Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Historia Dracole Waida. [Nürnberg], [14]88.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

Item es sein ßwen münch kumen in sein land die hat er ge
laden sy sollen ßu im kumen das geschach Do nam er denn
eine münch vnd fragt in was man guttes von im saget. dis/
er münch forcht sich ser vnd sprach Man sagt alles gutes
von eüch vn ir seit gar ein frumer herr das sag ich auch vo
eüch Er hieß disen münch behaltn Vnd ma pracht im de
andern münchen. der ward von im befragt wie der erst. Do
gedacht der ander münch ich muß doch sterbe. ich will im
die warheit sagen vnd sprach Ir seit der gröst wütrich den
ma mag vinde in der welt. vn keine meschen han ich geseh
en der eüch ye gutes nach saget vn dß habt ir wol bewisen.
Do sprach der dracole Du hast mir war gesagt darvmb so
will ich dich lasen leben. vn ließ in ledig. Vnd schickt wider
nach de ersten vnd meint er würd im anch die warheit sage
Do sagt er wie vor. Der tracol sprach nempt in hin vn ließ
in spissen von der vnwarheit wege.

Item er lies kinder praten die mustn ire müter essen. Vnnd
schnid de frawen die brüst ab die musten ir man essen Dar/
nach ließ er sy alle spissen.

Item er ließ all petler in seinem land ein gut mal bereiten.
nach dem mal ließ er sy in dem stadel darin sy geessen heten
versperrn. vnd verprent sy all Er maint sy esen den leütenn
das ir vmb sunst ab vnd künten das nit verdienen.
Pald darnach fieng in der künig in hungern vnd behielt
in vil ßeit hertigklich gefange . Darnach ließ er sich ßu ofen
taufen vn thet große pueß. Darnach machet der künig de
Dracole wayda wider zu einem herrn als vor Vnd ma sagt
er deth darnach vil guter sach.


Item es ſein ʒwen muͤnch kume̅n in ſein land die hat er ge
laden ſy ſollen ʒu im kum̅en das geſchach Do nam er denn
eine̅ muͤnch vnd fragt in was man guttes von im ſaget. diſ/
er muͤnch foꝛcht ſich ſer vnd ſprach Man ſagt alles gutes
von euͤch vn̅ ir ſeit gar ein frum̅er herꝛ das ſag ich auch vo̅
euͤch Er hieſʒ diſen muͤnch behaltn̅ Vnd ma̅ pꝛacht im de̅
andeꝛn̅ muͤnchen. deꝛ waꝛd von im befragt wie der eꝛſt. Do
gedacht deꝛ ander muͤnch ich muſʒ doch ſteꝛbe̅. ich will im
die waꝛheit ſagen vnd ſpꝛach Ir ſeit deꝛ gꝛöſt wuͤtrich den
ma̅ mag vinde̅ in deꝛ welt. vn̅ keine̅ me̅ſchen han ich geſeh
en der euͤch ye gutes nach ſaget vn̅ dʒ habt ir wol bewiſen.
Do ſpꝛach deꝛ dꝛacole Du haſt mir war geſagt darvmb ſo
will ich dich laſen leben. vn̅ lieſʒ in ledig. Vnd ſchickt wideꝛ
nach de̅ eꝛſten vn̄ meint er wuͤꝛd im anch die waꝛheit ſage̅
Do ſagt er wie voꝛ. Der tracol ſpꝛach nempt in hin vn̅ lieſʒ
in ſpiſſen von deꝛ vnwaꝛheit wege̅.

Item er lies kındeꝛ praten die muſtn̅ iꝛe muͤteꝛ eſſen. Vnnd
ſchnid de̅ frawen die bruͤſt ab die muſten ir man eſſen Daꝛ/
nach ließ er ſy alle ſpiſſen.

