"Philemon und Baucis." b) Eilenberg: "Wir
spielen Soldat" charakt. Tonstück. 12. Schubert:
"Neu Brünn" Marsch. Wir werden ersucht mit-
zutheilen, daß dieses Concert deshalb von der
Militärcapelle des 93. Inft.-Regts. veranstaltet
wird, weil die Militärcapelle des 54. Inft.-Regts.
welche dasselbe abhalten sollte, dienstlich verhin-




[Spaltenumbruch]

Unterthanen desselben keinen Tabak rauchen, weil
durch den Dampf die Heiligenbilder besudelt wür-
den. Menschlicher verfuhr man selbstoerständlich
in den Ländern des heiligen römischen Reiches
deutscher Nation, obwohl man hier im Allge-
meinen dieselbe schädliche Ansicht über den Tabak
hegte. Schon damals mußte sich diese Pflanze eine
übermäßig hohe Steuer gefallen lassen, wenn man
dabei auch von einem anderen Gesichtspuncte
ausging, als dieß heute der Fall ist. Ein Bei-
spiel von den vielen, welche angeführt werden
könnten, sei die Verordnung, welche der Magistrat
von Ulm im Jahre 1642 erließ: Demnach der
Thawackh allhier in sehr starkem und ansehnlichen
Verschleiß kommen und sehr viel gebraucht und
verkauft wird, davon bisher nichts gereicht wird,
so hat der Rath beschlossen, daß die Kramer und
Andere, so damit handeln, außer in den Apotheken,
vom Thawackh, so sie verhandeln, den halben
Theil darauf schlagen und dem Rathe widerfahren
lassen sollen." Wie man sieht, ist das eine Steuer,
welche gepfeffert erscheint.

Als die weltlichen Behörden nichts ausrich-
teten, legte sich die Geistlichkeit ins Mittel. Man
soll sie darum absolut nicht verurtheilen; sie schloß
sich eben nur dem Urtheile der Zeit an, in welcher
man gerade lebte; übrigens muß man hervor-
heben, daß ihre Thätigkeit sich meistens wider
die damals mehr als heute hervortretenden Ueber-
schreitungen im Genuße des Tabaks richtete. Da
hieß es vom Rauchen in nicht unschönem Ver-
gleiche, daß es den "Hals zur Feuermauer mache
und für den Teufel ein Feuerwerk sei." Einer der
prächtigsten Eiferer wider den Tabak war Phi-
[Spaltenumbruch] lander von Sittenwald; er schlug den Ton der
testamentlichen Moral an und bekundete damit
eine solche sprachliche Geschicklichkeit, daß man ge-
radezu die Propheten des alten Bundes zu hören
glaubt. "Als ich Menschen sah Tabak trinken",
sagte er, "sprach der Herr zu mir Unwürdigen:
Menschenkind, siehst Du den Gräuel der Ver-
wüstung, welche sich in der Menschen Herz ver-
borgen gesetzt und anbeten läßt als einen Gott
durch das vielfältig verdammte Tabaktrinken und
Schnupfen, daran sich bald alle Menschen durch
Betrug und List des Teufels gewöhnt haben, und
diesen stinkenden Tabaksgott ohne Unterschied an-
beten und verehren." Wo man mit strengem
Tadelswort nichts ausrichtere, nahm man seine
Zuflucht zum Spott. In Wort und Bild eiferte
man auf diese Weise gegen das neue Genuß-
mittel, meist in so köstlicher Darstellung, daß wir noch
heute unsere Freude haben an der satirischen Bega-
bung unser Altvordern. Eines dieser Blätter führt
die ironisch gemeinte Ueberschrift "Tabaklogia,
das ist Lobspruch dies edlen und in aller Welt
berühmten Krautes, von dessen Vrsprung und
Ankunfft, vnterschilicheden Gebrauch, bey allerhand
Personen sampt desselben wahren Krafft und
Wirkung"; ein anderes: "Crafft, Tugend und
wirkung des hochnutzbarlichen Tabak, durchs
A B C gezogen sein gröblich." Man darf sich
nicht wundern, daß auch die Päpste, dem Strom
der Zeiten sich anschließend, gegen den Tabak
eiferten. Im Jahre 1624 belegte Innocenz VIII.
Diejenigen mit dem Bann, welche zu Sevilla
rauchen würden. Innocenz XIII. erneuerte ihn
für Alle, welche während der Messe in der Peters-
[Spaltenumbruch] kirche in Rom dieß "Stinkkraut gepulvert in die
Nase stopfen". Dies Verbot reichte bis in das Jahr
1724, wo Benedikt XIII., der selber Gefallen am
Tabak gefunden hatte, den Genuß desselben mit
der Frömmigkeit wohl vereinbar fand.

