Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

das er hiemit anzeige / Gott sey sein Vater / vnd das er Gott gleich sey. Welchs vnser gegenteil von der Menschheit nicht wird gestehen / dieweil man zu beiden theilen (sie zwar mit blossen worten / wir aber mit allen rechtgleubigen in der that) die exaequation der beiden Naturn in Christo verwerffen.

Vber dieses redet der HERR deutlich von der weise selbst. Denn (spricht er) wie der Vater das Leben hat in jhm selber: Also hat er dem Son (er sagt nicht / meinem fleisch) gegeben / das Leben zu haben in jm selber. Der Vater aber ist / vnd hat das Leben wesentlich / also auch der Son / als der eingeborne vom Vater. Denn er ist eines Wesens mit dem Vater / welchs mit nichten vom fleisch Christi kan in warheit gesagt / noch gedacht / oder verstanden werden.

Zum dritten / Athanasij Spruch de suscepta humanitate contra Apolinarium, pag. 530. betreffend / solt vnser gegenteil bedacht haben / das die bücher in tertio & quarto Tomo operum Athanasij, vnter welchen auch dieses ist / supposititij, vnd frembde sind / derer Autor Athanasius eigentlich nicht gewesen ist.

Zu deme / so stehet daselbst ein erklerung des Spruchs Marci 13. von der vnwissenheit des Jüngsten tags nach der Menscheit Christi / welche sie viel mehr in acht solten gehabt haben / dieweil sie dieselbige meinung an vns für ein jrthumb der Agnoeten verdammen. Dawider doch Athanasius auch sonsten / nemlich Serm. 4. contra Arianos, pag. 249. also schreibet: Cuiuis manifestum est, ignorationem ad carnem pertinere: ipsum autem Verbum,

das er hiemit anzeige / Gott sey sein Vater / vnd das er Gott gleich sey. Welchs vnser gegenteil von der Menschheit nicht wird gestehen / dieweil man zu beiden theilen (sie zwar mit blossen worten / wir aber mit allen rechtgleubigen in der that) die exaequation der beiden Naturn in Christo verwerffen.

Vber dieses redet der HERR deutlich von der weise selbst. Denn (spricht er) wie der Vater das Leben hat in jhm selber: Also hat er dem Son (er sagt nicht / meinem fleisch) gegeben / das Leben zu haben in jm selber. Der Vater aber ist / vnd hat das Leben wesentlich / also auch der Son / als der eingeborne vom Vater. Denn er ist eines Wesens mit dem Vater / welchs mit nichten vom fleisch Christi kan in warheit gesagt / noch gedacht / oder verstanden werden.

Zum dritten / Athanasij Spruch de suscepta humanitate contra Apolinarium, pag. 530. betreffend / solt vnser gegenteil bedacht haben / das die bücher in tertio & quarto Tomo operum Athanasij, vnter welchen auch dieses ist / supposititij, vnd frembde sind / derer Autor Athanasius eigentlich nicht gewesen ist.

Zu deme / so stehet daselbst ein erklerung des Spruchs Marci 13. von der vnwissenheit des Jüngsten tags nach der Menscheit Christi / welche sie viel mehr in acht solten gehabt haben / dieweil sie dieselbige meinung an vns für ein jrthumb der Agnoeten verdammen. Dawider doch Athanasius auch sonsten / nemlich Serm. 4. contra Arianos, pag. 249. also schreibet: Cuiuis manifestum est, ignorationem ad carnem pertinere: ipsum autem Verbum,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0430" n="428"/>
das er hiemit anzeige / Gott sey sein Vater / vnd das er Gott gleich sey.                      Welchs vnser gegenteil von der Menschheit nicht wird gestehen / dieweil man zu                      beiden theilen (sie zwar mit blossen worten / wir aber mit allen rechtgleubigen                      in der that) die exaequation der beiden Naturn in Christo verwerffen.</p>
        <p>Vber dieses redet der HERR deutlich von der weise selbst. Denn (spricht er) wie                      der Vater das Leben hat in jhm selber: Also hat er dem Son (er sagt nicht /                      meinem fleisch) gegeben / das Leben zu haben in jm selber. Der Vater aber ist /                      vnd hat das Leben wesentlich / also auch der Son / als der eingeborne vom Vater.                      Denn er ist eines Wesens mit dem Vater / welchs mit nichten vom fleisch Christi                      kan in warheit gesagt / noch gedacht / oder verstanden werden.</p>
        <p>Zum dritten / Athanasij Spruch de suscepta humanitate contra Apolinarium, pag. <hi rendition="#i">530.</hi> betreffend / solt vnser gegenteil bedacht haben                      / das die bücher in tertio &amp; quarto Tomo operum Athanasij, vnter welchen                      auch dieses ist / supposititij, vnd frembde sind / derer Autor Athanasius                      eigentlich nicht gewesen ist.</p>
        <p>Zu deme / so stehet daselbst ein erklerung des Spruchs Marci 13. von der                      vnwissenheit des Jüngsten tags nach der Menscheit Christi / welche sie viel mehr                      in acht solten gehabt haben / dieweil sie dieselbige meinung an vns für ein                      jrthumb der Agnoeten verdammen. Dawider doch Athanasius auch sonsten / nemlich                      Serm. <hi rendition="#i">4.</hi> contra Arianos, pag. <hi rendition="#i">249.</hi> also schreibet: Cuiuis manifestum est, ignorationem ad carnem                      pertinere: ipsum autem Verbum,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[428/0430] das er hiemit anzeige / Gott sey sein Vater / vnd das er Gott gleich sey. Welchs vnser gegenteil von der Menschheit nicht wird gestehen / dieweil man zu beiden theilen (sie zwar mit blossen worten / wir aber mit allen rechtgleubigen in der that) die exaequation der beiden Naturn in Christo verwerffen. Vber dieses redet der HERR deutlich von der weise selbst. Denn (spricht er) wie der Vater das Leben hat in jhm selber: Also hat er dem Son (er sagt nicht / meinem fleisch) gegeben / das Leben zu haben in jm selber. Der Vater aber ist / vnd hat das Leben wesentlich / also auch der Son / als der eingeborne vom Vater. Denn er ist eines Wesens mit dem Vater / welchs mit nichten vom fleisch Christi kan in warheit gesagt / noch gedacht / oder verstanden werden. Zum dritten / Athanasij Spruch de suscepta humanitate contra Apolinarium, pag. 530. betreffend / solt vnser gegenteil bedacht haben / das die bücher in tertio & quarto Tomo operum Athanasij, vnter welchen auch dieses ist / supposititij, vnd frembde sind / derer Autor Athanasius eigentlich nicht gewesen ist. Zu deme / so stehet daselbst ein erklerung des Spruchs Marci 13. von der vnwissenheit des Jüngsten tags nach der Menscheit Christi / welche sie viel mehr in acht solten gehabt haben / dieweil sie dieselbige meinung an vns für ein jrthumb der Agnoeten verdammen. Dawider doch Athanasius auch sonsten / nemlich Serm. 4. contra Arianos, pag. 249. also schreibet: Cuiuis manifestum est, ignorationem ad carnem pertinere: ipsum autem Verbum,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/430
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/430>, abgerufen am 10.06.2024.