Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Ernst Ludwig, bildeten sich zu Kassel, Dresden u. in Italien zu Malern aus und arbeiteten immer gemeinschaftlich. Sie gelten als tüchtige Historienmaler, lieferten nach der Beschreibung des Pausanias eine Nachbildung von Polygnots Bildern zu Delphi, Johannes, gest. 1831, Compositionen aus Rafaels Leben (14 Blätter).


Ries, Ebene in Württemberg und Bayern, von der Wernitz und Egge bewässert, sehr fruchtbar an Getreide. Städte: Nördlingen, Oettingen, Dinkelsbühl.


Ries, 1/10 Ballen Papier = 20 Buch.


Ries, Ferdinand, deutscher Musiker und Componist, geb. 1784 zu Bonn, bildete sich unter seinem Vater, einem gleichfalls berühmten Musiker, später unter Beethoven, hielt sich 12 Jahre in London auf, ging dann nach Frankfurt a. M., besuchte Italien, ward Director der Singakademie zu Aachen und st. 1838 zu Frankfurt. Geschätzt sind seine Symphonien, dann seine Quartetten u. Claviercompositionen; er schrieb auch einige Opern.


Riesa, sächs. Marktflecken an der Elbe und der Dresden-Leipziger Eisenbahn, hat 4100 E., lebhaften Verkehr, namentlich auch starke Schiffahrt.


Riese, in der Sage aller Völker Wesen von menschlicher Bildung, Menschen oder Halbgötter von ungeheurer Größe, um so größer, je weiter sie in die Urzeit zurückversetzt werden, in der Regel feindlich gegen die Götter u. die Menschen (vgl. Giganten, Cyklopen, Hüne, Thyrsen, Deutsche Mythologie). Daß es jemals R. nvölker gegeben habe, wird von der Geschichte und Physiologie widersprochen; die sogen. R.nknochen sind fossile Thierknochen; vgl. Patagonien.


Riese, Adam, geb. um 1489 zu Staffelstein bei Bamberg, gest. 1559 als Bergbeamter und Rechenmeister zu Annaberg, gab zuerst in Deutschland ein Rechenbuch heraus, das bis in die Mitte des 18. Jahrh. so allgemein gebraucht war, daß es sprichwörtlich wurde.


Riesendamm (giants causeway), 140' lange, 140' breite und 35' über den Meeresspiegel hervorragende, aus Basaltsäulen bestehende Klippe an der irischen Küste, nordöstlich von Antrim.


Riesenfaulthier, s. Megatherium.


Riesengebirge, der mittlere Theil der Sudeten, 5 Ml. lang und über 3 Ml. breit, von der Quelle der Queis bis zu der des Bobers, besteht aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer, mit Anlagerung von Uebergangs- u. Flötzgebirgsarten, enthält Eisen, Blei, Zink u. Steinkohlen, erreicht in der Schneekoppe 4955' Höhe.


Riesenschlange, s. Boa.


Rietberg, alte Grafschaft in Westfalen, kam 1692 an das Haus Kaunitz, wurde 1806 mediatisirt, 1815 preußisch. Hauptort die Stadt R. an der Ems mit 2000 E.


Rieti, Delegation im Kirchenstaat mit 68000 E. auf 24 #M. Hauptstadt R. am Velino, in sehr fruchtbarer Gegend, ist Bischofssitz, hat 12000 E., Seideindustrie; Mineralquelle (Reate der Alten).


Rietschel, Ernst, berühmter Bildhauer, geb. 1804 zu Pulsnitz, bildete sich auf der Kunstakademie zu Dresden, später unter Rauch in Berlin, besuchte Italien und ward 1832 Professor an der Akademie zu Dresden. (Monument des Königs Friedrich August von Sachsen, 12 große Reliefs für das Augusteum zu Leipzig, die Statuen Thaer's, Lessings, Göthes und Schillers etc.


