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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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nach seiner Rückkehr in Bologna eine zahlreich besuchte Schule; st. 1642 daselbst. Hauptwerke: Das Deckengemälde "Aurora" im Palaste Rospigliosi zu Rom, die Kreuzigung Petri (im Vatican), Petrus u. Paulus (in Bologna), Scenen aus der Mythe des Hercules (im Louvre), die Himmelfahrt Mariä (in München), Christus mit der Dornenkrone (Dresden), Fortuna (Rom).


Renitiren, lat.-deutsch, widerstreben, sich widersetzen; Renitent, Widersetzlicher; Renitenz, Widersetzlichkeit.


Rennbahn, s. Circus.


Rennel, John, geb. 1742 zu Chudleigh, engl. Geograph, lange Zeit als Ingenieuroffizier im Dienste der ostind. Compagnie, st. 1830 zu London, lieferte gute Karten über Vorderindien u. eine tüchtige Schrift über Herodot, worin er die geographischen Berichte desselben über den Orient rechtfertigt.


Rennes (Renn), alte Hauptstadt der Bretagne, jetzt des Depart. Ille-Vilaine, am Zusammenfluß des Ille u. der Vilaine gelegen, Bischofssitz, hat eine schöne Domkirche, Universitätsakademie, 40000 E., beträchtlichen Gewerbfleiß u. Handel.


Rennie, John, Schotte, geb. 1761, gest. 1822 zu London, berühmter Baumeister; seine Hauptwerke sind: der Kennet- u. Avonkanal, der Hafendamm von Plymouth, die Ankerschmiede in Portsmouth, zu London die Waterloo- und Southwarkbrücke.


Rennthier (Cervus Tarandus), zur Gattung Hirsch gehörig, mit handförmig ästigem Geweih bei beiden Geschlechtern, ist niederer als der Edelhirsch u. nicht so wohlgeformt, lebt in dem höchsten Norden Europas und Asiens wild, ist aber von den dortigen Völkerschaften gezähmt worden und wird heerdenweise gehalten; dient ihnen als Last- u. Zugthier, nährt sie durch Milch u. Fleisch u. kleidet sie durch sein Fell, während Flechsen, Eingeweide, Knochen, Hufen etc. zu Geräthen verwendet werden. Es lebt im Sommer auf den Bergweiden, im Winter sucht es sich seine Nahrung, die aus Flechten, Baumzweigen, Pilzen etc. besteht, besonders in den Wäldern.


Renommiren, frz.-deutsch, sich berühmt oder berüchtigt machen, prahlen; Renommee, Ruf; Renommist, Prahler; Raufer.


Renonciren, frz.-deutsch, verzichten; Renonce (renongß), Mangel einer gewissen Farbe im Kartenspiel; Student, der zu einem Corps hält, ohne dessen Mitglied zu sein; widerliche Person.


Renoviren, lat.-deutsch, erneuern; Renovation, Erneuerung.


Rense, s. Rhense.


Renseignements (rangsenjmang), frz., Nachweisungen.


Rente, frz.-deutsch, bestimmtes Ein kommen aus einem Eigenthum, das Anderen unter Bedingungen überlassen wurde, also: Zinse aus Kapitalien, aus Grundstücken (Grund-R.n und Pachtzinse), Gebäuden, industriellen Anlagen etc. In manchen Staaten, namentlich in Frankreich, bildet die R. eine Form für Staatsanlehen, indem de Staat jährlich von ihm zu leistende Zahlungen (R. n) auf (hinsichtlich der Einlösbarkeit) unbestimmte Zeit verkauft. Rentier, wer von seinen R.n lebt; rentiren, Zinsen tragen; rentabel, zinstragend; Rentabilität, Einträglichkeit.


Rentenanstalten, Anstalten, in welchen das Einlegen einer bestimmten Summe den Einlegern für spätere Zeit eine bestimmte jährliche Rente sichert; in Deutschland sind solche zu Wien, Berlin, München, Karlsruhe u. s. f.; s. Leibrente.


Rentenkauf. Im Mittelalter, als die Zinsbarkeit der Darlehen noch ausgeschlossen war, suchte man die Verzinslichkeit unter der gesetzlich zulässigen Form des R. zu erreichen, indem der Grundbesitzer (Schuldner) sich die Darlehnssumme wie einen Kaufpreis geben ließ für die alljährlichen Leistungen (Geld oder Naturalzinsen, Renten), die er als Verkäufer an den sog. Käufer (Gläubiger) zu entrichten hat.


Rentoiliren (rangtoaliren), franz.-deutsch, ein altes Oelgemälde auf neue Leinwand ziehen.


Rentrant (rangtrang), frz., im Festungsbau der eingehende Winkel eines Werks.


