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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Sprachlehre" 1830; "Lappische Sprachlehre" 1832.


Raskolniks d. h. Ketzer, Schismatiker, nennt man in Rußland alle Anhänger von Sekten, die sich von der herrschenden orthodoxen Kirche offen od. insgeheim losgesagt haben. Die am meisten verbreiteten R. sind gegenwärtig die Starowerzi d. h. Altgläubigen od. Prawoslawnüje d. h. Rechtgläubige, von den Gegnern mit einem milden Ausdrucke auch Staroobradzi d. h. Beobachter der alten Gebräuche genannt. Reformatorische oder rationalistische Ideen darf man bei ihnen nicht im entferntesten suchen. Sie gingen hervor aus den Zeloten, welche gegen die Verbesserung der verderbten griech. u. slavon. Bibelübersetzungen und der liturgischen Bücher wütheten, die der Patriarch Nikon im Bunde mit dem Czaren Alexis Michaelowitsch auf den Synoden zu Moskau 1654 u. 1667 durchsetzte. Die besonders durch unwissende Popen und Mönche sich verstärkenden Starowerzi glaubten durch Nicons Verbesserungen die altruss. Rechtgläubigkeit in ihren Grundfesten erschüttert, veranlaßten große Unruhen und Gräuel im russ. Reiche; andere R. vereinigten sich mit ihnen und das Band ihrer Vereinigung war u. blieb der Ingrimm gegen die Niconianer d. h. die Anhänger der herrschenden Kirche. Von diesen unterscheiden sie sich noch heute nicht etwa durch ein neues Symbol, sondern indem sie das Kreuz statt mit den 3 ersten Fingern mit dem Zeige- und Mittelfinger schlagen, nur die alten Kirchenbücher und zum Meßopfer nicht 5 sondern 7 Waizenbrode gebrauchen, sich niemals den Bart scheren oder die Haare schneiden, den altruss. Rock tragen u. dgl. Unter sich sind sie wieder gespalten in R., die gar keine Priester und in solche, die Priester haben; erstere zerfallen wieder in Pomoränen, Theodosier, Duchoborzen u. s. w., letztere in Wiedersalber, welche die zu ihnen übertretenden Popen wiederum mit Chrysam salben u. sich denselben selbst bereiten, Jewleschtschina, die ihre Weiber unter sich beliebig wechseln u. s. f.; auch die wichtigste aller griech. russ. Sekten, die im 15. Jahrh. weitverbreitete jüdische, zählt noch heute unter den R. Anhänger, zumal dieselben gleich den Maranos in Spanien sich äußerlich streng orthodox gebärden. Die kaiserl. Verfolgungsedicte gegen die R. waren gerechtfertigt, insofern manche Sekten derselben mit ihrem Treiben den Bestand der Gesellschaft bedrohten; Katharina II. gab ihnen Religionsfreiheit, Kaiser Nikolaus beschnitt diese gewaltig, schonte aber die R. aus politischer Berechnung, Alexander II. begann die gegen die R. gerichteten Edicte ernsthaft in Vollzug setzen zu lassen.


Raso, sardin. Längenmaß - 2672/3 Par. Linien.


Raspail, Francois Vincent, geb. 1794 zu Carpentras, franz. Chemiker u. Botaniker, heftiger Demokrat, an geheimen Verbindungen seit 1815 betheiligt, während der Februarrevolution Präsident des Clubs der Volksfreunde, seit 185. exilirt. "Systeme de chimie organique" 1833, "Systeme de physiologie vegetale et de botanique" 1837: "Cours elementaire d'agriculture et economie rurale" 1831-37: "Ligarettes de camphre" 1839. Sein Sohn Benjamin R., geb. 1823, ist ebenfalls als extremer Republikaner verbannt, sein Neffe Eugene, geb. 1812, hielt sich 1848 in der Nationalversammlung zu den Bergmännern.


Raspe, s. Heinrich Raspe.


Rassowa, kleine türk. Festung unterhalb Silistria an der Donau; von hier bis Kustendsche zieht sich der sog. Trajanswall.


Rastatt, deutsche Bundesfestung und Hauptstadt des bad. Mittelrheinkreises, an der Murg und der bad. Eisenbahn, hat 6900 E., Lyceum, mehre Fabriken, Speditionshandel. 1714 Friedensschluß zwischen Frankreich u. Oesterreich; Friedenscongreß vom 9. Dec. 1797 bis 9. April 1799; Ermordung von 2 franz. Gesandten durch Szcekler-Husaren (nach Hormayr war ein Ueberfall gegen sie von dem österr. Diplomaten Lehrbach eingeleitet, um denselben Papiere abzunehmen, welche über die geheimen Unterhandlungen deutscher Fürsten mit Frankreich Aufschluß geben sollten); Militärmeuterei am 11. Mai 1849; 23. Juli Uebergabe an die Preußen.