Rif, marokkan. Provinz, das nördl. Hochland des Atlas, mit wilden Bewohnern, welche die Herrschaft des marokkan. Sultans kaum dem Namen nach anerkennen, auch alle schwächeren Schiffe angreifen, welche an ihre Küste verschlagen werden.


Riff, Felsenbank im Meere.


Rifle (Reifl), engl., das gezogene Gewehr, die Büchse; R.men, Scharfschützen.


Rifondo, ital., die Gegenanschaffung für gezogene Wechsel.


Riga, feste Hauptstadt des russ. Gouvernements Livland, Sitz des Generalgouverneurs der Ostseeprovinzen, liegt 1 Ml. landeinwärts zu beiden Seiten der. Düna, auf der gewöhnliche Kauffahrer bis zur Stadt herauf können, hat 66000 E., lebhafte Fabrikthätigkeit, wichtige

Ernst Ludwig, bildeten sich zu Kassel, Dresden u. in Italien zu Malern aus und arbeiteten immer gemeinschaftlich. Sie gelten als tüchtige Historienmaler, lieferten nach der Beschreibung des Pausanias eine Nachbildung von Polygnots Bildern zu Delphi, Johannes, gest. 1831, Compositionen aus Rafaels Leben (14 Blätter).


Ries, Ebene in Württemberg und Bayern, von der Wernitz und Egge bewässert, sehr fruchtbar an Getreide. Städte: Nördlingen, Oettingen, Dinkelsbühl.


Ries, 1/10 Ballen Papier = 20 Buch.


Ries, Ferdinand, deutscher Musiker und Componist, geb. 1784 zu Bonn, bildete sich unter seinem Vater, einem gleichfalls berühmten Musiker, später unter Beethoven, hielt sich 12 Jahre in London auf, ging dann nach Frankfurt a. M., besuchte Italien, ward Director der Singakademie zu Aachen und st. 1838 zu Frankfurt. Geschätzt sind seine Symphonien, dann seine Quartetten u. Claviercompositionen; er schrieb auch einige Opern.


Riesa, sächs. Marktflecken an der Elbe und der Dresden-Leipziger Eisenbahn, hat 4100 E., lebhaften Verkehr, namentlich auch starke Schiffahrt.


Riese, in der Sage aller Völker Wesen von menschlicher Bildung, Menschen oder Halbgötter von ungeheurer Größe, um so größer, je weiter sie in die Urzeit zurückversetzt werden, in der Regel feindlich gegen die Götter u. die Menschen (vgl. Giganten, Cyklopen, Hüne, Thyrsen, Deutsche Mythologie). Daß es jemals R. nvölker gegeben habe, wird von der Geschichte und Physiologie widersprochen; die sogen. R.nknochen sind fossile Thierknochen; vgl. Patagonien.


Riese, Adam, geb. um 1489 zu Staffelstein bei Bamberg, gest. 1559 als Bergbeamter und Rechenmeister zu Annaberg, gab zuerst in Deutschland ein Rechenbuch heraus, das bis in die Mitte des 18. Jahrh. so allgemein gebraucht war, daß es sprichwörtlich wurde.


Riesendamm (giants causeway), 140' lange, 140' breite und 35' über den Meeresspiegel hervorragende, aus Basaltsäulen bestehende Klippe an der irischen Küste, nordöstlich von Antrim.


Riesenfaulthier, s. Megatherium.


Riesengebirge, der mittlere Theil der Sudeten, 5 Ml. lang und über 3 Ml. breit, von der Quelle der Queis bis zu der des Bobers, besteht aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer, mit Anlagerung von Uebergangs- u. Flötzgebirgsarten, enthält Eisen, Blei, Zink u. Steinkohlen, erreicht in der Schneekoppe 4955' Höhe.


Riesenschlange, s. Boa.


