[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.6. Stein. Wer reist dort so spät noch bei Regen und Wind? Ein Mann ist's, sinnig und edel gesinnt. Er fährt in der Nacht ohne mondlichen Schein, Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein. Jn polnischer Waldmark ist's eisig und leer, Grell heulen die Wölfe, dumpf brummet der Bär! Zur Kutsche hinaus streckt podagrisches Bein Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein. Nicht achtet er Beulen, noch gichtisches Ziehn, Sein Antlitz, er fühlt es in Freude erglüh'n; Von Petersburg reist bis Stadt Breslau hinein Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein. 6. Stein. Wer reiſt dort ſo ſpät noch bei Regen und Wind? Ein Mann iſt’s, ſinnig und edel geſinnt. Er fährt in der Nacht ohne mondlichen Schein, Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein. Jn polniſcher Waldmark iſt’s eiſig und leer, Grell heulen die Wölfe, dumpf brummet der Bär! Zur Kutſche hinaus ſtreckt podagriſches Bein Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein. Nicht achtet er Beulen, noch gichtiſches Ziehn, Sein Antlitz, er fühlt es in Freude erglüh’n; Von Petersburg reiſt bis Stadt Breslau hinein Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0026" n="12"/> <lg type="poem"> <head>6.<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Stein.</hi></hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>er reiſt dort ſo ſpät noch bei Regen und Wind?</l><lb/> <l>Ein Mann iſt’s, ſinnig und edel geſinnt.</l><lb/> <l>Er fährt in der Nacht ohne mondlichen Schein,</l><lb/> <l>Der Freiherr des Reiches, der Herr <hi rendition="#g">von dem Stein.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Jn polniſcher Waldmark iſt’s eiſig und leer,</l><lb/> <l>Grell heulen die Wölfe, dumpf brummet der Bär!</l><lb/> <l>Zur Kutſche hinaus ſtreckt podagriſches Bein</l><lb/> <l>Der Freiherr des Reiches, der Herr <hi rendition="#g">von dem Stein.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Nicht achtet er Beulen, noch gichtiſches Ziehn,</l><lb/> <l>Sein Antlitz, er fühlt es in Freude erglüh’n;</l><lb/> <l>Von Petersburg reiſt bis Stadt Breslau hinein</l><lb/> <l>Der Freiherr des Reiches, der Herr <hi rendition="#g">von dem Stein.</hi></l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [12/0026]
6.
Stein.
Wer reiſt dort ſo ſpät noch bei Regen und Wind?
Ein Mann iſt’s, ſinnig und edel geſinnt.
Er fährt in der Nacht ohne mondlichen Schein,
Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein.
Jn polniſcher Waldmark iſt’s eiſig und leer,
Grell heulen die Wölfe, dumpf brummet der Bär!
Zur Kutſche hinaus ſtreckt podagriſches Bein
Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein.
Nicht achtet er Beulen, noch gichtiſches Ziehn,
Sein Antlitz, er fühlt es in Freude erglüh’n;
Von Petersburg reiſt bis Stadt Breslau hinein
Der Freiherr des Reiches, der Herr von dem Stein.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/26>, abgerufen am 16.02.2025. |