Sprachlehre“ 1830; „Lappische Sprachlehre“ 1832.


Raskolniks d. h. Ketzer, Schismatiker, nennt man in Rußland alle Anhänger von Sekten, die sich von der herrschenden orthodoxen Kirche offen od. insgeheim losgesagt haben. Die am meisten verbreiteten R. sind gegenwärtig die Starowerzi d. h. Altgläubigen od. Prawoslawnüje d. h. Rechtgläubige, von den Gegnern mit einem milden Ausdrucke auch Staroobradzi d. h. Beobachter der alten Gebräuche genannt. Reformatorische oder rationalistische Ideen darf man bei ihnen nicht im entferntesten suchen. Sie gingen hervor aus den Zeloten, welche gegen die Verbesserung der verderbten griech. u. slavon. Bibelübersetzungen und der liturgischen Bücher wütheten, die der Patriarch Nikon im Bunde mit dem Czaren Alexis Michaelowitsch auf den Synoden zu Moskau 1654 u. 1667 durchsetzte. Die besonders durch unwissende Popen und Mönche sich verstärkenden Starowerzi glaubten durch Nicons Verbesserungen die altruss. Rechtgläubigkeit in ihren Grundfesten erschüttert, veranlaßten große Unruhen und Gräuel im russ. Reiche; andere R. vereinigten sich mit ihnen und das Band ihrer Vereinigung war u. blieb der Ingrimm gegen die Niconianer d. h. die Anhänger der herrschenden Kirche. Von diesen unterscheiden sie sich noch heute nicht etwa durch ein neues Symbol, sondern indem sie das Kreuz statt mit den 3 ersten Fingern mit dem Zeige- und Mittelfinger schlagen, nur die alten Kirchenbücher und zum Meßopfer nicht 5 sondern 7 Waizenbrode gebrauchen, sich niemals den Bart scheren oder die Haare schneiden, den altruss. Rock tragen u. dgl. Unter sich sind sie wieder gespalten in R., die gar keine Priester und in solche, die Priester haben; erstere zerfallen wieder in Pomoränen, Theodosier, Duchoborzen u. s. w., letztere in Wiedersalber, welche die zu ihnen übertretenden Popen wiederum mit Chrysam salben u. sich denselben selbst bereiten, Jewleschtschina, die ihre Weiber unter sich beliebig wechseln u. s. f.; auch die wichtigste aller griech. russ. Sekten, die im 15. Jahrh. weitverbreitete jüdische, zählt noch heute unter den R. Anhänger, zumal dieselben gleich den Maranos in Spanien sich äußerlich streng orthodox gebärden. Die kaiserl. Verfolgungsedicte gegen die R. waren gerechtfertigt, insofern manche Sekten derselben mit ihrem Treiben den Bestand der Gesellschaft bedrohten; Katharina II. gab ihnen Religionsfreiheit, Kaiser Nikolaus beschnitt diese gewaltig, schonte aber die R. aus politischer Berechnung, Alexander II. begann die gegen die R. gerichteten Edicte ernsthaft in Vollzug setzen zu lassen.


Raso, sardin. Längenmaß – 2672/3 Par. Linien.


Raspail, François Vincent, geb. 1794 zu Carpentras, franz. Chemiker u. Botaniker, heftiger Demokrat, an geheimen Verbindungen seit 1815 betheiligt, während der Februarrevolution Präsident des Clubs der Volksfreunde, seit 185. exilirt. „Système de chimie organique“ 1833, „Système de physiologie végétale et de botanique“ 1837: „Cours élémentaire dʼagriculture et économie rurale“ 1831–37: „Ligarettés de camphre“ 1839. Sein Sohn Benjamin R., geb. 1823, ist ebenfalls als extremer Republikaner verbannt, sein Neffe Eugène, geb. 1812, hielt sich 1848 in der Nationalversammlung zu den Bergmännern.


Raspe, s. Heinrich Raspe.


Rassowa, kleine türk. Festung unterhalb Silistria an der Donau; von hier bis Kustendsche zieht sich der sog. Trajanswall.


Rastatt, deutsche Bundesfestung und Hauptstadt des bad. Mittelrheinkreises, an der Murg und der bad. Eisenbahn, hat 6900 E., Lyceum, mehre Fabriken, Speditionshandel. 1714 Friedensschluß zwischen Frankreich u. Oesterreich; Friedenscongreß vom 9. Dec. 1797 bis 9. April 1799; Ermordung von 2 franz. Gesandten durch Szcekler-Husaren (nach Hormayr war ein Ueberfall gegen sie von dem österr. Diplomaten Lehrbach eingeleitet, um denselben Papiere abzunehmen, welche über die geheimen Unterhandlungen deutscher Fürsten mit Frankreich Aufschluß geben sollten); Militärmeuterei am 11. Mai 1849; 23. Juli Uebergabe an die Preußen.

