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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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dem ewigen Leben bey den Heiligen ist / etc. So kan mit keinem grunde geleugnet werden / das wie der Heiligen leibe nicht zugleich im Himel / vnd in der Helle / noch allenthalben sein werden / also auch Christi Leib nicht zugleich im Himel / vnd in der Helle / noch allenthalben sein könne.

Oder / es müsten zugleich wie Christi / also auch der heiligen Leibe allenthalben / im Himel / vnd in der Helle sein / daraus abermal das alte Brentianische / vngehewre / grewliche gedicht folgen würde / das / dieweil Christi Leib / mit allen gleubigen / nach dieser Welt / ohne zweiffel / für vnd für im ewigen Leben / vnd gleichwol (wie die Vbiquisten jhnen trewmen lassen) zugleich im Himel / Hell / vnd vberal sein sol / das auch Himel / vnd Hell (dieser vngereimpten Lehr nach) souiel den Ort belanget / nicht vnterscheiden / sondern beide vberal beysammen / vnd also die Teuffel / sampt jren mituerdampten / im Himel so wol / als in der Helle / vnd die ausserwelten neben Christo / in der Hell so wol / als im Himel sein müsten / dafür billig alle frome Hertzen erschrecken.

Das aber vnser Antagonisten mit solchen opinionen / vnd gedancken / aus Brentio geschöpffet / noch behafft seyen / ist hieraus abzunemen / das sie nicht austrücklich bekennen / noch sagen dürffen / Christus sey mit seinem Leib im Himel / sondern brauchen dafür diese art zu reden / welche sie nach jhrem vorteil deuten können: Er sey mit seinem Leibe im ewigen Leben.

Denn es jnen nicht ein wil / das Christus mit seinem Leib also im Himel reumlicher weis / nach art / vnd eigenschafft eines natürlichen / warhafftigen / menschlichen Leibs sey / das er / ob ers wol könte / jedoch (vermöge der Schrifft /

dem ewigen Leben bey den Heiligen ist / etc. So kan mit keinem grunde geleugnet werden / das wie der Heiligen leibe nicht zugleich im Himel / vnd in der Helle / noch allenthalben sein werden / also auch Christi Leib nicht zugleich im Himel / vnd in der Helle / noch allenthalben sein könne.

Oder / es müsten zugleich wie Christi / also auch der heiligen Leibe allenthalben / im Himel / vnd in der Helle sein / daraus abermal das alte Brentianische / vngehewre / grewliche gedicht folgen würde / das / dieweil Christi Leib / mit allen gleubigen / nach dieser Welt / ohne zweiffel / für vnd für im ewigen Leben / vnd gleichwol (wie die Vbiquisten jhnen trewmen lassen) zugleich im Himel / Hell / vnd vberal sein sol / das auch Himel / vnd Hell (dieser vngereimpten Lehr nach) souiel den Ort belanget / nicht vnterscheiden / sondern beide vberal beysammen / vnd also die Teuffel / sampt jren mituerdampten / im Himel so wol / als in der Helle / vnd die ausserwelten neben Christo / in der Hell so wol / als im Himel sein müsten / dafür billig alle frome Hertzen erschrecken.

Das aber vnser Antagonisten mit solchen opinionen / vnd gedancken / aus Brentio geschöpffet / noch behafft seyen / ist hieraus abzunemen / das sie nicht austrücklich bekennen / noch sagen dürffen / Christus sey mit seinem Leib im Himel / sondern brauchen dafür diese art zu reden / welche sie nach jhrem vorteil deuten können: Er sey mit seinem Leibe im ewigen Leben.

Denn es jnen nicht ein wil / das Christus mit seinem Leib also im Himel reumlicher weis / nach art / vnd eigenschafft eines natürlichen / warhafftigen / menschlichen Leibs sey / das er / ob ers wol könte / jedoch (vermöge der Schrifft /

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[350/0352] dem ewigen Leben bey den Heiligen ist / etc. So kan mit keinem grunde geleugnet werden / das wie der Heiligen leibe nicht zugleich im Himel / vnd in der Helle / noch allenthalben sein werden / also auch Christi Leib nicht zugleich im Himel / vnd in der Helle / noch allenthalben sein könne. Oder / es müsten zugleich wie Christi / also auch der heiligen Leibe allenthalben / im Himel / vnd in der Helle sein / daraus abermal das alte Brentianische / vngehewre / grewliche gedicht folgen würde / das / dieweil Christi Leib / mit allen gleubigen / nach dieser Welt / ohne zweiffel / für vnd für im ewigen Leben / vnd gleichwol (wie die Vbiquisten jhnen trewmen lassen) zugleich im Himel / Hell / vnd vberal sein sol / das auch Himel / vnd Hell (dieser vngereimpten Lehr nach) souiel den Ort belanget / nicht vnterscheiden / sondern beide vberal beysammen / vnd also die Teuffel / sampt jren mituerdampten / im Himel so wol / als in der Helle / vnd die ausserwelten neben Christo / in der Hell so wol / als im Himel sein müsten / dafür billig alle frome Hertzen erschrecken. Das aber vnser Antagonisten mit solchen opinionen / vnd gedancken / aus Brentio geschöpffet / noch behafft seyen / ist hieraus abzunemen / das sie nicht austrücklich bekennen / noch sagen dürffen / Christus sey mit seinem Leib im Himel / sondern brauchen dafür diese art zu reden / welche sie nach jhrem vorteil deuten können: Er sey mit seinem Leibe im ewigen Leben. Denn es jnen nicht ein wil / das Christus mit seinem Leib also im Himel reumlicher weis / nach art / vnd eigenschafft eines natürlichen / warhafftigen / menschlichen Leibs sey / das er / ob ers wol könte / jedoch (vermöge der Schrifft /

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/352>, abgerufen am 17.06.2024.