Renunciiren, lat.-deutsch, entsagen; Renunciation, Entsagung, Austritt, Zurückziehung; Abkündung des Proceßprocurators

nach seiner Rückkehr in Bologna eine zahlreich besuchte Schule; st. 1642 daselbst. Hauptwerke: Das Deckengemälde „Aurora“ im Palaste Rospigliosi zu Rom, die Kreuzigung Petri (im Vatican), Petrus u. Paulus (in Bologna), Scenen aus der Mythe des Hercules (im Louvre), die Himmelfahrt Mariä (in München), Christus mit der Dornenkrone (Dresden), Fortuna (Rom).


Renitiren, lat.-deutsch, widerstreben, sich widersetzen; Renitent, Widersetzlicher; Renitenz, Widersetzlichkeit.


Rennbahn, s. Circus.


Rennel, John, geb. 1742 zu Chudleigh, engl. Geograph, lange Zeit als Ingenieuroffizier im Dienste der ostind. Compagnie, st. 1830 zu London, lieferte gute Karten über Vorderindien u. eine tüchtige Schrift über Herodot, worin er die geographischen Berichte desselben über den Orient rechtfertigt.


Rennes (Renn), alte Hauptstadt der Bretagne, jetzt des Depart. Ille-Vilaine, am Zusammenfluß des Ille u. der Vilaine gelegen, Bischofssitz, hat eine schöne Domkirche, Universitätsakademie, 40000 E., beträchtlichen Gewerbfleiß u. Handel.


Rennie, John, Schotte, geb. 1761, gest. 1822 zu London, berühmter Baumeister; seine Hauptwerke sind: der Kennet- u. Avonkanal, der Hafendamm von Plymouth, die Ankerschmiede in Portsmouth, zu London die Waterloo- und Southwarkbrücke.


Rennthier (Cervus Tarandus), zur Gattung Hirsch gehörig, mit handförmig ästigem Geweih bei beiden Geschlechtern, ist niederer als der Edelhirsch u. nicht so wohlgeformt, lebt in dem höchsten Norden Europas und Asiens wild, ist aber von den dortigen Völkerschaften gezähmt worden und wird heerdenweise gehalten; dient ihnen als Last- u. Zugthier, nährt sie durch Milch u. Fleisch u. kleidet sie durch sein Fell, während Flechsen, Eingeweide, Knochen, Hufen etc. zu Geräthen verwendet werden. Es lebt im Sommer auf den Bergweiden, im Winter sucht es sich seine Nahrung, die aus Flechten, Baumzweigen, Pilzen etc. besteht, besonders in den Wäldern.


Renommiren, frz.-deutsch, sich berühmt oder berüchtigt machen, prahlen; Renommée, Ruf; Renommist, Prahler; Raufer.


Renonciren, frz.-deutsch, verzichten; Renonce (renongß), Mangel einer gewissen Farbe im Kartenspiel; Student, der zu einem Corps hält, ohne dessen Mitglied zu sein; widerliche Person.


Renoviren, lat.-deutsch, erneuern; Renovation, Erneuerung.


Rense, s. Rhense.


Renseignements (rangsenjmang), frz., Nachweisungen.


Rente, frz.-deutsch, bestimmtes Ein kommen aus einem Eigenthum, das Anderen unter Bedingungen überlassen wurde, also: Zinse aus Kapitalien, aus Grundstücken (Grund-R.n und Pachtzinse), Gebäuden, industriellen Anlagen etc. In manchen Staaten, namentlich in Frankreich, bildet die R. eine Form für Staatsanlehen, indem de Staat jährlich von ihm zu leistende Zahlungen (R. n) auf (hinsichtlich der Einlösbarkeit) unbestimmte Zeit verkauft. Rentier, wer von seinen R.n lebt; rentiren, Zinsen tragen; rentabel, zinstragend; Rentabilität, Einträglichkeit.


Rentenanstalten, Anstalten, in welchen das Einlegen einer bestimmten Summe den Einlegern für spätere Zeit eine bestimmte jährliche Rente sichert; in Deutschland sind solche zu Wien, Berlin, München, Karlsruhe u. s. f.; s. Leibrente.


Rentenkauf. Im Mittelalter, als die Zinsbarkeit der Darlehen noch ausgeschlossen war, suchte man die Verzinslichkeit unter der gesetzlich zulässigen Form des R. zu erreichen, indem der Grundbesitzer (Schuldner) sich die Darlehnssumme wie einen Kaufpreis geben ließ für die alljährlichen Leistungen (Geld oder Naturalzinsen, Renten), die er als Verkäufer an den sog. Käufer (Gläubiger) zu entrichten hat.


Rentoiliren (rangtoaliren), franz.-deutsch, ein altes Oelgemälde auf neue Leinwand ziehen.


Rentrant (rangtrang), frz., im Festungsbau der eingehende Winkel eines Werks.


