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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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des Körpers. Die Gelegenheitsursache der rheumatischen Leiden ist Erkältung, durch welche die Thätigkeit der Haut beeinträchtigt wird, was entweder schneller erfolgt, wie bei plötzlichem Temperaturwechsel etc., besonders, wenn die Kälte auf eine stark transpirirende Haut wirkt oder allmälig, so bei längerem Aufenthalt in kalten, feuchten Wohnungen etc. Außerdem besteht bei vielen Menschen eine innere Anlage zu R., entweder angeboren oder erworben, letzteres besonders durch Verzärtelung. - Das beste Vorbeugungsmittel gegen R. ist Stärkung des Hautorgans, namentlich durch kalte Waschungen des Körpers und Flußbäder.


Rhianos, griech. Dichter aus Bena auf Kreta, im 3. Jahrh. v. Chr.; die Fragmente gab Saal, Bonn 1831 heraus.


Rhin, Nebenfluß der Havel, im Reg.-Bez. Potsdam, mündet bei R. ow.


Rhinoceros, s. Nashorn.


Rhinoplastik, die chirurgische Kunstfertigkeit, den Verlust der menschlichen Nase mittelst Anheilung eines entsprechend geformten Hautlappens zu ersetzen, was in Indien seit uralten Zeiten geübt worden sein soll. Im 15. Jahrh. finden wir in Italien die Familie Branka in Sicilien, und die der Bojani's in Calabrien im Besitz u. in der Ausübung dieses Zweigs der chirurgischen Praxis; die Sache kam nachmals in Vergessenheit; erst mit Caspar Tagliacozzi, seit dem Ende des 16. Jahrh., erscheint sie wieder u. zwar als integrirender Theil der Chirurgie. In den ersten Decennien dieses Jahrh. machte sich in der R. besonders Gräfe in Berlin bemerklich, für die neuere Zeit ist der größte Meister hierin wie in der chirurgisch en Plastik überhaupt Johann Friedrich Dieffenbach in Berlin. Man unterscheidet die indische Methode, bei welch er der Hautlappen aus der Stirnhaut ausgeschnitten wird; die italien. Methode, wo der Oberarm die Haut herzugeben hat; die deutsche Methode, wobei der Hautlappen gleichfalls aus dem Arm genommen und zwar sogleich angeheilt wird und nicht wie bei der italien., bei welcher noch gewisse Vorbereitungen des Hautlappens vorangehen.


Rhion, Name des Phasis; R. und Anti-R., die 2 Vorgebirge am Eingange des korinthischen Meerbusens, jetzt mit Castellen, die kleinen Dardanellen genannt.


Rhizäische Gebirge, bei den Alten Gebirge, welche die bewohnte Erde nördl. begränzten u. auf deren anderer Seite die Hyperboräer (s. d.) wohnen sollten. Auf den R. hausten Boreas und die goldbewachenden Greifen; mit der Erweiterung der Geographie rückten die R. immer nördlicher, bis sie zuletzt nur noch im Reiche der Dichtung einen Platz behielten.


Rhizias, griech., Wurzelsaft; Rhizoblasten, Wurzelkeimer; Rhizomorphen, wurzelartige Pflanzen; Rhizospermen, Farren, deren Samen zunächst der Wurzel sitzen.


Rhodanus, s. Rhone.


Rhode-Island (Rod-eiländ), der kleinste Staat der nordamerikan. Union, aus 3 größern Inseln in der Narragansettbai und einigen Küstenstrichen bestehend, vom Ocean, von Massachusetts u. Connecticut umgeben, hat auf 622/3 #M. 148000 E., die Ackerbau und Viehzucht, mannigfaltige Industrie und Seehandel treiben. - R. erhielt schon 1663 seine Verfassung, trat 1776 in die Union, schickt gegenwärtig 2 Repräsentanten in den Congreß und Senat. Hauptstadt ist Newport und mit ihm abwechselnd das wichtigere Providence.


Rhodez, Rodez, Hauptstadt des frz. Departem. Aveyron, am Aveyron, ist Bischofssitz, mit sehr schöner Kathedrale, 11500 E., Industrie und Handel.


Rhodium, 1804 von Wollaston in den Platinerzen entdecktes Metall, rein silberweiß, hart, spröd, fast unschmelzbar, spec. Gew. 11; seine Oxyde sind z. Theil rosenroth, daher der Name R.


Rhododendron, s. Ericaceae.


