Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.

Bild:
<< vorherige Seite
12.
Hardenberg.


Wohl ist es schwer im wilden Sturm der Zeiten,
Mit Sicherheit und Ruhe dazustehn,
Und so wie Hardenberg den Staat zu leiten,
Den Gang der Zeit im Geist vorauszusehn.
Denn so nur konnt' er Alles vorbereiten,
Was später durch ihn Herrliches gescheh'n;
Er wußte selbst im Drange der Gefahren
Den heit'ren milden Geist sich zu bewahren.
Das Steuerruder haltend fest in Händen,
Lenkt er des Staates Schiff mit That und Wort.
Bei Gegenwind lavirt er, statt zu wenden;
Dreidecker trieb so leise vorwärts fort.
Er glaubte fest, daß Drangsal müsse enden;
Vom Ziel der Seefahrt ahndet er den Ort.
Es brannten Er und Staegemann, der Dichter,
Jm Voraus in Paris als Leuchtthurmlichter!


12.
Hardenberg.


Wohl iſt es ſchwer im wilden Sturm der Zeiten,
Mit Sicherheit und Ruhe dazuſtehn,
Und ſo wie Hardenberg den Staat zu leiten,
Den Gang der Zeit im Geiſt vorauszuſehn.
Denn ſo nur konnt’ er Alles vorbereiten,
Was ſpäter durch ihn Herrliches geſcheh’n;
Er wußte ſelbſt im Drange der Gefahren
Den heit’ren milden Geiſt ſich zu bewahren.
Das Steuerruder haltend feſt in Händen,
Lenkt er des Staates Schiff mit That und Wort.
Bei Gegenwind lavirt er, ſtatt zu wenden;
Dreidecker trieb ſo leiſe vorwärts fort.
Er glaubte feſt, daß Drangſal müſſe enden;
Vom Ziel der Seefahrt ahndet er den Ort.
Es brannten Er und Staegemann, der Dichter,
Jm Voraus in Paris als Leuchtthurmlichter!


<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0038" n="24"/>
      <lg type="poem">
        <head>12.<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Hardenberg.</hi></hi></head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg n="1">
          <l><hi rendition="#in">W</hi>ohl i&#x017F;t es &#x017F;chwer im wilden Sturm der Zeiten,</l><lb/>
          <l>Mit Sicherheit und Ruhe dazu&#x017F;tehn,</l><lb/>
          <l>Und &#x017F;o wie <hi rendition="#g">Hardenberg</hi> den Staat zu leiten,</l><lb/>
          <l>Den Gang der Zeit im Gei&#x017F;t vorauszu&#x017F;ehn.</l><lb/>
          <l>Denn &#x017F;o nur konnt&#x2019; er Alles vorbereiten,</l><lb/>
          <l>Was &#x017F;päter durch ihn Herrliches ge&#x017F;cheh&#x2019;n;</l><lb/>
          <l>Er wußte &#x017F;elb&#x017F;t im Drange der Gefahren</l><lb/>
          <l>Den heit&#x2019;ren milden Gei&#x017F;t &#x017F;ich zu bewahren.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="2">
          <l>Das Steuerruder haltend fe&#x017F;t in Händen,</l><lb/>
          <l>Lenkt er des Staates Schiff mit That und Wort.</l><lb/>
          <l>Bei Gegenwind lavirt er, &#x017F;tatt zu wenden;</l><lb/>
          <l>Dreidecker trieb &#x017F;o lei&#x017F;e vorwärts fort.</l><lb/>
          <l>Er glaubte fe&#x017F;t, daß Drang&#x017F;al mü&#x017F;&#x017F;e enden;</l><lb/>
          <l>Vom Ziel der Seefahrt ahndet er den Ort.</l><lb/>
          <l>Es brannten Er und <hi rendition="#g">Staegemann,</hi> der Dichter,</l><lb/>
          <l>Jm Voraus in Paris als Leuchtthurmlichter!</l>
        </lg>
      </lg><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0038] 12. Hardenberg. Wohl iſt es ſchwer im wilden Sturm der Zeiten, Mit Sicherheit und Ruhe dazuſtehn, Und ſo wie Hardenberg den Staat zu leiten, Den Gang der Zeit im Geiſt vorauszuſehn. Denn ſo nur konnt’ er Alles vorbereiten, Was ſpäter durch ihn Herrliches geſcheh’n; Er wußte ſelbſt im Drange der Gefahren Den heit’ren milden Geiſt ſich zu bewahren. Das Steuerruder haltend feſt in Händen, Lenkt er des Staates Schiff mit That und Wort. Bei Gegenwind lavirt er, ſtatt zu wenden; Dreidecker trieb ſo leiſe vorwärts fort. Er glaubte feſt, daß Drangſal müſſe enden; Vom Ziel der Seefahrt ahndet er den Ort. Es brannten Er und Staegemann, der Dichter, Jm Voraus in Paris als Leuchtthurmlichter!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/38
Zitationshilfe: [N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/38>, abgerufen am 24.11.2024.