[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.dictionis einfüre. Sintemal personale das jenige heisst / quod est incommunicabile. Quod enim communicabile est, id proprie loquendo non est personale. Vber dieses / dieweil communicatio in Christo / nicht ist die Vnio selbst / sondern quiddam consequens; vnd die beiden Naturn / an jhren natürlichen eigenschafften / vnd Wirckungen / auch in der persönlichen vereinigung vnuerendert bleiben (wie zu Chalcedon / wider die alten / vnd newen Eutychianer / so wol als zu Epheso wider die Nestorianer / sie seyen alt / oder new / aus Gottes wort bestendig / vnd einmütig geschlossen / vnd verabscheidet worden) so ist vnmüglich / das die göttlichen eigenschafften von der menschlichen Natur in Christo können mit Warheit praedicirt / oder gesagt werden / man wolte denn allen vnterscheid der Naturn auffheben / vnd sagen / die Menscheit sey die Gottheit selbst. Werden derwegen alhie die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / abermal durch jhre eigen Regel vberwiesen / das jre Lehr falsch sey. Denn wie die conmunicatioFol. Apol. Erf. 84. a. ist (sagen sie) also ist auch die einigkeit / vnd hergegen / wie die einigkeit / also auch die communicatio. Talis est communicatio idiomatum, qualis est vnio: quia hanc illa consequitur. Nu sind ja die beiden Naturn in Christo also vereinigt / das gleichwol eine von der andern in abstracto nicht kan gesagt werden. Denn die Gottheit ist nicht Menschheit / noch die Menscheit Gottheit. Derwegen freilich auch die eigenschafften derselbigen Naturn nicht also mit einander verwechselt / oder communicirt werden / das der Gottheit die sterbligkeit / oder das dictionis einfüre. Sintemal personale das jenige heisst / quod est incommunicabile. Quod enim communicabile est, id propriè loquendo non est personale. Vber dieses / dieweil communicatio in Christo / nicht ist die Vnio selbst / sondern quiddam consequens; vnd die beiden Naturn / an jhren natürlichen eigenschafften / vnd Wirckungen / auch in der persönlichen vereinigung vnuerendert bleiben (wie zu Chalcedon / wider die alten / vnd newen Eutychianer / so wol als zu Epheso wider die Nestorianer / sie seyen alt / oder new / aus Gottes wort bestendig / vnd einmütig geschlossen / vnd verabscheidet worden) so ist vnmüglich / das die göttlichẽ eigenschafften von der menschlichen Natur in Christo können mit Warheit praedicirt / oder gesagt werden / man wolte denn allen vnterscheid der Naturn auffheben / vnd sagen / die Menscheit sey die Gottheit selbst. Werden derwegen alhie die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / abermal durch jhre eigen Regel vberwiesen / das jre Lehr falsch sey. Denn wie die cõmunicatioFol. Apol. Erf. 84. a. ist (sagen sie) also ist auch die einigkeit / vnd hergegen / wie die einigkeit / also auch die communicatio. Talis est communicatio idiomatum, qualis est vnio: quia hanc illa consequitur. Nu sind ja die beiden Naturn in Christo also vereinigt / das gleichwol eine von der andern in abstracto nicht kan gesagt werden. Denn die Gottheit ist nicht Menschheit / noch die Menscheit Gottheit. Derwegen freilich auch die eigenschafften derselbigen Naturn nicht also mit einander verwechselt / oder communicirt werden / das der Gottheit die sterbligkeit / oder das <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0215" n="213"/> dictionis einfüre. Sintemal personale das jenige heisst / quod est incommunicabile. 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dictionis einfüre. Sintemal personale das jenige heisst / quod est incommunicabile. Quod enim communicabile est, id propriè loquendo non est personale.
Vber dieses / dieweil communicatio in Christo / nicht ist die Vnio selbst / sondern quiddam consequens; vnd die beiden Naturn / an jhren natürlichen eigenschafften / vnd Wirckungen / auch in der persönlichen vereinigung vnuerendert bleiben (wie zu Chalcedon / wider die alten / vnd newen Eutychianer / so wol als zu Epheso wider die Nestorianer / sie seyen alt / oder new / aus Gottes wort bestendig / vnd einmütig geschlossen / vnd verabscheidet worden) so ist vnmüglich / das die göttlichẽ eigenschafften von der menschlichen Natur in Christo können mit Warheit praedicirt / oder gesagt werden / man wolte denn allen vnterscheid der Naturn auffheben / vnd sagen / die Menscheit sey die Gottheit selbst.
Werden derwegen alhie die Herrn Verfasser der Erfurdischen Apologien / abermal durch jhre eigen Regel vberwiesen / das jre Lehr falsch sey. Denn wie die cõmunicatio ist (sagen sie) also ist auch die einigkeit / vnd hergegen / wie die einigkeit / also auch die communicatio. Talis est communicatio idiomatum, qualis est vnio: quia hanc illa consequitur.
Fol. Apol. Erf. 84. a. Nu sind ja die beiden Naturn in Christo also vereinigt / das gleichwol eine von der andern in abstracto nicht kan gesagt werden. Denn die Gottheit ist nicht Menschheit / noch die Menscheit Gottheit.
Derwegen freilich auch die eigenschafften derselbigen Naturn nicht also mit einander verwechselt / oder communicirt werden / das der Gottheit die sterbligkeit / oder das
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/215>, abgerufen am 22.07.2024. |