Rhodus, Insel an der Gränze des ägeischen u. mittelländ. Meeres, 2 St. von der asiat. Küste, die größte der Sporaden, 31 #M. groß, in der Mitte von einem reichbewaldeten Gebirge durchzogen, ist fruchtbar an Südfrüchten, Wein, Oel, Getreide, besser angebaut als die meisten türk. Inseln, hat 22000 E., bildet mit 8 andern Inseln das Ejalet Dschesair. Die Hauptstadt R. hat 2 Häfen, ist befestigt, abendländisch gebaut

des Körpers. Die Gelegenheitsursache der rheumatischen Leiden ist Erkältung, durch welche die Thätigkeit der Haut beeinträchtigt wird, was entweder schneller erfolgt, wie bei plötzlichem Temperaturwechsel etc., besonders, wenn die Kälte auf eine stark transpirirende Haut wirkt oder allmälig, so bei längerem Aufenthalt in kalten, feuchten Wohnungen etc. Außerdem besteht bei vielen Menschen eine innere Anlage zu R., entweder angeboren oder erworben, letzteres besonders durch Verzärtelung. – Das beste Vorbeugungsmittel gegen R. ist Stärkung des Hautorgans, namentlich durch kalte Waschungen des Körpers und Flußbäder.


Rhianos, griech. Dichter aus Bena auf Kreta, im 3. Jahrh. v. Chr.; die Fragmente gab Saal, Bonn 1831 heraus.


Rhin, Nebenfluß der Havel, im Reg.-Bez. Potsdam, mündet bei R. ow.


Rhinoceros, s. Nashorn.


Rhinoplastik, die chirurgische Kunstfertigkeit, den Verlust der menschlichen Nase mittelst Anheilung eines entsprechend geformten Hautlappens zu ersetzen, was in Indien seit uralten Zeiten geübt worden sein soll. Im 15. Jahrh. finden wir in Italien die Familie Branka in Sicilien, und die der Bojaniʼs in Calabrien im Besitz u. in der Ausübung dieses Zweigs der chirurgischen Praxis; die Sache kam nachmals in Vergessenheit; erst mit Caspar Tagliacozzi, seit dem Ende des 16. Jahrh., erscheint sie wieder u. zwar als integrirender Theil der Chirurgie. In den ersten Decennien dieses Jahrh. machte sich in der R. besonders Gräfe in Berlin bemerklich, für die neuere Zeit ist der größte Meister hierin wie in der chirurgisch en Plastik überhaupt Johann Friedrich Dieffenbach in Berlin. Man unterscheidet die indische Methode, bei welch er der Hautlappen aus der Stirnhaut ausgeschnitten wird; die italien. Methode, wo der Oberarm die Haut herzugeben hat; die deutsche Methode, wobei der Hautlappen gleichfalls aus dem Arm genommen und zwar sogleich angeheilt wird und nicht wie bei der italien., bei welcher noch gewisse Vorbereitungen des Hautlappens vorangehen.


Rhion, Name des Phasis; R. und Anti-R., die 2 Vorgebirge am Eingange des korinthischen Meerbusens, jetzt mit Castellen, die kleinen Dardanellen genannt.


Rhizäische Gebirge, bei den Alten Gebirge, welche die bewohnte Erde nördl. begränzten u. auf deren anderer Seite die Hyperboräer (s. d.) wohnen sollten. Auf den R. hausten Boreas und die goldbewachenden Greifen; mit der Erweiterung der Geographie rückten die R. immer nördlicher, bis sie zuletzt nur noch im Reiche der Dichtung einen Platz behielten.


Rhizias, griech., Wurzelsaft; Rhizoblasten, Wurzelkeimer; Rhizomorphen, wurzelartige Pflanzen; Rhizospermen, Farren, deren Samen zunächst der Wurzel sitzen.


Rhodanus, s. Rhone.


Rhode-Island (Rod-eiländ), der kleinste Staat der nordamerikan. Union, aus 3 größern Inseln in der Narragansettbai und einigen Küstenstrichen bestehend, vom Ocean, von Massachusetts u. Connecticut umgeben, hat auf 622/3 □M. 148000 E., die Ackerbau und Viehzucht, mannigfaltige Industrie und Seehandel treiben. – R. erhielt schon 1663 seine Verfassung, trat 1776 in die Union, schickt gegenwärtig 2 Repräsentanten in den Congreß und Senat. Hauptstadt ist Newport und mit ihm abwechselnd das wichtigere Providence.


Rhodez, Rodez, Hauptstadt des frz. Departem. Aveyron, am Aveyron, ist Bischofssitz, mit sehr schöner Kathedrale, 11500 E., Industrie und Handel.


Rhodium, 1804 von Wollaston in den Platinerzen entdecktes Metall, rein silberweiß, hart, spröd, fast unschmelzbar, spec. Gew. 11; seine Oxyde sind z. Theil rosenroth, daher der Name R.


Rhododendron, s. Ericaceae.