Das wären so einige Federstriche aus der
Geschichte der Leiden, welche der Tabak zu bestehen
hatte, seit er in den Boden der alten Dame
Europa verpflanzt worden. Wir wissen, daß sie
noch heute nicht aufgehört haben. Nur daß sie
sich in einer anderen Art geltend machen, indem
der Genuß des Tabaks heute mit einer Steuer
verbunden ist, welche ungleich hoch erscheint im
Verhältniß zu dem eigentlichen Werth, welche die
großblättrige Staude besitzt. So erscheint sie ge-
wissermaßen auch wie eine Strafe, welche die genuß-
süchtige Menschheit dafür zu erlegen hat, daß
sie sich das Rauchen, Schnupfen, oder Kauen des
Tabaks angewöhnt hat. Was derselbe für das
Steuererträgniß der modernen Culturstaaten be-
deutet, weiß Jeder, welcher auch nur eine ganz
winzige Ahnung von den volkswirthschaftlichen
Fragen besitzt. Die Finanzminister aber sollten
Demjenigen, welcher zuerst darauf verfiel, das
aromatische Kraut als Genußmittel zu verwerthen,
ein Denkmal setzen, welches "dauernder als Erz
ist." In jedem Falle aber bleibt die Art und
Weise, wie man den Tabak heute besteuert und
vertheuert, ein Kampf wider denselben, welcher
natürlich wieder in weiterer Instanz Demjenigen
gelten muß, welcher auf dies beliebteste der mo-
dernen Genußmittel nun einmal nicht verzichten mag.


("Grazer Tagespost.")


[Spaltenumbruch]

bisher auf dem Gebiete des gewerblichen Ausſtel-
lungsweſens in Oeſterreich geleiſtet worden iſt,
und da die Ausſtellung ein geradezu überraſchen-
des Bild des emſigen und großartigen Gewerbe-
fleißes nahezu des geſammten Vaterlandes ge-
währt, ſo dürfte das Project dieſer Excurſion bei
unſeren Gewerbetreibenden und noch mehr bei
den vielen Freunden der letzteren der wärmſten
Sympathie begegnen und ſich deshalb einer be-
ſonders regen Betheiligung und kräftigen Förde-
rung erfreuen. Wenngleich nun aber die verſchie-
denen Bahnverwaltungen Oeſterreichs den gewerb-
lichen Vereinen für den Fall des corporativen
Beſuches der Wiener Jubiläumsausſtellung ganz
namhafte Fahrpreisermäßigungen gewähren, ſo
wird es dennnoch vielen ſtrebſamen Gewerbetrei-
benden, welche in allererſter Linie aus dem Be-
ſuche der Ausſtellung den größten Vortheil zie-
hen ſollen, da ſie durch die perſönliche Anſchau-
ung der mannigfachen Gewerbeproducte ſich Be-
lehrung und manche Anregung zu eigenem Schaf-
fen holen können, ſchwer fallen, ſich an dieſer
Excurſion zu betheiligen, da ein mehrtägiger Auf-
enthalt in Wien ſelbſt bei ganz beſcheidenen An-
ſprüchen mit nicht unbedeutenden, für manchen
braven Handwerksmann ſogar unerſchwinglichen
Auslagen verbunden iſt. Damit die projectirte
Excurſion nicht nur eine große, ſondern auch eine
zweckentſprechende und in ihren Erfolgen eine ſe-
gensreiche werde, wird es demnach eine vornehme
Aufgabe der Vereinsleitung ſein müſſen, darüber
rechtzeitig eingehende Berathung zu pflegen, auf
welche Weiſe die Mittel zu beſchaffen wären, um
einer größeren Anzahl von ſtrebſamen aber
unbemittelten Vereinsgenoſſen und weiters,
der Intention des Actionsprogramms des
Vereines gemäß, auch einer Anzahl von bra-
ven, beſonders befähigten u. tüchtigen deutſchen Ge-
werbegehilfen den Beſuch dieſer in jeder Bezie-
hung mannigfaltigen und lehrreichen Ausſtellung
zu ermöglichen. Es dürfte ſich zu dieſem Zwecke
empfehlen nach dem Beiſpiele des tüchtigen ober-
öſterreichiſchen Gewerbevereines einen Aufruf an
alle Freunde des Kleingewerbes zu richten, um
dieſe zu veranlaſſen, dieſes Unternehmen durch
Geldſpenden zu unterſtützen. Es würde wohl auch
weiters von Seite der Olmützer Gemeindever-
tretung und von Seite der der Olmützer Han-
dels- und Gewerbekammer, welche Körperſchaften
ſtets alle gewerblichen gemeinnützigen Beſtrebun-
gen in der humanſten und werkthätigſten Weiſe
unterſtützt haben, die Bitte des Gewerbevereines
um Gewährung von Subventionen der liberalſten
Gewährung begegnen. Endlich ſollte der Olmützer
Gewerbeverein aus Anlaß des vierzigjährigen
Regierungsjubiläums aus Vereinsmitteln einen
größeren Betrag für Geldſpenden zum Beſuche
der Ausſtellung ſelbſt widmen. — Schließlich
[Spaltenumbruch] machen wir noch darauf aufmerkſam, daß ſich das
hieſige Excurſionscomité wegen Beſchaffung von
billigen und bequem gelegenen Quartieren mit
dem von Seite der Redaction der „Deutſchen
Gewerbezeitung in Wien
(IX. Kolin-
gaſſe 1) ins Leben gerufenen Actionscomité ins
Einvernehmen ſetzen möge, welches Comité über-
haupt alle auf die Ausſtellung Bezug habenden
Schritte unentgeltlich beſorgt.