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[667/0668] Sprachlehre“ 1830; „Lappische Sprachlehre“ 1832. Raskolniks d. h. Ketzer, Schismatiker, nennt man in Rußland alle Anhänger von Sekten, die sich von der herrschenden orthodoxen Kirche offen od. insgeheim losgesagt haben. Die am meisten verbreiteten R. sind gegenwärtig die Starowerzi d. h. Altgläubigen od. Prawoslawnüje d. h. Rechtgläubige, von den Gegnern mit einem milden Ausdrucke auch Staroobradzi d. h. Beobachter der alten Gebräuche genannt. Reformatorische oder rationalistische Ideen darf man bei ihnen nicht im entferntesten suchen. Sie gingen hervor aus den Zeloten, welche gegen die Verbesserung der verderbten griech. u. slavon. Bibelübersetzungen und der liturgischen Bücher wütheten, die der Patriarch Nikon im Bunde mit dem Czaren Alexis Michaelowitsch auf den Synoden zu Moskau 1654 u. 1667 durchsetzte. Die besonders durch unwissende Popen und Mönche sich verstärkenden Starowerzi glaubten durch Nicons Verbesserungen die altruss. Rechtgläubigkeit in ihren Grundfesten erschüttert, veranlaßten große Unruhen und Gräuel im russ. Reiche; andere R. vereinigten sich mit ihnen und das Band ihrer Vereinigung war u. blieb der Ingrimm gegen die Niconianer d. h. die Anhänger der herrschenden Kirche. Von diesen unterscheiden sie sich noch heute nicht etwa durch ein neues Symbol, sondern indem sie das Kreuz statt mit den 3 ersten Fingern mit dem Zeige- und Mittelfinger schlagen, nur die alten Kirchenbücher und zum Meßopfer nicht 5 sondern 7 Waizenbrode gebrauchen, sich niemals den Bart scheren oder die Haare schneiden, den altruss. Rock tragen u. dgl. Unter sich sind sie wieder gespalten in R., die gar keine Priester und in solche, die Priester haben; erstere zerfallen wieder in Pomoränen, Theodosier, Duchoborzen u. s. w., letztere in Wiedersalber, welche die zu ihnen übertretenden Popen wiederum mit Chrysam salben u. sich denselben selbst bereiten, Jewleschtschina, die ihre Weiber unter sich beliebig wechseln u. s. f.; auch die wichtigste aller griech. russ. Sekten, die im 15. Jahrh. weitverbreitete jüdische, zählt noch heute unter den R. Anhänger, zumal dieselben gleich den Maranos in Spanien sich äußerlich streng orthodox gebärden. Die kaiserl. Verfolgungsedicte gegen die R. waren gerechtfertigt, insofern manche Sekten derselben mit ihrem Treiben den Bestand der Gesellschaft bedrohten; Katharina II. gab ihnen Religionsfreiheit, Kaiser Nikolaus beschnitt diese gewaltig, schonte aber die R. aus politischer Berechnung, Alexander II. begann die gegen die R. gerichteten Edicte ernsthaft in Vollzug setzen zu lassen. Raso, sardin. Längenmaß – 2672/3 Par. Linien. Raspail, François Vincent, geb. 1794 zu Carpentras, franz. Chemiker u. Botaniker, heftiger Demokrat, an geheimen Verbindungen seit 1815 betheiligt, während der Februarrevolution Präsident des Clubs der Volksfreunde, seit 185. exilirt. „Système de chimie organique“ 1833, „Système de physiologie végétale et de botanique“ 1837: „Cours élémentaire dʼagriculture et économie rurale“ 1831–37: „Ligarettés de camphre“ 1839. Sein Sohn Benjamin R., geb. 1823, ist ebenfalls als extremer Republikaner verbannt, sein Neffe Eugène, geb. 1812, hielt sich 1848 in der Nationalversammlung zu den Bergmännern. Raspe, s. Heinrich Raspe. Rassowa, kleine türk. Festung unterhalb Silistria an der Donau; von hier bis Kustendsche zieht sich der sog. Trajanswall. Rastatt, deutsche Bundesfestung und Hauptstadt des bad. Mittelrheinkreises, an der Murg und der bad. Eisenbahn, hat 6900 E., Lyceum, mehre Fabriken, Speditionshandel. 1714 Friedensschluß zwischen Frankreich u. Oesterreich; Friedenscongreß vom 9. Dec. 1797 bis 9. April 1799; Ermordung von 2 franz. Gesandten durch Szcekler-Husaren (nach Hormayr war ein Ueberfall gegen sie von dem österr. Diplomaten Lehrbach eingeleitet, um denselben Papiere abzunehmen, welche über die geheimen Unterhandlungen deutscher Fürsten mit Frankreich Aufschluß geben sollten); Militärmeuterei am 11. Mai 1849; 23. Juli Uebergabe an die Preußen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 667. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/668>, abgerufen am 25.11.2024.