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Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494].

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Zu dem andern male/ muß der ritter ha/
ben zwen sporn/ dann wie wol es were dz
er vestseße vff dem pferde in dem sattel
so konde er doch das pfert nit geregieren
also das es gee nach seinem willen er hab
dann die sporn do mit er es rüre das es
fürbaß gehe

von der bueß

Bey dem sporn der do hat drey spyttzen oder ort vnd
synt mytten zusamen gefugt/ mögen wir versteen dz
buoßuertige leben das do sol haben drey spyttzen/ dz
ist drey teyl der penitentz/ ware rew vnd leyd vmb
die sünde/ lautter beycht/ vnd volkommene buß/ der eyn
spyttze ist hindersich gestellet do das redlein an steet
vnd sticht/ do bey mögen wir eygentlich versteen dz
erste teil der penitencz dz ist die betrübnuß deß hertzen
vnd deß mutes vmb die ding die hinder vns sint/ das
ist vmb die vergangen sünde die der mensch in seiner
vergangen zeyt wider got seynen schöpffer vnd herren
gethan hat/ der vnderzeiten zuo mole vil ist vnd den
menschen also vnzelich Bey dem redlin an dem spo
ren das do vil spittzen hat vnd vnderweylin das dre/
ge pfert do mit gehawen wirt das es blutet/ mögen
wir versteen die manigualtigkeit der sünd/ wann der
reüwige mensch die eygentlich von grunde eines rew
gen hertzen bedechte das der innerliche mensch durch
söliche bitterkeit der waren rewen vnd leydes vmb söl
liche vergangen sünde außgewßt das wasser der tre/
ne/ wann ware rew ist nit anders dann weynen vmb
die vergangen sünde/ vnd ein gantzer fürsatz sölche
volbrachte sünd vnd laster der vorgangen zeit furbaß
in zuokunfftigen tzeiten zuo meyden vnd nymmer mere
vollenbringen oder thun / vnd der redlin söllen zwey

Zu dem andern male/ muß der ritter ha/
ben zwen sporn/ dann wie wol es were dz
er vestseße vff dem pferde in dem sattel
so konde er doch das pfert nit geregieren
also das es gee nach seinem willen er hab
dann die sporn do mit er es rüre das es
fürbaß gehe

von der bueß

Bey dem sporn der do hat drey spyttzen oder ort vnd
synt mytten zusamen gefugt/ moͤgen wir versteen dz
buͦßuertige leben das do sol haben drey spyttzen/ dz
ist drey teyl der penitentz/ ware rew vnd leyd vmb
die sünde/ lautter beycht/ vnd volkommene buß/ der eyn
spyttze ist hindersich gestellet do das redlein an steet
vnd sticht/ do bey moͤgen wir eygentlich versteen dz
erste teil der penitencz dz ist die betrübnuß deß hertzen
vnd deß mutes vmb die ding die hinder vns sint/ das
ist vmb die vergangen sünde die der mensch in seiner
vergangen zeyt wider got seynen schoͤpffer vnd herren
gethan hat/ der vnderzeiten zuͦ mole vil ist vnd den
menschen also vnzelich Bey dem redlin an dem spo
ren das do vil spittzen hat vnd vnderweylin das dre/
ge pfert do mit gehawen wirt das es blutet/ moͤgen
wir versteen die manigualtigkeit der sünd/ wann der
reüwige mensch die eygentlich von grunde eines rew
gen hertzen bedechte das der innerliche mensch durch
soͤliche bitterkeit der waren rewen vnd leydes vmb soͤl
liche vergangen sünde außgewßt das wasser der tre/
ne/ wann ware rew ist nit anders dann weynen vmb
die vergangen sünde/ vnd ein gantzer fürsatz soͤlche
volbrachte sünd vnd laster der vorgangen zeit furbaß
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[[16v]/0032] Zu dem andern male/ muß der ritter ha/ ben zwen sporn/ dann wie wol es were dz er vestseße vff dem pferde in dem sattel so konde er doch das pfert nit geregieren also das es gee nach seinem willen er hab dann die sporn do mit er es rüre das es fürbaß gehe von der bueß Bey dem sporn der do hat drey spyttzen oder ort vnd synt mytten zusamen gefugt/ moͤgen wir versteen dz buͦßuertige leben das do sol haben drey spyttzen/ dz ist drey teyl der penitentz/ ware rew vnd leyd vmb die sünde/ lautter beycht/ vnd volkommene buß/ der eyn spyttze ist hindersich gestellet do das redlein an steet vnd sticht/ do bey moͤgen wir eygentlich versteen dz erste teil der penitencz dz ist die betrübnuß deß hertzen vnd deß mutes vmb die ding die hinder vns sint/ das ist vmb die vergangen sünde die der mensch in seiner vergangen zeyt wider got seynen schoͤpffer vnd herren gethan hat/ der vnderzeiten zuͦ mole vil ist vnd den menschen also vnzelich Bey dem redlin an dem spo ren das do vil spittzen hat vnd vnderweylin das dre/ ge pfert do mit gehawen wirt das es blutet/ moͤgen wir versteen die manigualtigkeit der sünd/ wann der reüwige mensch die eygentlich von grunde eines rew gen hertzen bedechte das der innerliche mensch durch soͤliche bitterkeit der waren rewen vnd leydes vmb soͤl liche vergangen sünde außgewßt das wasser der tre/ ne/ wann ware rew ist nit anders dann weynen vmb die vergangen sünde/ vnd ein gantzer fürsatz soͤlche volbrachte sünd vnd laster der vorgangen zeit furbaß in zuͦkunfftigen tzeiten zuͦ meyden vnd nymmer mere vollenbringen oder thun / vnd der redlin soͤllen zwey

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Für Jakob Köbel [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christine Bologa, Katja Brinkmann, Petra Diane Dewald, Lisa-Marie Groß, Yvonne Grube, Steffen Hackbarth, Sumaya Herigslack, Tim Holetzek, Janine Holzhauer, Katharina Constanze Krieg, Berrit Kürdenscheidt, Shirin Melanie Mohamed, Jan Christian Schaffert, Simon Sendler, Matthias Johannes Max Theißen, Anja Zimmer, BA-Seminar "Material Philology und Digitalisierung" der Georog-August Universität : Transkription
Simon Caspari, Tim Holetzek, Heike Sahm, Jan Christian Schaffert, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Kontrolle der Transkription
Andres Laubinger: Konvertierung nach TEI-XML (2015-07-01T00:00:00Z)

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurd im Rahmen des Seminars 'Material Philology und Digitalisierung' von den Studierenden erfasst und anschließend im Rahmen des DFG-Projektes ‚Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der ‚Verschriftlichung des Lebens‘ in Nürnberg‘ kontrolliert und und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Sämtliche Abbreviaturen und Graphiefehler wurden kommentarlos aufgelöst oder korrigiert. Die Sonderzeichen wurden, mit Ausnahme der Superskripte, ebenso vereinheitlicht, wie die dem Text zugrunde liegende Interpunktion durch Virgeln. Lediglich Eigennamen wurden vereinheitlichend großgeschrieben.

[weitere Angaben zu den Transkriptions- und Annotationsrichtlinien]




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Zitationshilfe: Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494], S. [16v]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_fusspfad_1492/32>, abgerufen am 23.11.2024.