Rhodus, Insel an der Gränze des ägeischen u. mittelländ. Meeres, 2 St. von der asiat. Küste, die größte der Sporaden, 31 □M. groß, in der Mitte von einem reichbewaldeten Gebirge durchzogen, ist fruchtbar an Südfrüchten, Wein, Oel, Getreide, besser angebaut als die meisten türk. Inseln, hat 22000 E., bildet mit 8 andern Inseln das Ejalet Dschesair. Die Hauptstadt R. hat 2 Häfen, ist befestigt, abendländisch gebaut

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[721/0722] des Körpers. Die Gelegenheitsursache der rheumatischen Leiden ist Erkältung, durch welche die Thätigkeit der Haut beeinträchtigt wird, was entweder schneller erfolgt, wie bei plötzlichem Temperaturwechsel etc., besonders, wenn die Kälte auf eine stark transpirirende Haut wirkt oder allmälig, so bei längerem Aufenthalt in kalten, feuchten Wohnungen etc. Außerdem besteht bei vielen Menschen eine innere Anlage zu R., entweder angeboren oder erworben, letzteres besonders durch Verzärtelung. – Das beste Vorbeugungsmittel gegen R. ist Stärkung des Hautorgans, namentlich durch kalte Waschungen des Körpers und Flußbäder. Rhianos, griech. Dichter aus Bena auf Kreta, im 3. Jahrh. v. Chr.; die Fragmente gab Saal, Bonn 1831 heraus. Rhin, Nebenfluß der Havel, im Reg.-Bez. Potsdam, mündet bei R. ow. Rhinoceros, s. Nashorn. Rhinoplastik, die chirurgische Kunstfertigkeit, den Verlust der menschlichen Nase mittelst Anheilung eines entsprechend geformten Hautlappens zu ersetzen, was in Indien seit uralten Zeiten geübt worden sein soll. Im 15. Jahrh. finden wir in Italien die Familie Branka in Sicilien, und die der Bojaniʼs in Calabrien im Besitz u. in der Ausübung dieses Zweigs der chirurgischen Praxis; die Sache kam nachmals in Vergessenheit; erst mit Caspar Tagliacozzi, seit dem Ende des 16. Jahrh., erscheint sie wieder u. zwar als integrirender Theil der Chirurgie. In den ersten Decennien dieses Jahrh. machte sich in der R. besonders Gräfe in Berlin bemerklich, für die neuere Zeit ist der größte Meister hierin wie in der chirurgisch en Plastik überhaupt Johann Friedrich Dieffenbach in Berlin. Man unterscheidet die indische Methode, bei welch er der Hautlappen aus der Stirnhaut ausgeschnitten wird; die italien. Methode, wo der Oberarm die Haut herzugeben hat; die deutsche Methode, wobei der Hautlappen gleichfalls aus dem Arm genommen und zwar sogleich angeheilt wird und nicht wie bei der italien., bei welcher noch gewisse Vorbereitungen des Hautlappens vorangehen. Rhion, Name des Phasis; R. und Anti-R., die 2 Vorgebirge am Eingange des korinthischen Meerbusens, jetzt mit Castellen, die kleinen Dardanellen genannt. Rhizäische Gebirge, bei den Alten Gebirge, welche die bewohnte Erde nördl. begränzten u. auf deren anderer Seite die Hyperboräer (s. d.) wohnen sollten. Auf den R. hausten Boreas und die goldbewachenden Greifen; mit der Erweiterung der Geographie rückten die R. immer nördlicher, bis sie zuletzt nur noch im Reiche der Dichtung einen Platz behielten. Rhizias, griech., Wurzelsaft; Rhizoblasten, Wurzelkeimer; Rhizomorphen, wurzelartige Pflanzen; Rhizospermen, Farren, deren Samen zunächst der Wurzel sitzen. Rhodanus, s. Rhone. Rhode-Island (Rod-eiländ), der kleinste Staat der nordamerikan. Union, aus 3 größern Inseln in der Narragansettbai und einigen Küstenstrichen bestehend, vom Ocean, von Massachusetts u. Connecticut umgeben, hat auf 622/3 □M. 148000 E., die Ackerbau und Viehzucht, mannigfaltige Industrie und Seehandel treiben. – R. erhielt schon 1663 seine Verfassung, trat 1776 in die Union, schickt gegenwärtig 2 Repräsentanten in den Congreß und Senat. Hauptstadt ist Newport und mit ihm abwechselnd das wichtigere Providence. Rhodez, Rodez, Hauptstadt des frz. Departem. Aveyron, am Aveyron, ist Bischofssitz, mit sehr schöner Kathedrale, 11500 E., Industrie und Handel. Rhodium, 1804 von Wollaston in den Platinerzen entdecktes Metall, rein silberweiß, hart, spröd, fast unschmelzbar, spec. Gew. 11; seine Oxyde sind z. Theil rosenroth, daher der Name R. Rhododendron, s. Ericaceae. Rhodus, Insel an der Gränze des ägeischen u. mittelländ. Meeres, 2 St. von der asiat. Küste, die größte der Sporaden, 31 □M. groß, in der Mitte von einem reichbewaldeten Gebirge durchzogen, ist fruchtbar an Südfrüchten, Wein, Oel, Getreide, besser angebaut als die meisten türk. Inseln, hat 22000 E., bildet mit 8 andern Inseln das Ejalet Dschesair. Die Hauptstadt R. hat 2 Häfen, ist befestigt, abendländisch gebaut

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 721. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/722>, abgerufen am 23.11.2024.