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[N. N.]: Historia Dracole Waida. [Nürnberg], [14]88.

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Item es sein ßwen münch kumen in sein land die hat er ge
laden sy sollen ßu im kumen das geschach Do nam er denn
eine münch vnd fragt in was man guttes von im saget. dis/
er münch forcht sich ser vnd sprach Man sagt alles gutes
von eüch vn ir seit gar ein frumer herr das sag ich auch vo
eüch Er hieß disen münch behaltn Vnd ma pracht im de
andern münchen. der ward von im befragt wie der erst. Do
gedacht der ander münch ich muß doch sterbe. ich will im
die warheit sagen vnd sprach Ir seit der gröst wütrich den
ma mag vinde in der welt. vn keine meschen han ich geseh
en der eüch ye gutes nach saget vn dß habt ir wol bewisen.
Do sprach der dracole Du hast mir war gesagt darvmb so
will ich dich lasen leben. vn ließ in ledig. Vnd schickt wider
nach de ersten vnd meint er würd im anch die warheit sage
Do sagt er wie vor. Der tracol sprach nempt in hin vn ließ
in spissen von der vnwarheit wege.

Item er lies kinder praten die mustn ire müter essen. Vnnd
schnid de frawen die brüst ab die musten ir man essen Dar/
nach ließ er sy alle spissen.

Item er ließ all petler in seinem land ein gut mal bereiten.
nach dem mal ließ er sy in dem stadel darin sy geessen heten
versperrn. vnd verprent sy all Er maint sy esen den leütenn
das ir vmb sunst ab vnd künten das nit verdienen.
Pald darnach fieng in der künig in hungern vnd behielt
in vil ßeit hertigklich gefange . Darnach ließ er sich ßu ofen
taufen vn thet große pueß. Darnach machet der künig de
Dracole wayda wider zu einem herrn als vor Vnd ma sagt
er deth darnach vil guter sach.


Item es ſein ʒwen muͤnch kume̅n in ſein land die hat er ge
laden ſy ſollen ʒu im kum̅en das geſchach Do nam er denn
eine̅ muͤnch vnd fragt in was man guttes von im ſaget. diſ/
er muͤnch foꝛcht ſich ſer vnd ſprach Man ſagt alles gutes
von euͤch vn̅ ir ſeit gar ein frum̅er herꝛ das ſag ich auch vo̅
euͤch Er hieſʒ diſen muͤnch behaltn̅ Vnd ma̅ pꝛacht im de̅
andeꝛn̅ muͤnchen. deꝛ waꝛd von im befragt wie der eꝛſt. Do
gedacht deꝛ ander muͤnch ich muſʒ doch ſteꝛbe̅. ich will im
die waꝛheit ſagen vnd ſpꝛach Ir ſeit deꝛ gꝛöſt wuͤtrich den
ma̅ mag vinde̅ in deꝛ welt. vn̅ keine̅ me̅ſchen han ich geſeh
en der euͤch ye gutes nach ſaget vn̅ dʒ habt ir wol bewiſen.
Do ſpꝛach deꝛ dꝛacole Du haſt mir war geſagt darvmb ſo
will ich dich laſen leben. vn̅ lieſʒ in ledig. Vnd ſchickt wideꝛ
nach de̅ eꝛſten vn̄ meint er wuͤꝛd im anch die waꝛheit ſage̅
Do ſagt er wie voꝛ. Der tracol ſpꝛach nempt in hin vn̅ lieſʒ
in ſpiſſen von deꝛ vnwaꝛheit wege̅.

Item er lies kındeꝛ praten die muſtn̅ iꝛe muͤteꝛ eſſen. Vnnd
ſchnid de̅ frawen die bruͤſt ab die muſten ir man eſſen Daꝛ/
nach ließ er ſy alle ſpiſſen.

Item er lieſʒ all petler in ſeinem land ein gut mal bereiten.
nach dem mal lieſʒ er ſy in dem ſtadel darin ſy geeſſen heten
verſperꝛn̅. vnd veꝛprent ſy all Er maint ſy eſen den leuͤtenn
das ir vmb ſunſt ab vnd kuͤnten das nit veꝛdienen.
Pald daꝛnach fieng in der kuͤnig in hungeꝛn̅ vnd behielt
in vil ʒeit heꝛtigklich gefange̅ . Daꝛnach lieſʒ er ſich ʒu ofen
taufen vn̅ thet gꝛoſʒe pueſʒ. Daꝛnach machet der kuͤnig de̅
Dracole wayda wider zu einem herꝛn̅ als voꝛ Vnd ma̅ ſagt
er deth daꝛnach vil guter ſach.

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[0013] Item es ſein ʒwen muͤnch kume̅n in ſein land die hat er ge laden ſy ſollen ʒu im kum̅en das geſchach Do nam er denn eine̅ muͤnch vnd fragt in was man guttes von im ſaget. diſ/ er muͤnch foꝛcht ſich ſer vnd ſprach Man ſagt alles gutes von euͤch vn̅ ir ſeit gar ein frum̅er herꝛ das ſag ich auch vo̅ euͤch Er hieſʒ diſen muͤnch behaltn̅ Vnd ma̅ pꝛacht im de̅ andeꝛn̅ muͤnchen. deꝛ waꝛd von im befragt wie der eꝛſt. Do gedacht deꝛ ander muͤnch ich muſʒ doch ſteꝛbe̅. ich will im die waꝛheit ſagen vnd ſpꝛach Ir ſeit deꝛ gꝛöſt wuͤtrich den ma̅ mag vinde̅ in deꝛ welt. vn̅ keine̅ me̅ſchen han ich geſeh en der euͤch ye gutes nach ſaget vn̅ dʒ habt ir wol bewiſen. Do ſpꝛach deꝛ dꝛacole Du haſt mir war geſagt darvmb ſo will ich dich laſen leben. vn̅ lieſʒ in ledig. Vnd ſchickt wideꝛ nach de̅ eꝛſten vn̄ meint er wuͤꝛd im anch die waꝛheit ſage̅ Do ſagt er wie voꝛ. Der tracol ſpꝛach nempt in hin vn̅ lieſʒ in ſpiſſen von deꝛ vnwaꝛheit wege̅. Item er lies kındeꝛ praten die muſtn̅ iꝛe muͤteꝛ eſſen. Vnnd ſchnid de̅ frawen die bruͤſt ab die muſten ir man eſſen Daꝛ/ nach ließ er ſy alle ſpiſſen. Item er lieſʒ all petler in ſeinem land ein gut mal bereiten. nach dem mal lieſʒ er ſy in dem ſtadel darin ſy geeſſen heten verſperꝛn̅. vnd veꝛprent ſy all Er maint ſy eſen den leuͤtenn das ir vmb ſunſt ab vnd kuͤnten das nit veꝛdienen. Pald daꝛnach fieng in der kuͤnig in hungeꝛn̅ vnd behielt in vil ʒeit heꝛtigklich gefange̅ . Daꝛnach lieſʒ er ſich ʒu ofen taufen vn̅ thet gꝛoſʒe pueſʒ. Daꝛnach machet der kuͤnig de̅ Dracole wayda wider zu einem herꝛn̅ als voꝛ Vnd ma̅ ſagt er deth daꝛnach vil guter ſach. Volendet am tag Calixti Von marco ayrer Jm Lxxxviij iare.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Historia Dracole Waida. [Nürnberg], [14]88, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_dracole_1488/13>, abgerufen am 18.04.2024.