(Maturitäts-Prüfungen.)

An der hie-
ſigen k. k. Staatsoberrealſchule finden die münd-
lichen Maturitätsprüfungen am 30. Juni ſtatt.

(Zur Einführung der electriſchen Be-
leuchtung im Olmützer Stadttheater.)

Wie
ſchon erwähnt, wird mit der Inſtallirung der
electriſchen Beleuchtung im Olmützer Stadtthea-
ter demnächſt begonnen werden. Zuerſt wird man
zur Inſtallirung der Beleuchtung der Bühne ſchrei-
ten und erſt dann jene des Zuſchauerraumes vor-
nehmen. Bei dieſen Arbeiten wird eine transpor-
table electriſche Bogenlampe in Anwendung kom-
men, welche auf Drähten befeſtigt iſt und nach
allen Richtungen hin leicht bewegt werden kann.
Man hofft ſchon Anfaugs Auguſt die erſte Be-
leuchtungsprobe vornehmen zu können.

(Die Liedertafel des Olmützer Männer-
geſangvereins,)

welche am nächſten Sonntag
im Schießſtattgarten ſtattfindet, wird ſich vor-
ausſichtlich eines zahlreichen Beſuches erfreuen.
Herr Capellmeiſter Labler hat wie wir bereits
mittheilten, für dieſe Liedertafel ein hübſches und
gewähltes Programm zuſammengeſtellt, welches
durch die Vorträge der Militärcapelle des 54.
Inft.-Regts. noch eine Bereicherung erfahren
wird. Wir können mit Zuverſicht erwarten, daß
ſich unſer Publicum, bei dieſer Liedertafel, mit
welcher auch die 50jährige Jubelfeier des „Deut-
ſchen Liedes“ verbunden iſt, äußerſt zahlreich ein-
finden werde.

(Vom Männergeſangverein.)

Morgen
Freitag, den 15. Juni findet die Hauptprobe für
die am Sonntag abzubaltende Liedertafel ſtatt,
wozu die Herren Sänger vollzählig erſcheinen
wollen.

(Die Badeſaiſon.)

Die hieſigen Schwimm-
ſchulen werden ſeit dem Eintritte der heißen
Jahreszeit ſtark frequentirt. Sowohl das Frauen-
bad, wie die Civilſchwimmſchule ſind von Bade-
gäſten überfüllt und dieß umſomehr als ſie in
dieſen Bädern allen Comfo[r]t finden und doch
nur billige Preiſe zu bezahlen haben.

(Nochmals Landesſchulinſpector Kots-
mich und die „Narodui Liſty.“)

Das Prager
jungtſchechiſche Organ hat mit ſeinen Enthüllun-
gen über den zum böhm. Landesſchulinſpector
ernannten Director des Olmützer ſlaviſchen Gym-
naſiums, Herrn A. Kotsmich, den es zum ſo-
genannten „Auch-Tſchechea“ und Germani-
[Spaltenumbruch] ſator ſtempeln wollte, kein Glück gehabt. Von
allen Seiten wird unſere Behauptung, daß
der neuernannte Landesſchulinſpector ein richtiger
Tſcheche und niemals mit den Deutſchen gegangen
ſei, beſtätigt. Selbſt der hieſige „Pozor“ gibt dem
neuen Landesſchulinſpector das Zeugniß unver-
fälſchten Tſchechenthums, indem er daran erinnert,
daß Herr Kotsmich bereits 1861 in einer Enquete da-
für plaidirte, das ſelbſtſtändige tſchechiſche Gymnaſien
zu errichten ſeien. Der „Prager Čech“ citirt
einen ihm im vorigen Jahre zugekommenen Brief
Kotsmich’s, worin dieſer verkündet, daß er jederzeit
ein entſchiedener Tſcheche war und noch iſt,
daß er nie unpatriotiſch gehandelt habe, daß er
ein Mann von ſtreng conſervativen und katholi-
ſchen Grundſätzen ſei. Dieſen Umſtand haben dem
„Čech“ auch mehrere Profeſſoren des Olmützer
ſlaviſchen Gymnaſiums beſtätigt. Das Märchen
der „Narodni Liſty“, daß Herr Kotsmich ein naher
Verwandter des Brünner Bürgermeiſters und
Reichsrathsabgeordneten Winterholler ſei, wird
vom „Tagesboten aus Mähren“ gründlich wider-
legt. —

(Aeberſiedlung.)

Der autoriſirte Bergbau-
Ingenieur Herr Franz Toleczek hat ſeine Ueber-
ſiedlung von Müglitz nach Olmütz der competenten
Behörde angezeigt.