Item er lieſʒ all petler in ſeinem land ein gut mal bereiten.
nach dem mal lieſʒ er ſy in dem ſtadel darin ſy geeſſen heten
verſperꝛn̅. vnd veꝛprent ſy all Er maint ſy eſen den leuͤtenn
das ir vmb ſunſt ab vnd kuͤnten das nit veꝛdienen.
Pald daꝛnach fieng in der kuͤnig in hungeꝛn̅ vnd behielt
in vil ʒeit heꝛtigklich gefange̅ . Daꝛnach lieſʒ er ſich ʒu ofen
taufen vn̅ thet gꝛoſʒe pueſʒ. Daꝛnach machet der kuͤnig de̅
Dracole wayda wider zu einem herꝛn̅ als voꝛ Vnd ma̅ ſagt
er deth daꝛnach vil guter ſach.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0013"/><lb/>
        <p>Item es &#x017F;ein &#x0292;wen mu&#x0364;nch kume&#x0305;n in &#x017F;ein land die hat er ge<lb/>
laden &#x017F;y &#x017F;ollen &#x0292;u im kum&#x0305;en das ge&#x017F;chach Do nam er denn<lb/>
eine&#x0305; mu&#x0364;nch vnd fragt in was man guttes von im &#x017F;aget. di&#x017F;/<lb/>
er mu&#x0364;nch fo&#xA75B;cht &#x017F;ich &#x017F;er vnd &#x017F;prach Man &#x017F;agt alles gutes<lb/>
von eu&#x0364;ch vn&#x0305; ir &#x017F;eit gar ein frum&#x0305;er her&#xA75B; das &#x017F;ag ich auch vo&#x0305;<lb/>
eu&#x0364;ch Er hie&#x017F;&#x0292; di&#x017F;en mu&#x0364;nch behaltn&#x0305; Vnd ma&#x0305; p&#xA75B;acht im de&#x0305;<lb/>
ande&#xA75B;n&#x0305; mu&#x0364;nchen. de&#xA75B; wa&#xA75B;d von im befragt wie der e&#xA75B;&#x017F;t. Do<lb/>
gedacht de&#xA75B; ander mu&#x0364;nch ich mu&#x017F;&#x0292; doch &#x017F;te&#xA75B;be&#x0305;. ich will im<lb/>
die wa&#xA75B;heit &#x017F;agen vnd &#x017F;p&#xA75B;ach Ir &#x017F;eit de&#xA75B; g&#xA75B;ö&#x017F;t wu&#x0364;trich den<lb/>
ma&#x0305; mag vinde&#x0305; in de&#xA75B; welt. vn&#x0305; keine&#x0305; me&#x0305;&#x017F;chen han ich ge&#x017F;eh<lb/>
en der eu&#x0364;ch ye gutes nach &#x017F;aget vn&#x0305; d&#x0292; habt ir wol bewi&#x017F;en.<lb/>
Do &#x017F;p&#xA75B;ach de&#xA75B; d&#xA75B;acole Du ha&#x017F;t mir war ge&#x017F;agt darvmb &#x017F;o<lb/>
will ich dich la&#x017F;en leben. vn&#x0305; lie&#x017F;&#x0292; in ledig. Vnd &#x017F;chickt wide&#xA75B;<lb/>
nach de&#x0305; e&#xA75B;&#x017F;ten vn&#x0304; meint er wu&#x0364;&#xA75B;d im anch die wa&#xA75B;heit &#x017F;age&#x0305;<lb/>
Do &#x017F;agt er wie vo&#xA75B;. Der tracol &#x017F;p&#xA75B;ach nempt in hin vn&#x0305; lie&#x017F;&#x0292;<lb/>
in &#x017F;pi&#x017F;&#x017F;en von de&#xA75B; vnwa&#xA75B;heit wege&#x0305;.</p><lb/>
        <p>Item er lies k&#x0131;nde&#xA75B; praten die mu&#x017F;tn&#x0305; i&#xA75B;e mu&#x0364;te&#xA75B; e&#x017F;&#x017F;en. Vnnd<lb/>
&#x017F;chnid de&#x0305; frawen die bru&#x0364;&#x017F;t ab die mu&#x017F;ten ir man e&#x017F;&#x017F;en Da&#xA75B;/<lb/>
nach ließ er &#x017F;y alle &#x017F;pi&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>Item er lie&#x017F;&#x0292; all petler in &#x017F;einem land ein gut mal bereiten.<lb/>
nach dem mal lie&#x017F;&#x0292; er &#x017F;y in dem &#x017F;tadel darin &#x017F;y gee&#x017F;&#x017F;en heten<lb/>
ver&#x017F;per&#xA75B;n&#x0305;. vnd ve&#xA75B;prent &#x017F;y all Er maint &#x017F;y e&#x017F;en den leu&#x0364;tenn<lb/>
das ir vmb &#x017F;un&#x017F;t ab vnd ku&#x0364;nten das nit ve&#xA75B;dienen.<lb/>
Pald da&#xA75B;nach fieng in der ku&#x0364;nig in hunge&#xA75B;n&#x0305; vnd behielt<lb/>
