Das Heller-Blatt. Nr. 15. Breslau, 12. April 1834.Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
vom Boden des Bootes waren eingeschlagen; es fülltesich, sank und verschwand in einem Augenblicke. Glück- licherweise konnte die Mannschaft durch die andern Boote gerettet werden. Man kennt Fälle, wo die Boote mit einem Streich Jm Jahr 1660 ereignete sich, daß der Wallfisch Auf der beigegebenen Abbildung stellt sich ein ähn- Die Gefahren des Wallfischfanges. Ueber die Manufaktur von Stroh- Hüten italienischer Art. Die Bast= und Strohhüte geben einen sehr wichti- Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
vom Boden des Bootes waren eingeschlagen; es fülltesich, sank und verschwand in einem Augenblicke. Glück- licherweise konnte die Mannschaft durch die andern Boote gerettet werden. Man kennt Fälle, wo die Boote mit einem Streich Jm Jahr 1660 ereignete sich, daß der Wallfisch Auf der beigegebenen Abbildung stellt sich ein ähn- Die Gefahren des Wallfischfanges. Ueber die Manufaktur von Stroh- Hüten italienischer Art. Die Bast= und Strohhüte geben einen sehr wichti- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="117"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Heller=Blatt.</hi></fw><cb type="start"/> vom Boden des Bootes waren eingeschlagen; es füllte<lb/> sich, sank und verschwand in einem Augenblicke. Glück-<lb/> licherweise konnte die Mannschaft durch die andern<lb/> Boote gerettet werden.</p><lb/> <p>Man kennt Fälle, wo die Boote mit einem Streich<lb/> in tausend Stücke zerschlagen wurden, und bemerkt<lb/> öfters, daß der Wallfisch ganz absichtlich auf jedes ein-<lb/> zelne Boot losgeht, um es zu vernichten.</p><lb/> <p>Jm Jahr 1660 ereignete sich, daß der Wallfisch<lb/> mit dem Schwanze ein Boot von unten herauf traf und<lb/> es in die Luft schleuderte. Der Harpunierer flog in die<lb/> Höhe und fiel auf den Rücken des Wallfisches herab.<lb/><cb n="2"/> Der unerschrocke<supplied cert="high">ne</supplied> Seemann hatte aber seine Harpune<lb/> in der Hand behalten, und stach den Wallfisch auf sei-<lb/> nem eignen Leibe, und hielt sich dadurch zugleich fest<lb/> und aufrecht. Es war unmöglich ihm beizukommen,<lb/> und der Kapitain rief ihm zu, den Strick der Harpune<lb/> abzuschneiden und sich durch Schwimmen zu retten.<lb/> Dies gelang nicht und der Wallfisch rann indeß zornig<lb/> durch die Wellen, ohne jedoch unterzutauchen. Endlich<lb/> ging die Harpune von selbst los, und der Matrose war<lb/> gerettet.</p><lb/> <p>Auf der beigegebenen Abbildung stellt sich ein ähn-<lb/> liches Ereigniß dar. Kapitain <hi rendition="#g">Lyans</hi> entdeckte an der<lb/><cb type="end"/> <figure><p><hi rendition="#c #g">Die Gefahren des Wallfischfanges.</hi></p></figure><lb/><cb type="start"/> Küste von Labrador einen großen Wallfisch in kurzer<lb/> Entfernung vom Schiffe. Vier Bote wurden zu seiner<lb/> Verfolgung abgesandt, und zwei erreichten ihn so genau,<lb/> daß sie ihre Harpunen fast in einem Augenblick einstachen.<lb/> Der Fisch stieg schief ins Meer hinab und erhob sich<lb/> grade unter dem dritten sich nähernden Boote. Dies<lb/> schlug er mit seinem Kopfe dermaßen, daß Boot, Men-<lb/> schen und Geräthschaften 15 Fuß hoch in die Luft ge-<lb/> schleudert wurden. Es war umgewandt, und fiel, mit<lb/> dem Kiel nach oben, in das Wasser. Die Mannschaft<lb/> ward bis auf einen gerettet.</p> </div><lb/> <cb n="2"/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Ueber die Manufaktur von Stroh-<lb/> Hüten italienischer Art</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Die Bast= und Strohhüte geben einen sehr wichti-<lb/> gen, kostbaren Handelsartikel ab, denn sie sind überall<lb/> sehr beliebt, und werden von dem schönen Geschlechte<lb/> viel getragen, weshalb sie denn auch in unsrem Staate<lb/> in Menge aus Jtalien bezogen werden, und mit zu den<lb/> Gegenständen gehören, die der Kunstfleiß des Auslan-<lb/> des ausliefert, und zu dessen Erhaltung und Belebung<lb/> wir durch die Abnahme und den Verbrauch seiner Er-<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0005]
Das Heller=Blatt.
vom Boden des Bootes waren eingeschlagen; es füllte
sich, sank und verschwand in einem Augenblicke. Glück-
licherweise konnte die Mannschaft durch die andern
Boote gerettet werden.
Man kennt Fälle, wo die Boote mit einem Streich
in tausend Stücke zerschlagen wurden, und bemerkt
öfters, daß der Wallfisch ganz absichtlich auf jedes ein-
zelne Boot losgeht, um es zu vernichten.
Jm Jahr 1660 ereignete sich, daß der Wallfisch
mit dem Schwanze ein Boot von unten herauf traf und
es in die Luft schleuderte. Der Harpunierer flog in die
Höhe und fiel auf den Rücken des Wallfisches herab.
Der unerschrockene Seemann hatte aber seine Harpune
in der Hand behalten, und stach den Wallfisch auf sei-
nem eignen Leibe, und hielt sich dadurch zugleich fest
und aufrecht. Es war unmöglich ihm beizukommen,
und der Kapitain rief ihm zu, den Strick der Harpune
abzuschneiden und sich durch Schwimmen zu retten.
Dies gelang nicht und der Wallfisch rann indeß zornig
durch die Wellen, ohne jedoch unterzutauchen. Endlich
ging die Harpune von selbst los, und der Matrose war
gerettet.
Auf der beigegebenen Abbildung stellt sich ein ähn-
liches Ereigniß dar. Kapitain Lyans entdeckte an der
[Abbildung Die Gefahren des Wallfischfanges. ]
Küste von Labrador einen großen Wallfisch in kurzer
Entfernung vom Schiffe. Vier Bote wurden zu seiner
Verfolgung abgesandt, und zwei erreichten ihn so genau,
daß sie ihre Harpunen fast in einem Augenblick einstachen.
Der Fisch stieg schief ins Meer hinab und erhob sich
grade unter dem dritten sich nähernden Boote. Dies
schlug er mit seinem Kopfe dermaßen, daß Boot, Men-
schen und Geräthschaften 15 Fuß hoch in die Luft ge-
schleudert wurden. Es war umgewandt, und fiel, mit
dem Kiel nach oben, in das Wasser. Die Mannschaft
ward bis auf einen gerettet.
Ueber die Manufaktur von Stroh-
Hüten italienischer Art.
Die Bast= und Strohhüte geben einen sehr wichti-
gen, kostbaren Handelsartikel ab, denn sie sind überall
sehr beliebt, und werden von dem schönen Geschlechte
viel getragen, weshalb sie denn auch in unsrem Staate
in Menge aus Jtalien bezogen werden, und mit zu den
Gegenständen gehören, die der Kunstfleiß des Auslan-
des ausliefert, und zu dessen Erhaltung und Belebung
wir durch die Abnahme und den Verbrauch seiner Er-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung
Weitere Informationen:Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |