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Europa. Wochenschrift für Kultur und Politik. Jahrgang 1, Heft 8. Berlin-Charlottenburg, 9. März 1905.

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Dr. Filip Sylvan: Die schwedische manuelle Behandlung.
Jn der manuellen Behandlung hat man ein Mittel, diesen Reiz, der bei
chronischen Katarrhen mangelhaft wirkt, wieder in die normale Bahn zu führen.

Was nun die Stellung der manuellen Therapie gegenüber den üblichen
Behandlungsmethoden betrifft, so ist sie bei den verschiedenen Katarrhen ver-
schieden. Der chronische Bronchialkatarrh trotzt manchmal allen möglichen
Behandlungen und man hat nur Erfolg, wenn die Behandlung hauptsächlich
darauf gerichtet ist, die Blutzirkulation zu fördern. Deshalb sieht man oft
überraschend schnelle Heilung durch die manuelle Therapie, weil dieselbe sowohl
die Blutzirkulation beschleunigt, wie auch auf die die Schleimhaut versorgenden
Nerven einwirkt. Beim chronischen Nasen= und Rachenkatarrh hat die manuelle
Therapie auch ihre Berechtigung und Vorzüge. Da man aber mit den sonst
üblichen Behandlungsmethoden manchmal schneller zum Ziel kommt, ist der
manuellen Therapie bei dieser Krankheit keine besondere Bedeutung beizumessen.

Dagegen hat die manuelle Therapie eine außerordentlich große Bedeutung
für die Behandlung der chronischen Mittelohrkatarrhe. Bis jetzt stand die
medizinische Therapie ziemlich machtlos sowohl dem feuchten, wie dem trockenen
chronischen Mittelohrkatarrh gegenüber. Besserungen waren sehr schwer zu
erreichen und Heilungen waren außerordentlich seltene Ausnahmefälle. Die
Ursache dessen war, daß man kein Mittel wußte, das auf Zirkulation und
Nerven den richtigen Einflnß hatte. Jn der manuellen Therapie haben wir
nun dieses Mittel und bei sämtlichen Leidenden, die ich behandelte, habe
ich gute Erfolge erzielt.

Sämtliche Organe des menschlichen Körpers sind in ihrer Tätigkeit ab-
hängig von dem Reiz, den sie durch die Nerven erhalten. Mittelst der manuellen
Therapie kann man nun durch Einwirkung auf die Nerven diesen Reiz in gewissem
Grade vermindern oder verstärken und dadurch auf die Tätigkeit der Organe Einfluß
ausüben. Durch diesen Einfluß ist die Möglichkeit gegeben, solche Krankheiten zu
heilen, deren Grund in einer Abnormität der Nerventätigkeit liegt. Solche Krank-
heiten sind z. B. die nervösen Magen= und Darmkrankheiten. Entweder ist
der Nervenreiz zu schwach und die Darmtätigkeit wird zu langsam und zu
träge oder die Nerven sind zu empfindlich und reagieren gewaltsam auf einen
kleinen Reiz, wobei es leicht zu Erbrechen oder Diarrhoe kommt. Früher
hat man versucht, mit Diät, Arzneimitteln, hydrotherapeutischen Verordnungen
u. s. w. diese üblen Leiden zu heilen, aber leider oft mit wenig Erfolg. Alle
diese Mittel wirken außerordentlich wenig auf diejenigen Nerven, welche Magen
und Darm versorgen und deshalb können diese Mittel keine Heilung zustande
bringen. Diejenigen Fälle, die unzweifelhaft Genesung im Gefolge hatten,
sind leichter und die Nerven sind von selbst durch eine naturgemäße Lebens-
weise gesund geworden. Aber die schwereren Fälle können nur durch eine
direkte Einwirkung auf die betreffenden Nerven geheilt werden. Da eine solche
Einwirkung durch Diät, Arzneimittel, Hydrotherapie nicht möglich ist,
mußten diese armen Leidenden Jahrzehnte lang ihr Leiden ertragen und waren
froh, wenn sie durch irgend eine Kur eine vorübergehende Besserung spürten.

Jn der manuellen Therapie haben wir aber diese direkte Einwirkung
auf die kranken Nerven, welche veranlaßt, daß sie ihre normalen Funktionen
wieder ausüben. Dadurch ist die ganze Krankheit geheilt und Diät u. s. w. sind
überflüssig. Um die Heilung zu beschleunigen, läßt man meist den Patienten
im Anfang der Kur etwas Diät halten, aber es ist in den meisten Fällen nicht
notwendig. Nun soll niemand denken, daß der Prozentsatz der von diesen
Krankheiten Geheilten etwas gestiegen ist, nein, dann wäre die manuelle
Therapie nicht das, was ich vorhin gesagt habe. Die manuelle Therapie ist
ein absolutes Heilmittel gegen alle Magen= und Darmkrankheiten dieser Art
und das sind die weitaus größte Mehrzahl sämtlicher Magen= und Darm-
leiden. Wenn ich die manuelle Therapie als absolutes Heilmittel bezeichne,

Dr. Filip Sylvan: Die schwedische manuelle Behandlung.
Jn der manuellen Behandlung hat man ein Mittel, diesen Reiz, der bei
chronischen Katarrhen mangelhaft wirkt, wieder in die normale Bahn zu führen.

Was nun die Stellung der manuellen Therapie gegenüber den üblichen
Behandlungsmethoden betrifft, so ist sie bei den verschiedenen Katarrhen ver-
schieden. Der chronische Bronchialkatarrh trotzt manchmal allen möglichen
Behandlungen und man hat nur Erfolg, wenn die Behandlung hauptsächlich
darauf gerichtet ist, die Blutzirkulation zu fördern. Deshalb sieht man oft
überraschend schnelle Heilung durch die manuelle Therapie, weil dieselbe sowohl
die Blutzirkulation beschleunigt, wie auch auf die die Schleimhaut versorgenden
Nerven einwirkt. Beim chronischen Nasen= und Rachenkatarrh hat die manuelle
Therapie auch ihre Berechtigung und Vorzüge. Da man aber mit den sonst
üblichen Behandlungsmethoden manchmal schneller zum Ziel kommt, ist der
manuellen Therapie bei dieser Krankheit keine besondere Bedeutung beizumessen.

Dagegen hat die manuelle Therapie eine außerordentlich große Bedeutung
für die Behandlung der chronischen Mittelohrkatarrhe. Bis jetzt stand die
medizinische Therapie ziemlich machtlos sowohl dem feuchten, wie dem trockenen
chronischen Mittelohrkatarrh gegenüber. Besserungen waren sehr schwer zu
erreichen und Heilungen waren außerordentlich seltene Ausnahmefälle. Die
Ursache dessen war, daß man kein Mittel wußte, das auf Zirkulation und
Nerven den richtigen Einflnß hatte. Jn der manuellen Therapie haben wir
nun dieses Mittel und bei sämtlichen Leidenden, die ich behandelte, habe
ich gute Erfolge erzielt.

Sämtliche Organe des menschlichen Körpers sind in ihrer Tätigkeit ab-
hängig von dem Reiz, den sie durch die Nerven erhalten. Mittelst der manuellen
Therapie kann man nun durch Einwirkung auf die Nerven diesen Reiz in gewissem
Grade vermindern oder verstärken und dadurch auf die Tätigkeit der Organe Einfluß
ausüben. Durch diesen Einfluß ist die Möglichkeit gegeben, solche Krankheiten zu
heilen, deren Grund in einer Abnormität der Nerventätigkeit liegt. Solche Krank-
heiten sind z. B. die nervösen Magen= und Darmkrankheiten. Entweder ist
der Nervenreiz zu schwach und die Darmtätigkeit wird zu langsam und zu
träge oder die Nerven sind zu empfindlich und reagieren gewaltsam auf einen
kleinen Reiz, wobei es leicht zu Erbrechen oder Diarrhoe kommt. Früher
hat man versucht, mit Diät, Arzneimitteln, hydrotherapeutischen Verordnungen
u. s. w. diese üblen Leiden zu heilen, aber leider oft mit wenig Erfolg. Alle
diese Mittel wirken außerordentlich wenig auf diejenigen Nerven, welche Magen
und Darm versorgen und deshalb können diese Mittel keine Heilung zustande
bringen. Diejenigen Fälle, die unzweifelhaft Genesung im Gefolge hatten,
sind leichter und die Nerven sind von selbst durch eine naturgemäße Lebens-
weise gesund geworden. Aber die schwereren Fälle können nur durch eine
direkte Einwirkung auf die betreffenden Nerven geheilt werden. Da eine solche
Einwirkung durch Diät, Arzneimittel, Hydrotherapie nicht möglich ist,
mußten diese armen Leidenden Jahrzehnte lang ihr Leiden ertragen und waren
froh, wenn sie durch irgend eine Kur eine vorübergehende Besserung spürten.

Jn der manuellen Therapie haben wir aber diese direkte Einwirkung
auf die kranken Nerven, welche veranlaßt, daß sie ihre normalen Funktionen
wieder ausüben. Dadurch ist die ganze Krankheit geheilt und Diät u. s. w. sind
überflüssig. Um die Heilung zu beschleunigen, läßt man meist den Patienten
im Anfang der Kur etwas Diät halten, aber es ist in den meisten Fällen nicht
notwendig. Nun soll niemand denken, daß der Prozentsatz der von diesen
Krankheiten Geheilten etwas gestiegen ist, nein, dann wäre die manuelle
Therapie nicht das, was ich vorhin gesagt habe. Die manuelle Therapie ist
ein absolutes Heilmittel gegen alle Magen= und Darmkrankheiten dieser Art
und das sind die weitaus größte Mehrzahl sämtlicher Magen= und Darm-
leiden. Wenn ich die manuelle Therapie als absolutes Heilmittel bezeichne,

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Zitationshilfe: Europa. Wochenschrift für Kultur und Politik. Jahrgang 1, Heft 8. Berlin-Charlottenburg, 9. März 1905, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europa0108_1905/37>, abgerufen am 17.06.2024.