[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Denn in Christo ist aliud, & aliud: sed non alius, & alius. Das ist / wie in der heiligen Dreyfaltigkeit nur ein einigs Wesen / oder Natur ist / ob wol drey vnterschiedene Personen sind: Also ist das gegenteil in Christo / nemlich ein einige Person / aber zwey vnterschiedene Wesen / oder Naturn. Dieweil denn diss so gewis / vnd war ist / das vnser Fol. Apol. Erf. 81. agegenteil alhie selbst frey heraus saget / wer anders lehret / der sey Anathema: So nemen wir hiemit für bekant an / das sie die vörigen allegata D. Musculi / vnd jrer newen Licentiaten hiemit öffentlich verwerffen / vnd nach jrem Bepstischen angemasten gewalt anathematiziren. Sie mögen aber wol zusehen / das sie den Segen hiemit nicht auch vber jhr eigen Concordibuch gesprochen haben / welchs in derselbigen disputation der Licentiaten zu Wittenberg Anno 80. hat sollen erkleret / vnd bekrefftiget werden. In massen wir jnen alhie mit widerholung vnsers dreyzehenden arguments / nochmals solches wolmeinende / mehrer warnung halben / zu gemüt füren wollen / wie folget. Das geheimnis der Menschwerdung des Sons Gottes / welches ist / vnd wird genent die persönliche vereinigung der Göttlichen vnd menschlichen natur in Christo / erfordert vnwidersprechlich / das ein jede natur jr wesentliche eigenschafft vnuerrückt / vnd vnuerendert an sich behalte / auff das der natürliche vnterscheid zwischen jnen bleibe. Sonst würden die naturen vermischt / vnd an stadt der vereinigung zweyer volkomenen naturn / etwas drittes eingefürt / das weder volkomener Gott / noch volkomener Denn in Christo ist aliud, & aliud: sed non alius, & alius. Das ist / wie in der heiligen Dreyfaltigkeit nur ein einigs Wesen / oder Natur ist / ob wol drey vnterschiedene Personen sind: Also ist das gegenteil in Christo / nemlich ein einige Person / aber zwey vnterschiedene Wesen / oder Naturn. Dieweil denn diss so gewis / vnd war ist / das vnser Fol. Apol. Erf. 81. agegenteil alhie selbst frey heraus saget / wer anders lehret / der sey Anathema: So nemen wir hiemit für bekant an / das sie die vörigen allegata D. Musculi / vnd jrer newen Licentiaten hiemit öffentlich verwerffen / vnd nach jrem Bepstischen angemasten gewalt anathematiziren. Sie mögen aber wol zusehen / das sie den Segen hiemit nicht auch vber jhr eigen Concordibuch gesprochen haben / welchs in derselbigen disputation der Licentiaten zu Wittenberg Anno 80. hat sollen erkleret / vnd bekrefftiget werden. In massen wir jnen alhie mit widerholung vnsers dreyzehenden arguments / nochmals solches wolmeinende / mehrer warnung halben / zu gemüt füren wollen / wie folget. Das geheimnis der Menschwerdung des Sons Gottes / welches ist / vnd wird genent die persönliche vereinigung der Göttlichen vnd menschlichen natur in Christo / erfordert vnwidersprechlich / das ein jede natur jr wesentliche eigenschafft vnuerrückt / vnd vnuerendert an sich behalte / auff das der natürliche vnterscheid zwischen jnen bleibe. Sonst würden die naturen vermischt / vnd an stadt der vereinigung zweyer volkomenen naturn / etwas drittes eingefürt / das weder volkomener Gott / noch volkomener <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0170" n="168"/> <p>Denn in Christo ist aliud, & aliud: sed non alius, & alius. Das ist / wie in der heiligen Dreyfaltigkeit nur ein einigs Wesen / oder Natur ist / ob wol drey vnterschiedene Personen sind: Also ist das gegenteil in Christo / nemlich ein einige Person / aber zwey vnterschiedene Wesen / oder Naturn.</p> <p>Dieweil denn diss so gewis / vnd war ist / das vnser <note place="left">Fol. Apol. 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Denn in Christo ist aliud, & aliud: sed non alius, & alius. Das ist / wie in der heiligen Dreyfaltigkeit nur ein einigs Wesen / oder Natur ist / ob wol drey vnterschiedene Personen sind: Also ist das gegenteil in Christo / nemlich ein einige Person / aber zwey vnterschiedene Wesen / oder Naturn.
Dieweil denn diss so gewis / vnd war ist / das vnser gegenteil alhie selbst frey heraus saget / wer anders lehret / der sey Anathema: So nemen wir hiemit für bekant an / das sie die vörigen allegata D. Musculi / vnd jrer newen Licentiaten hiemit öffentlich verwerffen / vnd nach jrem Bepstischen angemasten gewalt anathematiziren.
Fol. Apol. Erf. 81. a Sie mögen aber wol zusehen / das sie den Segen hiemit nicht auch vber jhr eigen Concordibuch gesprochen haben / welchs in derselbigen disputation der Licentiaten zu Wittenberg Anno 80. hat sollen erkleret / vnd bekrefftiget werden. In massen wir jnen alhie mit widerholung vnsers dreyzehenden arguments / nochmals solches wolmeinende / mehrer warnung halben / zu gemüt füren wollen / wie folget.
Das geheimnis der Menschwerdung des Sons Gottes / welches ist / vnd wird genent die persönliche vereinigung der Göttlichen vnd menschlichen natur in Christo / erfordert vnwidersprechlich / das ein jede natur jr wesentliche eigenschafft vnuerrückt / vnd vnuerendert an sich behalte / auff das der natürliche vnterscheid zwischen jnen bleibe. Sonst würden die naturen vermischt / vnd an stadt der vereinigung zweyer volkomenen naturn / etwas drittes eingefürt / das weder volkomener Gott / noch volkomener
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/170>, abgerufen am 19.07.2024. |