(Schwurgerichtsſeſſion.)

Die dritte Schwur-
gerichtsſeſſion des heurigen Jahres beim hie ſigen
Kreisgerichte wurde geſtern beendet. Dieſelbe hat
bloß 9 Tage in Anſpruch genommen. Die nächſte
Schwurgerichtsſeſſion findet Anfangs September
ſtatt. —

(Militär-Concert im Engliſch’ſchen Re-
ſtaurationsgarten.)

Heute Abend findet im Re-
ſtaurationsgarten des Hrn. Engliſch, Johannallee, ein
Concert der Militärcapelle des 93. Inft.-Regts.
mit folgendem Programm ſtatt: 1. Raida:
„Kamerun“-Marſch. 2. Streuß: „Zigeunerbaron“
Ouverture. 3. Robaudi: „Alla stella confidente.“
Sole für das Flügelhorn. Romanze. 4. Millöcker:
„Am Nekarſtrand“ aus der Oper „Die ſieben
Schwaben.“ Walzer. 5. Wagner: Fantafie aus
„Lohengrin.“ 6. J. Strauß: „Soldatenſpiel“ aus
„Simplicius.“ Polka franc. 7. a) Ohslislo:
„Ein Traum“ Solo für die Violine. b) Ridley:
„Concert-Czardas“ Solo für die Violine. 8.
Schubert: „Libelle“ Polka Mazur. 9. Komzák:
„Muſikaliſche Landparthie“ Potpourri. 10. Ziehrer:
„Weaner Mad’ln“ Walzer. 11. a) Gounod:
„Entréact und Bachantentanz“ aus der Oper
„Philemon und Baucis.“ b) Eilenberg: „Wir
ſpielen Soldat“ charakt. Tonſtück. 12. Schubert:
„Neu Brünn“ Marſch. Wir werden erſucht mit-
zutheilen, daß dieſes Concert deshalb von der
Militärcapelle des 93. Inft.-Regts. veranſtaltet
wird, weil die Militärcapelle des 54. Inft.-Regts.
welche dasſelbe abhalten ſollte, dienſtlich verhin-




[Spaltenumbruch]

Unterthanen desſelben keinen Tabak rauchen, weil
durch den Dampf die Heiligenbilder beſudelt wür-
den. Menſchlicher verfuhr man ſelbſtoerſtändlich
in den Ländern des heiligen römiſchen Reiches
deutſcher Nation, obwohl man hier im Allge-
meinen dieſelbe ſchädliche Anſicht über den Tabak
hegte. Schon damals mußte ſich dieſe Pflanze eine
übermäßig hohe Steuer gefallen laſſen, wenn man
dabei auch von einem anderen Geſichtspuncte
ausging, als dieß heute der Fall iſt. Ein Bei-
ſpiel von den vielen, welche angeführt werden
könnten, ſei die Verordnung, welche der Magiſtrat
von Ulm im Jahre 1642 erließ: Demnach der
Thawackh allhier in ſehr ſtarkem und anſehnlichen
Verſchleiß kommen und ſehr viel gebraucht und
verkauft wird, davon bisher nichts gereicht wird,
ſo hat der Rath beſchloſſen, daß die Kramer und
Andere, ſo damit handeln, außer in den Apotheken,
vom Thawackh, ſo ſie verhandeln, den halben
Theil darauf ſchlagen und dem Rathe widerfahren
laſſen ſollen.“ Wie man ſieht, iſt das eine Steuer,
welche gepfeffert erſcheint.