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[706/0707] nach seiner Rückkehr in Bologna eine zahlreich besuchte Schule; st. 1642 daselbst. Hauptwerke: Das Deckengemälde „Aurora“ im Palaste Rospigliosi zu Rom, die Kreuzigung Petri (im Vatican), Petrus u. Paulus (in Bologna), Scenen aus der Mythe des Hercules (im Louvre), die Himmelfahrt Mariä (in München), Christus mit der Dornenkrone (Dresden), Fortuna (Rom). Renitiren, lat.-deutsch, widerstreben, sich widersetzen; Renitent, Widersetzlicher; Renitenz, Widersetzlichkeit. Rennbahn, s. Circus. Rennel, John, geb. 1742 zu Chudleigh, engl. Geograph, lange Zeit als Ingenieuroffizier im Dienste der ostind. Compagnie, st. 1830 zu London, lieferte gute Karten über Vorderindien u. eine tüchtige Schrift über Herodot, worin er die geographischen Berichte desselben über den Orient rechtfertigt. Rennes (Renn), alte Hauptstadt der Bretagne, jetzt des Depart. Ille-Vilaine, am Zusammenfluß des Ille u. der Vilaine gelegen, Bischofssitz, hat eine schöne Domkirche, Universitätsakademie, 40000 E., beträchtlichen Gewerbfleiß u. Handel. Rennie, John, Schotte, geb. 1761, gest. 1822 zu London, berühmter Baumeister; seine Hauptwerke sind: der Kennet- u. Avonkanal, der Hafendamm von Plymouth, die Ankerschmiede in Portsmouth, zu London die Waterloo- und Southwarkbrücke. Rennthier (Cervus Tarandus), zur Gattung Hirsch gehörig, mit handförmig ästigem Geweih bei beiden Geschlechtern, ist niederer als der Edelhirsch u. nicht so wohlgeformt, lebt in dem höchsten Norden Europas und Asiens wild, ist aber von den dortigen Völkerschaften gezähmt worden und wird heerdenweise gehalten; dient ihnen als Last- u. Zugthier, nährt sie durch Milch u. Fleisch u. kleidet sie durch sein Fell, während Flechsen, Eingeweide, Knochen, Hufen etc. zu Geräthen verwendet werden. Es lebt im Sommer auf den Bergweiden, im Winter sucht es sich seine Nahrung, die aus Flechten, Baumzweigen, Pilzen etc. besteht, besonders in den Wäldern. Renommiren, frz.-deutsch, sich berühmt oder berüchtigt machen, prahlen; Renommée, Ruf; Renommist, Prahler; Raufer. Renonciren, frz.-deutsch, verzichten; Renonce (renongß), Mangel einer gewissen Farbe im Kartenspiel; Student, der zu einem Corps hält, ohne dessen Mitglied zu sein; widerliche Person. Renoviren, lat.-deutsch, erneuern; Renovation, Erneuerung. Rense, s. Rhense. Renseignements (rangsenjmang), frz., Nachweisungen. Rente, frz.-deutsch, bestimmtes Ein kommen aus einem Eigenthum, das Anderen unter Bedingungen überlassen wurde, also: Zinse aus Kapitalien, aus Grundstücken (Grund-R.n und Pachtzinse), Gebäuden, industriellen Anlagen etc. In manchen Staaten, namentlich in Frankreich, bildet die R. eine Form für Staatsanlehen, indem de Staat jährlich von ihm zu leistende Zahlungen (R. n) auf (hinsichtlich der Einlösbarkeit) unbestimmte Zeit verkauft. Rentier, wer von seinen R.n lebt; rentiren, Zinsen tragen; rentabel, zinstragend; Rentabilität, Einträglichkeit. Rentenanstalten, Anstalten, in welchen das Einlegen einer bestimmten Summe den Einlegern für spätere Zeit eine bestimmte jährliche Rente sichert; in Deutschland sind solche zu Wien, Berlin, München, Karlsruhe u. s. f.; s. Leibrente. Rentenkauf. Im Mittelalter, als die Zinsbarkeit der Darlehen noch ausgeschlossen war, suchte man die Verzinslichkeit unter der gesetzlich zulässigen Form des R. zu erreichen, indem der Grundbesitzer (Schuldner) sich die Darlehnssumme wie einen Kaufpreis geben ließ für die alljährlichen Leistungen (Geld oder Naturalzinsen, Renten), die er als Verkäufer an den sog. Käufer (Gläubiger) zu entrichten hat. Rentoiliren (rangtoaliren), franz.-deutsch, ein altes Oelgemälde auf neue Leinwand ziehen. Rentrant (rangtrang), frz., im Festungsbau der eingehende Winkel eines Werks. Renunciiren, lat.-deutsch, entsagen; Renunciation, Entsagung, Austritt, Zurückziehung; Abkündung des Proceßprocurators

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/707>, abgerufen am 16.06.2024.