Rietberg, alte Grafschaft in Westfalen, kam 1692 an das Haus Kaunitz, wurde 1806 mediatisirt, 1815 preußisch. Hauptort die Stadt R. an der Ems mit 2000 E.


Rieti, Delegation im Kirchenstaat mit 68000 E. auf 24 □M. Hauptstadt R. am Velino, in sehr fruchtbarer Gegend, ist Bischofssitz, hat 12000 E., Seideindustrie; Mineralquelle (Reate der Alten).


Rietschel, Ernst, berühmter Bildhauer, geb. 1804 zu Pulsnitz, bildete sich auf der Kunstakademie zu Dresden, später unter Rauch in Berlin, besuchte Italien und ward 1832 Professor an der Akademie zu Dresden. (Monument des Königs Friedrich August von Sachsen, 12 große Reliefs für das Augusteum zu Leipzig, die Statuen Thaerʼs, Lessings, Göthes und Schillers etc.


Rif, marokkan. Provinz, das nördl. Hochland des Atlas, mit wilden Bewohnern, welche die Herrschaft des marokkan. Sultans kaum dem Namen nach anerkennen, auch alle schwächeren Schiffe angreifen, welche an ihre Küste verschlagen werden.


Riff, Felsenbank im Meere.


Rifle (Reifl), engl., das gezogene Gewehr, die Büchse; R.men, Scharfschützen.


Rifondo, ital., die Gegenanschaffung für gezogene Wechsel.


Riga, feste Hauptstadt des russ. Gouvernements Livland, Sitz des Generalgouverneurs der Ostseeprovinzen, liegt 1 Ml. landeinwärts zu beiden Seiten der. Düna, auf der gewöhnliche Kauffahrer bis zur Stadt herauf können, hat 66000 E., lebhafte Fabrikthätigkeit, wichtige

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0731" n="730"/><hi rendition="#g">Ernst Ludwig</hi>, bildeten sich zu Kassel, Dresden u. in Italien zu Malern aus und arbeiteten immer gemeinschaftlich. Sie gelten als tüchtige Historienmaler, lieferten nach der Beschreibung des Pausanias eine Nachbildung von Polygnots Bildern zu Delphi, Johannes, gest. 1831, Compositionen aus Rafaels Leben (14 Blätter).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ries</hi>, Ebene in Württemberg und Bayern, von der Wernitz und Egge bewässert, sehr fruchtbar an Getreide. Städte: Nördlingen, Oettingen, Dinkelsbühl.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ries</hi>, <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">10</hi> Ballen Papier = 20 Buch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ries</hi>, Ferdinand, deutscher Musiker und Componist, geb. 1784 zu Bonn, bildete sich unter seinem Vater, einem gleichfalls berühmten Musiker, später unter Beethoven, hielt sich 12 Jahre in London auf, ging dann nach Frankfurt a. M., besuchte Italien, ward Director der Singakademie zu Aachen und st. 1838 zu Frankfurt. Geschätzt sind seine Symphonien, dann seine Quartetten u. Claviercompositionen; er schrieb auch einige Opern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riesa</hi>, sächs. Marktflecken an der Elbe und der Dresden-Leipziger Eisenbahn, hat 4100 E., lebhaften Verkehr, namentlich auch starke Schiffahrt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riese</hi>, in der Sage aller Völker Wesen von menschlicher Bildung, Menschen oder Halbgötter von ungeheurer Größe, um so größer, je weiter sie in die Urzeit zurückversetzt werden, in der Regel feindlich gegen die Götter u. die Menschen (vgl. Giganten, Cyklopen, Hüne, Thyrsen, Deutsche Mythologie). Daß es jemals R. <hi rendition="#g">nvölker</hi> gegeben habe, wird von der Geschichte und Physiologie widersprochen; die sogen. R.nknochen sind fossile Thierknochen; vgl. Patagonien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riese</hi>, Adam, geb. um 1489 zu Staffelstein bei Bamberg, gest. 1559 als Bergbeamter und Rechenmeister zu Annaberg, gab zuerst in Deutschland ein Rechenbuch heraus, das bis in die Mitte des 18. Jahrh. so allgemein gebraucht war, daß es sprichwörtlich wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riesendamm</hi><hi rendition="#i">(giants causeway)</hi>, 140' lange, 140' breite und 35' über den Meeresspiegel hervorragende, aus Basaltsäulen bestehende Klippe an der irischen Küste, nordöstlich von Antrim.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riesenfaulthier</hi>, s. Megatherium.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riesengebirge</hi>, der mittlere Theil der Sudeten, 5 Ml. lang und über 3 Ml. breit, von der Quelle der Queis bis zu der des Bobers, besteht aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer, mit Anlagerung von Uebergangs- u. Flötzgebirgsarten, enthält Eisen, Blei, Zink u. Steinkohlen, erreicht in der Schneekoppe 4955' Höhe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riesenschlange</hi>, s. Boa.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rietberg</hi>, alte Grafschaft in Westfalen, kam 1692 an das Haus Kaunitz, wurde 1806 mediatisirt, 1815 preußisch. Hauptort die <hi rendition="#g">Stadt</hi> R. an der Ems mit 2000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rieti</hi>, Delegation im Kirchenstaat mit 68000 E. auf 24 &#x25A1;M. <hi rendition="#g">Hauptstadt</hi> R. am Velino, in sehr fruchtbarer Gegend, ist Bischofssitz, hat 12000 E., Seideindustrie; Mineralquelle (<hi rendition="#i">Reate</hi> der Alten).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rietschel</hi>, Ernst, berühmter Bildhauer, geb. 1804 zu Pulsnitz, bildete sich auf der Kunstakademie zu Dresden, später unter Rauch in Berlin, besuchte Italien und ward 1832 Professor an der Akademie zu Dresden. (Monument des Königs Friedrich August von Sachsen, 12 große Reliefs für das Augusteum zu Leipzig, die Statuen Thaer&#x02BC;s, Lessings, Göthes und Schillers etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rif</hi>, marokkan. Provinz, das nördl. Hochland des Atlas, mit wilden Bewohnern, welche die Herrschaft des marokkan. Sultans kaum dem Namen nach anerkennen, auch alle schwächeren Schiffe angreifen, welche an ihre Küste verschlagen werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riff</hi>, Felsenbank im Meere.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rifle</hi> (Reifl), engl., das gezogene Gewehr, die Büchse; R.men, Scharfschützen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rifondo</hi>, ital., die Gegenanschaffung für gezogene Wechsel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Riga</hi>, feste Hauptstadt des russ. Gouvernements Livland, Sitz des Generalgouverneurs der Ostseeprovinzen, liegt 1 Ml. landeinwärts zu beiden Seiten der. Düna, auf der gewöhnliche Kauffahrer bis zur Stadt herauf können, hat 66000 E., lebhafte Fabrikthätigkeit, wichtige
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[730/0731] Ernst Ludwig, bildeten sich zu Kassel, Dresden u. in Italien zu Malern aus und arbeiteten immer gemeinschaftlich. Sie gelten als tüchtige Historienmaler, lieferten nach der Beschreibung des Pausanias eine Nachbildung von Polygnots Bildern zu Delphi, Johannes, gest. 1831, Compositionen aus Rafaels Leben (14 Blätter). Ries, Ebene in Württemberg und Bayern, von der Wernitz und Egge bewässert, sehr fruchtbar an Getreide. Städte: Nördlingen, Oettingen, Dinkelsbühl. Ries, 1/10 Ballen Papier = 20 Buch. Ries, Ferdinand, deutscher Musiker und Componist, geb. 1784 zu Bonn, bildete sich unter seinem Vater, einem gleichfalls berühmten Musiker, später unter Beethoven, hielt sich 12 Jahre in London auf, ging dann nach Frankfurt a. M., besuchte Italien, ward Director der Singakademie zu Aachen und st. 1838 zu Frankfurt. Geschätzt sind seine Symphonien, dann seine Quartetten u. Claviercompositionen; er schrieb auch einige Opern. Riesa, sächs. Marktflecken an der Elbe und der Dresden-Leipziger Eisenbahn, hat 4100 E., lebhaften Verkehr, namentlich auch starke Schiffahrt. Riese, in der Sage aller Völker Wesen von menschlicher Bildung, Menschen oder Halbgötter von ungeheurer Größe, um so größer, je weiter sie in die Urzeit zurückversetzt werden, in der Regel feindlich gegen die Götter u. die Menschen (vgl. Giganten, Cyklopen, Hüne, Thyrsen, Deutsche Mythologie). Daß es jemals R. nvölker gegeben habe, wird von der Geschichte und Physiologie widersprochen; die sogen. R.nknochen sind fossile Thierknochen; vgl. Patagonien. Riese, Adam, geb. um 1489 zu Staffelstein bei Bamberg, gest. 1559 als Bergbeamter und Rechenmeister zu Annaberg, gab zuerst in Deutschland ein Rechenbuch heraus, das bis in die Mitte des 18. Jahrh. so allgemein gebraucht war, daß es sprichwörtlich wurde. Riesendamm (giants causeway), 140' lange, 140' breite und 35' über den Meeresspiegel hervorragende, aus Basaltsäulen bestehende Klippe an der irischen Küste, nordöstlich von Antrim. Riesenfaulthier, s. Megatherium. Riesengebirge, der mittlere Theil der Sudeten, 5 Ml. lang und über 3 Ml. breit, von der Quelle der Queis bis zu der des Bobers, besteht aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer, mit Anlagerung von Uebergangs- u. Flötzgebirgsarten, enthält Eisen, Blei, Zink u. Steinkohlen, erreicht in der Schneekoppe 4955' Höhe. Riesenschlange, s. Boa. Rietberg, alte Grafschaft in Westfalen, kam 1692 an das Haus Kaunitz, wurde 1806 mediatisirt, 1815 preußisch. Hauptort die Stadt R. an der Ems mit 2000 E. Rieti, Delegation im Kirchenstaat mit 68000 E. auf 24 □M. Hauptstadt R. am Velino, in sehr fruchtbarer Gegend, ist Bischofssitz, hat 12000 E., Seideindustrie; Mineralquelle (Reate der Alten). Rietschel, Ernst, berühmter Bildhauer, geb. 1804 zu Pulsnitz, bildete sich auf der Kunstakademie zu Dresden, später unter Rauch in Berlin, besuchte Italien und ward 1832 Professor an der Akademie zu Dresden. (Monument des Königs Friedrich August von Sachsen, 12 große Reliefs für das Augusteum zu Leipzig, die Statuen Thaerʼs, Lessings, Göthes und Schillers etc. Rif, marokkan. Provinz, das nördl. Hochland des Atlas, mit wilden Bewohnern, welche die Herrschaft des marokkan. Sultans kaum dem Namen nach anerkennen, auch alle schwächeren Schiffe angreifen, welche an ihre Küste verschlagen werden. Riff, Felsenbank im Meere. Rifle (Reifl), engl., das gezogene Gewehr, die Büchse; R.men, Scharfschützen. Rifondo, ital., die Gegenanschaffung für gezogene Wechsel. Riga, feste Hauptstadt des russ. Gouvernements Livland, Sitz des Generalgouverneurs der Ostseeprovinzen, liegt 1 Ml. landeinwärts zu beiden Seiten der. Düna, auf der gewöhnliche Kauffahrer bis zur Stadt herauf können, hat 66000 E., lebhafte Fabrikthätigkeit, wichtige

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/731
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/731>, abgerufen am 16.06.2024.