Als die weltlichen Behörden nichts ausrich-
teten, legte ſich die Geiſtlichkeit ins Mittel. Man
ſoll ſie darum abſolut nicht verurtheilen; ſie ſchloß
ſich eben nur dem Urtheile der Zeit an, in welcher
man gerade lebte; übrigens muß man hervor-
heben, daß ihre Thätigkeit ſich meiſtens wider
die damals mehr als heute hervortretenden Ueber-
ſchreitungen im Genuße des Tabaks richtete. Da
hieß es vom Rauchen in nicht unſchönem Ver-
gleiche, daß es den „Hals zur Feuermauer mache
und für den Teufel ein Feuerwerk ſei.“ Einer der
prächtigſten Eiferer wider den Tabak war Phi-
[Spaltenumbruch] lander von Sittenwald; er ſchlug den Ton der
teſtamentlichen Moral an und bekundete damit
eine ſolche ſprachliche Geſchicklichkeit, daß man ge-
radezu die Propheten des alten Bundes zu hören
glaubt. „Als ich Menſchen ſah Tabak trinken“,
ſagte er, „ſprach der Herr zu mir Unwürdigen:
Menſchenkind, ſiehſt Du den Gräuel der Ver-
wüſtung, welche ſich in der Menſchen Herz ver-
borgen geſetzt und anbeten läßt als einen Gott
durch das vielfältig verdammte Tabaktrinken und
Schnupfen, daran ſich bald alle Menſchen durch
Betrug und Liſt des Teufels gewöhnt haben, und
dieſen ſtinkenden Tabaksgott ohne Unterſchied an-
beten und verehren.“ Wo man mit ſtrengem
Tadelswort nichts ausrichtere, nahm man ſeine
Zuflucht zum Spott. In Wort und Bild eiferte
man auf dieſe Weiſe gegen das neue Genuß-
mittel, meiſt in ſo köſtlicher Darſtellung, daß wir noch
heute unſere Freude haben an der ſatiriſchen Bega-
bung unſer Altvordern. Eines dieſer Blätter führt
die ironiſch gemeinte Ueberſchrift „Tabaklogia,
das iſt Lobſpruch dies edlen und in aller Welt
berühmten Krautes, von deſſen Vrſprung und
Ankunfft, vnterſchilicheden Gebrauch, bey allerhand
Perſonen ſampt deſſelben wahren Krafft und
Wirkung“; ein anderes: „Crafft, Tugend und
wirkung des hochnutzbarlichen Tabak, durchs
A B C gezogen ſein gröblich.“ Man darf ſich
nicht wundern, daß auch die Päpſte, dem Strom
der Zeiten ſich anſchließend, gegen den Tabak
eiferten. Im Jahre 1624 belegte Innocenz VIII.
Diejenigen mit dem Bann, welche zu Sevilla
rauchen würden. Innocenz XIII. erneuerte ihn
für Alle, welche während der Meſſe in der Peters-
[Spaltenumbruch] kirche in Rom dieß „Stinkkraut gepulvert in die
Naſe ſtopfen“. Dies Verbot reichte bis in das Jahr
1724, wo Benedikt XIII., der ſelber Gefallen am
Tabak gefunden hatte, den Genuß desſelben mit
der Frömmigkeit wohl vereinbar fand.

Das wären ſo einige Federſtriche aus der
Geſchichte der Leiden, welche der Tabak zu beſtehen
hatte, ſeit er in den Boden der alten Dame
Europa verpflanzt worden. Wir wiſſen, daß ſie
noch heute nicht aufgehört haben. Nur daß ſie
ſich in einer anderen Art geltend machen, indem
der Genuß des Tabaks heute mit einer Steuer
verbunden iſt, welche ungleich hoch erſcheint im
Verhältniß zu dem eigentlichen Werth, welche die
großblättrige Staude beſitzt. So erſcheint ſie ge-
wiſſermaßen auch wie eine Strafe, welche die genuß-
ſüchtige Menſchheit dafür zu erlegen hat, daß
ſie ſich das Rauchen, Schnupfen, oder Kauen des
Tabaks angewöhnt hat. Was derſelbe für das
Steuererträgniß der modernen Culturſtaaten be-
deutet, weiß Jeder, welcher auch nur eine ganz
winzige Ahnung von den volkswirthſchaftlichen
Fragen beſitzt. Die Finanzminiſter aber ſollten
Demjenigen, welcher zuerſt darauf verfiel, das
aromatiſche Kraut als Genußmittel zu verwerthen,
ein Denkmal ſetzen, welches „dauernder als Erz
iſt.“ In jedem Falle aber bleibt die Art und
Weiſe, wie man den Tabak heute beſteuert und
vertheuert, ein Kampf wider denſelben, welcher
natürlich wieder in weiterer Inſtanz Demjenigen
gelten muß, welcher auf dies beliebteſte der mo-
dernen Genußmittel nun einmal nicht verzichten mag.


(„Grazer Tagespoſt.“)