in vil &#x0292;eit he&#xA75B;tigklich gefange&#x0305; . Da&#xA75B;nach lie&#x017F;&#x0292; er &#x017F;ich &#x0292;u ofen<lb/>
taufen vn&#x0305; thet g&#xA75B;o&#x017F;&#x0292;e pue&#x017F;&#x0292;. Da&#xA75B;nach machet der ku&#x0364;nig de&#x0305;<lb/>
Dracole wayda wider zu einem her&#xA75B;n&#x0305; als vo&#xA75B; Vnd ma&#x0305; &#x017F;agt<lb/>
er deth da&#xA75B;nach vil guter &#x017F;ach.</p><lb/>
        <closer>
          <dateline>Volendet am tag Calixti Von marco<lb/>
ayrer Jm Lxxxviij iare.</dateline>
        </closer><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0013] Item es ſein ʒwen muͤnch kume̅n in ſein land die hat er ge laden ſy ſollen ʒu im kum̅en das geſchach Do nam er denn eine̅ muͤnch vnd fragt in was man guttes von im ſaget. diſ/ er muͤnch foꝛcht ſich ſer vnd ſprach Man ſagt alles gutes von euͤch vn̅ ir ſeit gar ein frum̅er herꝛ das ſag ich auch vo̅ euͤch Er hieſʒ diſen muͤnch behaltn̅ Vnd ma̅ pꝛacht im de̅ andeꝛn̅ muͤnchen. deꝛ waꝛd von im befragt wie der eꝛſt. Do gedacht deꝛ ander muͤnch ich muſʒ doch ſteꝛbe̅. ich will im die waꝛheit ſagen vnd ſpꝛach Ir ſeit deꝛ gꝛöſt wuͤtrich den ma̅ mag vinde̅ in deꝛ welt. vn̅ keine̅ me̅ſchen han ich geſeh en der euͤch ye gutes nach ſaget vn̅ dʒ habt ir wol bewiſen. Do ſpꝛach deꝛ dꝛacole Du haſt mir war geſagt darvmb ſo will ich dich laſen leben. vn̅ lieſʒ in ledig. Vnd ſchickt wideꝛ nach de̅ eꝛſten vn̄ meint er wuͤꝛd im anch die waꝛheit ſage̅ Do ſagt er wie voꝛ. Der tracol ſpꝛach nempt in hin vn̅ lieſʒ in ſpiſſen von deꝛ vnwaꝛheit wege̅. Item er lies kındeꝛ praten die muſtn̅ iꝛe muͤteꝛ eſſen. Vnnd ſchnid de̅ frawen die bruͤſt ab die muſten ir man eſſen Daꝛ/ nach ließ er ſy alle ſpiſſen. Item er lieſʒ all petler in ſeinem land ein gut mal bereiten. nach dem mal lieſʒ er ſy in dem ſtadel darin ſy geeſſen heten verſperꝛn̅. vnd veꝛprent ſy all Er maint ſy eſen den leuͤtenn das ir vmb ſunſt ab vnd kuͤnten das nit veꝛdienen. Pald daꝛnach fieng in der kuͤnig in hungeꝛn̅ vnd behielt in vil ʒeit heꝛtigklich gefange̅ . Daꝛnach lieſʒ er ſich ʒu ofen taufen vn̅ thet gꝛoſʒe pueſʒ. Daꝛnach machet der kuͤnig de̅ Dracole wayda wider zu einem herꝛn̅ als voꝛ Vnd ma̅ ſagt er deth daꝛnach vil guter ſach. Volendet am tag Calixti Von marco ayrer Jm Lxxxviij iare.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marcus Roth: Transkription (2014-02-20T12:00:00Z)
Stephanie Schott, Nicole Trampenau: Konvertierung nach TEI-XML (2014-02-20T12:00:00Z)
Jan Christian Schaffert: Kontrolle der Transkription (2014-10-20T12:00:00Z)
DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Bereitstellung der digitalen Edition (2014-02-20T12:00:00Z)
Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. Inc 609 [a]) (2014-02-20T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Verfahrung der Texterfassung: manuell
  • Druckfehler: ignoriert
  • er- und us-Kürzel wurde aufgelöst



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_dracole_1488
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_dracole_1488/13
Zitationshilfe: [N. N.]: Historia Dracole Waida. [Nürnberg], [14]88, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_dracole_1488/13>, abgerufen am 23.11.2024.