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[[4]/0004] bisher auf dem Gebiete des gewerblichen Ausſtel- lungsweſens in Oeſterreich geleiſtet worden iſt, und da die Ausſtellung ein geradezu überraſchen- des Bild des emſigen und großartigen Gewerbe- fleißes nahezu des geſammten Vaterlandes ge- währt, ſo dürfte das Project dieſer Excurſion bei unſeren Gewerbetreibenden und noch mehr bei den vielen Freunden der letzteren der wärmſten Sympathie begegnen und ſich deshalb einer be- ſonders regen Betheiligung und kräftigen Förde- rung erfreuen. Wenngleich nun aber die verſchie- denen Bahnverwaltungen Oeſterreichs den gewerb- lichen Vereinen für den Fall des corporativen Beſuches der Wiener Jubiläumsausſtellung ganz namhafte Fahrpreisermäßigungen gewähren, ſo wird es dennnoch vielen ſtrebſamen Gewerbetrei- benden, welche in allererſter Linie aus dem Be- ſuche der Ausſtellung den größten Vortheil zie- hen ſollen, da ſie durch die perſönliche Anſchau- ung der mannigfachen Gewerbeproducte ſich Be- lehrung und manche Anregung zu eigenem Schaf- fen holen können, ſchwer fallen, ſich an dieſer Excurſion zu betheiligen, da ein mehrtägiger Auf- enthalt in Wien ſelbſt bei ganz beſcheidenen An- ſprüchen mit nicht unbedeutenden, für manchen braven Handwerksmann ſogar unerſchwinglichen Auslagen verbunden iſt. Damit die projectirte Excurſion nicht nur eine große, ſondern auch eine zweckentſprechende und in ihren Erfolgen eine ſe- gensreiche werde, wird es demnach eine vornehme Aufgabe der Vereinsleitung ſein müſſen, darüber rechtzeitig eingehende Berathung zu pflegen, auf welche Weiſe die Mittel zu beſchaffen wären, um einer größeren Anzahl von ſtrebſamen aber unbemittelten Vereinsgenoſſen und weiters, der Intention des Actionsprogramms des Vereines gemäß, auch einer Anzahl von bra- ven, beſonders befähigten u. tüchtigen deutſchen Ge- werbegehilfen den Beſuch dieſer in jeder Bezie- hung mannigfaltigen und lehrreichen Ausſtellung zu ermöglichen. Es dürfte ſich zu dieſem Zwecke empfehlen nach dem Beiſpiele des tüchtigen ober- öſterreichiſchen Gewerbevereines einen Aufruf an alle Freunde des Kleingewerbes zu richten, um dieſe zu veranlaſſen, dieſes Unternehmen durch Geldſpenden zu unterſtützen. Es würde wohl auch weiters von Seite der Olmützer Gemeindever- tretung und von Seite der der Olmützer Han- dels- und Gewerbekammer, welche Körperſchaften ſtets alle gewerblichen gemeinnützigen Beſtrebun- gen in der humanſten und werkthätigſten Weiſe unterſtützt haben, die Bitte des Gewerbevereines um Gewährung von Subventionen der liberalſten Gewährung begegnen. Endlich ſollte der Olmützer Gewerbeverein aus Anlaß des vierzigjährigen Regierungsjubiläums aus Vereinsmitteln einen größeren Betrag für Geldſpenden zum Beſuche der Ausſtellung ſelbſt widmen. — Schließlich machen wir noch darauf aufmerkſam, daß ſich das hieſige Excurſionscomité wegen Beſchaffung von billigen und bequem gelegenen Quartieren mit dem von Seite der Redaction der „Deutſchen Gewerbezeitung in Wien (IX. Kolin- gaſſe 1) ins Leben gerufenen Actionscomité ins Einvernehmen ſetzen möge, welches Comité über- haupt alle auf die Ausſtellung Bezug habenden Schritte unentgeltlich beſorgt. (Maturitäts-Prüfungen.) An der hie- ſigen k. k. Staatsoberrealſchule finden die münd- lichen Maturitätsprüfungen am 30. Juni ſtatt. (Zur Einführung der electriſchen Be- leuchtung im Olmützer Stadttheater.) Wie ſchon erwähnt, wird mit der Inſtallirung der electriſchen Beleuchtung im Olmützer Stadtthea- ter demnächſt begonnen werden. Zuerſt wird man zur Inſtallirung der Beleuchtung der Bühne ſchrei- ten und erſt dann jene des Zuſchauerraumes vor- nehmen. Bei dieſen Arbeiten wird eine transpor- table electriſche Bogenlampe in Anwendung kom- men, welche auf Drähten befeſtigt iſt und nach allen Richtungen hin leicht bewegt werden kann. Man hofft ſchon Anfaugs Auguſt die erſte Be- leuchtungsprobe vornehmen zu können. (Die Liedertafel des Olmützer Männer- geſangvereins,) welche am nächſten Sonntag im Schießſtattgarten ſtattfindet, wird ſich vor- ausſichtlich eines zahlreichen Beſuches erfreuen. Herr Capellmeiſter Labler hat wie wir bereits mittheilten, für dieſe Liedertafel ein hübſches und gewähltes Programm zuſammengeſtellt, welches durch die Vorträge der Militärcapelle des 54. Inft.-Regts. noch eine Bereicherung erfahren wird. Wir können mit Zuverſicht erwarten, daß ſich unſer Publicum, bei dieſer Liedertafel, mit welcher auch die 50jährige Jubelfeier des „Deut- ſchen Liedes“ verbunden iſt, äußerſt zahlreich ein- finden werde. (Vom Männergeſangverein.) Morgen Freitag, den 15. Juni findet die Hauptprobe für die am Sonntag abzubaltende Liedertafel ſtatt, wozu die Herren Sänger vollzählig erſcheinen wollen. (Die Badeſaiſon.) Die hieſigen Schwimm- ſchulen werden ſeit dem Eintritte der heißen Jahreszeit ſtark frequentirt. Sowohl das Frauen- bad, wie die Civilſchwimmſchule ſind von Bade- gäſten überfüllt und dieß umſomehr als ſie in dieſen Bädern allen Comfort finden und doch nur billige Preiſe zu bezahlen haben. (Nochmals Landesſchulinſpector Kots- mich und die „Narodui Liſty.“) Das Prager jungtſchechiſche Organ hat mit ſeinen Enthüllun- gen über den zum böhm. Landesſchulinſpector ernannten Director des Olmützer ſlaviſchen Gym- naſiums, Herrn A. Kotsmich, den es zum ſo- genannten „Auch-Tſchechea“ und Germani- ſator ſtempeln wollte, kein Glück gehabt. Von allen Seiten wird unſere Behauptung, daß der neuernannte Landesſchulinſpector ein richtiger Tſcheche und niemals mit den Deutſchen gegangen ſei, beſtätigt. Selbſt der hieſige „Pozor“ gibt dem neuen Landesſchulinſpector das Zeugniß unver- fälſchten Tſchechenthums, indem er daran erinnert, daß Herr Kotsmich bereits 1861 in einer Enquete da- für plaidirte, das ſelbſtſtändige tſchechiſche Gymnaſien zu errichten ſeien. Der „Prager Čech“ citirt einen ihm im vorigen Jahre zugekommenen Brief Kotsmich’s, worin dieſer verkündet, daß er jederzeit ein entſchiedener Tſcheche war und noch iſt, daß er nie unpatriotiſch gehandelt habe, daß er ein Mann von ſtreng conſervativen und katholi- ſchen Grundſätzen ſei. Dieſen Umſtand haben dem „Čech“ auch mehrere Profeſſoren des Olmützer ſlaviſchen Gymnaſiums beſtätigt. Das Märchen der „Narodni Liſty“, daß Herr Kotsmich ein naher Verwandter des Brünner Bürgermeiſters und Reichsrathsabgeordneten Winterholler ſei, wird vom „Tagesboten aus Mähren“ gründlich wider- legt. — (Aeberſiedlung.) Der autoriſirte Bergbau- Ingenieur Herr Franz Toleczek hat ſeine Ueber- ſiedlung von Müglitz nach Olmütz der competenten Behörde angezeigt. (Schwurgerichtsſeſſion.) Die dritte Schwur- gerichtsſeſſion des heurigen Jahres beim hie ſigen Kreisgerichte wurde geſtern beendet. Dieſelbe hat bloß 9 Tage in Anſpruch genommen. Die nächſte Schwurgerichtsſeſſion findet Anfangs September ſtatt. — (Militär-Concert im Engliſch’ſchen Re- ſtaurationsgarten.) Heute Abend findet im Re- ſtaurationsgarten des Hrn. Engliſch, Johannallee, ein Concert der Militärcapelle des 93. Inft.-Regts. mit folgendem Programm ſtatt: 1. Raida: „Kamerun“-Marſch. 2. Streuß: „Zigeunerbaron“ Ouverture. 3. Robaudi: „Alla stella confidente.“ Sole für das Flügelhorn. Romanze. 4. Millöcker: „Am Nekarſtrand“ aus der Oper „Die ſieben Schwaben.“ Walzer. 5. Wagner: Fantafie aus „Lohengrin.“ 6. J. Strauß: „Soldatenſpiel“ aus „Simplicius.“ Polka franc. 7. a) Ohslislo: „Ein Traum“ Solo für die Violine. b) Ridley: „Concert-Czardas“ Solo für die Violine. 8. Schubert: „Libelle“ Polka Mazur. 9. Komzák: „Muſikaliſche Landparthie“ Potpourri. 10. Ziehrer: „Weaner Mad’ln“ Walzer. 11. a) Gounod: „Entréact und Bachantentanz“ aus der Oper „Philemon und Baucis.“ b) Eilenberg: „Wir ſpielen Soldat“ charakt. Tonſtück. 12. Schubert: „Neu Brünn“ Marſch. Wir werden erſucht mit- zutheilen, daß dieſes Concert deshalb von der Militärcapelle des 93. Inft.-Regts. veranſtaltet wird, weil die Militärcapelle des 54. Inft.-Regts. welche dasſelbe abhalten ſollte, dienſtlich verhin- Unterthanen desſelben keinen Tabak rauchen, weil durch den Dampf die Heiligenbilder beſudelt wür- den. Menſchlicher verfuhr man ſelbſtoerſtändlich in den Ländern des heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation, obwohl man hier im Allge- meinen dieſelbe ſchädliche Anſicht über den Tabak hegte. Schon damals mußte ſich dieſe Pflanze eine übermäßig hohe Steuer gefallen laſſen, wenn man dabei auch von einem anderen Geſichtspuncte ausging, als dieß heute der Fall iſt. Ein Bei- ſpiel von den vielen, welche angeführt werden könnten, ſei die Verordnung, welche der Magiſtrat von Ulm im Jahre 1642 erließ: Demnach der Thawackh allhier in ſehr ſtarkem und anſehnlichen Verſchleiß kommen und ſehr viel gebraucht und verkauft wird, davon bisher nichts gereicht wird, ſo hat der Rath beſchloſſen, daß die Kramer und Andere, ſo damit handeln, außer in den Apotheken, vom Thawackh, ſo ſie verhandeln, den halben Theil darauf ſchlagen und dem Rathe widerfahren laſſen ſollen.“ Wie man ſieht, iſt das eine Steuer, welche gepfeffert erſcheint. Als die weltlichen Behörden nichts ausrich- teten, legte ſich die Geiſtlichkeit ins Mittel. Man ſoll ſie darum abſolut nicht verurtheilen; ſie ſchloß ſich eben nur dem Urtheile der Zeit an, in welcher man gerade lebte; übrigens muß man hervor- heben, daß ihre Thätigkeit ſich meiſtens wider die damals mehr als heute hervortretenden Ueber- ſchreitungen im Genuße des Tabaks richtete. Da hieß es vom Rauchen in nicht unſchönem Ver- gleiche, daß es den „Hals zur Feuermauer mache und für den Teufel ein Feuerwerk ſei.“ Einer der prächtigſten Eiferer wider den Tabak war Phi- lander von Sittenwald; er ſchlug den Ton der teſtamentlichen Moral an und bekundete damit eine ſolche ſprachliche Geſchicklichkeit, daß man ge- radezu die Propheten des alten Bundes zu hören glaubt. „Als ich Menſchen ſah Tabak trinken“, ſagte er, „ſprach der Herr zu mir Unwürdigen: Menſchenkind, ſiehſt Du den Gräuel der Ver- wüſtung, welche ſich in der Menſchen Herz ver- borgen geſetzt und anbeten läßt als einen Gott durch das vielfältig verdammte Tabaktrinken und Schnupfen, daran ſich bald alle Menſchen durch Betrug und Liſt des Teufels gewöhnt haben, und dieſen ſtinkenden Tabaksgott ohne Unterſchied an- beten und verehren.“ Wo man mit ſtrengem Tadelswort nichts ausrichtere, nahm man ſeine Zuflucht zum Spott. In Wort und Bild eiferte man auf dieſe Weiſe gegen das neue Genuß- mittel, meiſt in ſo köſtlicher Darſtellung, daß wir noch heute unſere Freude haben an der ſatiriſchen Bega- bung unſer Altvordern. Eines dieſer Blätter führt die ironiſch gemeinte Ueberſchrift „Tabaklogia, das iſt Lobſpruch dies edlen und in aller Welt berühmten Krautes, von deſſen Vrſprung und Ankunfft, vnterſchilicheden Gebrauch, bey allerhand Perſonen ſampt deſſelben wahren Krafft und Wirkung“; ein anderes: „Crafft, Tugend und wirkung des hochnutzbarlichen Tabak, durchs A B C gezogen ſein gröblich.“ Man darf ſich nicht wundern, daß auch die Päpſte, dem Strom der Zeiten ſich anſchließend, gegen den Tabak eiferten. Im Jahre 1624 belegte Innocenz VIII. Diejenigen mit dem Bann, welche zu Sevilla rauchen würden. Innocenz XIII. erneuerte ihn für Alle, welche während der Meſſe in der Peters- kirche in Rom dieß „Stinkkraut gepulvert in die Naſe ſtopfen“. Dies Verbot reichte bis in das Jahr 1724, wo Benedikt XIII., der ſelber Gefallen am Tabak gefunden hatte, den Genuß desſelben mit der Frömmigkeit wohl vereinbar fand. Das wären ſo einige Federſtriche aus der Geſchichte der Leiden, welche der Tabak zu beſtehen hatte, ſeit er in den Boden der alten Dame Europa verpflanzt worden. Wir wiſſen, daß ſie noch heute nicht aufgehört haben. Nur daß ſie ſich in einer anderen Art geltend machen, indem der Genuß des Tabaks heute mit einer Steuer verbunden iſt, welche ungleich hoch erſcheint im Verhältniß zu dem eigentlichen Werth, welche die großblättrige Staude beſitzt. So erſcheint ſie ge- wiſſermaßen auch wie eine Strafe, welche die genuß- ſüchtige Menſchheit dafür zu erlegen hat, daß ſie ſich das Rauchen, Schnupfen, oder Kauen des Tabaks angewöhnt hat. Was derſelbe für das Steuererträgniß der modernen Culturſtaaten be- deutet, weiß Jeder, welcher auch nur eine ganz winzige Ahnung von den volkswirthſchaftlichen Fragen beſitzt. Die Finanzminiſter aber ſollten Demjenigen, welcher zuerſt darauf verfiel, das aromatiſche Kraut als Genußmittel zu verwerthen, ein Denkmal ſetzen, welches „dauernder als Erz iſt.“ In jedem Falle aber bleibt die Art und Weiſe, wie man den Tabak heute beſteuert und vertheuert, ein Kampf wider denſelben, welcher natürlich wieder in weiterer Inſtanz Demjenigen gelten muß, welcher auf dies beliebteſte der mo- dernen Genußmittel nun einmal nicht verzichten mag. („Grazer Tagespoſt.“)

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 136, Olmütz, 14.06.1888, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches136_1888/4>, abgerufen am 20.04.2024.